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Bruchhauser Steine

Thon

erfahrenes Mitglied
Tach,
neulich habe ich mal die Bruchhauser Steine bei Olsberg besucht. Es war ein kalter und nebeliger Tag. Ich war ganz alleine dort. Oben gibt es ein Häußchen, eine Schranke und einen Parkplatz. Eintritt und Parkplatz hätten mich 7€ , zu entrichten an einem kleinen gierigen Automaten, gekostet. Nicht das ich geizig wäre. Aber das ist mir echt zu hart. Wer maßt sich denn eigentlich an für ein Kulturerbe, einem Germanischen Heiligtum Geld zu verlangen? Und für welche Gegen- bzw. Dienstleistung? Ich zahle kein Geld für etwas, was mir bereits gehört finger-
So habe ich also ganz unten im Dorf geparkt und bin dort schön durch den Wald hochgelaufen.
So, genug aufgeregt. Das soll ja auch garnicht das Thema sein. Die offizielle Erklärung hält sich erstaunlich bedeckt. Nachzulesen hier:http://de.wikipedia.org/wiki/Bruchhauser_Steine

Fluchtburg? So, so! Wer sollte denn den Wall bewachen? Wieviele Leute wollte man dafür zusammentrommeln? Sei es drum. Ich vermute es ist ein Heiligtum ähnlich den Extersteinen. Mit eher astronomischer Bedeutung. Wer mal auf dem Feldstein war, wird dort zum einen eine Schate und zum anderen einen kleine höhlenartige Vertiefung mit kleinem Loch am Ende, aus dem man schön über das Land gucken kann, finden. Mich würde halt nicht wundern, wenn man hier zur Sommer- oder zur Wintersonnenwende "etwas" beobachten kann. Ich werde jedenfalls dieses Jahr zum 21.6. mal da hoch.
Außerdem gibt es noch die Sage der Weleda, einer Germanischen Seherin, die in einer Höhle unmittelbar an den Steinen ihrer "Tätigkeit" nachgegangen sein soll.

Hier mal zwei Bilder:

BruBearbKl.jpg

FeldsteinbearKl.jpg

Mein Wissen zu den Steinen ist auch (noch) recht begrenzt. Wer mehr weiß... raus damit klatsch-

Grüße,

Thon
 
Ich gehe auch eher von einem Heiligtum aus. Der weit außenliegende Steinwall, der das Areal teilweise umläuft, teilweise die Felsen mit integriert, umschließt mir einfach ein zu großes Areal. Zumal es im Umfeld besser geeignete Bergkuppen und Spornlagen für eine Fluchtburg gibt. Hier gibt es noch nicht mal Wasser.
Es könnte sich durchaus um das große Heiligtum (Tamfanae) der Marser handeln. Die Zerstörung des Walles hätten dann vermutlich die Römer zu verantworten, die evntl. anschließend die Nacht im Marschlager bei Knebelingshausen verbrachten.

7€ sind eine Unverschämtheit. Früher war es deutlich weniger, dafür saß aber ein Mensch im Häuschen neben der Schranke und bediente jene und gab/verkaufte Infomaterialien.
Auf dem Boden vor einem der Steine wurden große Mengen Geschirr gefunden. Vermutlich Opfergaben, vom Felsen geworfen.

Nachtrag: Die Bilder sind Klasse!
 
N'Abend

Hier mal einige Info's zu den Bruchhauser Steinen:

Die vier bis 92 m mächtigen Felsköpfe (Bornstein, Goldstein, Ravenstein und Feldstein)
zählen zu den eindrucksvollsten geologischen Erscheinungen der Region "Hochsauerland"
und des gesamten Rheinischen Schiefergebirges. Sie bestehen aus dem sehr harten
vulkanischen Ergussgestein Quarzporphyr. Reste eines Vulkanschlotes aus der Devonzeit,
der in die damaligen Meeresablagerungen eingedrungen ist.
In den nachfolgenden Jahrmillionen wurden die Ablagerungen zu einem Gebirge aufgefaltet
und langsam durch Verwitterung wieder abgetragen. Dabei blieben die verwitterungsbeständigen
Vulkangesteine als „Härtlinge“ weitgehend erhalten. Zeugen der Abtragung sind außerdem die ausgedehnten
Blockschuttfelder unterhalb der Felskomplexe an der L 743 südlich der Ortschaft Olsberg-Elleringhausen.
Die "Bruchhauser Steine" beherbergen bedeutende Pflanzenvorkommen (Alpen Gänsekresse, Lotwurzblättriges
Habichtskraut) sowie einen Wanderfalken Brutplatz.
Ein örtliches Informationszentrum mit Führungsangeboten sowie mehrere Themenwege
erschließen das unter Schutz gestellte Felsgebiet.
Die "Bruchhäuser Steine" wurden im Jahr 2006 von der Akademie der
Geowissenschaften zu Hannover e.V. mit dem Prädikat „Nationaler Geotop“ ausgezeichnet.
 
PGR 156 schrieb:
Zumal es im Umfeld besser geeignete Bergkuppen und Spornlagen für eine Fluchtburg gibt. Hier gibt es noch nicht mal Wasser.

Es gibt doch Wasser dort! Auf dem Bornstein, soll es eine Wassermulde geben. Daher auch der Name Bornstein, ist wahrscheinlich eine Ableitung von Quellstein oder Brunnstein. :wink: Professor-
Jedoch auch ich denke, das der Wall einfach nur das Heiligtum der Tamfana abgrenzt, oder so ähnlich.

Wobei es kann auch eine Fluchtburg gewesen sein (wenn sie auch schlecht positioniert war) , denn es wird ja angegeben, dass das Gebiet durch einen Erdwall mit vorgelagerten Graben abgegrenzt wurde und wenn wir jetzt den Limes als Beispiel nehmen, denn der war z.T. auch nur ein Palisadenzaun, mit vorgelagerten Graben, wo in 100-500m Abstand immer ein Turm stand oder ein altertümliches Dorf, da musste auch niemand die Palisaden bewachen, bis auf den Eingang, dann könnte man die Fluchtburg doch noch evtl. in Betracht ziehen. :wink:


Thon schrieb:
Wer mal auf dem Feldstein war, wird dort zum einen eine Schate .

Meinst du diese hier?
 

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Ja, in der Mulde sammelt sich Regenwasser, eine Quelle gibt's da nicht. Wo wolltest Du dort Wasser für viele tausend Krieger und Vieh+Pferde herbekommen? Doch nicht aus der Regenmulde im Stein? :wink:

Der Begriff "Tamfanae" ist kein Eigenname einer Gottheit, sondern bedeutet einfach: Heiligtum.

Der Limes hatte keine Funktion als Wehrzaun, sondern war quasi Ausguckposten. Bei Annäherung von Feinden wurde wacker Verstärkung geholt, welche dann durch den Limes zog und den Feind von zwei Seiten angriff.
 
Es wurde mal die Möglichkeit diskutiert, daß tatsächlich mal eine Quelle auf dem Stein sprudelte. Ungewöhnlich, aber möglich. Viele Häuser hier auf dem Haarstrang brauchen auch eine doppelte Drainage oder eine Pumpe im Keller.
Aber beim Bornstein müßte das schon ein strammes Bächlein gewesen sein, wenn er für eine Wallburg reichen sollte und ganzjährig Wasser führen.
Wahrscheinlicher scheint mir, daß der Name "Bornstein" verfälscht wurde, zumindest nicht einfach vom Wort für Ursprung/Quelle, eben "Born" abstammt.
 
Thon schrieb:
Außerdem gibt es noch die Sage der Weleda, einer Germanischen Seherin, die in einer Höhle unmittelbar an den Steinen ihrer "Tätigkeit" nachgegangen sein soll.

Moin, moin...
Nach meinem Wissensstand soll die germanische Seherin "Weleda/Veleda" ihre "Tätigkeit" nicht an den Bruchhauser Steinen ausgeübt haben, sondern ca. 8km Luftlinie weiter in 59909 Bestwig, Ortsteil Velmede wo es eine große Naturhöhle mit Namen "Weleda/Veleda Höhle" gibt.
Für Interressierte kann ich gerne die GPS Koordinaten weitergeben roll-
In meiner Jugend (Mitte der 80er) war ich 2-3 Mal in der Höhle (Helm/Licht/Seil usw. zwingend erforderlich) und habe einen kleinen Teil des Höhlensystems erforscht...

Gruss Martin (Trüffelschweine)
 
Die gute alte Veleda...auf mehreren Türmen soll sie auch gewohnt haben. Kam ganz schön rum. :wink:
 

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Nabend,
war heute mal wieder dort. Bin da sehr ausgiebig rumgekraxelt. Denn es gibt da (mindestens noch) eine Sache, die mich nicht in Ruhe gelassen hat.
Neulich bin ich über die Arbeiten von Elisabeth Neumann-Gundrum gestoßen. In aller Kürze: E. Neumann-Gundrum hat sich eingehend mit Felsformationen/Felsheiligtümern beschäftigt und will in ihnen Skulpturen erkannt haben. Sie geht davon aus, daß man Felsformationen, die bereits eine grobe Form vorgeben, noch geringfügig bearbeitet hat und so menschgemachte Großskulturen entstanden sind. Diese Bearbeitungen können bis auf 8000 und mehr Jahren rückdatiert werden.
Frau E. Neumann-Gundrum ist durchaus eine ernstzunehmened und gebildete Wissensschaftlerin so wie ihre Kollegen, die sie in ihren Annahmen bekräftigetn es auch waren bzw. sind. Dennoch sind ihre Annahmen gelinde ausgedrückt umstritten.
Aber lest dazu bitte mehr hier:
http://www.ur-europa.de/p25.htm

Von ihr stammen auch folgende Bilder, auf denen sie die Begegnung eines Homosapiens mit einem Neanderthaler bei den Bruchhauser Steinen sehen will.
Da ich keine näheren Angaben dazu gefunden habe, um welchen Stein es sich dabei handeln soll, habe ich selber nachgeschaut und bin fündig geworden.

zunächst die Bilder von E. N-G:

NGAbb8b.jpg

NGAbb8a.jpg

und hier das Foto von heute:

BegegnungBrStKl.jpg

Na, weiß einer welcher Stein das ist?

Ich finde es schon ziemlich beeindruckend. Egal ob das nun stimmt, was Frau E. Neumann-Gundrum da drin sehen will. Auf jeden fall hat sie sich sehr lange und sehr ausgiebig mit dieser Matherie beschäftigt.

Es bringt mich halt einen Schritt weiter in der (mitlerweile festen) Überzeugung, daß es sich bei den Bruchhauser Steinen nicht um eine Fliehburg, sondern um ein bedeutendes Heiligtum, vermutlich mit astronomischer Bedeutung aufgrund der Wallanlagen, handelt.

Gruß,
J.
 
Der Anstand gebietet es Namen und Titel zu nennen. Also es muß natürlich jeweils Frau Dr. Neumann-Gundrum heißen.
 
Von Heiligtum bin ich auch immer ausgegangen.
Bei den Externsteinen ist die Bearbeitung zu Figuren übrigends wissenschaftlich bestätigt worden.
Hättest was sagen können, wär ich doch mitgefahren, trotz Husten. Vielleicht wären die Bronchien da frei geworden :p .
 
tschuldigung, war ne totele Spontamaktion.
Aber die laufen ja nicht weg (stehen da ja schon das ein oder andere Jahr ;-)

Übrigens: Schaut euch mal das erste Bild von mir in diesem Strang (S.1) an. Bornstein. Ich finde da kann man ebenfalls sehr gut ein Gesicht drin erkennen.
 
...
manchmal bedarf es etwas zeitlichen Abstand. Habe dieses Foto im Dezember `14 gemacht. Fand es so naja. Heute habe ich etwas gesucht und dieses Foto erneut betrachtet und es gefiel mir heute wesentlich besser. Vielleicht weil ich mir die kalte Jahreszeit herbeiwünsche? kratz- daumen-


BornstNebelNetz.jpg
 
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