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Der Getreue Ritter vom Klusenstein

Heiner83

erfahrenes Mitglied
Ein jeder der das Hönnetal besucht kennt die Burg Klusenstein. Wie beí jeder Burg ringen sich auch um diese Legenden und Sagen.

In malerischer Pracht schaut der feste Klusenstein in das liebliche Hönnetal hinab. Auf der Zinnbewehrten Burg hauste zur Zeit des Kaiser Friedrich Barbarossa, als die Kreuzzüge ins Morgenland unternommen wurden, der edle Graf Eberhard von Plettenberg mit seiner tugendsamen und schönen Gemahlin Mathilde. Auch Graf Eberhard nahm das Kreuz, um an der Befreiung Jerusalems teilzunehmen. Seine Burg und Gemahlin einem treuen Burgvogt anvertrauend, zog er hinaus.
Jahrelang hörte die trauernde und harrende Gemahlin nichts von ihm. Dann ward es ihr oft um so schwerer ums Herz, weil der auf einer benachbarten Burg hausende Raubritter, der schwarze Bruno genannt, das Gerücht verbreiten ließ, Graf Eberhard habe im Morgenland eine Türkin zur Gattin genommen und kehre nimmer zurück. In Wirklichkeit schmachtete der tapfere Ritter in einem sarazenischen Gefängnis, bis er endlich von anderen Kreuzrittern losgekauft ward. Einem im Kerker gemachten Gelübde gemäß, zog er zu Fuß als Bettler zur Heimat zurück.

Doch voll bitteren Kummers mußte er hier hören, daß der schwarze Benno vergebens um die Hand seiner treuen Gemahlin Mathilde geworben und dann die Burg berannt habe, bis er endlich durch den Verrat eines Dieners, des Dachspeters, ihrer habhaft geworden sei. Nun grämte sich sein treues Weib als Gefangene auf der eigenen Burg, während sein ruchloser Feind alle Tage und Nächte fröhlich Zechgelage hielt ud die ganze Gegend brandschatzte.
Da schwur Graf Eberhard furchtbare Rache und beschloß um jeden Preis wieder in Besitz seines Edelsitzes und seines edlen Weibes zu gelangen. Als fahrender Sänger zog er zur Burg, und der schwarze Benno fand allabendlích Wohlgefallen an dessen trefflichen Lied und Spiel. Allabendlich auch floß der Wein in strömen, bis alle trunken unter den Tischen lagen.
Eines Abends musste auch die unglückliche Gräfin an dem wüsten Gelage teilnehmen. Fast sprang dem Grafen bei ihrem Anblick das Herz vor Gram. Doch er faßte sich, bis wieder alle Mannen vom Rausch beschwehrt am Boden lagen. Da griff er in die Saiten und sang ein wehmütiges Lied von einem Ritter, der zum Heiligen Lande gezogen war und seine Gemahlin in tiefsten Weh zurückgelassen hatte. Ergriffen und erstaunt schaute die unglückliche auf, und Gatte und Gattin lagen sich in den Armen. Doch nur für einen Augenblick. Die Gefahr der Entdeckung war zu groß. Rasch beschlossen sie den Plan der Befreiung, dann zog der Sänger wieder von der Burg. Er eilte zu dem Grafen von der Mark auf Burg Altena, seinem mächtigen Freunde, und erbat dessen rasche Hilfe. Mit einer Schar gewappneter Knechte kehrte er zurück und verbarg sie in den Schluchten des Hönnetals. Er selbst zog wieder als Sänger hinauf und spielte und sang, bis wieder alle dem Rausche ergeben waren und in Schlaf fielen. Da trat Eberhard zum schnarchenden Benno und nahm die Schlüssel der Burg an sich.

Und eine Stunde darauf ging dröhnend das Burgtor auf. Wilder Lärm erscholl auf dem Hofe und im Saale. Die Knechte des Grafen von Altena fielen über die trunkenen Ritter her und knebelten sie. Am anderen Morgen erwachte der schwarze Benno in seinen Fesseln und wütete wie ein wildes Tier. Da trat Graf Eberhard vor ihn und fragte ihn : "Kennst du mich ? Nicht als Feigling trete ich vor dich hin; Deine Fesseln löse ich dir, und dann kämpfe als Ritter mit mir "

Kaum fielen die Stricke von seinen Händen, als auch Benno rasend vor Wut sich auf Graf Eberhard stürzte. Aber ein einziger Hieb streckte ihn nieder. Und dann erging ein schreckliches Gericht über die Räuber. Den Leichnam des schwarzen Benno stürzte man von hohen Felsen hinab ins Hönnetal, wo er den wilden Tieren zum Fraße diente. Der verräterische Dachspeter sollte ebenfalls den Tod finden, doch auf Bitten der edlen Gräfin Mathilde blieb er am leben, mußte aber bis zu seinem Tod täglich die Dienste eines Esels verrichten und die gefüllten Mehlsäcke von der Wassermühle im Tale zur Burg emportragen. Den Altenaer Knechten vergalt Graf Eberhard reichlich ihre Dienste. Von da an lebten der Graf von Plettenberg und seine Gemahlin glücklich und ungestört auf dem Klusenstein.
 
Meinst Du die Turmhöhenburg Brelen südöstlich der Edelburg im Wald?
Habe ich immer für einen Vorgängerbau gehalten.
 
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