Bunker-NRW

Bunker-NRW ist die größte deutschsprachige Lost-Place Community. Bei uns findest du zahlreiche Themen zu Bunkern, U-Verlagerungen, Ruinen, Industrieanlagen, Lostplaces, und vielem mehr.

Die Eroberung Sewastopols 1942

taunusbär

erfahrenes Mitglied
Ehrenmitglied
Die ehemalige Seefestung Sewastopol liegt auf der Halbinsel Krim im
Schwarzen Meer. Heute zur Ukraine gehörend,waren Hafen , Stadt und Festung seit 1783 Tei des russichen Reiches, dann der Sowjetunion. Mit
26000 Quatratkilometer ist die Halbinsel Krim fast so groß wie Belgien.
Im Norden und Nordosten breitet sich eine weite Salzsteppe aus, im Süden erstreckt sich das bis zu 1500m hohe Jaila-Gebirge. Im Osten fällt es bis zur Hafenstadt Feodosia terassenförmig ab. Dort stellte die 18km breite Landbrücke von Parpatsch die Verbindung zur Halbinsel Kertsch mit der gleichnamigen Stadt her.
Die herausragende geostrategische Lage der Krim hatte man breits um die Mitte des 19. Jahrhundert erkannt. So schrieb ein Zeitgenosse:
Die hohe politische und comerzielle Bedeutung, welche die Krim vermöge ihrer geographischen Lage besitzt, kann niemandem enttgehen.
Diesen Reitz hatte die Krim auch noch einhundert Jahre später- sowohl für Stalin, dessen Schwarzmeerflotte im Hafen von Sewastopol ankerte, als auch für Hitler, der die Krim nicht nur kriegswirtschaftlich, sondern auch ideologisch als "deutscher Süden" hoch einschätzte.
Nachdem die Krim von der deutschen 11. Armee unter Generaloberst Erich von Manstein bis zum 16. November 1941 erobert worden und der Roten Armee nur noch Sewastopol als Stützpunkt verblieben war,scheiterten alle Versuche die Festzng im Sturm zu nehmen.
Manstein musste schließlich zur Belagerung übergehen und den Sowjets die Initiative überlassen, denen trotz mehrere Anläufe Die einnahme der Krim verwehrt blieb.
Als Manstein seinerseits im Mai 1942 mit Erfolg die Halbinsel Kertsch zurücheroberte und damir Rückenfreiheit für einen erneuten Angriff gegen Sewastopol gewonnen hatte schlug er los- allerdings unter weitaus schwierigen Voraussetzungen als 1941, denn die sowjetische Verteidiger hatten Sewastopol in drei Verteitigungszonen mit einer Unzahl von massiven Befestigungen und Stellungssystemen ausgebaut, von denen die Werke " Maxim Gorki I" Maxim Gorki II" Stalin" Molotow" Tscheka "Wolga Lenin" Sibir" GPU" und" Domez" die bekanntesten waren.
Die Gesammtstärke der Verteitiger betrug rund 100.000 Mann dazu kamen noch etwa 40.000 Mann der Luftwaffe und Marine.
Der deutschen 11. Armee standen für den Angriff sieben deutsche Divisionen und zwei rumänische Divisionen zur Verfügung.
Der Gefechtsstand von Generaloberst von Manstein befand sich bei der Tscherkes- Kaserne ungefähr in der Mitte der 35 Kilometer langen Angriffsfront.
Der Angriff sollte nicht, wie sonst üblich, mit einem Feuerschlag von nur kurzer Daueroder einem schlagartigen Trommelfeuer vorbereitet werden,sondern mit einem planmäßigen lang anhaltendem Artilleriebeschuß, der fünf Tage vor dem Sturm der Infanterie in einem pausenlosen Vorbereitunsfeuer gipfelte
Der Feuerplan sah unter anderem vor, die gegneriche Artillerie niederzukämpfen,das Hinterland mit Störfeuer zu belegen, einzelne Befestigungsanlagendurch den Einsatz schwerster Artillerie zu zerstören und auf Einbruchstellen ein zusammenfassendes Feuer zu legen.
Unterstüzt wurde der Angriff durch 720 Flugteuge der Luftwaffe.
Am 2. Juni begann die letzte Phase der Vorbereitung. Die Artillerie beschoss die vorgegebenen Ziele,zerschlug Drahtverhaue und Schützengräben, die 8,8-cm Flak bekämfte Bunkeranlagen und Kampfstände, die schweren Geschütze und Mörser nahmen die Forts und Kasematten unter Feuer.
Die Luftwaffe,die schon binnen kürzester Zeit die Lufthoheit über dem Kampfgebiet errungen hatte, flog täglich zwischen 1000 und 2000 Einsätze.
Der schweren und schwersten Artillerie waren für die Angriffstage folgende Ziele zugewiesen:
den 28-cm Haubitzenbatteriendie Eisenbahnhänge,der Haccius-Kamm der Eisenbahnberg und der Kasernenblock,
der30,5cm-Mörser-Batteriedas Dorf Balbek,der Eisenbahnberg und der Raum vor der 24. Infanterie Division.
der35,5-cm Mörser-Batterie der Raum "Forsthaus"
der 42-cm Haubitzenbatterie der Bahnhof Mekensiewy Gorky den 42-cm Mörser "Gamma" Der Ölberg und der Eisenbahnberg,
den 60-cm Mörsern "Karl" Odin" und " Tor" das Fort "Maxim Goki" sowie das Fort "Bastion"
schließlich der 80-cm Eisenbahnkanone "Dora" die Forts "Stalin" "Molotow" und das Munitionslager "Weiße Klippe"
Alleine diese Batterien sollten am ersten Angriffstag 681 Schuss abfeuern.
Die Kämpfe dauerten fast vier Wochen .
Am 1. Juli drangen die Batailonen der 22. und 24. Infanterie Division mit Artillerie und Luftunterstützung in die Stadt Sewastopol ein und nahmen sie am gleichen Tag in Besitz.
Am 3. Juli fiel die letzte Bastion. Das Infanterieregiment 31 von der 24. Infanterie Division eroberten das Fort " Malakow".
Auf der Halbinsel Chersones, wo sich die Verteidiger am 1. Juli zurückgezogen hatten kam es zu den letzten Gefechten,die noch bis zum 4. Juli andauern sollten. Hier eroberte die 72. Infanterie Division die stark verteidigte Panzerbatterie " Maxim Gorki ", wärend die übrigen Divisionen den Gegner mehr und mehr an den Rand der Halbinsel drängten.
Der letzte Panzergraben wurde überwunden. Die Verteidigung brach nun entgültig zusammen. Vereinzelte Ausbruchversuche wurden abgewehrt.
Nach 27 Tagen war am 4. Juli 1942 die Schlacht um die Festung Sewastopol beendet,der Feldzug auf der Krim mit hohen Verlusten abgeschlossen.

Zwei Jahre später sollte sich Belagerung und Erstürmung von Sewastopol wiederholen-mit umgekehten Vorzeichen. Viel zu späht genehmigte Hitler die Evakuirung der nach der sowejtischen Offensive abgeschnittenen 11. Armee, von der ein großer Teil in Gefangenschaft geriet.
Luftwaffe und Marine konnten immerhin 37.500 Mann über See retten

Am 12. Mai 1944 war Sewastopol wieder in sowjetischer Hand.


Artilleri von Sewastopol


GAMMA MÖRSER

Wiedergeburt der dicken Berta aus dem 1. Weltkrieg. Kaliber 42,7 cm, das Gewicht der Granaten betrug 923 kg. zur Bedienung waren 235 Mann notwendig.

MÖRSER KARL

Kaliber 61,5 cm, Rohrlänge 5m. auf einem Kettenlaufwerk " Odin" und "Tor" vor Sewastopol im Einsatz. Auf einem ebenem, festem Untergrund konnte sie mit einer Geschwindigkeit von 5 km/h fortbewegt werden. Ein einziges Geschoss wog 2200kg. Pro Stunde konnten sechs bis zwölf Schuss abgegeben werden. Zu jedem Geschütz gehörten zwei Munitionsschlepper mit einem Kran für die Geschosszuführung.
In der Zeit vom 2.Juni 1942 bis zum 1. Juli 1942 verschossen "Odin" und "Tor" 172 schwere und 25 leichte Betongranaten, wobei sie mehrere Volltreffer erzielten

DORA

Das schwerste Geschütz stand in Bachtschisserai. Es war die 1350 Tonnen schwere Eisenbahnkanone "Dora" mit einem Kaliber von 80 cm. Sie stand auf 80 Eisenbahnrädern, war 50m lang sieben Meter breit und so hoch wie ein dreistöckiges Haus. Die Panzergranate hatte ein Gewicht von sieben Tonnen und konnte einen Meter Stahl, acht Meter Beton oder 32 Meter gewachsenen Boden durchschlagen. Die Schussfolge betrug zwei Schuss in der Stunde. Für das Geschütz wurde eigens die schwere Artillerie-Abteilung (E) 672 in einer Stärke von 500 Mann aufgestellt. Allein für den Zusammenbau waren 1500 Mann notwendig. In der Feuerstellung rollte "Dora" auf einem Doppelgleis. 2500 Mannbauten diese Gleisanlage bis zur Feuerstellung. Noch vor dieser tweigte ein drittes Gleis für die Montage und die Zuführung von Munition und Ersatzteilen ab,um dan wieder in der doppelgleisigen Feuerstellung zu enden. Der Aufwand für das Geschütz Dora das Hitlers unwirkliche Gigantonomie spiegelte, stand in keinem Verhältnis zu seiner militärschen Wrkung., zwei Stuka- Staffeln hätten vermutlich dieselben Ergebnisse erziehlt-bei weitaus geringerem Aufwand.
An fünf Schießtagen im Juni war bereits der gesammte Munitionsbestand der 48 Panzergranaten verschossen. Ziele waren unter anderem die Werke "Stalin" "Molotow" "Sibirien" das Munitionslager "Weße Klippe" , Kasernenanlagen und Küstenbatterien.
Allein die 8,8-cm Geschütze der Flak-Artillerie verschossen 181.000 Granaten.
Die übrige Artillerie, von der leichten Feldhaubitze bis zur Eisenbahnkanone "Dora" verfeuerten 562.944 Schuss.


Verluste


Auf deutscher Seite waren 4337 Mann gefallen und 1591 Mann vermisst.
18.183 Soldaten wurden verwundet. Der rumänische Verbündete hatte etwa 800 Gefallenezu beklagen.
Die russischen Verlußte betrugen ca, 30.000 bis 40.000 Gefallene und etwa 100.000 Gefangene.
Erbeutet wurden 467 Geschütze aller Kaliber, 86 Pak, 69 Flak, 758 Granatwerfer, 826 schwere Maschinengewehre und 26 Panzer.
Vier U-Boote,vier Zerstörer, drei Schnellboote und zahlreiche andere Schiffe der Schwarzmehrflotte wurden von der Luftwaffe oder der Artillerie versenkt.
Die Luftwaffe flog während der Schlacht 23.751 Einsätze,schoss 123 feindliche Maschinen ab und zerstörte 18 am Boden. Die eigenen Verluste betrugen 31 Flugzeuge.

Erbeutete Sowjetische 4,5cm Kanone in einer deutschen Batteriestellung bei Jalta

234_adolf_005_1.jpg


Odessa die große Hafenstadt am Schwarzen Meer wurde von der Wehrmacht bereitd im Oktober 1941 eingenommen.

234_adolf_004_1.jpg


Der Angriffs-Plan

234_adolf_006_1.jpg


Sturzkampfbomber vom Typ Ju 87 im Anflug auf Sewastopol

234_adolf_008_1.jpg


Bunkeranlage an der Südfront. Propaganda- Aufnahmen die zeigen sollten, wie ein Angriff vorgetragen würde

234_adolf_009_1.jpg


Durchschlag einer 80-cm-Granate, der in 30 Meter Tiefe gewachsenem Boden zur völligen Zerstörung dea Munitionslagers "Weiße Klippe" führte


234_adolf_010_1.jpg


Die Trümmer des Panzerforts "Mxim Gorki" das u.a. mit 30,5-cm-Schiffsgeschützen bestückt war.

234_adolf_011_1.jpg


Die Männer, die das Fort erstürmt haben possieren für eine PK-Aufnahme



234_adolf_012_1.jpg


Infanterie nimmt einen Bunjer unter direkten Beschuss

234_adolf_013_2.jpg


Sturmpioniere im Angriff

234_adolf_014_1.jpg


Das Krimschild wurde am 25. Juli 1942 gestiftet und an alle Wehrmachts-Angehörigen verliehen, die in de Zeit vom 21. September 1941 bis 4. Juli 1942 an den Kämpfen um die Krim teilgenommen haben

234_adolf_016_1.jpg


Manstein wurde in Würdigung seiner Verdienste zum Generalfeldmarschall befördert, hier mit einem Portepee.Unteroffizier seiner Krim- Armee

234_adolf_017_1.jpg
 
Schade sigu das du das Krimschild herausnehmen mußtest. Ist aber Ok so .
Wenn es noch jemand sehen will schicke ich es als PM
 
echt super taunusbär! kenn doch die geschichte irgendwo her :wink:
 
Na klar habe ich die nicht aus dem Kopf hier reingetippt. Lesen wir vieleicht die selbe Zeitschrift?
 
das wahr nicht böse gemeint :!: ich geh mal davon aus das wir die selbe bettlektüre haben
unter der rubrik endlose geschichte gehts auch um die krim :wink:
 
Also die Storry stammt aus der Zeitschrift " Militär& Geschichte" Habe aber nur eine Zusammenfassung gemacht sonst würde ich jetzt noch hier sitzen mit meinem zwei Finger Suchsystem :cry:
 
Hallo und guten Tag,

toller Beitrag :)
Nun zu meiner Frage: Das letzte Bild (Manstein wurde in Würdigung seiner Verdienste zum Generalfeldmarschall befördert, hier mit einem Portepee.Unteroffizier seiner Krim- Armee) dieses Beitrages zeigt den Großvater meines Freundes. Es wurde wohl eigentlich in einem Buch veröffentlicht dessen Name uns nicht mehr bekannt ist, da es im laufe der Zeit abhanden gekommen ist.

Es wäre eine GROSSE Hilfe wenn wir herausfinden aus welcher Quelle dieses Bild stammt.
Ich (wir) freue(n) mich/mich über Antworten :))

LG :D
 
Wolfgang, vielleicht weißt Du noch, welche Zeitschrift das war, dann könnte Moni sich an den Herausgeber oder Verlag wenden?
 
So nun habe ich an den Verlag geschrieben uns direkt schon eine Antwort bekommen. :D Leider hat sich die Redaktion gewechselt. Somit ist es sehr schwer etwas heraus zufinden, da man die die genaue Ausgabe leider nicht kennt.
 
So, das habe ich gemacht.
Mit weniger großem Erfolg. Habe zwar das Bild mit besserer Qualität bekommen. Leider gibt es wohl diesen Verlag nicht mehr von dem das besagte Buch stammt.

Nunja was will man machen, aber vielen dank für eure Hilfe. =)
 
Oben