Bunker-NRW

Bunker-NRW ist die größte deutschsprachige Lost-Place Community. Bei uns findest du zahlreiche Themen zu Bunkern, U-Verlagerungen, Ruinen, Industrieanlagen, Lostplaces, und vielem mehr.

Priorslinde Hagen-Dahl und die rätselhaften Zeichen

PGR 156

Moderator
Teammitglied
Premium
In Hagen- Dahl befindet sich die uralte Priorslinde.
Thon, ein Bekannter und ich fuhren hin, um uns diese uralte Linde anzusehen. Es entwickelte sich mehr daraus:

Noch um 1900, so kann man erfahren, wurde zum 1. Mai um diese Linde getanzt.

2016-11-20-1737.JPG

Die Linde soll 500 Jahre alt sein, in manchen Publikationen ist sogar von 800-1000 Jahren die Rede. Es handelt sich um eine sog. "Kandelaber Linde", deren Zweige während des jungen Wachstumes entsprechend hochgebogen wurden.
Die Stadt Hagen will den Baum (ein eingetragenes Naturdenkmal) aus Kostengründen absägen finger- . Dabei braucht sie sich eigentlich gar nicht mehr kümmern- das macht schon die Natur. Wie man gut sehen kann, wächst der Baum von selber nach alter Form frisch nach. Man muß ihn nur in Ruhe lassen.
Hier als Größenvergleich der Buchautor Ralf Konecki-Bienas (Der Teufel vom Externstein) davor:

2016-11-20-1741.JPG

Nun steht auf dem nebenstehenden Schild noch ein Nachsatz, der unser Interesse weckte:

2016-11-20-1738.JPG

Dort ist von einem Stein mit Runen die Rede.
Also suchten wir um den Baum herum nach dem Stein mit den Runen. Ohne fündig zu werden.
Ein Eingeborener konnte uns weiter helfen:
Der Stein war ursprünglich von einem Hof hergebracht worden, der oben auf der Höhe liegt und auf dessem Land auch die Quelle des Baches liegt, der der Linde die jahrhundertelangen guten Bedingungen verdankt.
Also schrauben wir uns die Serpentinen zum einsam gelegenen Hof empor.
Der Hof war ein Freihof, gebaut im 14. Jhr (1328?) und immer noch in der Erbfolge der Erbauerfamilie!
Der junge Landwirt zeigte uns den Stein mit drei eingemeißelten Zeichen und vielen kaum erkennbaren Ritzungen und erklärte uns, der Stein habe ursprünglich nahe der Quelle gestanden und sei beim Wegebau nach unten zur Linde gebracht worden. Man hatte sich aber den Leihcharakter bescheinigen lassen und die Großmutter wollte den seltsamen Stein schließlich wieder zurück haben.
Heute hat er einen Ehrenplatz vor dem Hofhaus.
Die "Runen" erweisen sich als drei Schriftzeichen mit noch unbekanntem Sinn:

2016-11-20-1743.JPG

Ebenso mysteriös ist ein weiterer Fund: Beim pflügen kam ein Stein zu Tage, in welchen eines der Zeichen eingemeißelt ist:

2016-11-20-1750.JPG

Ein Freihof war im Wortsinne ein "Freier Hof". Er unterstand nicht den Gesetzen und der Gerichtsbarkeit des Umlandes, konnte sich allerdings auch nicht auf den Schutz der Gesetze stützen. So liegt der Hof strategisch günstig und ist noch mit Schießscharten versehen.
Im Zusammenhang mit der heiligen Linde im Tal vermuten wir diverse Zusammenhänge, die aber noch überdacht werden müssen.
Wenn jemand Ideen zu den 3 Zeichen hat- nur her damit.
Die anderen Ritzungen auf dem Stein sind nur mit bearbeiteten Bildern in hoher Auflösung ansatzweise gut zu erkennen, daher stelle ich sie nicht ein.
 
Astrein. Und? Ward ihr in der gleichnamigen Gaststätte?
Dieser besagte Freihof, liegt der so in einer 90 Grad Kehre? So ca. auf der Hälfte? Es geht ja noch weiter nach oben.
Die Gegend ist ja geschichtsträchtig. Meine in Ambrock und in Dahl sind noch Reste von Ringwallanlagen.
In Breckerfeld, also viiiieeel weiter oben ist ein Hügelgräberfeld.

Tolle Geschichte, besonders der Stein!

LG

Gesendet von meinem SM-N9005 mit Bunker-NRW mobile app
 
Die Gaststätte hat seit ca. 5 Jahren Betriebsferien...
Ich war zum ersten Mal in der Gegend und habe noch nicht die Umgegend kartentechnisch erkundet.
Der Freihof liegt in einer 90° Kehre. Das ist aber in dieser Serpentinenlandschaft kein Kunststück, da liegt eigentlich jeder Hof in einer solchen.
Ich suche den Namen raus und schicke ihn Dir per PN (und jedem anderen hier, der an der Thematik interessiert ist). Ich will ihn nur nicht öffentlich schreiben, damit der nette Landwirt nicht von Fremden überrannt wird.
Er hat vor, den Stein zu säubern und zu überdachen, damit er vor Frostsprengungen geschützt ist. Dann ist auch mehr von den anderen Ritzungen zu sehen.
Wenn ihn sich dann jemand ansehen möchte, könnte man nochmal gesammelt hin.
 
Ja verstehe ich, mit Termin und gesammelter Mannschaft ist das besser.
Glaube aber zu wissen wo. Wir sind da früher mit den Mountainbikes rumgegurkt.
5 Jahre schon zu?, schade war echt mal gut da.
Danke für dein Angebot, gerne.
Wenn dich die von mir angesprochenen Punkte interessieren kann ich mich ja revanchieren.

Gesendet von meinem SM-N9005 mit Bunker-NRW mobile app
 
jau, war sehr spannend das Ganze.
Habe ja auch ein paar Fotos gemacht. Ich habe mal versucht es etwas zu verdeutlichen:

Ritzungen-2.jpg

Ritzung1aNetz.jpg

P.S. Es handelt sich um das Freigut Hückinghausen Anno 1314, so steht es jedenfalls an der Hauswand.
 
Könnte es sich nicht auch um eine Tanzlinde handeln, bei der die Krone in jungen Jahren so gebogen wurde, dass man auf ihr einen Tanzboden anbringen konnte?
Zu den Zeichen in den Steinen:
Zum besseren Sichtbarmachen könnte man Butterbrotpapier ( wer sowas noch kennt...) drauflegen und mit Kohle drüberschraffieren, manchmal erkennt man dann mehr als mit bloßem Auge. Zugegeben: Wer trägt sowas noch mit sich rum?
Hat schon jmd. dran gedacht, dass sich da zwei auf dem Stein verewigt haben könnten um sich die ewige Treue zu schwören? knutsch-
 
Da ist mir Dein Beitrag irgendwie entgangen, beelzebuby:
Eine Tanzlinde ist es, die Äste wurden auch gebogen, aber wohl nicht für einen Tisch oder Boden, der hätte ja nur zwischen den gebogenen Ästen Platz gehabt. Das wäre nicht viel gewesen. Etwas größer als ein Kneipentisch.

Die Zeichen sind im Stein ganz gut zu sehen, aber durch die gewölbte Oberfläche des Steines bekommt man die Fläche nicht komplett mit Streiflicht beleuchtet. Ungünstig für Fotos.
 
Oben