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Schinderehanneshöhle in Duisburg

janemann

erfahrenes Mitglied
schinderhanneshöhle duisburg.jpgHallo zusammen
Hab zufällig bei Google Earth im Duisburger Stadtwald die sogenannte Schinderhanneshöhle endeckt. Sie liegt in der nähe eines ehemaligen Steinbruches.
Dort sollte damals Kohle abgebaut werden. Kohle wurde aber wohl nie gefunden. Es sollen wohl noch mehrere Stollen dieser art im Stadtwald geben, welche aber angeblich unauffindbar sein sollen.
War den eventuell schonmal jemand da von euch??

Grüße, Jan

hier nochmal ein Bild.
 
naja auf dem Bild erkennt man nicht wirkloch viel das stimmt, hab es wie oben geschrieben von G.E.

gruß, Jan
 
Du hast doch sicher gesehen, dass der Stollen zu ist. Man hat um 1541 versucht, ein Kohleflöz zu finden, aber der Wunsch war der Vater des Gedanken. Kohle wurde in Duisburg sonst nur im Tiefbau abgebaut.
 
Da gibt es rechts unten in den Felsen ein kleines Loch, mit einer Metallplatte, die es bis auf die obersten 10cm verdeckt. Habe heute mal die Kamera in das Loch gehalten... man sieht nicht viel. Die Öffnung ist am Eingang höchstens 50cm breit und 40cm hoch, und es steht flaches Wasser drin.

Anhang anzeigen 1
 
Kann mir mal jemand erklären, warum dieser Stollen "Schinderhanneshöhle" heißen soll? Denn einzigen Bezug vom Schinderhannes zur Stadt Duisburg, den ich entdecken konnte, ist wohl ein gleichnamiges Restaurant.
 
@kbär

Wenn du dich da mitm Spaten rann machst kannste da doch relativ bequem rein ;) Das Wasser ist doch kein Hindernis-zieh nen paar vernünftige Gummistiefel an und dann gehts rein^^
 
"Schinder" ist ein altes Wort für den Beruf des Tierkadaver-Entsorgungsfachmanns.... sowas kann vielleicht die letzte Nutzung der erfolglos gegrabenen Grube gewesen sein. Ist sie deswegen fast bis unter die Decke aufgefüllt? angts- Neben dem legendären Räuber namens Schinderhannes gab es sicher viele Leute, die so ähnlich hießen.
 
kbär schrieb:
@elcasa , as sieht eher nach Kriechgang aus... also ein Bereich wo ich ausnahmsweise mal Volltarn grins- tragen würde wegen der Unempfindlichkeit gegenüber aufgescheuerten Ellbogen und Schmutzflecken... wie beim Bund: "es gibt zwei Wege wie man einen flaches Bachbett kriechend durchqueren kann: quer, oder längs....". daumen-




Meinst du,dass du die Höhle kriechend durchqueren musst,weil die aufgeschüttet wurde oder wie jetz?
 
kbär schrieb:
"Schinder" ist ein altes Wort für den Beruf des Tierkadaver-Entsorgungsfachmanns.... sowas kann vielleicht die letzte Nutzung der erfolglos gegrabenen Grube gewesen sein. Ist sie deswegen fast bis unter die Decke aufgefüllt? angts- Neben dem legendären Räuber namens Schinderhannes gab es sicher viele Leute, die so ähnlich hießen.

So oder so ähnlich...

Wieso habe ich eigentlich nicht vorher mal gegoogelt?? ratlos-

http://www.zona-cero.de/speldo.htm
 
Axt-Mann schrieb:
kbär schrieb:
"Schinder" ist ein altes Wort für den Beruf des Tierkadaver-Entsorgungsfachmanns.... sowas kann vielleicht die letzte Nutzung der erfolglos gegrabenen Grube gewesen sein. Ist sie deswegen fast bis unter die Decke aufgefüllt? angts- Neben dem legendären Räuber namens Schinderhannes gab es sicher viele Leute, die so ähnlich hießen.

So oder so ähnlich...

Wieso habe ich eigentlich nicht vorher mal gegoogelt?? ratlos-

http://www.zona-cero.de/speldo.htm

Aus dem Link:

"Es gibt auch noch einige andere Stollen im DU-Stadtwald
die allerdings alle nicht auffindbar sind. "


Da kann man im Duisburger Wald ja doch noch einiges umgraben.

popcorn-
 
ralf_nrw schrieb:
Aus dem Link:

"Es gibt auch noch einige andere Stollen im DU-Stadtwald
die allerdings alle nicht auffindbar sind. "


Da kann man im Duisburger Wald ja doch noch einiges umgraben.

popcorn-

Und was erwartest du dann? Spuren von Leuten, die mal gegraben aber nichts gefunden haben? hmm-

Naja, vllt entdeckt man in 300 Jahren dieses Forum und es machen sich ganz viele Leute auf der Suche nach Spuren von Leuten, die nichts gefunden haben, die auf der Suche nach Spuren von Leuten waren, die nichts gefunden haben... auslach- ratlos-

Bitte nicht sooo böse nehmen! :wink:

Aber ich möchte dich auf keinen Fall von der Suche abhalten! Vielleicht findest du ja doch was interessantes in anderer Sache... :wink:
 
also unser kleines team plant den duisburger stadtwald auch mal genauer zu durchforsten. wenn sich noch leute anschliessen wollen ---> pn bitte :D
 
Hey pcfreaxx...

haha ist ja witzig...jetzt laufen wir uns immerhin hier schon über den Weg :D
Hab auch mal ein wenig recherchiert, es soll nur diesen einen noch geben der zugänglich ist.
 
Klappspaten in dne Rucksack und los geht, solche Stellen sind doch in der Regel recht auffällig. Bei solch alten Stollen, wird es mit Sicherheit ein parr Absenkungen geben. Wenn man diese verfolgt, kann man sein Ziel schon finden. Ich würde mich da bei Zeiten auch mal anschließen.
 
Hallo, Eure Frage ist zwar schon einige Jahre her, aber die richtige Antwort kommt sicher nie zu spät?

Die Schinderhannes-Höhle hat nichts mit der - wenn man nur den Namen kennt zurecht vermuteten - Abdeckerei zu tun, wohl aber mit Verbrechen.

Der Schinderhannes war im 18. Jh. ein überregional berühmter Räuberhauptmann

https://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_B%C3%BCckler

Nur - Er ist nie in Duisburg gewesen und der klingende Name eine Überlieferungsbeschönigung.

In Duisburg und Umgebung trieb zu gleicher Zeit nämlich ein anderer Räuber sein Unwesen. Er wurde hier "der Fetzer" genannt, weil er bei Kutschüberfällen das eine oder andere Hab und Gut und vielleicht auch Menschlein in Fetzen schlug.

Dieser Fetzer versteckte sich einst nach dem frevelhaften Ausrauben des Mülheimer Pfarrers auf seiner Flucht in dieser "Höhle", die schon damals nahe an der Straße nach Mülheim lag. Das nützte aber nichts, er wurde gefasst.

Bei der mündlichen Überlieferung wurde dann über 2 Jahrhunderte aus der Räuber-Höhle des nur lokal bekannten und bald vergessenen Fetzers die Räuber-Höhle des überregional bekannten und unvergessenen Schinderhannes.

Die besagte "Höhle" ist eigentlich nur ein kurzer Stollen - aber auch der hat eine krimineller Vergangenheit. Als in der Umgegend mit gefundener Kohle erste Grundeigner sagenhaft reich wurden, ließen sich die Duisburger Ratsherren wohl von einem Trickbetrüger überreden reichlich Geld in einen Stollen zur erhofften Kohle und damit zu einem Millionenvermögen zu investieren. Solche Menschen soll es ja auch heute noch geben. Am Ende waren aber das Geld und der Betrüger weg, der kurze Stollen blieb zurück, ein wertloser Gang im Fels, den man auch Deppen-Höhle nennen könnte.

Wie der Stollen damals aussah zeigt ein Foto, das in einem Artikel der Rheinischen Post und im Stadthistorischen Museum zu sehen ist:

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/sagenumwobene-orte-im-duisburger-wald_aid-45465097

Ich zitiere aus dem RP-Artikel:

"... die Schinderhanneshöhle. Die müsste eigentlich „Fetzer-Höhle“ heißen. Mathias Weber, Sohn eines Trinkers und einer Prostituierten, war ein berüchtigter Schwerverbrecher, der seine Raubzüge auch auf das Duisburg-Mülheimer Gebiet ausweitete. Man nannte ihn den „Fetzer“. Er kannte den Schinderhannes aus gemeinsamen Gefängniszeiten. Mathias Weber wurde zum Tode verurteilt. Seine Ansprache endete mit den Worten: „Es ist mir eine überaus große Ehre, am 19. Februar 1803 die letzte öffentliche Hinrichtung auf dem Kölner Markt höchstpersönlich miterlebt zu haben – wer von Euch kann das von sich sagen!“

Eigentlich ist das Drumherum heute Landschaftsschutzgebiet, aber die Hänge um die Höhle werden trotzdem begangen und befahren und es ist so viel Sand nachgerutscht, dass der Eingang leider kaum mehr zu sehen ist. Einen Spaziergang ist sie trotzdem Wert. Einfach vom Uhlenhorst zum in Karten zu findenden Steinbruch-See laufen. Dahinter findet man auf der Ostseite einen sandigen Abhang, der an ein Amphitheater erinnert. Tatsächlich diente dieser Hang in den 1920 Jahren einer Künstler-Truppe als Amphitheater. Zu seinen Füßen ist unterhalb des befestigten Weges der Felsspalt mit der Höhle grade noch zu erkennen. In ein paar Jahren wird sie wohl ganz im Dreck versunken sein.

Beste Grüße aus Duisburg.
 
Wir waren in 2010 als das Thema hier auftauchte mal vor Ort.
Abgesehen vom nachgerutschten Sand, ist im Eingang eine Metallplatte. Kann man anschauen, wenn man eh im Stadtwald spazieren geht, aber die ganzen Relikte und Legenden dort sind eher unergiebig.
Am sehenswertesten ist noch der Bunker "Drossel". roll-
DSCF1263.jpg
 
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