Bunker-NRW

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Standortübungsplatz Deilinghofen

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Anonymous

Guest
In Hemer (angrenzend zur ehemaligen Blücher-Kaserne) befindet sich der Standortübungsplatz Deilinghofen.
Die Blücherkaserne wurde mittlerweile zu gemacht und 2010 wird dort die Landesgartenschau stattfinden.
Die Wiesen auf dem ehemaligen Standortübungsplatz werden als Landwirtschaftliche Nutzfläche benutzt. (meist als Grasfläche für Schafe)
Sonst ist das komplette Gelände für jedermann frei zugänglich....
Leider weiss ich sonst nicht viel darüber. Wenn jemand was darüber zu erzählen hat (oder vielleicht dort stationiert war), dann immer her damit! :)


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Ja ich kenne die Geschichte vom Truppenübungsplatz und werde sie heute Abend einstellen. Hoffe ich komme dazu....

Ansonsten, schon mal Danke für die tollen Bilder. Habe da noch welche, wo die ganzen alten Panzer drauf zu sehen sind, aber die muss ich erst einscannen.
 
Hier eine Liste der Einheiten die in der Blücher Kaserne stationiert waren

* PzBtl 201, 1981 bis 1992 (aufgelöst)

(= Panzerbataillon 201)

* Panzerbataillon 203, 1970 bis 2007 (verlegt nach Augustdorf)
* PzBtl 204, bis 2002, Aufwuchs Btl (aufgelöst)

(= Panzerbataillon 204)

* PzGrenBtl 201, 1981 bis 1992 (aufgelöst)

(= Panzergrenadier-Bataillon 201)

* PzGrenBtl 202 na, bis 1992 (aufgelöst)

(= Panzergrenadier-Bataillon 202 [nicht aktiv])

* PzJgKp 200 (aufgelöst)

(= Panzerjägerkompanie 200)

* PzPiKp 200, 1976 bis 2006 (verlegt nach Augustdorf)

(= Panzerpionier-Kompanie 200)

* Kraftfahrausbildungszentrum Hemer (bis 2006, verlegt nach Ahlen)
* 4./SanRgt 22 (vormals 6./SanRgt 7, angehörig dem SanRgt 22 Hamm, verlegt nach Ahlen)

(= 4. Kompanie des Sanitäts-Regiment 22 [vormals 6. Kompanie des Sanitäts-Regiments 7])

* 7./SanRgt 22 (vormals 8./SanRgt 7, angehörig dem SanRgt 22 Hamm, verlegt nach Ahlen)

(= 7. Kompanie des Sanitäts-Regiment 22 [vormals 8. Kompanie des Sanitäts-Regiments 7])

* ResLazGrp 7315, bis 2007 (LazRgt 73 wird zum 31. Dezember 2007 aufgelöst)

(= Reserve-Lazarett-Gruppe 7315)

* Standortsanitätszentrum Unna, Außenstelle Hemer (bis 2007 aufgelöst)


Die Blücher Kaserne selbst wurde 1956 feierlich eingeweiht. Sie entstand auf dem ehemaligem Stammlager STALAG VI A, welches unmittelbar mit Schwalbe 1 in Verbindung zu bringen ist.
Die ganze Geschichte erzähl ich aber später. Muss erstmal weg.....
 
nicht zuvergessen das gsg 9 oder sek, die haben dort auch ne aussenstelle gehabt und regelmäßig da geübt.
und das geilste mannheim der welt"sabber" :roll:
 
Die alten Panzer kenn ich auch noch.
Leider hab ich von damals keine Fotos da....
 
Hallo

Hier mal ein Luftbild, damit man sich das besser vorstellen kann :)

 
hab damals in einer ruhigen minute versucht mich in den alten m 65 panzer reinzukwetschen, wär fast stecken geblieben :wink:
 
auf dem foto kann man auch noch die alte kanadische kaserne sehen!
weiss jemand ob die standortschießanlage noch in betrieb ist??
 
Meinst du die in Landhausen??? Ich glaub die ist zu, wer soll den da noch schießen, ausser ein Schützenclub hat sich dort angesiedelt. Aber BW Schiepdienst is glaub ich vorbei.
 
glaub ja, weiss nicht wie die ecke hieß, sie ist 7 km fußmarsch von der kaserne entfernt und ist in 37 min. mit marschgepäck zu erreichen :wink:
 
die standortschießanlage ist in sümmern.
wurde von uns(reservisten) noch bis mitte des jahres benutzt.
aber auch die ist von seiten der bw geschlossen. wir sind zum schießen nach frankenberg/eder verlegt worden.
 
1939 wurde die Pläne für die Blücher- Kaserne in die Tat umgesetzt und die ersten Bauarbeiten begannen. Ursprünglich sollten in der Kaserne Panzertruppen stationiert werden, die in den angrenzenden Wäldern (heutiger Truppenübungsplatz) eine Gefechtsausbildung erhalten sollten.
Doch es kam alles anders und die traurige und grausame Geschichte der Kaserne nahm ihren Lauf.

Im September/Oktober 1939 trafen die ersten polnischen Kriegsgefangen in Hemer ein. Die noch im Rohbau befindliche Kaserne wurde daher als Stammlager genutzt. So entstand dass wohl größte Kriegsgefangenenlager des dritten Reiches.
Die Rede ist vom Stammlager Stalag IV A welches auch als Sterbelager bekannt wurde.
Ursprünglich sollten nicht mehr als 10.000 Gefangene in der Kaserne Platz finden. In den letzten Kriegsjahren waren es jedoch weit über 23.000. Insgesamt wurden in 6 Jahren 200.000 Menschen dort inhaftiert und von dort aus verwaltet. Meist für den Bau von kriegswichtigen Einrichtungen, wie der U- Verlagerung Eisenkies.

Zur Sicherung der Anlage wurden 6 Holztürme errichtet, die jeweils mit schweren MG´ausgerüstet waren.Rund um die Kaserne wurde ein 3, 50 m hoher Doppelzaun gezogen, der in der Mitte einen Gang von 2 Metern Breite aufwies. Dieser wurde ebenfalls mit Stacheldraht versehen. An den Zäunen patrouliierten Wachmannschaften mit Hunden.

Am 13. April 1945 wurde das Lager, friedlich, an die Amerikaner übergeben, um ein sinnloses Blutvergießen zu vermeiden.
Die Befreier, fanden 22.000 russiche Kriegsgefangene vor. Davon 9000 lazarettreif krank und 200 Tote, die im Leichenkeller aufgefunden wurden.

Insgesamt kamen etwas 100 Menschen, pro Tag im Lager um. Miest durch Krankheiten und schlechte Versorgung, aber auch durch sinnlose Folter.

Bis 1956 stand die Kaserne leer. Erst dann bezog die Bundeswehr die Kaserne und nutze den Truppenübungsplatz Deilingofen, Truppenübungsplatz Sümmern und die Schiessanlage in Landhausen, für ihre Zwecke.

Die Kaserne wurde in ihrem Ursprung belassen und nur gering verändert.
Vor dem Haupttor gibt es ein Mahnmal, dass an die schreckliche Geschichte der Kaserne erinnert.

Am 23 Januar 2007 wurde die Kaserne geschlossen. 2010 soll hier die Bundesgartenschau ihren Platz finden. In dem Zuge wurden die meisten Gebäude abgerissen. Geplant ist auch eine Schule für Menschen mit Behinderung auf dem Gelände einzugliedern. Der Obere Teil, den die Engländer nutzen, ist heute bereits nicht mehr wiederzu erkennen. Dort befindet sich ein große Asylantenauffangeinrichtung und ein kleiner Gewerbepark.
Das Truppenübungsgelände soll nicht verändert werden und der Öffentlichkeit zugänglich gemcht werden.
 
Habe im Netz mal einen Übersichtsplan mit Beschreibung gefunden. Stell ihn einfach mal hier ein....

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Der gesamte Lagerbereich war für die verschiedenen Verwendungen in kleinere, geschlossene Bereiche mit Stacheldraht und bewachten Toren unterteilt.

Block 1: Abgesondert vom allgemeinen Lager, diente dieses Gebäude der Verwaltung. Das Erdgeschoss war überwiegend vom Post- und Paketdienst des Lagers und der dazugehörigen Postüberwachung belegt.

Block 2: Im oberen Stockwerk dieses zweistöckigen Gebäudes waren der Lagerkommandant und Offiziere der verschiedenen Zuständigkeitsbereiche sowie die Außenstelle des Arbeitsamtes untergebracht.

Block 3: Im Lager nannte man dieses Gebäude zu Recht "Handwerkerblock". Hier waren die Bekleidungskammer mit Schneiderei, die Schusterei und eine Schreinerei eingerichtet. In ihnen arbeiteten Gefangene.

Block 4: Dieses Gebäude war zur Hälfte für die Unterbringung sowjetischer Arbeitskommandos vorgesehen, die im Lager beschäftigt waren. Die andere Hälfte des Gebäudes war später mit Italienern belegt.

Block 5: Beim Bau der Kaserne als Küchentrakt mit Verwaltung vorgesehen, machte dieses Gebäude im Lager in beklagenswerter Weise von sich reden, waren doch im Keller die Totenräume eingerichtet. Hier wurden bis zum Transport auf den Friedhof die Verstorbenen aufbewahrt. Im Erd- und Obergeschoss, einschließlich des Dachbodens, war die sowjetrussische Chirurgie untergebracht.

Block 6: Getrennt waren hier Franzosen, Polen und Belgier untergebracht. Auch Tbc-Kranke brachte die Lagerführung in diesem Gebäude unter.

Block 7: War das zentrale Gebäude für die Versorgung der kranken sowjetrussischen Kriegsgefangenen. Im Lager waren mehr als 15 sowjetrussische Ärzte und zahlreiche Helfer beschäftigt.

Block 8: In diesem Gebäude war die erweiterte Innere Station von Block 7 untergebracht. Block 8 machte von sich reden, denn hier gab es die Fleckfieber-Fälle, die zu einer Lagerquarantäne führten. In den Kellerräumen befand sich ein Gefängnis.

9 - die Hauptwache: Die hier eingerichtete Wache ermöglichte den Zugang zu den Verwaltungsgebäuden, ohne dass man den eigentlichen Lagerbereich betreten musste. Erst an Block 3 und 4 stand das Tor zu den Unterkünften der Gefangenen.

10 - die Zentrale Lagerküche: In der großen zentralen Lagerküche standen etwa 30 Dampfkessel, die von der Zentralheizung versorgt wurden. Diese Küche beköstigte die Lagerinsassen mit einer aus Kartoffeln und Steckrüben bestehenden dünnen Suppe. An zahlreichen Schaltern wurde die Suppe in die Blechdosen der vorbeigehenden Gefangenen ausgegeben. An einem weiteren Schalter nahm man die kleine Brotration, vielleicht auch etwas Pflanzenfett entgegen.

11 - der strenge Arrest: In dem gefürchteten “Strengen Arrest" waren 32 Einzelzellen für Gefangene eingerichtet, die zur Einzelhaft verurteilt waren.

12 - Krankenstation: Krankenstation für italienische Militärinternierte

13 und 14 - Krankenstation: Krankenrevier für Franzosen, Belgier und Polen mit drei französischen Medizinern, einem polnischen und einem italienischen Arzt.

15 - das Vorlager: Bis 1942 wurden alle Gefangenentransporte noch durch die Hauptwache des Lagers geführt. Das änderte sich, als sich der Gesundheitszustand der in den Lagern der Arbeitskommandos stationierten Menschen zunehmend verschlechterte. Besonders die sowjetischen Soldaten waren in schlechter gesundheitlicher Verfassung. Unter ihnen waren Tuberkulose und weitere ansteckende Krankheiten verbreitet. Die Lagerleitung hatte Sorge, dass die Lagerinsassen von ankommenden Kranken infiziert würden. Die Lösung suchte man in der Einrichtung eines Vorlagers im südlichen Teil des Lagers.

16 - das Tbc-Lager: Im ersten Kriegsjahr war Tuberkulose nur vereinzelt unter den Kriegsgefangenen anzutreffen, nahm aber bedingt durch die langen Kriegsjahre, die schlechte Ernährung und nicht zuletzt auch durch Ansteckung unter den ausgemergelten, kranken und hungernden Menschen stark zu. Bei Einrichtung des Lagers waren zwei Holzbaracken für diese Kranken vorgesehen. In den Jahren 1943 und 1944 wurde dieser Teil des Lagers auf sechs Baracken erweitert. Das Tbc-Lager, in das nur die schweren Fälle eingeliefert wurden (es gab noch weitere Tbc-Krankenstationen in Block 6, 7 und 8), war im Grunde ein Sterbelager, in das sich selbst die Lagerverwaltung nicht traute. Die Tbc-Baracken wurden nie vom deutschen Lagerpersonal betreten. Der einzige Lichtblick im Tbc-Lager war die aufopfernde Tätigkeit des sowjetrussischen Sanitätspersonals und der beiden verantwortlichen sowjetrussischen Ärzte, die Tag für Tag mit den wenigen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln versuchten, den Menschen zu helfen.

17 : In den 14 Baracken am Hang des Jübergs wurden von der Lagerleitung Mannschaften untergebracht, die für den Arbeitseinsatz bereitgestellt waren oder zurückkamen.

18 : Baracken für alliierte Kriegsgefangene.
 
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