Bunker-NRW

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Tunnelsystem und U-Verlagrung in Velbert

joschh

erfahrenes Mitglied
Hallo in die Runde,
ich arbeite seit 8 Jahren in Velbert, und seit dem jage ich ein "Phantom".
Unser Betrieb befindet sich in einer alten Gießerei (BJ 1941) und wurde von unserem Chef umgebaut. Die einzelnen Bauabschnitte wurden teilweise mit Fotos dokumentiert.
Irgendwann kam ich mit unserem Betriebsleiter über diese umbauarbeiten ins Gespräch.
Gesicherte Erkenntniss aus dem Gespräch:
1. Vom Zwischengeschoss ( was bei normalen Häusern schon der Keller ist) geht ein Tunnel ab. Der Betriebsleiter hat diesen Tunnel bei den Entkernarbeiten selbst betreten. Er erzählte, das nach ca. 200 m ( in der Dunkelheit bei Taschenlampenlicht schwer zu schätzen ) ein Abzweig kommt, der nach wenigen Schritten zugemauert wurde. Der Hauptstollen führt weiter wurde aber nicht näher erkundet. Als ich mich freiwillig zur Erkundung melden wurde sagte er nur: Kannst vergessen, hat der Chef zumauern lassen. nono-

2. Im Keller gab es unter einer Stahlklappe eine Betontreppe die noch weiter nach unten führte. Auch dieser Weg wurde nicht weiter erkundet. Das "Loch" wurde einfach mit Bauschutt von der Entkernung gefüllt. weinen-

Nun beginnt der Teil der Mythen und Legenden.

Vom hörensagen konnte unser Betriebsleiter berichten, das die damalige Gießerei unterirdisch vernetzt sein soll mit dem jetzigen Stadtwerkegelände in Velbert Kostenberg. Was 1941 auf diesem Gelände war ist mir nicht bekannt. In die andere Richtung soll es eine Verbindung zum ehmaligen Busbahnhof am Hixholzerweg gegeben haben. Bei diesem Gelände gib es auch hartnäckige Gerüchte, das dort unterirdisch Waffen montiert wurden.
Zu guter Letzt soll es dann noch einen Tunnel nach Heiligenhaus Hetterscheidt gegeben haben.



Kann es solch ein großes Projekt wirklich in Velbert gegeben haben?
Wenn ja, wie kommt es das es nicht mehr Infos gibt?
 
Schade daß ich im Moment etwas an die Wohnung gefesselt bin und mich nicht vor Ort umschauen kann... aber wenn Du willst, schick mir mal per PN eine Ortsangabe oder falls bekannt, den früherern Firmennamen der alten Gießerei.
Ich recherchiere gerne, grins Professor- evil-
 
Halte ich irgenwie für unglaubwürdig... silly-

Da kauft jemand eine Ruine,um dort seine Firma reinzusetzen...viel Geld reinzustecken,seine Existenz aufzubauen...dabei stößt man auf irgendwelche Hohlräume,die dann unerkundet zugemauert und verschüttet werden kratz-

Kann ich mir schlecht vorstellen das das so abgelaufen ist...in der Situation sollte der Chef doch zumindest erstmal wissen wollen ob daunten irgendwas lauert was zur Gefahr für seine Firma werden könnte...Einsturzgefahr,Sondermüll vom Vorbesitzer usw.
 
Wenn das 2-3 Werke untereinander verbindet, dann kann es da ganz banal um Stromkabel oder Dampfleitungen gehen. Die wurden damals schon unterirdisch verlegt.

Am Hixhauserweg wurde Munition gefertigt, die Fabrik wurde von den Allierten am Kriegsende erfasst und demontiert (Bergisch-Märkische Eisenwerke).

Es gibt einige Firmenlisten, die man im Netz finden kann: Firmen, die Zwangsarbeiter beschäftigt haben, und Firmen, die von der Demontage betroffen waren. Beide sind voll mit Schreibfehlern und sicher unvollständig, aber als erster Einstieg besser als gar nichts:

"Zwangsarbeit 2500 Firmen"

Bergisch-Maerkisches Eisenwerk
Engels & Wenke
Engels, Aug.
Friedrichstrasse 58, 93
Gemeinschaftslager, Boettinger Platz
Glittenberg, Gebr.
Heiliegenhauser Str. 53
Holzvoss
Huelsbeck & Fuerst
Industrieverband Velbert
Krieger
Meinert
Moellney
Moltkestr. 5
Mueller, Joh.Fr.
Nocken, Hugo
Poststr. 15
Press-, Stanz- und Ziehwerk
Schulte, C.E.
Schwanenstr. 57
Schweppert, G.
Stanley-Werke
Strunk, Ernst
Tiefenthal, Gebr.
Tillmanns & Maier
Urban, Carl
Voigthaus
Witte & Co
Wolste & Co (Woeste?)
Yale & Towne

"Demontageliste"
- Metallgießereien: Hülsbeck & Fürst, Velbert
- Hülsbeck & Fürst, Königstr 85, Velbert, Fabrik für die Herstellung von Monatsstücken (?) und Armaturen
- Bergisch-Märkische Eisenwerke (Franz Metzger Werke Nr. 3), Velbert, Hixhauserweg, Fabrik zur Herstellung von Munition
. Engels August GmbH, Velbert, Teilfabrik mit Stahlerzeugungsausrüstung und Stahlgießerei
 
Bastler schrieb:
Halte ich irgenwie für unglaubwürdig... silly-

Da kauft jemand eine Ruine,um dort seine Firma reinzusetzen...viel Geld reinzustecken,seine Existenz aufzubauen...dabei stößt man auf irgendwelche Hohlräume,die dann unerkundet zugemauert und verschüttet werden kratz-

Kann ich mir schlecht vorstellen das das so abgelaufen ist...in der Situation sollte der Chef doch zumindest erstmal wissen wollen ob daunten irgendwas lauert was zur Gefahr für seine Firma werden könnte...Einsturzgefahr,Sondermüll vom Vorbesitzer usw.

Vom logischen, menschlichen Denken magst du Recht haben.
Ich veruche jetzt mal wie mein Chef zu denken:
Der Kasten steht seit 1941. Er wurde als Gießerei gebaut und die statische Beanspruchung für meine Zwecke ist ein Witz. Einsturzgefahr weil ich einen Tunnel/Stollen zumauer sehe ich nicht.Besonders dann nicht, wo doch der Tunnel mein Betriebsgelände verläßt. Ich sehe nur die Bauverzögerung, wenn das alles erforscht, katalogisiert und bewertet werden muss. Danach vielleicht noch verfüllen etc. Nein Danke. Mauer und gut ist.
Beim Kellerabgang ähnliche Denkweise. Will ich wissen was da drin ist? Muss ich nachher für ein schweine Geld entsorgen. Bauschutt rein, dann muss ich den nicht auf meine Kosten abfahren lassen.
Wie sagen die Rheinländer: Es ist noch immer gut gegangen. lach-

@kbär

Bei dem Gebäude handelt es sich um einen Teil der August-Engels Gießerei. Die Gießerei selbst war viel größer und auf dem Gelände haben sich nun mehrere Firmen angesiedelt. Wir sind der einzige Betrieb mit Keller. Alles andere ist ebenerdig gebaut. Nun kann man raten ob alle auf einen Keller verzichtet haben weil sie keinen brauchen oder ob man auf Erdarbeiten verzichtet hat, weil ein "bekanntes" Risiko für komplikationen der Grund sind.
 
Ok, ich vergleiche das mal mit dem Gelände einer anderen Gießerei, die eine Weile für Schleicher zugänglich war... da war ALLES unterkellert.
In den Kellern konnte man da ohne weiteres 200m zurücklegen, allerdings ohne daß es wie eine U-Verlagerung wirkte, sondern es waren einfach Keller in alle Richtungen, mit Resten von Lagerregalen, Versorgungsleitungen, usw.
Wenn ich allerdings im Krieg unauffällig Munition fertigen wollte hätte man da ohne weiteres einen der Keller nehmen, ein Paar Maschinen reinstellen und mit der "unterirdischen" Fertigung anfangen können, Platz war genug. Geschosse müssen z.B. nach dem Gießen auf eine Drehmaschine, um auf das genaue Maß abgedreht zu werden. Das war arbeitsintensiv und die Maschinen waren wertvoll - sowas macht unterirdisch sinn.

Teile der Keller, die direkt unter der Gießhalle lagen, waren voll mit einer schwarzen Pampe die zentimeterdick schwappt und an den Schuhen kleben blieb. Vermutlich kommt das von Bindemitteln, die dem Formsand zugemischt wurden, oder ölhaltigen Fließmitteln. Der benutzte Formsand konnte offenbar durch den Keller abtransportiert werden, da waren so Schienen für kleine Loren. Macht vom Materialfluß her Sinn. Neben der Fabrik ist eine als "Altlast" katalogisierte Fläche, wo der verunreinigte Formsand abgekippt wurde.

Also macht alles was Du erzählst ziemlich Sinn. Ich möchte nicht wissen wie tief unter meinem Firmengelände der Boden verunreinigt ist, wenn es teuer ist das zu entsorgen und die unmittelbare Gefahr nicht zu hoch einzuschätzen ist. Es gibt auch anberkannte Verfahren um manche Altlasten einfach zuzudecken, das muß nicht immer rausgeholt werden.

Ich kann aber jetzt nicht ohne weiteres einen Anhaltspunkt für eigens zum Zweck der Kriegsproduktion erstellte U-Anlagen finden.

Andererseits... schonmal von den Kiekert-Stollen in Heiligenhaus gehört ?? Da haben sie den AUfwand wirklich getrieben, und jahrzehntelang wußte fats niemand davon.
 
Habe mal ein paar Blder vom Tunnel gemacht.
Sorry für die schlechte Quali. Handycam
Vielleicht kann der erfahrene schleicher ja sehen ob hinter der Mauer mehr zu erfahren ist, oder ob das ein Gießerei-Standard-Tunnel ist.
 

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Hmmm... interessante Bilder.
Also ein Kabeltunnel ist das nicht. Die Elektrik im zweiten Bild sieht alt aus, auf den anderen ist sie modern. Ein Holzfußboden wurde gerne in Luftschutzräumen eingebaut, um die Füße der Insassen warm zu halten und Tropfwasser darunter abzuleiten.
Hast Du irgendwelche Bilder von Türrahmen, alten Türen oder Lüftungsrohren aus diesem Tunnel?
 
Beim Stollen mag der Cheffe ja am Ende seines Geländes der Mut verlassen haben, aber der ist doch bestimmt in den Keller gegangen, bevor er ihn zuschmeißen ließ. Vielleicht hat er nur nichts davon erzählt.
 
Klingt mir alles sehr suspekt, aber warum nicht? Der Tunnel auf den Bilder sieht wie ein normaler Industriekeller aus. Solch ähnliche Gänge, habe ich damals auch auf Radbod gesehen.
 
Wahrscheinlich ist es nichts, ausser ein firmeninternes Tunnelsystem. August Engels war ja ein Riesenladen auf dem Gelände. Das "jucken" bleibt aber grins

Habe extra für kbär noch mal nachgeschaut. Keine Türen, keine be/entlüftung. Eine durchgehend gegossene Betondecke.

Eines Tages gibbet vielleicht ein Erdbeben in Velbert und die Mauer bekommt ein kleines Loch evil-
 
Oder es verirrt sich eine Spitzhacke in die Mauer, diese Dinger kriechen ja gerne mal durch Tunnel und greifen arglose Wände an.
 
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