Das hier hab ich dazu noch herausgefunden: (Quelle: https://www.ksta.de/umsiedlung-manheim-streit-ums-suendenwaeldchen-13002464)
Umsiedlung Manheim Streit ums Sündenwäldchen
Von Wilfried M. 01.04.09, 00:00 Uhr
Kerpen -
Rund fünf Hektar groß ist das so genannte Sündenwäldchen, das direkt am Ortsrand von Manheim liegt und mit Vogellehrpfad und Rodelberg eine beliebte Naherholungsfläche ist. Jetzt streiten sich der Bürgerbeirat Manheim und die Bezirksregierung darüber, ob das Wäldchen mit dem hintersinnigen Namen als innerörtliche Grünfläche zum Dorf gehört oder nicht. Wenn ja, dann müsste es im Zuge der Umsiedlung des Ortes quasi mitumsiedeln. Das heißt: In der neuen Heimat müsste ein gleichwertiger Ersatz geschaffen werden. Das hält der Bürgerbeirat für berechtigt und kann dabei auch auf Zustimmung der von der Umsiedlung betroffenen Bürger rechnen.
„Das Sündenwäldchen gehört zu unserem Dorf, wir kennen es nicht anders“, meint etwa die 72-jährige Anna Wagner. Dreimal täglich gehe sie in dem idyllischen Grünzug spazieren. „Der ist auch für die Kinder wichtig. Und auf den Bänken sitzen immer Jugendliche herum, das ist toll.“ So sieht es auch Dieter Groteklaes (72), der direkter Nachbar des Sündenwäldchens ist. „Ich gehe hier täglich mit meinen Hunden spazieren.“
Die Bezirksregierung ist anderer Meinung: „Das Sündenwäldchen gehört nicht zum Ort, es grenzt nur daran“, sagt eine Sprecherin. Es sei keine öffentliche Parkanlage. Sie weist darauf hin, dass Neu-Manheim ohnehin in die Nähe des Waldgebietes Dickbusch kommen werde, so dass die Manheimer auch weiterhin in der Nähe eines Waldes leben könnten. Zudem müssten für die Anlage des Umsiedlungsortes in der freien Landschaft rund zehn Hektar begrünte Ausgleichsflächen rund um den Ort geschaffen werden. Auch sei ein innerörtlicher Grünanteil beim Flächenbedarf für den Umsiedlungsort gleich einberechnet worden. „Wenn das Sündenwäldchen nun noch dazukäme, müssten wir das bei den Ausgleichsflächen wieder abziehen.“ Wilhelm Lambertz, Vorsitzender des Bürgerbeirates, will das nicht akzeptieren. Das Sündenwäldchen sei etwas Zusätzliches und dürfe nicht mit den Ausgleichsflächen verrechnet werden. „Die muss RWE doch sowieso bringen.“
So sieht es auch die Kerpener Politik. Der Planungsausschuss schloss sich der Haltung des Bürgerbeirates an. Ob die auch rechtlich gegen Widerstände durchsetzbar ist, bleibt dagegen offen. Zumindest will die Stadt Kerpen aber darauf drängen, dass die Ausgleichsflächen in unmittelbarer Nähe des neuen Ortes angelegt werden. Auch neuer Wald soll so entstehen.