Bunker-NRW

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V2-Stellung im Hönnetal ?

Zunächst einmal stell Dich bitte vor.

Es kann sich nicht um dass Lager handeln, da es zwei Lager gab. Stalag VI-A in Hemer und in Sancoussi dass Außenlager von VI-A. Dazwischen gab es einen Steinbruch und sonst nix.
 
Hallo, und guten Tag!
Ich bin neu hier, und hoffe, mein Beitrag kommt an, und steht dann auch an der richtigen Stelle.
Ja, es gab definitiv eine V2-Stellung im Hönnetal! Aufgrund der Topographie bot das enge Tal eine hervorragende natürliche Deckung. Bei einer Wanderung oder auch auf Luftaufnahmen kann man sich hiervon sehr gut ein Bild machen.
Die Anlage befand sich in der Nähe des „Uhu Felsens“ und der Burg Klusenstein. Der Transport des Materials und der Arbeitskräfte erfolgte mit der Bahn von Hemer und Sanssouci aus (heutige Nebenbahn von Unna über Menden, Hemer und Balve nach Neuenrade).
Es gibt dort eine Felsspalte, die etwa 20 m tief und etwa 2 m breit ist. Dort wurden Startversuche unternommen. Schall und Licht drangen nicht nach draußen, und der Rauch zog weitestgehend waagerecht durch das Tal ab. Also eine sehr gute Tarnung.
Nach dem Krieg war alles weiträumig abgesperrt. Gelegentlich wurde das Gelände von den in Deilinghofen stationierten kanadischen Soldaten für Übungen genutzt.
Bekannt wurden auch Übungen dort von der GSG 9 in den 1970er-Jahren. Die Leute waren angeblich in der Blücherkaserne in Hemer untergebracht.
Heute ist alles zugewachsen. Wandern und Klettern ist zudem wegen der vielen Höhlen und Felsspalten nicht ganz ungefährlich.
In Wanderkarten aus den 1960er-Jahren ist die Umgebung „neutralisiert wegretuschiert“, so wie es damals auch z. B. mit Bundeswehr-Kasernen gemacht wurde.
Zeitzeugen mit Detailkenntnissen sind inzwischen ausgestorben, die Akten noch immer geheim.
Freundliche Grüße aus dem Sauerland, Pete
 
Nun ich....
1945 haben in Dortmund Asseln auf den Güterbahnhof,2x Züge mit V2 Trägerraketen gewartet...dann kamen Jabos...7 Tote...
sind auf den Asseln Friedhof beigesetzt...
sowie mein Schreiben...das eine mit fehlgeleitete Ruders...in Do-Kurl/Husen abgestürtzt ist...
Intresse?
Mfg Andreas :(
 
Da ist immer Interesse. Ich hätte nicht gedacht, daß sich die V2 Sache im Hönnetal so schnell bestätigt. Prima
 
Hallo zusammen,
ich habe mich extra angemeldet um auf diesen Beitrag zu antworten.
Meine Familie wohnt schon seit den 20erJahren des vorigen Jahrhunderts hier im Hönnetal.
Da mich Heimatgeschichte schon immer sehr interessierte hab ich meinen Vater und auch meinen Opa schon zu Lebzeiten mit Fragen bezüglich der Millitärgeschichte des Hönnetals , gelöchert!
Ich selbst bin in Hüingsen aufgewachsen , bin nun 45Jahre alt und habe bis vor 11Jahren dort gewohnt.

Hier meine Erkenntnisse:

Im Steinbruch Emil sollte ein Hydrierwerk gebaut werden um aus Kohle ,Kraftstoffe zu hydrieren.
Dazu sollte eine Wasserleitung von der Ruhr aus dem Raum Fröndenberg ins Hönneteil gebaut werden.
Diese ist nicht fertig gestellt worden und noch in den 50er Jahren waren an einigen Stellen unverschlossene Eingänge zu sehen die später verschlossen wurden.
Ein Onkel von mir war beim Bau der Tunnel als "Fachpersonal" eingesetzt und war dafür zuständig das die Kluften im Fels mit Beton verfüllt wurden.
Laut seiner Äußerungen waren nicht nur Zwangsarbeiter dort eingesetzt , sondern auch Arbeiter von Baufirmen die für die Organisation Todt arbeiteten.

Unterhalb von Hüingsen auf dem geraden Stück Gleis der Kalkwerke stand 1945 für sehr kurze Zeit ein Artilleriezug.
Wenn dord geschossen wurde sind in Hüingsen sogar Fensterscheiben zersprungen.
Der Ort Hüingsen bestand damals nur aus ein paar Bauernhöfen und ein paar Häusern.
Es folgte wohl ein Luftschlag mit Jabos gegen diesen Zug aber die Deutschen versteckten diesen dann im Hönnetal im Binolener Tunnel und in der Nacht darauf sah man wie er abtransportiert wurde.
Auf dem heutigen Gelände von OBO Bettermann , gegenüber dem Bahnhof Lendringsen , stand früher ein Bunker.
Dieser wurde beim Bau der Firma beseitigt.
Ein weiterer befindet sich zubetoniert an einem Hang gegenüber.

Im Biebertal gab es ein Lager.
Ein Teil der Barackenähnlichen Gebäude gibt es heute noch.
Zum Teil sind darin Werkstätten oder Wohnungen.
Eine Zeit lang gab es eine Schmalspurbahnverbindung vom Hüingser (Lendringser) Bahnhof ins Biebertal.

Im Hönnetal unter der Burg Klusenstein gab es den angesprochenen Steinbruch.
Dort sollen Probeabschüsse von Panzerfäusten durchgeführt worden sein da es in Menden eine Firma gab die unter anderen diese wohl herstellte.
Im Bereich oberhalb des Steinbruches (Bereich Bäingsen) gab es einen Gefechtsschießstand für Infanteriewaffen.

In der Feldhofhöhle wurde zeitweise Munition gelagert.

Zurückweichende deutsche Soldaten sprengten die Eisenbahnbrücke in Sanssouci als einzige der Strecke Fröndenberg - Neuenrade.
In Sanssouci gibt es heute noch ein Fundament in einer Wiese auf dem eine Baracke stand die zum Gefangenenlager gehörte.

An der Landstraße aus dem Hönnetal nach Deilinghofen befand sich in den 70er Jahren noch ein kleiner Bunker.
Ob dieser heute noch offen ist weiß ich nicht.
Als etwa 16jähriger haben wir dort Ausrüstungsgegenstände und Munition gefunden.
Kurz vor dem Dorfeingang von Deilinghofen war eine Flakstellung mit Zwozentimeterkanonen.
Die Stellung wurde in den 80er Jahren beräumt und es kam massig Mun , Magazine und Kriegsschrott zum Vorschein.
Dieses Jahr war dort ein Maisfeld, die Stellung war direckt an der Strasse.


In der scharfen Kurve am Uhufelsen stand früher ein Tanzlokal mit dem Namen Platthaus.
Dort gibt es heute noch einen mit Stahltüre verschlossenen Zugang zum Stollensysteme von Eisenkies.
Auch hier haben wir in den 70ern Waffenteile und Munition in der Hönne gefunden.

Mein Vater sah damals immer rot und ich bekam immer was hinter die Löffel wenn ich mal was anschleppte. :mrgreen:

Die Amis rückten über Böingsen richtung Lendringsen Hüingsen vor.
Als sie von Böingsen aus, Hüingsen beobachteten sahen sie auf dem alten Bauernhof (heute steht da die Gaststätte zum alten Fritz) , Panzer die zur Reparatur abgestellt waren.
Sie eröffneten darauf hin das Feuer und der alte Bauernhof brannte vollständig nieder weil wohl auch Farben und Kraftstoffe da gelagert waren.
Die zurückweichenden Truppen hinterliesen massenweise Waffen und Ausrüstung die laut meines Vaters noch lange ,zerschlagen , mit Benzin übergossen und angesteckt , im Wald lagen bis die Schrotthändler sie aufsammelten.
Ein Nachbar in Hüingsen fand in den 60erJahren in seinem Brunnen Gewehre , Maschinenpistolen und Handgranten , die von zurückweichenden Soldaten "entsorgt " wurden.
Oberhalb von Hüingsen gibt es noch zwei kleinere Bombentrichter ,die von einem Jaboangriff auf ein am Waldrand aufgestellten Funkwagen herrührten.

Im Wald von Hüingsen (kenne den genauen Standort) gab es noch ein kleines Barackenlager mit Scharfschützenausbildungsgelände.
Noch heute erkennt man Schützengraben und Mannlöcher sowie Kugelfänge.

Wie ihr seht , ich habe in vielen Jahren sehr viele Daten erfahren und erfasst , Gelände begangen und Bestätigungen gefunden aber das im Hönnetal ein Abschussplatz gewesen oder geplant war , halte ich für ein Gerücht denn laut meines Vaters war das Hönnetal nie komplett ein Sperrbezirk.
Ich glaube kaum das das Hönnetal im Falle von V" Abschussplätzen frei zugänglich gewesen wäre.


lg Sprengkraft
 
Sprengkraft schrieb:
In der scharfen Kurve am Uhufelsen stand früher ein Tanzlokal mit dem Namen Platthaus.
Dort gibt es heute noch einen mit Stahltüre verschlossenen Zugang zum Stollensysteme von Eisenkies.
Auch hier haben wir in den 70ern Waffenteile und Munition in der Hönne gefunden.

Ersteinmal Danke für den ausführlichen Bericht und die super Infos. Echt Klasse.

Meinst du die Tür an der T Kreuzung? Von Deilinghofen aus kommend auf der linken Seite? Sonst gibt es ja nur die Eingänge im Emil selbst. Und 3 Stollen im Riemkesteinbruch.
 
torquemaster schrieb:
Amrum

In den Amrumer Dünen (Nähe Norddorf/Vogelkoje) wurden 1945 Abschußbunker für die A4 gebaut, jedoch nie in Betrieb genommen. Es handelte sich um einen sechseckig-pyramidalen Bunker mit Startschacht und um einen Beobachtungsbunker. Die Anlagen waren bis in die 1970er Jahre sichtbar, aber nur Einheimischen bekannt. Sie sind heute von Wanderdünen überdeckt.

Peenemünde

Vom Prüfstand VII, der einst wichtigsten Startstelle für A4 sind die Erdumwallung, die Schurre für Brennversuche, die Betonplattform und noch einige Reste der Montagehalle vorhanden. Das Areal ist nicht öffentlich zugänglich.

Greifswalder Oie

Von der einstigen Abschussrampe auf der Greifswalder Oie sind nur noch ein Stück Gleis und ein Beobachtungsbunker vorhanden. Das Areal ist für die Öffentlichkeit zugänglich.

Cuxhaven

In Cuxhaven wurde nur für die Operation Backfire eine feste Startanlage errichtet (die anderen Raketenstarts in Cuxhaven erfolgten von transportablen Startrampen). Von dieser sind heute ein Graben und einige Bunkerreste erhalten. Auch der einstige Marinebunker, der von der Hermann-Oberth-Gesellschaft als Startkontrollbunker benutzt wurde, existiert noch. Das Areal ist für die Öffentlichkeit zugänglich.

Hespenbusch

In Hespenbusch wurden nur transportable Abschussrampen eingesetzt, da nur kleine Raketen gestartet wurden.

Liebenau

In Liebenau existiert möglicherweise noch die Betonplattform, von der aus im April 1945 die letzten Versuchsstarts der A4 durchgeführt wurden.

Zingst

In Zingst deutet heute ein mit Straßenlampen ausgestatteter Weg im Naturschutzgebiet darauf hin, dass hier einmal eine wichtige Anlage stand. Möglicherweise ist noch die Betonplatte, auf der einst die Startrampe stand, vorhanden.

Startstellen für Kriegseinsatz der A4

Der Kriegseinsatz der A4-Rakete wurde von mobilen Startstellen durchgeführt, die prinzipiell keine festen Einrichtungen am Abschussort erforderten. Allerdings wurden an manchen Orten Betonplattformen errichtet, welche heute noch existieren (wie bei Hillscheid im Westerwald).

Startstellen für Bachem Ba 349

Auf dem innerhalb des Lager Heuberg bei Stetten am kalten Markt gelegenen und daher für die Öffentlichkeit nicht zugänglichen Ochsenkopf befand sich die Startstelle der Bachem Ba 349, wo Lothar Sieber beim ersten bemannten Start der Bachem Ba 349 den Tod fand. Von dieser Startstelle ist heute noch die Betonplatte erhalten. Drei weitere Startstellen für die Bachem Ba 349, die auf für die Öffentlichkeit zugänglichem Terrain liegen, gibt es bei Kirchheim/Teck.


Hast du das Frei geschrieben oder irgendwo Kopiert??? Wenn ja bitte eine Quelle angeben!!!!
 
das ist jetzt schon der zweite anschiss mit dem kompletten beitrag. warum klärst du, dennis, das nicht per pn?
das hast du mir selber mal gesagt. ich finde das hat hier nix zu suchen!
 
Dirk schrieb:
das ist jetzt schon der zweite anschiss mit dem kompletten beitrag. warum klärst du, dennis, das nicht per pn?
das hast du mir selber mal gesagt. ich finde das hat hier nix zu suchen!

Ist nur ne Frage da mich jemand anschrieb der text sei Kopiert und es Fehlt die Quelle!!
Also nix Böses!!!

Deswegen bitte die Quelle dran hängen.
 
Schade das der Tread mit Maßregelbeiträgen zerhackt wird.
Hätte eine ernsthaftere Diskusion für angebrachter gehalten!

Schade

Sprengkraft
 
Ich denke ob es wirklich eine V2 Stellung dort gegeben hat kann nur klar sagen wer damals live vor Ort war. Ob als Zwangsarbeiter oder Wehrmachtsangehörige.
Ich finde das gar nicht so abwegig. Könnte schon Sinn machen dort eine V2 Stellung ein zu richten.
 
Der Frontverlauf änderte sich zum Ende hin täglich. Wenn die da im Zuge des Rückzuges für 1-2 Tage gestoppt haben, ein paar Raketen los und weiter, kann das durchaus ohne Niederschlag in den Aufzeichnungen geblieben sein. Und wenns 2-3 Eingeborene gesehen (und verstanden) haben, gibts halt nur Gerüchte.
Mal sehen, was noch an Infos kommt.
 
Was habe ich hier nur losgetreten ?
Ich bin doch nur über einen Satz in einem Buch gestolpert.

War aber trotzdem gestern mal wieder vor Ort und habe mir dies unter dem Gesichtspunkt angesehen das dort auch Panzerfäuste erprobt werden sollten, ich meine "Sprengkraft" hätte das eingeworfen.

Das Ende des schlauchförmigen Steinbruchs ist mit lockerem Material verfüllt, könnte somit durchaus als Kugelfang hergehalten haben. Zumal ja in direkter Nähe auch der Gefechtsschießstand bei Bäingsen war. Hier könnte man evtl. als Sondler noch ein Rätsel lösen. Geschosse oder Munitonsteile sind zwar nicht der große Fund, aber es würde die Theorie des Schiesstandes vertiefen.
 
Hallo Sohn-thors,

lostreten ist doch super , solange es niemand verletzt! lach-

Ich finde es total interessant altes wieder zu enddecken und sei es nur Wissen!
Die Generationen mit dem Wissen aus erster Hand sterben ja langsam aus und deshalb ist es doch schön und wichtig wenn man sich darum kümmert.

Nur wer gräbt der findet und sei es nur in alten Büchern.

lg Sprengkraft
 
Hier in den Dörfern wurde, als die HKL näherrückte, fast überall mit Panzerfaust und Panzerschreck geübt.
Das Freiwilligen Volkssturmkorps "Sauerland" war im Raum stationiert und legte überall Straßensperren (mit Baumstämmen) an. Bei uns im Dorf wurde in eine Mergelgrube (Kreuzung Hubert Bienat Str./Alte Kreisstraße) eine Stahlplatte gestellt und draufgepflastert.
Gut möglich, das das im Hönnetal ebenso war, nein eher sogar wahrscheinlich, da das Hönnetal sich für eine Straßensperre anbietet und bot. Und da muß man üben, damit man das Shermännchen oder die LKW trifft.
 
sohn-thors schrieb:
Was habe ich hier nur losgetreten ?
Ich bin doch nur über einen Satz in einem Buch gestolpert.

Naja, in einem meiner Bücher stand das ja auch, nur das als Örtlichkeit Mendener Stadtwald drin steht. Also wohl am Rodenberg.
 
Wo soll denn das Tanzlokal am Uhu genau gelegen haben, da is ja kaum Platz, und wo gibt es noch Stollen?
Hat vllt. jemnd eine Karte vom Hönnetal/Bäingsen?
 
Das Tanzlokal lag in der gleichnamigen Platthauskurve , da wo die kleine Brücke über die Hönne geht , also im Dreieck Hönnetal und der Strasse Richtung Deilinghofen.
Wenn ich an den Erzählungen meines Vaters denke , muß da früher der Bär gesteppt haben.
Von den Häusern ist nichts mehr zu sehen aber die Stützmauer zur Hönne und die kleine Brücke sind die Reste davon.

lg Sprengkraft
 
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