Bunker-NRW

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Volltreffer Hochbunker

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Durch Zufall fanden Freunde und ich, vor einigen Jahren, diesen Bunker offen vor.

Nach kurzer Recherche war klar, es verbirgt sich mehr hinter dieser unscheinbaren Anlage.

Im Rahmen des LS-Sofort-Programms 1943 erbaut, bot er 500 Personen Schutz. Gut erkennbar ist noch heute die Geschlechtertrennung, sowie Exkludierung von kranken Menschen aus dem Bunker. Ebenfalls befanden sich noch angeleimte Reste der Bunkerordnung an einer Wand.

Zur Geschichte:

Bei einem Großangriff im November 1944 wurden alle, bis auf vier, Häuser um den Bunker zerstört.
Ebenfalls schlug eine Luftmine im Regenfallrohr ein, explodierte unter dem Bunker und hob diesen in die Höhe, wodurch er in zwei Teile brach. Laut Zeitzeugen soll man den sternenklaren Nachthimmel durch diesen ca. 30cm Spalt im Beton gesehen haben. Wie durch ein Wunder wurden bei diesem Großangriff nur wenige Menschen getötet und verletzt. Man stelle sich nur vor, wenn eine weitere Luftmine den Bunker getroffen hätte, wie viel mehr Tote dann zu beklagen gewesen wären. Teile des Bunkers wurden nach der Entmilitarisierung als Tonstudio zweckentfremdet. Viele Inschriften sind heute übermalt, wie die Lüftungs, als auch die Heizungsanlage demontiert.

Seht selbst und vielleicht kennt der ein oder andere ja die Anlage.
 

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Bastler

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Die Beschriftungen sind hart...das hab ich so noch nirgends gesehen.
War Sowas individuelle Entscheidung der lokal Zuständigen,oder allgemeingültig bekannt und nur dort mal hingeschrieben ?

Ist von der Tonstudio Nachnutzung auch noch was zu erkennen ?

Kenne einen solchen Bunker der als Tonstudio nachgenutzt wurde,aber das dürfte ein Anderer sein....oder ich hab komplett Tomaten auf den Augen und diese Beschriftungen übersehen... :unsure:
 

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aktives Mitglied
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Ist von der Tonstudio Nachnutzung auch noch was zu erkennen ?

Ja, von der Nachnutzung gibt es noch einige schalldicht ausgekleidete Räume.

Zu den Inschriften kann ich nichts sagen, ich denke aber die wurden von der jeweiligen zuständigen Luftschutzstelle vorgeschrieben. Aber das ist eine reine Mutmaßung.

Der Bunker ist mit Außenansichten, jedoch ohne Innenansichten, deffinitiv hier schon in einem Thread aus 2009 vertreten, wenn ich das richtig gesehen habe. Dort jedoch unter Straßennamen. Da ich jedoch nicht unbedingt jedem den Ort aufs Auge binden möchte, weil man nie weiß wer hier mitliest, habe ich einen seperaten Thread eröffnet, um die Anlage zu schützen.
 

Die verlassenen Orte

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Wow...das gebe ich Bastler recht, die Schriften an der Wand sind "starker Tobak". :oops:
Das habe ich in dieser Form und in diesem Erhaltungszustand auch noch nicht gesehen.
Kann man nur hoffen, dass nicht irgend ein minderbemittelter dort mal drüber sprüht oder so..

Was die Entscheidung dazu angeht:
Früher war die Ordnungspolizei für die Bunker und deren "Ordnung" und Vorschriftsmässigkeit zuständig.
Zudem gab es, aufgeteilt nach Revieren/Sektoren, noch so etwas wie "Bunkerwärter" bzw. Bevollmächtige die während eines Angriffes für Ordnung sorgten.
Habe ich kürzlich im Bunkermuseum in Düsseldorf so gelesen.

Ganz toller Fund, zeig uns gerne noch mehr Bilder!
 

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Wow...das gebe ich Bastler recht, die Schriften an der Wand sind "starker Tobak". :oops:
Das habe ich in dieser Form und in diesem Erhaltungszustand auch noch nicht gesehen.
Kann man nur hoffen, dass nicht irgend ein minderbemittelter dort mal drüber sprüht oder so..
Das Schöne ist, dass auch alles voller Leuchtstreifen ist. Leider hatte ich damals aber keine Langzeitbelichtung zur Hand. Zum Glück ist die Anlage seit Jahren gut verschlossen und bleibt es hoffentlich auch.
Was die Entscheidung dazu angeht:
Früher war die Ordnungspolizei für die Bunker und deren "Ordnung" und Vorschriftsmässigkeit zuständig.
Zudem gab es, aufgeteilt nach Revieren/Sektoren, noch so etwas wie "Bunkerwärter" bzw. Bevollmächtige die während eines Angriffes für Ordnung sorgten.
Habe ich kürzlich im Bunkermuseum in Düsseldorf so gelesen.
Interessant zu wissen. Dann lag ich mit meiner Vermutung ja nicht ganz so falsch.
Ganz toller Fund, zeig uns gerne noch mehr Bilder!
Einen kleinen Nachschlag hab ich noch. Dort sieht man auch, dass es irgendwann in der Anlage gebrannt haben muss und eine originale Bunkertoilette mit Holzbrille, unter dem Treppenhaus.
 

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Bastler

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Ich frage mich wie eine Luftmine durch die Regenrinne unter den Bunker gelangen konnte,um den dann bei der Explosion komplett anzuheben und durchzubrechen :unsure:

Was soll das für ein Sprengkörper gewesen sein...eine Atombombe von Eierhandgranatengröße,mit einer Sprengkraft von 2 Tonnen TNT ?
Hatte Adolf etwa auch Krieg mit den Marsianern ? ;)
 

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Ich frage mich wie eine Luftmine durch die Regenrinne unter den Bunker gelangen konnte,um den dann bei der Explosion komplett anzuheben und durchzubrechen :unsure:

Was soll das für ein Sprengkörper gewesen sein...eine Atombombe von Eierhandgranatengröße,mit einer Sprengkraft von 2 Tonnen TNT ?
Hatte Adolf etwa auch Krieg mit den Marsianern ? ;)
Ich frage mich das auch seit langem. Der Zeitzeuge meinte, es wäre der Trichter der Regenentwässerung gewesen. Evtl. war diese größer dimensioniert oder er hatte es mit Lüftungs- oder Heizungsöffnung verwechselt. Vielleichtt wurde durch die Entwässerung der Sprengkörper aber auch nur abgelenkt in das Nahe Erdreich, wodurch es dann zur Detonation unter dem Bunker kam. Die Spuren zeigen allemal, dass so starke Kräfte entstanden sein müssen, dass der Bunker bis auf das Fundament in zwei Teile gerissen wurde.
 

Kugelgriller

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Ich schätze mal, dass es keine Luftmine war, sondern etwas Größeres, was direkt daneben eingeschlagen ist.
Wer will das gesehen haben und danach auch noch davon berichten? :unsure:
Und auch von mir:
Ja, die Beschriftung ist krass und auch mir neu.
Passt aber zum "letzten Aufgebot"...
 

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aktives Mitglied
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Habe den Bericht nochmal rausgesucht:

"Im November 1944, wurden bei einem Großangriff auf [...] die südlichen Stadtteile [...], [...] und [...] fast völlig zerstört. In [...] suchte die Bevölkerung Schutz im Bunker an der [...]. In 2 Angriffswellen am Nachmittag und am Abend wurden in der [...] bis auf 4 Häuser alle Häuser von Bomben, Luftminen oder Brandbomben getroffen. Nur das Haus gegenüber dem Bunker, in dem es eine Trinkhalle gab, das Schwesternhaus, das Haus [...] und das Haus [...] sind von Bomben verschont geblieben. Auch der Bunker wäre fast von einer der Luftminen getroffen worden. Diese Luftmine hat von der [...] aus gesehen den rechten hinteren Regenabflußtrichter und ist unten an der hinteren Ecke des Bunkers eingeschlagen. Durch den Einschlag entstand ein riesiger Bombentrichter. Durch die Kraft des Sprengstoffes wurde der gesamte Bunker hochgehoben und brach dabei in der Mitte auseinander. An der Bruchstelle entstand ein ca. 30 cm breiter Riss der nach oben hin etwas schmaler ist. [...]"

So zumindest das, was mir vorliegt. Ich habe mal bewusst die Ortsnamen ausgeklammert und verlinke den Bericht auch nicht.
 

vulture20

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Leider wahr. 1 Minute googlen mit gewissen Textteilen und schon ist man quasi vor Ort. Da hilft leider nur umformulieren und mit eigenen Worten wiedergeben.

Gibt übrigens auch ein schickes PDF mit noch ne ganzen Palette an Fotos und Zusatzinfos. Anscheinend wurde der Bunker für 45k€ Mindestgebot versteigert. Hätte glatt ein Schnäpperken sein können. *g*
Ich frag mich außerdem, ob das hier den "Riss" darstellen soll. Sieht mir allerdings nicht allzu "rissig" aus.
1685049235066.png
 
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Ich habe gerade mal weiter recherchiert. Seit April wird die Anlage wohl umgebaut. Daher ist nicht mehr davon auszugehen, dass noch lamge etwas erhalten ist.


Dann kann man den Thread wohl verschieben, in den der, seit 2009 als Threadleiche, vor sich hin vegetiert.
 

concretepassion

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Die Beschriftung irritiert zunächst. Aber klar sein dürfte auch, dass 16 jährige jugendliche ab spätestens 1944 voll in den LS-Apparat z.B. als Flakhelfer integriert waren. Es gab schlicht keinen Spielraum mehr durch die Gegend zu laufen und überfüllte Bunker aufzusuchen um Frauen und Kindern den Platz weg zu nehmen.
 

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Bastler

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Luftminen waren damals die größten Bomben überhaupt.
Hier wurde vor ein paar Jahren ein Blindgänger gefunden,der war so groß wie ein Kleinbus und wog 7 Tonnen (!!!!)
Zur Entschärfung musste praktisch der ganze Stadtteil evakuiert werden,20000 Menschen.

Wenn so etwas Gewaltiges explodiert,verhält sich die Erde fast wie Wasser,wenn man einen Stein reinwirft.
Die Explosion verdrängt das Erdreich großflächig,das dann auch in größerer Entfernung wieder hochgedrückt wird.
Besonders wenn man weiche Bodenschichten über hartem Gestein hat.

Eine Explosion in Tonnenmenge könnte also durchaus so weit vom Bunker entfernt passiert sein das die Konstruktion der Druckwelle in der Luft standgehalten hat,der Aufwurf des Untergrunds dann aber diesen Schaden verursacht hat :unsure:
 

Acromion

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Also ich bin zwar kein Bauingenieur, trotzdem würde ich diese Zeitzeugenaussage von wegen eine Bombe hat den in zwei Teile geteilt als Bullshit bezeichnen. Hab mir den angeblichen Riss von innen und außen schon ausgiebig angesehen. Viel zu glatt für auseinandergebrochen. Das werden einfach 2 Bauteile gewesen sein und da die Stadt eine Bergbaustadt war, wird der mutmaßlich durch bergschäden oder ähnliches auseinander gedrifftet sein.
 

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Das klingt plausibel, mit den zwei Bauteilen. Vielleicht wurden die zwei Bauteile auch durch die Detonation, besagter Luftmine, "auseinandergedrückt". Da einer der beiden Teile angehoben wurde, wie es im Zeitzeugenbericht steht, könnte das doch auch hinkommen.

Was sagst du evtl. zu der Idee?

Bergbauschäden könnte natürlich auch hinkommen.

Frage mich auch seit langem, wie der so auseinandergeborsten sein konnte, aber wirklich gute Quellen gibt es leider keine und der einzig wirkliche Bericht, den ich fand, der auf dieses Ereignis anspielt ist eben jener.
 

Kugelgriller

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Natürlich kann eine Luftmine so einen Schaden verursacht haben.
Aber wenn der Bunker halbwegs dem Standard entsprach, muss die verdammt dicht dran hochgegangen sein.
Quasi halb drunter, was ja mit dem Becken sogar möglich wäre. Aber wer will das dann noch berichten?
Klugscheißermodus an:
Luftminen um Dächer abzudecken, also durch den Druck den Weg ins Innere der Häuser frei machen,
zweite Welle kleine billige Stabbrandbomben drauf und rein damit. Der Rest erledigt sich von alleine.
Um Wohnhäuser zu zerstören braucht man keine großen Bomben mit großer Spreng- oder Splitterwirkung.
Darum war man in einem halbwegs gescheiten Bunker ja auch sicherer, als in einem Luftschutzkeller.
Pioniere haben die Flakbunker in Berlin versucht gezielt zu sprengen.
Und die kamen dafür ganz dicht dran und auch rein.
Kann man von Piloten mit Luftminen nicht gerade behaupten.
Die Bunker haben sich geschüttelt aber eben in einem Stück.
Klugscheißermodus aus.
Bergbauschäden und der Zahn der Zeit, vielleicht sogar noch in Kombination mit einer gewaltigen Explosion früher lasse ich aber gelten (y)
Genauso wie den "Bausatz" aus zwei Teilen, die einfach nur aneinander gesetzt wurden.
Jeder für sich recht sicher, aber dann eben etwas auseinander gerissen.

Zusammenschmeißen, kaufen und Vereinsheim Bunker-NRW draus machen ist ja wohl auch jetzt durch...
Dann hätten wir den auch wieder richtig zusammengeschraubt :cool:
 
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