Thorolf
erfahrenes Mitglied
Beruflich hat es mich vor ein paar Tagen nach Bremen verschlagen und das gute Wetter habe ich direkt mal ausgenutzt um mir mal den Grund für die wirtschaftliche Schieflage dieses kleinen Bundeslandes anzuschauen :wink:
Als erstes bin ich auf die ehemalige BWK - Bremer Wollkämmerei AG gestoßen.
Zunächst war ich ein wenig verwundert:
1. Sowas gibt es in Deutschland?
2. Und dann so groß?
3.Im Torgebäude saß ein Wachmann (deshalb davon keine Fotos) und in einigen Hallen und Gebäuden hörte es sich trotz vorgerrückter Stunde nach Arbeit an.
Dann entdeckte ich aber immer mehr leerstehende Hallen - alle gut verschlossen, aber auch offene Tore. Da ich aber dem Betriebsschutz nicht in der Arme laufen wollte habe ich es natürlich bei Außenaufnahmen belassen. Immerhin wollte mein Arbeitgeber mich am nächsten Tag auch wieder pünktlich auf der Arbeit und nicht auf der Wache sehen lach-
Wenn man sich das Gelände bei GE anschaut so ist eigentlich nur noch 1/4 :!: stehengeblieben weinen- und nun feinstes Brachland das durch irgendwelche EU-Töpfe versilbert werden soll...
Ein wenig zur Geschichte der BWK:
Gegründet 1883 hatte der Betrieb 1896 schon 2000, 1930 gut 3700 und bis Anfang der 60er Jahre 5000 Arbeiter & Angestellte. Sowohl den 2.WK als auch die erste Krise in der Branche in den 1960er Jahren überstand die BWK als größte nur an einem Standort vertretene (Lohn-)Kämmerei/-Weberei. Auch die Textilkrise in den 1980er wurde überwunden, insbesondere durch ein Angebot aus Chemiefasern und einer eigenen Produktpalette.
Dennoch: Ab den 1980er Jahren ging es für die Belegschaft Schlag auf Schlag zum großen roten A. Gerade einmal 260 Personen wurden zuletzt beschäftigt. Neue Maschinen und Produktionsstätten in der Türkei, Australien und Neuseeland senkten die Kosten und hielten die Firma im weltweiten Wettbewerb.
Ein australischer Investor (Elders Global Wool) rettete 2004 vor der Insolvenz und modernisierte den gesamten Standort. Dann übernahm er 2007 100% der Aktien und somit war es aus mit Kapitel "Aktiengesellschaft".
Tja, und dann kam die Finanzkrise und im Dezember 2008 verkündete Elders die Schließung des Werkes. Grund: Personal-, Verschiffungs- und Standortkosten und keine Nachfrage auf dem Weltmarkt.
Als "neue" Unternehmen sind die Sparte Wollhandel und Chemiefaser übrig geblieben. Damit war das Kapitel "Naturwollverarbeitung" nach 125 Jahren Geschichte.
Quellen: Wikipedia Welt.de BWK.de
So...und dann hab ich noch ein "paar" Bilderchen...aber die kommen nachm Feiertag, den wir alle doch hoffentlich gut nutzen werden 8)
Als erstes bin ich auf die ehemalige BWK - Bremer Wollkämmerei AG gestoßen.
Zunächst war ich ein wenig verwundert:
1. Sowas gibt es in Deutschland?
2. Und dann so groß?
3.Im Torgebäude saß ein Wachmann (deshalb davon keine Fotos) und in einigen Hallen und Gebäuden hörte es sich trotz vorgerrückter Stunde nach Arbeit an.
Dann entdeckte ich aber immer mehr leerstehende Hallen - alle gut verschlossen, aber auch offene Tore. Da ich aber dem Betriebsschutz nicht in der Arme laufen wollte habe ich es natürlich bei Außenaufnahmen belassen. Immerhin wollte mein Arbeitgeber mich am nächsten Tag auch wieder pünktlich auf der Arbeit und nicht auf der Wache sehen lach-
Wenn man sich das Gelände bei GE anschaut so ist eigentlich nur noch 1/4 :!: stehengeblieben weinen- und nun feinstes Brachland das durch irgendwelche EU-Töpfe versilbert werden soll...
Ein wenig zur Geschichte der BWK:
Gegründet 1883 hatte der Betrieb 1896 schon 2000, 1930 gut 3700 und bis Anfang der 60er Jahre 5000 Arbeiter & Angestellte. Sowohl den 2.WK als auch die erste Krise in der Branche in den 1960er Jahren überstand die BWK als größte nur an einem Standort vertretene (Lohn-)Kämmerei/-Weberei. Auch die Textilkrise in den 1980er wurde überwunden, insbesondere durch ein Angebot aus Chemiefasern und einer eigenen Produktpalette.
Dennoch: Ab den 1980er Jahren ging es für die Belegschaft Schlag auf Schlag zum großen roten A. Gerade einmal 260 Personen wurden zuletzt beschäftigt. Neue Maschinen und Produktionsstätten in der Türkei, Australien und Neuseeland senkten die Kosten und hielten die Firma im weltweiten Wettbewerb.
Ein australischer Investor (Elders Global Wool) rettete 2004 vor der Insolvenz und modernisierte den gesamten Standort. Dann übernahm er 2007 100% der Aktien und somit war es aus mit Kapitel "Aktiengesellschaft".
Tja, und dann kam die Finanzkrise und im Dezember 2008 verkündete Elders die Schließung des Werkes. Grund: Personal-, Verschiffungs- und Standortkosten und keine Nachfrage auf dem Weltmarkt.
Als "neue" Unternehmen sind die Sparte Wollhandel und Chemiefaser übrig geblieben. Damit war das Kapitel "Naturwollverarbeitung" nach 125 Jahren Geschichte.
Quellen: Wikipedia Welt.de BWK.de
So...und dann hab ich noch ein "paar" Bilderchen...aber die kommen nachm Feiertag, den wir alle doch hoffentlich gut nutzen werden 8)