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Weinbergbunker Kassel

PGR 156

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Heute fand in Kassel eine der letzten Führungen durch den Weinbergbunker statt. Da er künftig für seine neue Nutzung umgebaut werden wird, war das wohl die letzte Gelegenheit, den Bunker in relativ originalem Zustand zu sehen.
Der Hauptausbau des Stollensystems geht allerdings auf die 1820er Jahre zurück, als sich auf dem Weinberg mehrere Brauereien mit ihrem Bierausschank ansiedelten.
Diese trieben Stollen in den Berg, mehrere hundert Meter weit, ca 35 Meter unter der Bergkuppe, in mehreren Etagen. Zweck war die Lagerung des Biers in Eiskellern.
Die Brauereien wurden Stück für Stück vom Industriellen Henschel verdrängt, welcher auf der Bergkuppe ein Grundstück nach dem anderen aufkaufte und eine Villa hierin setzte.
Der Sohn konnte aber die hohen Haus-Steuern Anfang des 20. Jhr. nicht zahlen und brach die Villa ab. Daneben baute er das sog. Haus Henschel. Klein war das auch nicht mit seinem Turm, aber deutlich kleiner als die riesige Villa.
Im 2. Weltkrieg erinnerte man sich an die Stollen, verbunkerte sie und baute sie aus, mit OP-Teil und einer Erweiterung für die Wehrmacht, welche als Lagezentrum genutzt wurde. So war das Stollensystem dann für 3000 Personen ausgelegt, fasste in der Praxis dann aber ca. 10.000 Menschen.
Die Henschel Villa selber besaß über dem tiefen Stollensystem/unter der darüberliegenden Villa, noch einen eigenen Bunker.
Alleine die Führung auf der unteren Etage umfaßte ca 2,5 KM. Wie groß die Etage(n?) darüber sind, konnte/wollte/durfte unsere Führerin nicht sagen.
Das wäre unerforscht lach- . Die (Stein)treppe wäre zu gefährlich...
Der Bunker verfügte natürlich über Gasschleusen, Luftfilteranlage, Maschinenraum, Sanitäranlagen (für 3000 Pers). Die heutigen Toilettenkabinen sind nicht mehr original wie man sieht.
Der Bunker wurde aus Raummangel bis in die 50er Jahre noch bewohnt.
An manchen Stellen blätterte das Übergetünchte ab, die Leuchtfarbe kommt wieder zum Vorschein.
Hier nun die Bilder:

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Was fehlt, sind Bilder des runden Lage- Raumes. Da waren mir zu viele Leute zu groß auf den Bildern.
 
hier mal ein Video dazu mit Erklärungen,von der Feuerwehr der Stadt Kassel
http://www.kassel.de/kultur/sehenswuerdigkeiten/Innenstadt/09932/index.html
 
Na,besser geht es doch nicht,Bilder Video,Panorama
Und in den Panoramen noch Erklärungen,was wo war,wenn man die Infos anklickt !
Top PGR daumen-
 
Hallo

Danke für den tollen Bericht ! Wirklich schöne Bilder und umfassende Hintergrundinfos.
So macht das Bilder gucken noch mehr Spaß.
Schade das er umgebaut wird und eine Besichtigung, wahrscheinlich nicht mehr möglich ist weinen- .

MFG
Dirk
 
@PGR 156,

ahh wie versprochen, astrein. klatschen- daumen-
Tolle Anlage, hat sich ja gelohnt! klatsch-
PS.: Wie war denn die Verpflegung, feldmäßig, Eigelb mit Speck u. Würstchen + Tee, oder gediegener? grins

LG
 
Auf unsere HP gibt es auch noch ein paar Bilder vom Weinberg: http://www.dark-places.eu/slideshows/37_w-berg/37_w-berg.html
 
Mich würde mal interessieren, welchen Zweck jemand für diese Anlage hat, bzw. für was sie umgebaut wird. Weiss jemand was dazu?
 
Hey Klasse, komme aus Kassel und kenne das alles ! Super Beitrag prostt-

In 2 kleinen Sachen muss ich dich leicht korrigieren, nimms mir nicht übel, wills nur richtig stellen Meister-

Die "Marode" Treppe im Bunker ist nicht Marode ... Da oben ist einfach nichts, deswegen gehen die bei einer Führung euch nicht hinauf. Von da oben wurde das Eis in den ehemaligen Eis-Keller geschüttet und dieses Loch ist zugemauert, da sich im 2. Wk die Kommando Zentrale der Stadt Kassel aus dem zerbombten Rathaus dort hinverlegt wurde ... deswegen eine Treppe, mehr nicht ! lach-

Was du vielleicht meinst, ist ein Loch im Boden, wo eine Steile Treppe hinabführt, da kann man nicht runter ! Und es ist unerforscht was da mal war, man vermutet weitere Stollen ... !

2. Sache :

Das Haus Henschel existiert heute noch, ein Stück weiter die Straße entlang ... Dort befindet sich heute das Museum für Sepulkralkultur drinne ! Die Überreste stammen alle von der Villa Henschel ... Es gibt 2 Theorien um die sich die Gemüter streiten und zwar : Entweder hatte die Familie Henschel im 2. Wk. nicht mehr das Geld um die Steuern für das Haus zu zahlen, da diese im Krieg unheimlich hoch waren ...

Die andere Theorie, sie wollten einfach das Nazi Regim in der Zeit nicht unterstützen, heißt durch die Steuern (die damals von den Nazis bis ins unermässliche hoch getrieben wurden) nicht weiter zahlen und ließen das Haus abreißen ...

Was auch Interessant ist, die Treppenstufen aus Mamor der Villa Henschel, gibt es noch heute vor einem Privat Haus in Kassel, der eigentümer hatte sie damals direkt billig abkaufen können winke-


Wollt das nur mal ergänzen ... 4 Augen sehen mehr als 2 daumen- stone-
 
Achja, die Anlage wird im Zwecke der Documenta umgebaut platzen- kopfwand-

Da kommen irgentwelche "Klang-Erlebnisse" rein.

Und auch irgentwelche Ausstellungen über Knochen ...

Außerdem soll auf dem Weinberg wo früher die Henschel-Villa stand ein riesen Gebäude errichtet werden, was unheimlich Schade ist. Jeder der den Platz kennt, weiß wie Idylisch schön es dort ist ! Im Sommer hoppsen da überall Hässchen dort rum kitty- Man kann sich richtig vorstellen wie einmal die Villa dort Stand, man steht Quasi auf der Terasse und hat einen Blick über Kassel !
 
Bunker123 schrieb:
Achja, die Anlage wird im Zwecke der Documenta umgebaut platzen- kopfwand-

Da kommen irgentwelche "Klang-Erlebnisse" rein.

Und auch irgentwelche Ausstellungen über Knochen ...

Außerdem soll auf dem Weinberg wo früher die Henschel-Villa stand ein riesen Gebäude errichtet werden, was unheimlich Schade ist. Jeder der den Platz kennt, weiß wie Idylisch schön es dort ist ! Im Sommer hoppsen da überall Hässchen dort rum kitty- Man kann sich richtig vorstellen wie einmal die Villa dort Stand, man steht Quasi auf der Terasse und hat einen Blick über Kassel !

OK und was passiert dann mit der Anlage, wenn die DOCUMENTA vorbei ist? Bleibt die dann für andere Veranstaltungen geöffnet? Das ist ja eine riesengroße Anlage, wird die komplett gebraucht oder ist es so, dass ein kleiner Teil umgebaut wird und der Rest ist dann gesperrt? Ich finde es schade, wenn solche Sachen umgebaut werden. Sie verlieren Ihren Charme. weinen-
 
Ich finde es auch schade ... !

Wie es weitergeht weiß keiner so genau, es war geplant das Teile der Anlage Restauriert werden z.B Räume für die Gasschleußen und Luftzufuhr, die wollte man komplett neu aufbauen für die Führungen ... Bis dann die Documenta die überhand hatte !
 
Bunker123 schrieb:
Ich finde es auch schade ... !

Wie es weitergeht weiß keiner so genau, es war geplant das Teile der Anlage Restauriert werden z.B Räume für die Gasschleußen und Luftzufuhr, die wollte man komplett neu aufbauen für die Führungen ... Bis dann die Documenta die überhand hatte !
Dann sollte man aus meiner Sicht lieber die Geschichte erhalten. Da hätte bestimmt die Anlage und vor allen die Besucher auf lange Sicht bestimmt mehr von.
 
Also geht wohl bald wieder los. Auch mit den Führungen. Die Termine aus dem Artikel sind aber nicht eingehalten worden.

http://www.hna.de/nachrichten/stadt-kassel/kassel/nach-documenta-weinbergbunker-weinbergterassen-wieder-zugaenglich-2519009.html
 
Erst die Inflation, dann die Weltwirtschaftskrise. Die Firma Henschel war ein Spiegel der Entwicklung. Für Oscar Henschel war im Jahr 1931 ein Punkt erreicht, an dem auch im privaten Vermögen eine Zäsur nötig schien. Die Henschel-Villa auf dem Weinberg kurz vor dem Abriss 1932...

1317251030-311708567_344-jD34.jpgFoto: HNA
 
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