Tach,
inspiriert und motiviert durch ein Buch, welches ich gerade ausgelesen habe, unternahm ich vor ein paar Tagen eine kleine Exkursion. Hauptziel dabei war die Klosterruine Himmelspforten in Ense, nahe dem Möhnesee.
Zur Ruine wurde das Kloster in der Nacht vom 16. auf den 17. Mai 1943, als sich die Wassermassen der angestauten Möhne infolge eines Bombenangriffs auf die Möhne-Sperrmauer über die hinter der Mauer liegenden Ortschaften ergoss und das Kloster hinfort riss. Dabei kam nebst unzähligen Zivilisten auch der ortsansässige Pfarrer ums Leben. Dieses Ereignis wird heute gerne als Möhnekatastrophe verklärt und erhält so den Anstrich eines unabwendbaren, schicksalhaften Ereignisses. Richtiger wäre wohl die Bezeichnung Möhne-Attentat. Schließlich wußte die RAF sehr genau was sie dort tat, hat das so gewollt und gezielt getötet.
Aber darum soll es hier jetzt gar nicht gehen.
Für diejenigen, die sich für die offizielle und ebenfalls sehr interessante Geschichte des Klosters Himmelspforten interessieren, verknüpfe ich an dieser Stelle einfach mal eine Seite mit einem Artikel als dessen Quelle das Archiv der Stadt Ense angegeben ist. Ich denke das ist zweckdienlicher, als wenn ich hier jetzt eh nur Hörensagen zurecht stammele ;-)
http://www.ense-press.de/index.php?pcid=33&pdid=129
Zurück zu dem besagten Buch. Auch hier vielleicht vorab eine Verknüpfung um einen Eindruck zu bekommen worum es überhaupt geht.
http://www.vonneruhr.de/weltwunder.html
In diesem Buch berichtet das Forscher- und Autoren-Duo Wolfgang Thiele und Herbert Knorr unter einer sehr präzisen und akribischen Beweisführung über ihre Entdeckung eines Abbildes des nördlichen Sternenhimmels von ca. 2800 v.d.Zr. auf dem Boden Westfalens bzw. hauptsächlich des Sauerlandes. Heilige Stätten, die die Menschen der Megalithkultur erichteten oder natürliche Gegebenheiten geringfügig modifizierten, bildeten dabei Abbilder der jeweiligen Sterne, Die zusammen die bekannten Sternbilder wie z.B. großer Wagen, Jungfrau oder Drache widerspiegelten. Bis heute überliefert werden konnte dieser Umstand, da die christlich missionarische Kirche ihre Kirchorte auf die heidnischen Kultplätze setzte um diesen eine neue Bedeutung zu geben. Ich kann dieses Buch nur allerwärmstens empfehlen, aber hier weiter ins Detail zu gehen, würde den Rahmen dieses Beitrages einfach sprengen.
Wolfgang Thiele kam zu dem Schluss, daß sich der nördliche Himmelspol, welcher als Berechnungsgrundlage für sämtliche Sternbilder zwingend erforderlich war, genau auf einem alten Kirchort des Dorfes Allagen-Westendorf befindet. Die Kirche ist längst verschwunden, aber es existiert an dieser Stelle noch ein kleines Heiligenhäußchen. Und in einem Bestimmten Radius von X Megalithischen Ellen um diesen Pol herum befand sich nach Ansicht Wolfgang Thieles ein besonderes, heiliges Gebiet. Innerhalb dieses Gebietes findet man auch die Drüggelter Kapelle, die sicher ein eigenes Thema wert wäre. Ja und den westlichen Eingang zu diesem astronomisch bedeutenden Gebiet stellte halt der Ort dar, der später mit einem Kloster "besetzt" wurde. Unter diesem Aspekt kann man wohl davon ausgehen, daß der Name Himmelspforten älter als das Kloster ist und sicher nicht zufällig gewählt wurde. Die Klosterruine selbst weist eine beeindruckende Besonderheit auf. In die Grundmauern wurde ein Stein eingearbeitet, der weder in Form, noch in Art des Gesteins und vermutlich (nahezu sicher) auch nicht im Alter zu den anderen passt. Auch das Motiv des runden Steines ist nicht christlich. Es zeigt ein Sonnensymbol mit Acht Strahlen. Die Sonne und die Zahl Acht hatten für die vorchristlichen Menschen eine göttliche, jedenfalls überragende Bedeutung. Die christliche Kirche kennt weder Sonnenkult, noch verbindet sie irgendetwas heiliges mit der Zahl Acht.
Wer veranlasst hat, daß dieser Stein in die Grundmauern des Kloster verbracht wurde und zu welchem Zweck wird vermutlich noch lange ein Geheimnis bleiben. Genau wie die ganze vorchristliche Geschichte dieser großartigen, rauen und wunderschönen Region.
Nachtrag: Zur im Beitrag erwähnten sog. Drüggelter Kapelle existiert ein Beitrag:
Drüggelter Kapelle / Heidentempel zu Drüggelte