Christian71 schrieb:
So, nochmal vorort gewesen und konnte auch direkt mit einem älteren Anwohner sprechen.
Das Bauwerk steht auf einem Waldstück welches der der Freifrau von Fürstenberg gehört.[..]Er diente als Schutzort von benachbarten Anwohnern, und Mitarbeitern eines Sägewerkes in der Nähe. Das Sägewerk existiert leider nicht mehr.
Militärisch soll dort auch eine Abteilung eines Nachschubkommandos mit der Bezeichnung "Todt" stationiert gewesen sein.
Auf der Webseite zur Geschichte der Feuerwehr Halingen finden sich zwei Hinweise, die dazu passen:
http://halingen.ff-menden.de/index.php?option=com_content&view=category&layout=blog&id=34&Itemid=72" onclick="window.open(this.href);return false;
1927 Brand im Sägewerk Dahlhausen
1957 Feuer in den Wohnbaracken in Dahlhausen! Hierbei handelte es sich um eine Alarmübung
Es sind auch einige Vorfälle mit Bombenschäden in Bauernhöfen in der Gegend erwähnt, also gab es schon eine allgemeine Gefahr von Treffern bei Luftangriffen. Beide Einträge bestätigen die Existenz des Sägewerks, und des Barackenlagers.
Ich spinne die Geschichte mal ein bisschen weiter:
Da gab es eine adlige Familie mit großem Waldbesitz.
- im Krieg entstand ein großer Bedarf an Material aller Art, wozu auch Holz gehörte
- die Freiherren hatten den Wald und das Holz, und es gab sogar ein Sägewerk, auch die Anbindung an Transportwege (Wasserweg und Bahn) war ganz gut.
- um an Arbeitskräfte zu kommen musste man sie aber von der OT oder ähnlichem gestellt bekommen, da die ganzen Arbeiter zur Wehrmacht eingezogen wurden
- also errichtet die OT ein Barackenlager für Fremdarbeiter
- die Freiherren überlassen ihnen dafür ein Gelände am Waldrand
- die OT wiederum überlässt den Forstbesitzern die Arbeiter
- der Bunker im Lager dient zum Schutz des Wachpersonals und der Facharbeiter - auch Fremdarbeiter durften oft in die Bunker
- nach dem Krieg wird das Barackenlager weiter genutzt, für ausgebombte und Flüchtlinge aus dem Osten
- so gegen Ende der 50er Jahre hat sich das Lager wahrscheinlich langsam aufgelöst, als dann in den Städten genügend Neubauten errichtet waren um die ganzen Ostflüchtlinge unterzubringen
Wenn man im Wald im Umkreis von 100m des Bunkers rumläuft könnten sich noch ein paar Fundamente finden... allerdings könnten die Baracken auch gegenüber gewesen sein, wo jetzt Häuser stehen. Frage von mir, an diejenigen die schon da waren: Die Häuser gegenüber - waren da irgendwelche dabei, die vom Baustil älter als 1960 waren ??? Falls nein: dann war dort vielleicht das Barackenlager, also nix mehr davon zu finden.