Bunker-NRW

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Höhlentour im Hönnetal

Hallo :) . Wir haben heute eine 6 stündige Höhlentour gemacht durch das Hönnetal . Unter anderem haben wir das Karhofhöhlensystem erkundet. Auf einem der Bilder ist die Höhle mit dem Gitter zugemacht worden. . Manche Bilder sind durch den dichten Nebel ziemlich unklar geworden, weil wir auch nur ein Handy dabei hatten.In allem hat es richtig viel Spaß gemacht und meiner Meinung nach eine Tour Wert , wer noch nicht dort gewesen ist . Es gibt bestimmt noch Interessantere Höhlen oder auch größere Dinge zu erkunden , aber wir fangen klein an und wollen nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen :-) M+M

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Moin Höhlenmenschen,

wie ich gelesen habe seid ihr aus Menden im Sauerland und interessiert euch u.a. sehr für Höhlen. Kann ich verstehen, da es ja im Sauerland nur so von Höhlen wimmelt. Auch mich hatte vor vielen Jahren das "Höhlenfieber" gepackt und ich war, zuerst mit einem Freund, im Hönnetal unterwegs. Dort "erforschten" wir unsere ersten Höhlen. Nach Kauf einer bestimmten Literatur wurden uns damals noch viele unverschlossene Höhlen preisgegeben, die wir natürlich fast alle besuchten. EIn weiterer Kollege schloss sich uns an und wir komplettierten unsere Ausrüstung mit Drahtseilleiten, Kletterseile und Klettergurten, Schlaz und Kopflampen aus dem Bergbau (Beziehungen muss man haben grins ). Doch nach gut 2 Jahren, die wir oft in Höhlen verbrachten schlossen wir uns einer Gruppe Höhlenforscher an, die uns nach einer Probebefahrung gerne aufnahmen und ab da wurde aus dem Hobby schon fast eine Sucht. Denn wir bekamen Höhlen und deren Innenleben zu sehen, das hatten wir uns nie erträumt. Wir haben Vermessen gelernt, kartographieren und viel Spaß machte mir Höhlenfotografie. Auch die Kameradschaft mit den anderen Kollegen war klasse.

Warum schreibe ich euch das? Vielleicht folgt ihr meinem Beispiel und besucht eventuell mal die Heinrichshöhle am Felsenmeer in Hemer und sprecht mit den Höhlenführern. Sie sind selbst begeisterte Höhlenforscher und nehmen euch sicherlich mal mit nach Untertage. Dann könnt ihr euch immer noch überlegen, ob ihr euer Hobby zur Sucht werden lasst oder "nur" Höhlengänger bleibt.
 
Hallo ruedigerdorn

ersteinmal vielen , vielen Dank für die aufschlussreiche Erklärung und für den Tip .Wir werden auf alle Fälle die Heinrichshöle besuchen und würden uns gerne den Höhlenforschern anschließen. :-)
lieben Gruß m+m
 
ruedigerdorn schrieb:
...Denn wir bekamen Höhlen und deren Innenleben zu sehen, das hatten wir uns nie erträumt.
Wir haben Vermessen gelernt, kartographieren und viel Spaß machte mir Höhlenfotografie.
Auch die Kameradschaft mit den anderen Kollegen war klasse.

Warum schreibe ich euch das?
Vielleicht folgt ihr meinem Beispiel und besucht eventuell mal die Heinrichshöhle am Felsenmeer in Hemer und sprecht mit den Höhlenführern.
Sie sind selbst begeisterte Höhlenforscher und nehmen euch sicherlich mal mit nach Untertage.
Dann könnt ihr euch immer noch überlegen, ob ihr euer Hobby zur Sucht werden lasst oder "nur" Höhlengänger bleibt.

Es ist doch immer wieder schön wenn sich mehr Menschen für "die Unterwelt" interessieren und wenn ich dann hier Heinrichshöhle lese, fühle ich mich als einer der Höhlenführer doch auch gerne angesprochen. :)
Ich kann mich ruedigerdorn`s Aussage nur anschließen:
Wer ernsthaftes Interesse hat, die Umwelt schätzt, erhalten und auch erforschen möchte, den lade ich hiermit gerne ein mich per PN direkt zu kontaktieren,
denn Infos werdet ihr an der Heinrichshöhle zum Schutze der Höhlen, der enthaltenen Versinterungen und Lebewesen nur allgemein und begrenzt erhalten.

Ich bin langjähriges Vereinsmitglied der AHKS (Arbeitsgemeinschaft Höhle und Karst Sauerland Hemer e.V.) und freue mich immer gerne über neue motivierte Gesichter,
besonders wenn sie von "um der Ecke" kommen, aber auch wenn von weiter wech!

Ich würde mich freuen von allen Interessierten PNs zu erhalten!
Lieben Gruß
Dietmar

Wenn man weiß wo man kucken muss, lässt sich auch wunderschönes in Höhlen Fotografieren:
 

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Hallo Dietmar,

einen schönen Gruß aus Ostbevern von einem Ex-Höfo. Sehr wahrscheinlich haben wir uns auch schon mal getroffen. Ich war vor ca. 3 Jahren mal mit einem Kollegen, Jochen Burk, an der Heinrichshöhle und du oder ein Kollege von dir hat mit uns eine Sonderführung durchgeführt. Übrigens war Dieter W. Zygowski (müsste auch dir bekannt sein, aber leider schon verstorben) ein sehr guter Freund von mir und Kollege in unserer Truppe (Gruppe für Höhlenforschung Münster i. Westfalen, Mitglied im Verband der ...). Leider löste sich vor ca. 30 Jahren unsere Truppe auf und ich habe Höhlen nur noch sporadisch besucht. Übrigens war die Volmehanghöhle in Hagen zu der Zeit unser Forschungsgebiet und wir haben einige Meter an Gängen aufgeschlossen und vermessen. Wenn ich heute ab und an mal das Felsenmeer besuche, dann denke ich gerne an die Zeit zurück, in der wir einige Höhlen dort erkundet haben (damals durfte man es noch). Die Heinrichshöhle fasziniert mich auch sehr und ich wünsche mir die Zeit zurück, in der ich noch aktiv war. Ich würde mich euch glatt anschließen, aber mittlerweile habe ich das Alter erreicht, wo einiges nicht mehr möglich ist. Ob ich heute noch durch jeden Schluf passen würde mit meiner Kuchenwampe bezweifele ich https://www.bunker-nrw.de/forum/images/icons/smile/mrgreen.gif.

Aber irgendwann schaue ich mal wieder vorbei und werde mich nach Neuentdeckungen erkundigen. Das Höhlenfieber lässt einen nie mehr los. So habe ich in den letzten Urlauben im Altmüühltal Kontakt zu den Höfos der Mühlbachquellhöhle hergestellt und vor Ort sehr interessante Gespräche mit ihnen geführt.

An die Höhlenmenschen: Nehmt die Gelegenheit wahr und meldet euch bei Dietmar. Dieses ist meine Empfehlung an euch.

Dietmar, dir und deiner Truppe wünsche ich noch viele schöne und interessante Entdeckungen und tolle Stunden Untertage.

Lieben Gruß
Rüdiger
 
Moin moin,

ich habe mal ein paar alte Bilder aus meinem Fundus zusammen gestellt, die ich bei verschiedenen Höhlentouren gemacht habe. Leider waren es zu der Zeit (im Jahr 1976) noch Papierbilder, die mit den Jahren einen dummen Rotstich bekamen. Aber ich habe versucht, ihn so gut wie möglich zu korrigieren.

Leider sind die Bilder in der falschen Reihenfolge zu sehen, also schaut sie euch bitte von unten nach oben an, vom letzten Bild zum ersten. Ich weiß leider nicht, wie ich es ändern kann.

Gruß, Rüdiger
 

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Moin moin,

ich hatte eigentlich gehofft, hier würde mehr über Höhlenbefahrungen berichtet, sei es von Pofis oder Semiprofis, die Interessantes zu erzählen haben. Es müssen weder Name der Höhle noch ihre Koordinaten preisgegeben werden, aber nur durch gute Bafahrungsberichte kann man meines Erachtens nach neue Kollegen und Kolleginen für die professionelle Höhlenforschung gewinnen.

Ich fange mal an mit einer Begebenheit, die sich vor vielen Jahren in der Volmehanghöhle abgespielt hat und mir heute noch Schauer der Faszination über den Rücken laufen lässt.

An einem Sonntag im Jahre XXXX trafen wir uns wieder einmal mit unseren Kollegen der münsteraner Truppe zur allmonatlichen Befahrung an der Volmehanghöhle, um die Vermessungsarbeiten voran zu treiben. Wir, das waren Udo, Peter und ich. Nach der Lagebesprechung auf dem Parkplatz vor der Höhle ging es ans große Umziehen und nach einiger Zeit standen 7 wild aussehende Gesellen auf dem Parkplatz. Wir teilten uns auf in 2 Trupps, von denen Udo, Peter, Manni und ich einen Trupp bildeten. Wir beschlossen, Peter als Neuling in Sachen Höhle auf seine Trittsicherheit und Kletterkünste zu testen und so machten wir uns auf zum Kameragrab. Als Kameragrab bezeichneten wir eine Schlucht, die in Längsrichtung überklettert werden musste und in der Mannis Fotoapparat seine Ende gefunden hat. Er hat ihn bei einer früheren Befahrung dort hinein fallen lassen. Leider ist die Schlucht so eng, dass ein Abstieg unmöglich war. Nach dem Überklettern der Schlucht setzten wir uns alle in eine Niesche und besprachen das gerade erlebt. Nun passierte das, was in einer Höhle eigentlich nicht passieren sollte, aber dieses Mal den Sonntag zum Glückstag werden ließ: Wir rauchten! Eigentlich ein Unding, aber ....

Während wir quatschten und vor uns hindampften fiel mir auf, dass der Rauch waagerecht abzog. Ich machte die anderen darauf aufmerksam und, was uns bislang an dieser Stelle nie aufgefallen war (hatte ja auch dort nie geraucht), wir bemerkten einen Luftzug, der von einem sehr kleinen Spalt in der rückwärtigen Wand ausging. Nach kurzem Erstaunen untersuchten wir den Spalt näher und kamen überienstimmend zu dem Schluß, dass dieser Spalt vergrößert werden musste. Die Arbeit wurde uns erleichtert als wir weiterhin bemerkten, dass unterhalb des Spaltes ein mit Lehm verfüllter Gang existieren könnte. Ein Kollege von uns kletterte wieder zurück und holte aus einem Auto zwei Klappspaten. Wieder bei uns angekommen machten sich immer ein Kollege an die Arbeit, den Lehm aus dem Spalt zu entfernen, hinter sich zu schieben und der nächste schob ihn weiter in die Schlucht. So hatten wir genug Platz zum Arbeiten. Im 30 Minuten-Turnus wechselten wir uns ab und malochten wie die Irren in der Hoffnung, auf Neuland zu stoßen. Nach ca. 2 - 3 Stunden, es war Peter, der im Loch lag, kam der erlösende Ruf von ihm "Ich bin durch". Das Loch wurde vergrößert , so dass wir hindurch passten und was wir dort zu sehen bekamen war einmalig und hat sich für immer in meinem Gehirn festgebrannt: Neuland, unberührter Lehm, seit Jahrmillionen, Tropfsteine, Sinterbecken und Sinterfahnen von grandioser Schönheit. Eine Halle , die nie zuvor ein Mensch bertreten hatte. Wir holten unsere Kollegen dazu und fast ehrfürchtig betraten wir die Halle. Leute, das war ein Moment, den kann man mit Worten nicht beschreiben. Zu allererst wurden Fotos gemacht, erst dann begeben wir uns auf Erkundungstour, immer darauf bedacht, nur nichts zu zerstören. Im Folgenden und bei weiteren Befahrungen wurden von uns ca. 250m Neuland vermessen, ohne das ein Ende in Sicht war. Leider begann dann die Auflösung unserer Truppe und andere Höfos aus dem sauerländer Raum übernahmen die weitere Erforschung der Höhle.

Die Volmehanghöhle und ihre Erforschung haben mir in den Jahren, in denen ich im Berg sein durfte, sehr viel gegeben. Meine Kollegen waren zu 100% ok, meine Abenteuerlust wurde befriedigt und ich habe gelernt, dass man in einem gut funktionierenden Team sehr viel erreichen kann. Klar haben wir auch zwischenzeitlich andere Höhlen besucht, aber das richtige Auge für eine Höhle bekommt man erst, wenn man sie näher kennt. Erst dann achtet man auf Feinheiten, die man bei einer einmaligen Befahrung übersieht. Wir haben in der Volmehanghöhle noch mehr Neuland entdeckt, aber davon berichte ich vielleicht ein anderes mal. Hat auch wieder mit Rauchen zu tun, aber nicht in der Höhle selber.

Darum: wollt ihr richtig Höhlen erforschen, schließt euch einem erfahrenen Team an. Nur dann erlebt ihr das, was ich erlebt habe.

Gruß
Rüdiger
 
Ok, noch ein Bericht aus früheren Jahren.

Drehen wir die Zeit ca. 35 Jahre zurück. Eine Zeit, in der mich Höhlen mehr interessierten als alles andere und ich sehr aktiv war.

Geplant wurde eine Höhlentour mit relativ unerfahrenen Kollegen aus der Schule.

Vorweg schicken muss ich zum besseren Verständnis der Story, dass ich zu der Zeit die Chemotechnikerschule in Mülheim a.d. Ruhr besucht habe. Mit 2 Klassenkameraden (eine männl., die andere weibl.) sowie einem Rudel ambitionierter Höfos, wir waren 10 Leute, waren wir kurz zuvor zu einer Wochenendtour in die Gegend um Remouchamps/Belgien aufgebrochen, um die dortigen Höhlen zu befahren. Die Tour hat den beiden so gut gefallen, dass sie weiteren Mitschülern davon erzählten und ihnen vorschwärmten, wie toll es war. So kam, was kommen musste und man bequatschte mich, ob man so etwas in der Art nicht mal im Sauerland machen könnte. Ich besprach mich mit meinem Freund und wir beschlossen mit der Truppe, bestehend aus 6 Leuten (mit uns zweien), ins Felsenmeer nach Hemer zu fahren. Damals war es noch möglich! Da wir das Felsenmeer zu der Zeit schon X mal besucht hatten kannten wir viele der dort befindlichen Höhlen und wir suchten uns zwei leichte, aber interessante Höhlen aus, die man u. a. kriechend und minimal kletternd „erforschen“ konnte.

Dann war der Sonntag gekommen, an dem wir uns trafen und gemeinsam mit 2 Autos zum Felsenmeer fuhren. Dort angekommen staunten einige nicht schlecht, denn, obwohl sie das Sauerland kannten, vom Felsenmeer hatten sie noch nichts gehört. Nach dem Umkleiden und anlegen der Beleuchtung stapften 6 wild aussehende Gestalten durch die Höhlenlandschaft. Auf dem Weg zu unserer ersten Höhle erzählte ich ihnen etwas über die Entstehung des Felsenmeeres und machte darauf aufmerksam, dass jede Abweichung vom Hauptweg mit großen Gefahren verbunden war. Wir zeigten ihnen einige Löcher links und rechts des Weges, manchmal kaum zu sehen, die nur mit Drahtseilleitern und Seilen sowie einer guten Sicherung zu befahren waren. Dann waren wir an unserer ersten Höhle angekommen und ich zeigte ihnen den Eingang. Große Augen schauten uns an, denn die ersten Meter musste geschluft werden. „Passen wir da überhaupt durch?“ und so ähnlich kamen Fragen auf, die mein Kollege und ich lachend mit einem „Ja“ beantworteten. Nun muss ich dazu sagen, dass einer unser Mitbefahrer mit Spitznamen Ulmi ein sehr stämmiger Bursche war, der locker seine 100 kg auf die Waage brachte, aber er war zum Glück sehr sportlich.

Nun gut, wir beschlossen, dass ich die Führung übernahm und mein Kollege als letzter nachfolgte. Ich schlufte also voraus und nach ca. 5m trafen wir uns alle in der ersten Halle wieder. Wobei Halle ein weiter Begriff war, aber alle 6 hatten dort Platz. Dort verharrten wir einige Minuten, um den Neulingen zu ermöglichen, die für sie unbekannte Welt auf sich wirken zu lassen. Ich leuchtete jeden mit meiner Lampe an und sah nur begeisterte Blicke, also konnte es weiter gehen. Nun hatte ich mir etwas ausgedacht, extra für unseren Kollegen Ulmi, der wie ich wusste jeden Spaß mitmacht. Ich ging wieder voran und nach etwas leichter Kletterei erreichten wir die zweite, etwas größere, Halle. Nachdem alle anwesend waren fragte ich in die Runde „So, was meint ihr, wo geht’s weiter?“ und sah nur fragende Blicke. „OK, dann werde ich mal auflösen. Ich stehe vor einem kleinen Loch im Boden, dort müssen wir durch und zwar: Füße voran, langsam runter rutschen lassen und nach ca. 1 1/2m ist man durch". Ich verschwand wieder als erster und hatte Ulmi gebeten, als vorletzter vor meinem Kollegen zu rutschen. Mittlerweile waren alle Neulinge durch bis auf Ulmi.

Und dann kam er. Unser Ulmi! grins

Vorab angemerkt: Ulmi trug eine zweiteilige Kombi, bestehend aus Arbeitshose und Jacke. Zuerst sah man nur seine Füße, die einwandfrei durchflutschten, dann sein Gesäß und da wurde es schon eng. Was dann kam war der Brüller und darauf hatte ich gewartet: Dann erschien ein nackter Bauch, eine Wampe vom feinsten, an der zwei Beine wild rumstrampelten und Ulmi rief von oben „Ich stecke fest.“ Was unten los war kann man sich glaube ich vorstellen. Das war ein Bild für die Götter! Ein Gebrülle und Gelächter von Feinsten erschallte. Ich rief zu ihm rauf, was los sei und er antwortete „Mir hängen die Klamotten am Hals wie eine Wurst. Da geht nix mehr!“ und wieder brüllendes Gelächter. klatsch- Nach 2 verzweifelten Versuchen, Ulmi durchs Loch zu bekommen brach ich die Aktion ab, denn ich bekam Mitleid mit ihm und rief zu meinem Kollegen „Zeige Ulmi bitte den bequemen Weg zu uns.“ Denn es gab einen wesentlich einfacheren Weg, aber ich dachte mir, ein bisschen Spaß muss ein. Ulmi fand es selber auch lustig und versicherte, nie mehr einen Zweiteiler bei einer Höhlenbefahrung zu tragen. Nachdem sich alle wieder beruhigt hatten kletterten wir noch ein Stück tiefer bis zum Endpunkt der Höhle. Dort bat ich die Leute, einmal ihr Licht auszumachen und nur auf die Geräusche zu hören. Es war faszinierend. Dann ging es an die Ausfahrt und nach ca. einer halben Stunde waren wir wieder im Tageslicht. Einige der Kollegen hatten leicht lädierte Knie, da sie es nicht gewohnt waren, über Steine oder harten Boden zu schlufen, aber alle waren happy und fanden es toll.

Nach einer ausgiebigen Pause mit Brotzeit begaben wir uns dann in die zweite Höhle. Bis zum Einstieg war höchste Vorsicht geboten, denn es ging über Stock und Stein, Felsen und Geröll. Da wir jedoch den Weg kannten traten die anderen in unsere Tritte und nichts passierte. Am Eingang angekommen wählte ich für die Truppe den leichteren Weg ins Innere des Berges, denn ich wollte ihnen nicht noch mehr Kletterei zumuten. Wir hätten ansonsten auch über ein Loch gemusst, das den Weg kreuzte und nur durch Kletterei zu bewältigen war, doch das wurde mir zu gefährlich für die Frischlinge. So konnten wir dann aufrecht gehen und ich zeigte ihnen die Abbauspuren von Eisenerz, die noch gut sichtbar waren. In dieser Höhle ließen wir uns Zeit und mein Kollege und ich mussten viel erklären. Aber es war eine tolle Befahrung mit den Leuten. Niemand tanzte aus der Reihe, keiner moserte rum und als wir am Nachmittag wieder bei den Autos waren erklärten alle den Tag als sehr gelungen.

So, dass war mal wieder ein Befahrungsbericht aus meinem Leben. Vielleicht er euch gefallen.
 
Leider liegt das für mich nicht gerade um die Ecke sorg- - aber ein äußerst interessanter Bericht klatschen- klatschen- klatschen- , der neue Möglichkeiten erschließt. Besten Dank dafür rock-
 
Moin consolamentum,

leider haben wir bei dieser Befahrung damals keine Bilder gemacht. Wir haben zu der Zeit eh wenig Fotos im Felsenmeer gemacht, da keiner von uns eine gescheite Kamera mit hatte und wo die wenigen Bilder geblieben sind weiß der Deibel platzen-

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Moin Jakob,

ich möchte dir abraten, den Höhlen des Felsenmeeres einen Besuch abzustatten. Das gesamte Gebiet steht unter Naturschutz und die Höhlen dürfen heute nur noch zu Forschungszwecken aufgesucht werden. Es befinden sich fast ständig einige Höfos dort, die aufpassen. In den 70er Jahren war es noch etwas anders. Auch hat sich das Felsenmeer so sehr verändert, dass ich bei einem genehmigten Besuch vor einigen Jahren keine der Höhlen mehr gefunden habe, die wir damals befahren haben. Ich weiß nicht, ob die Kollegen von der Späleogruppe Letmather dich mal mitnehmen, aber Fragen kostet ja nichts. :) Auskunft bekommst du sicher an der Heinrichshöhle, die unterhalb des Felsenmeeres liegt.

Und, was ihr ja nicht gerne hört, aber: DIe Felsenmeerhöhlen haben es in sich und sind nicht von Pappe! Das dumme daran ist, wie wollt ihr jemadem sagen, wo ihr seid? In welcher Höhle? Im Felsenmeer gibt es sehr, sehr viele davon und eine Suche wäre wahrscheinlich erfolglos.

Das wird Cavi sicherlich bestätigen.

Mein Bericht sollte euch erfreuen, nicht zu Abenteuern in einem Naturschutzgebiet animieren.

Gruß, Rüdiger
 
Hallo Rüdiger,
danke für deine Infos. Musst dir keine Sorgen machen, wenn überhaupt, dann würde ich das nur mit der von dir genannten Truppe und offiziell machen. Gewissermaßen liebt man ja das Risiko; aber für mich gilt, es muss zu 99% kalkulierbar sein. Im Felsenmeer war ich mal als Kind mit meinen Eltern - war in den 60ern. Von daher würd´mich die Gegend auch rein oberirdisch schon interessieren.

VG
von der Porta ins Sauerland
 
Die Speleogupee Letmathe hat nichts zu tun mit den Höhlen im Felsenmeer. Da musst du dich an die Hemeraner Höfos wenden oder die Speleogruppe Sauerland. ;)
 
Hallo Jakob,

eun Besuch im Felsenmeer ist immer ein Erlebnis. Schon alleine die Landschaft ist einfach irre und jetzt im "Herbst" sehr zu empfehlen, da man mehr sieht wie im Sommer, wo alles grün ist. Vielleicht hast du ja das Glück und triffst auf Höfos. Ich hatte vor einigen Jahren das Glück, Kollegen von früher zu begegnen, kam sofort ins Gespräch mit ihnen und, das kannst du mir glauben, wenn ich nicht 130 km bis nach Hause zu fahren gehabt hätte wäre ich sofort losgedonnert, hätte meine Höhlenklamotten eingeladen und mich ihnen angeschlossen. Ich bin zwar schon 63, aber mir juckt es immer noch in den Fingern, mal wieder nach Untertage abzutauchen. Es lässt einen nie mehr los, das Höhlenfieber.

Ich kann eure Sucht nach der Welt ohne Licht und eure Abenteuerlust sehr gut verstehen.

Grüße aus dem Münsterland
Rüdiger
 
Noch ein Befahrungsbericht aus den 70ern (u.a. der ekeligen Art).
Eine Höhle auf der Briloner Hochfläche.
Wir waren vier Leute, darunter ein sehr bekannter Höfo aus Münster, Dieter W. Zygowski (in Höfo-Kreisen sehr bekannt), und sehr guter Freund von mir (leider zu früh verstorben).
Da an diesem Tag keine Befahrung in der Volmehanghöhle anlag beschlossen wir für diesen Sonntag, diese Höhle aufzusuchen. Auch zur damaligen Zeit war es schon üblich Höhlen, die nicht einfach zu befahren waren, zu verschließen. Wir holten uns den Schlüssel vom ortsansässigen Betreuer der Höhle, mussten jedoch beim Eintreffen an der Höhle feststellen, dass das Tor leider mal wieder aufgebrochen war. Noch dachten wir uns nichts dabei, waren ein bisschen sauer über soviel Frechheit und Unvernunft und begaben uns in die Höhle. Da sich die Höhle kurz hinter dem Eingang in einen linken und einen rechten Gang aufteilt, wählten wir zuerst die linke Möglichkeit.
Doch was dann auf uns zukam, entsprang einem schlechten Gruselfilm. Schon nach wenigen Metern kam uns ein süßlicher Gestank entgegen, der uns fast den Atem nahm. Es roch nach Tod und Verwesung. Dass wir uns ratlos anschauten kann man sich vorstellen, aber wir gingen der Sache auf den Grund und wollten wissen, woher dieser bestialische Gestank kam. Da die Höhle ziemlich groß ist konnte man aufrecht durchgehen und nach ca. 40m, hinter einer Biegung, wurde der Gestank so intensiv, dass wir dort nach der Quelle suchten. Lange mussten wir nicht suchen, denn in einer „Senke“ lag ein halbes, vor sich hin verwesendes Schwein. Wohlgemerkt, ein halbes! Es war also nicht herein gelaufen, hatte sich verirrt und war dort gestorben. Da war wohl einem Bauern ein Schwein geklaut worden und die Reste, die nicht verwertbar waren, wurden in der Höhle entsorgt. Na Mahlzeit. Ich hatte schon viel erlebt, aber so eine Sauerei noch nicht. Wir ließen das Schwein liegen und gingen schnellsten weiter, denn wir wollten ja tiefer in die Höhle vordringen. Glücklicherweise war die Bewetterung in der Höhle so, dass die Luft von Innen nach Außen strömte und wir den Mief schon nach wenigen Metern nicht mehr riechen mussten.

Wir machten uns also weiter auf dem Weg in der Hoffnung, eine Fortsetzung des Ganges zu finden. Da wir die Höhle nicht kannten und auch keinen Plan besaßen war es eine spannende Sucherei. In einem Seitengang war es dann soweit. Ein Kollege rief uns zu „Hier geht’s weiter“ und wir schauten uns die Sache an. Es war ein Loch im Boden, dass uns Hoffnung auf mehr machte und im Licht der Lampen konnte man erkennen, dass es einige Meter in die Tiefe ging. Zum Glück hatten wir ein Seil und eine 10m Drahtseilleiter sowie Felshaken und Karabiner mit. Ein Felshaken wurde eingeschlagen, die Leiter befestigt und mittels Sicherung der Kollegen über Klettergurte ging es an den Abstieg. Wir erreichten eine weitere Halle und waren über die Größe der Höhle erstaunt. Auch diese Halle wurde nach einer Fortsetzung untersucht und man vernahm, wenn alle ruhig waren, das Plätschern eines Höhlenbaches. Leider fanden wir bis auf eine winzige Engstelle keine weitere Möglichkeit, zum Bach vorzudringen. So beschlossen wir nach einer Pause und ziehen eines Resümees, wie toll diese Höhle ist, wieder. Mittlerweile waren auch schon 4 Stunden vergangen. Wer schon mal Drahtseilleiter geklettert ist weiß, wie langwierig das für relativ unbedarfte ist und wie komisch es aussieht, bis man die richtige Technik raus hat. Bei einigen war es ein Bild für die Götter. Beine und Oberkörper im rechten Winkel abgeknickt, wild schaukelnd und keinen Meter nach oben. Mein Vorteil war, dass ich zu Hause am Balkon geübt hatte und mir so eine einigermaßen gescheite Technik erarbeitet hatte. Ein Hand hinten, eine vorne, das Gleiche mit den Füßen und die Leiter dicht am Körper halten. So ging es mit etwas Übung einigermaßen gut und ich gab diese Technik an die Kollegen weiter. Da die Kollegen sicherten konnten wir nicht abstürzen. Irgendwann waren auch wieder alle Kollegen sicher oben angekommen.

Wieder mussten wir an dem Kadaver vorbei und wir lobten uns gegenseitig, dass keinem übel geworden war. Dann verschwanden wir in dem rechten Gang, konnten aber nichts interessantes mehr entdecken. Mittlerweile war es auch schon so spät geworden, dass wir nach einer weiteren Stunde beschlossen, es für heute genug sein zu lassen. Als wir den Schlüssel an den Berechtigten zurück gaben und ihm von dem Schwein erzählten, standen ihm die Haare zu Berge und er erzählte uns, dass einem Bauern in der Umgebung kürzlich mehrere Schweine von der Weide gestohlen worden seien.
Einige Jahre später erfuhr ich, dass diese Höhle mittlerweile ein beträchtliches Ausmaß angenommen hatte, da in ihr intensiv weiter geforscht worden war. Sie zählt heute mit zu den Großhöhlen des Sauerlandes.

Gruß, Rüdiger
 
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