dejalo schrieb:
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Hier muss die Stadt wohl mal wieder der Sicherungspflicht nachkommen... kratz- ratlos-
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[blink]Witzbold!!![/blink] lach- lach- lach-
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Baugesetz
Städte leiden unter Schrottimmobilien
31.08.2012 | 20:08 Uhr
Dortmund. Sie sind zum Schandfleck verkommen und stehen städtebaulichen Entwicklungen im Wege: Fast jede Kommune kämpft mit leer stehenden Schrottimmobilien.
Anfang der 1970er-Jahre zogen die ersten Bewohner in die neuen schicken Wohnungen in
Nettenscheid. Eine moderne Trabantenstadt im Grünen war geplant, am Ende schrumpfte das Mammutprojekt auf einen großen Wohnkomplex. Und der zieht heute nur noch den Zorn auf sich.
Mal abgesehen von dem städtebaulichen Größenwahn, der Planer damals antrieb, ging auch die Rechnung der Investoren nicht auf. Von 121 Wohnungen, die 83 Eigentümern gehören, sind noch drei bewohnt. Was schon unheimlich genug ist. Der Komplex wurde Zug um Zug auch noch ausgeräubert. Was aus den anderen, leeren Wohnungen, zu gebrauchen war (Türen, Wasserleitungen, Metallstreben u.ä.) verschwand bei Nacht und Nebel.
Angesichts der vielen Eigentümer, die irgendwo wohnen und sich nicht mehr um ihre Immobilie kümmern, hat Roland Balkenhol, Bereichsleiter für Planen und Bauen bei der
Stadt Altena, schon aufgegeben: „So dicke Bohrer gibt es gar nicht für all die dicken Bretter, die wir bohren müssten.“
103 Wohnungen stehen in Dortmunder Nordstadt leer
103 Wohnungen auf 18 Etagen stehen in der Dortmunder Nordstadt leer. Türkische Kleinanleger wurden hier einst von Immobilienhaien zum Kauf geködert und in die Privatinsolvenz getrieben. Ohne Hausverwaltung geriet der Komplex zum sozialen Brennpunkt, es gab ständig Ärger, schließlich ließ die Stadt räumen. Inzwischen ist der Abbruch des Plattenbaus, das zwischenzeitlich als
„Horrorhaus“ durch die Medien geisterte, beschlossene Sache. Man hofft auf Fördermittel im Rahmen des Stadtumbaus West. „Wir sind stark daran interessiert, dass das Wohnumfeld nicht leidet“, sagt Stadtsprecher Thomas Kampmann. Wann die Abbruchbagger anrollen, ist indes offen.
Gleiches gilt für den
Wohnturm in Bergkamen: Rückbau ist die einzige Lösung für den braunen Trümmer aus den 1970er-Jahren, in dem 150 Wohnungen seit 12 Jahren leer stehen. Die Stadt setzt auf Fördermittel vom Land. Für 1,5 Millionen Euro steht die Eigentümerin gerade. Gemeinsam könnte das Beton-Problem aus der Welt geschafft werden.
Details müssen noch geklärt werden
Weitaus festgefahrener sind die Verhandlungen in
Lünen oder
Kamen, wo die Städte in zentraler Innenstadt-Lage mit
Hertie-Ruinen hadern.
Das Kaufhaus in Lünen rottet seit 2009, im gleichen Jahr schloss auch Hertie in Kamen. Interessenten und Ideen für eine Umnutzung gab es und gibt es immer noch, aber die Besitzer-Gruppe „Dawnay Day“ ist insolvent, der Kaufpreis für beide Häuser jenseits von Gut und Böse.
NRW-Bauminister Michael Groschek will sich bald selbst ein Bild über den städtebaulichen Missstand machen.
Denn das Thema Schrottimmobilien stehe auf der Prioritätenliste des Ministers ganz oben, sagt sein Sprecher Maik Grimmeck. Was der neue Vorstoß der Landesregierung konkret bedeuten könnte, wenn Eigentümer per geändertem Baugesetz härter an die Kandarre und auch in die finanzielle Pflicht genommen würden, müsse im Detail allerdings noch geklärt werden.
Simone Melenk
Schrottimmobilienprobleme in NRW - WAZ