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U-Verlagerung "Kies"

taunusbär

erfahrenes Mitglied
Ehrenmitglied
Stollenanlage „Kies“

Während des 2. Weltkrieges wurde das Werksgelände der Firma Kugelfischer zwischen Ebelsbach und Eltmann von den aliierten Streitkräften schwer bombardiert. Grund für diese Angriffe war die Kugellagerproduktion, insbesondere auch für die Rüstung. So erfolgte am 19. Juli 1944 der erste Luftangriff auf das Werk. Durch im Werk befindliche Vernebelungsvorrichtungen wurde das Werksgelände so vernebelt, dass gezielte Bombenabwürfe nicht möglich waren. Beim zweiten Angriff am 21. Juli 1944 auf das Werk wurde eine der beiden Fertigungshallen schwerbeschädigt, die zweite Fertigungshalle und zwei Trafostationen total zerstört. In der schwer-beschädigten Halle, die notdürftig repariert wurde, lief ein Teil der Frertigungs-maschinen unter dem Stichwort „Ruinentarnung“ weiter. Die alliierte Luftaufklärung sollte von einer totalen Zerstörung der Werke ausgehen.

Nachdem mit weiteren Angriffen zu rechnen war, wurde kurz entschlossen mit dem Bau einer Stollenanlage im Ebelsberg begonnen, um eine sichere Produktion unter Tage zu erreichen. In einer Bauzeit von nur fünf Monaten wurde das gesamte Stollensystem, bestehend aus neun Stollen, welche mit Seitengängen verbunden sind, erstellt. Maschinen für die Produktion wurden aufgestellt. Probeläufe fanden statt. Durch das plötzliche Kriegsende wurde die Produktion jedoch niemals in den Stollen aufgenommen. Ein Riesenaufwand, der für den eigentlichen Zweck nicht nötig gewesen wäre. In der Nachkriegszeit fanden die Stollen kaum Nutzung.

Seit 1990 jedoch betreibt Martin Fischer in zwei Stollen eine Sektkellerei, die in Verbindung mit den übrigen Stollen in der Zeit vom 1. Mai bis 31. August jeden Jahres zur Besichtigung offen steht. Hierbei wird eine Führung angeboten, die über die Historie der Stollen Aufschluss gibt und diese kann dann mit einer anschließenden Sektprobe und fränkischer Brotzeit in den Stollengewölben abgerundet werden.

Quelle: Frankensekt.de

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Sehr schöne Bilder, wie immer! Beeindruckend finde ich die langen komplett ausgebauten Stollen. Danke :-)
 
Interessanter Bericht. Das bietet sich ja an, wenn ich mal wieder nach Bayern fahre...

Bei U-Verlagerungen stellt sich auch immer die Frage, wer sie wirklich erbaut hat.
Laut einschlägiger Listen gab es vor Ort zwei "Zivilarbeiter"-Lager und ein Lager mit russischen Kriegsgefangenen.
Anhand der zeitgenössischen Landkarte meine ich, zwei davon lokalisieren zu können: (Ziffer 1 und 2 in untenstehender Landkarte).
Das größere davon, das Kriegsgefangenenlager, wurde später überbaut, die Straßenbezeichnung "Lagerweg" und eine Gedenktafel erinnern noch daran.
Bei dem zweiten Standort könnten noich Relikte vorhanden sein - da ist so eine Art kleiner Parkplatz am Waldrand, und die Stelle wo die Gebäude eingezeichnet sind, ist heute Wald. Vielleicht sind da noch ein paar Fundamente?

 
Da hat Taunusbär ja ganze Arbeit geleistet. Bei 23 Fotos weiß ich ja gar nicht mehr, was ich posten soll... aber da ich auch über 100 Aufnahmen gemacht habe, gibt's noch ein paar Details zur Anlage daumen-
 

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Erst einmal vielen Dank für die guten Infos und Bilder :-) eine Frage stellt sich mir aber beim betrachten... die Gleise ragen schön aus dem Verbruch heraus- da sollte vielleicht doch mal geforscht werden wie weit der Schienenstrang weitergeht... besteht da beim Eigentümer nicht ein wenig Forscherdrang? ;-)
 
Mensch Männers, müsst ihr immer ALLES was ihr habt posten? nono- grins
Da bleibt ja nichts mehr über, was noch nicht schon gepostet ist weinen-

Aber naja, dabei sein ist alles. daumen-
Und diese Anlage war mal wieder eine der interessanten und überaschenden Sorte klatsch-
 
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