Das wars denn mal wieder für heute grins
Die Vielfalt der abzulichtenden Objekte ist einfach zu groß und würde hier jedlichen Rahmen sprengen.Für Festungsbegeisterte ist aus allen Epochen etwas zu holen. Am besten 1 Woche Urlaub einplanen. Hier teilweise abgelichtet habe ich nur die Werke des 19.Jh., errichtet in einer interessanten Mischung aus Polygonal- und Zirkularsystem. Es existieren jedoch ebenfalls noch mittelalterliche Befestigungen in Form der Stadtmauer und deren Tore sowie etliche Basteien der von Napoleon geschliffenen alten Festung. Da der Festungsstatus von Ingolstadt erst 1938 aufgehoben wurde existiert im ehemaligen Schußfeld der Fronten ein um die ganze Altstadt laufender Grüngürtel, etwas was ich in ähnlicher Weise bislang nur im italienischen Lucca erlebt habe.
Durch die Reichweite der neuen Geschütze wurden in den Jahren 1875-1883 der äussere Fortgürtel um Ingolstadt angelegt. Er lag 7 bis 8 km vor der Stadtumwallung und etwa 42 km lang war. Es waren 6 Forts im Norden und 3 Forts im Süden. Die Forts nördlich hatten einen trockenen, die südlichen einen nassen Graben. Leider sind die Forts des äußeren Befestigungsgürtels nach dem Krieg trotz militärischer Überalterung von den Amerikanern gesprengt worden, vielleicht auch deshalb weil sie von der Wehrmacht als Munitionsfabriken benutzt wurden. Keine Ahnung welche Blähungen die amerikanischen Verantwortlichen in den Hirnen hatten blabla- da kann man ja echt froh sein daß sie nicht auch noch Neuschwanstein in den Himmel geblasen haben.
Lediglich Fort Prinz Karl blieb davon verschont,kann aber nicht besichtigt werden. Vermutlich bestand die Befürchtung die nebenliegende Ortschaft Katharinenberg gleich mit zu zerlegen. Dort ist heute noch die Bundeswehr tätig und delaboriert Munition. Das Fort wird instandgehalten und alles läßt hoffen daß es eines Tages auch für die Öffentlichkeit zugänglich wird. Von allen anderen blieben nur Ruinen übrig,heute teilweise unter Gefahr begehbar oder mttlerweile überbaut und verschwunden. Aber das ist ein Thema füreinen neuen Thread lach-
Mit den in der Stadt liegenden Befestigungen ist der Stadt jedoch mittlerweile etwas gelungen an dem sich manch andere Kommune eine Scheibe abschneiden kann. Alle sind irgendeiner Nutzung unterzogen, auch in den ehemaligen Kasernen innerhalb der Altstadt residieren heute Ämter wie das Polizeipräsidium oder das Finanzamt. Man hat alte historische Bausubstanz genutzt und nicht wie anderswo abgerissen und gegen öde oder gesichtslose Bürotürme ersetzt die doch irgendwie alle gleich aussehen. Mit Sicherheit ein richtiger Weg, man vereint Geschichtsbewußtsein mit einer Gebäudestruktur deren Bauqualität wahrscheinlich alles übersteigt was heutzutage so dahingebaut wird. Und man darf natürlich auch nicht außer acht lassen daß einem Bayern traditionell alles wichtig ist was zu seinem "Kini" sprich seinem König gehört, also auch seine Zuflucht im Kriegsfalle.
Literarisch empfehlenswert hierzu die 2 Bände aus der Reihe der Denkmaltopographie der BRD, Denkmäler in Bayern, Stadt Ingolstadt, ergänzugsweise der Doku-Band über die Luftangriffe auf Ingolstadt.