RolliHSK
erfahrenes Mitglied
Hallo an alle
Wie bereits mal geschrieben, wurde so ziemlich in allen Orten im HSK irgendwann einmal Bergbau betrieben,
so auch in Bödefeld.
Hier etwas zur Chronik:
Um die Mitte des vorigen Jahrhunderts stand die deutsche Industrie noch in den Anfängen.
Im Ruhrgebiet mehrten sich die Zechen und Eisenwerke. In unserem stillen Bergland aber suchten
die Bewohner wie schon seit seit eh und je ihren Verdienst im Ackerbau, in der Waldwirtschaft und
in bescheidenen gewerblichen Betrieben. In dieser Zeit fällt der Versuch, in unserer Heimat ein großes
Industrieunternehmen ins Leben zu rufen, welches Tausenden von Menschen Arbeit
und Brot geben sollte.
Durch das Sauerland ging damals der Ruf vom „westfälischen Kalifornien“. Ausländische Unternehmen,
Engländer und hauptsächlich Franzosen hatten den Entschluß gefasst, die Ramsbecker Erzlager gründlich
auszubeuten und dort eine große Industrie aufzubauen.
Seit Jahren schon wurden in den Tiefen des Bastenberges und Dörnberges nach Blei-, Zink- und
Silbererzen geschürft. Besonders Silbererz war sehr gefragt. So wurden auch in mehreren Orten des
Kirchspiels Bödefeld Schürfungen nach Erz vorgenommen. So z.B. in der Flur von Altenfeld und Walbecke
sowie im Brunnholz (alte Kuhweide).
Die Schürfungen am Berghang nördlich des Baches in der Gröchtmecke schienen von Erfolg zu sein. So baute
man in den Jahren 1848 bis 1852 einen Stollen in den Berg. Er war ca. 135m lang.
Von oben herab sollte ein 17m tiefer Schacht auf den Stollen stoßen, damit man über den ersten Stollen noch
einen zweiten in den Berg treiben konnte. Ob man auf ein ergiebiges Erzflöß gestoßen ist und solches auch abgefahren
hat, ist nicht bekannt. Die Betriebsinhaber haben sich offensichtlich große Hoffnung auf eine gute Ausbeute gemacht,
vor allem auf gute Beimengung von Silber, darum nannte man die Grube „Silberkuhle“.
Aber die kostspielige Lebensführung der ausländischen Unternehmer brachte das Unternehmen bald zum Untergang.
Im Mai 1855 wurden die Lohnzahlungen für inzwischen 3000 Arbeiter, die aus allen Teilen Deutschlands nach Ramsbeck
geströmt waren, eingestellt. Der Traum war aus. Ungezügelte Wirtschaftsführung, Habgier und Wohlleben der führenden
Männer hatte diese Menschen in Not und Elend gestürzt. Die Bergleute, die überwiegend aus dem Harz und Sachsen
gekommen waren, bettelten sich in ihre alte Heimat zurück.
1945 hat ein aus Düsseldorf stammender evakuierter Mann mit einigen Helfern Tannenzweige auf das, durch den Stollen fließende,
Wässerchen gelegt und das ganze als Zuflucht für die Menschen aus Bödefeld hergerichtet, die in den letzten Kriegstagen
im April 1945 Schutz vor Granaten und Bomben suchten. Sogar ein Kind wurde damals dort geboren. Wie viele Menschen dort
Schutz gesucht haben, ist nicht aufgezeichnet. Aber es waren so viele, daß einige in der verbrauchten Luft ohnmächtig wurden.
Später wurde der Eingang des Stollens zugemauert. Im Juni 2003 wurde diese Mauer entfernt und ein Eisentor eingesetzt.
Dieses Tor ist mit einem Vorhängeschloß gesichert, den Schlüssel kann ich aber jederzeit besorgen, also, wer Interesse hat,
den Stollen einmal zu erkunden, kann sich gern melden.
Wie bereits mal geschrieben, wurde so ziemlich in allen Orten im HSK irgendwann einmal Bergbau betrieben,
so auch in Bödefeld.
Hier etwas zur Chronik:
Um die Mitte des vorigen Jahrhunderts stand die deutsche Industrie noch in den Anfängen.
Im Ruhrgebiet mehrten sich die Zechen und Eisenwerke. In unserem stillen Bergland aber suchten
die Bewohner wie schon seit seit eh und je ihren Verdienst im Ackerbau, in der Waldwirtschaft und
in bescheidenen gewerblichen Betrieben. In dieser Zeit fällt der Versuch, in unserer Heimat ein großes
Industrieunternehmen ins Leben zu rufen, welches Tausenden von Menschen Arbeit
und Brot geben sollte.
Durch das Sauerland ging damals der Ruf vom „westfälischen Kalifornien“. Ausländische Unternehmen,
Engländer und hauptsächlich Franzosen hatten den Entschluß gefasst, die Ramsbecker Erzlager gründlich
auszubeuten und dort eine große Industrie aufzubauen.
Seit Jahren schon wurden in den Tiefen des Bastenberges und Dörnberges nach Blei-, Zink- und
Silbererzen geschürft. Besonders Silbererz war sehr gefragt. So wurden auch in mehreren Orten des
Kirchspiels Bödefeld Schürfungen nach Erz vorgenommen. So z.B. in der Flur von Altenfeld und Walbecke
sowie im Brunnholz (alte Kuhweide).
Die Schürfungen am Berghang nördlich des Baches in der Gröchtmecke schienen von Erfolg zu sein. So baute
man in den Jahren 1848 bis 1852 einen Stollen in den Berg. Er war ca. 135m lang.
Von oben herab sollte ein 17m tiefer Schacht auf den Stollen stoßen, damit man über den ersten Stollen noch
einen zweiten in den Berg treiben konnte. Ob man auf ein ergiebiges Erzflöß gestoßen ist und solches auch abgefahren
hat, ist nicht bekannt. Die Betriebsinhaber haben sich offensichtlich große Hoffnung auf eine gute Ausbeute gemacht,
vor allem auf gute Beimengung von Silber, darum nannte man die Grube „Silberkuhle“.
Aber die kostspielige Lebensführung der ausländischen Unternehmer brachte das Unternehmen bald zum Untergang.
Im Mai 1855 wurden die Lohnzahlungen für inzwischen 3000 Arbeiter, die aus allen Teilen Deutschlands nach Ramsbeck
geströmt waren, eingestellt. Der Traum war aus. Ungezügelte Wirtschaftsführung, Habgier und Wohlleben der führenden
Männer hatte diese Menschen in Not und Elend gestürzt. Die Bergleute, die überwiegend aus dem Harz und Sachsen
gekommen waren, bettelten sich in ihre alte Heimat zurück.
1945 hat ein aus Düsseldorf stammender evakuierter Mann mit einigen Helfern Tannenzweige auf das, durch den Stollen fließende,
Wässerchen gelegt und das ganze als Zuflucht für die Menschen aus Bödefeld hergerichtet, die in den letzten Kriegstagen
im April 1945 Schutz vor Granaten und Bomben suchten. Sogar ein Kind wurde damals dort geboren. Wie viele Menschen dort
Schutz gesucht haben, ist nicht aufgezeichnet. Aber es waren so viele, daß einige in der verbrauchten Luft ohnmächtig wurden.
Später wurde der Eingang des Stollens zugemauert. Im Juni 2003 wurde diese Mauer entfernt und ein Eisentor eingesetzt.
Dieses Tor ist mit einem Vorhängeschloß gesichert, den Schlüssel kann ich aber jederzeit besorgen, also, wer Interesse hat,
den Stollen einmal zu erkunden, kann sich gern melden.