Ich hab mich mal durch den Tread durchgeackert.
Auf dem Flugplatzgelände war ich auch mal zum Bilder machen.
Da aber alles fotografierenswertes hier schon abgebildet wurde, spare ich es mir, den Ziegelhangar zum x-ten Male hier einzustellen.
In meiner Dienstzeit beim Bund war ich mit drei weiteren Kameraden im Sommer 1999 zur 4-wöchigen Dienstleistung nach Straelen-Herongen in die beiden Depots abkommandiert worden.
Unterkunft im Depot Straelen, Arbeitseinsatz im Depot Herongen.
Dort ging ich einem TMP-Prüfer zur Hand.
Für Nichtsoldaten: TMP bedeutet Technische Material Prüfung; das ist eine regelmäßig wiederkehrende Prüfung an Mil-KFZ, vergleichbar mit dem TÜV.
Herongen war für aus den damaligen IFOR / SFOR /KFOR Einsätzen zurückkehrenden Militärgerät die erste Anlaufstelle in Deutschland.
Zurückgesteuertes Material in Containern und Radfahrzeuge, leicht beschädigt bis schrottreif...
Alles wurde zuerst nach versteckten Drogen und anderen verbotenen Dingen genauestens durchsucht.
Vom Depotkommandanten wurden mir über Funde von Drogen, Waffen aller Art und Tierpräparaten (Schlangen/Eidechsen in Alkohol eingelegt) berichtet.
Das Material wurde nach Erhaltungszustand sortiert, zur Reparatur weitergeleitet oder ausgesondert.
Radfahrzeuge, die nur kleine Beschädigungen hatten, kamen auf "Halde"; stark reparaturbedürftigte KFZ wurden an das SysInstZ nach Jülich weitergereicht.
Meine Aufgabe war, an den "Haldenfahrzeugen" die Kleinreparaturen vorzunehmen und danach dem TMP Prüfer auf die Arbeitsgruben in einer Halle zu fahren.
Dabei habe ich Fahrzeuge in die Finger bekommen, die ich bisher nur in diversen Standartwerken über die Fahrzeuge der Bundeswehr (K.Anweiler) auf Fotos gesehen hatte.
So z.B. das "Sprengschachtbohrgerät" auf 3-achs Magirus-Frontlenker-Fahrwerk, oder das "Radplaniergerät, 3m, Liebherr"
Beim Probefahren der Fahrzeuge durften wir uns im gesamten Depotbereich bewegen, lediglich das Befahren der Lagerstraße am Zaun entlang der Grenze zu den Niederlanden war verboten.
Über die anderen Arbeitsbereiche weiß ich nur wenig zu berichten. Im Lager Straelen wurden in der dortigen Waffen-Inst damals noch die Karabiner K98 der Ehrenformation repariert. Einer davon hing, auf einem Eichenbrett befestigt, in der Messe.
In Herongen gab es ein Aussenlager der Wehrtechnischen Sammlung, Koblenz.
Dort durften wir mal einen Nachmittag unter sachkundiger Führung des Kommandanten durch die Halle streunen.
Dort standen so niedliche Kettenfahrzeuge aus der BW-Anfangszeit rum, vom Halbkettenfahrzeug mit Flak-4ling über die SFLafette Priest, M47 und ähnliche bis hin zum Erprobungsfahrzeug Leo 2 "Kasemattpanzer". Das Erprobungsmuster vom SLT "Elefant" war dort auch untergebracht. Interessanterweise auch einige Fahrzeuge anderer NATO-mitglieder.
Besonders ist mir ein (vermutlich französischer) Kleinpanzer im Gedächtniss geblieben.
In der Baugröße dem BW-Kleinpanzer "Wiesel" ähnlich, besaß dieses Baumuster einen Turm, der mit der im Turm fest eingebauten Maschinenwaffe sich über zwei Auflagepunkte auf den Drehkranz abstützte. Für die Höhenrichtung der Waffe wurde der GANZE Turm bewegt. Der Anstrich war dreifarbig; sandgelb, oliv und braun. Auf den sandgelben Flächen waren etwa handflächengroße Farbflecken in Oliv und braun aufgemalt.
Ich durfte damals mit Erlaubniss auf dem Depotgelände mit den bekannten Einschränkungen fotografieren. Also hab ich auf alles draufgehalten, was Ketten und Räder hatte. Allein in der WTS-Halle habe ich damals zwei Diafilme "durchgejagt".
Ich müsste mal nach den Bildern suchen.
Zu dem Zeitpunkt, als ich dort dienstlich tätig war, wusste ich zwar schon, dass das Depot an/auf einem ehemaligen Fliegerhorst lag, mangels Internet oder anderen schnell verfügbaren Informationsquellen habe ich es aber versäumt, das Gelände damals genauer abzugrasen.
Grüße, S4Mog