Bunker-NRW

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Schloss Groß-Kreutz

Grauer Wolf

erfahrenes Mitglied
Am WE war ich unterwegs und hab im Ort Groß Kreutz übernachtet. Dort entdeckte ich ein kleines Schloß mit angebautem Wirtschaftshof. Da das Tor offen stand, hab ich mich ein wenig auf dem Gelände umgesehen :wink:
Leider hatte ich nicht mehr genug Zeit um es auch von Innen zu erkunden (obwohl es möglich gewesen wäre :oops: hab mich hinterher richtig drüber geärgert)

Zuerst das, was ich zur Geschichte gefunden habe
Groß Kreutz wurde im 14. Jahrhundert als „Maior Crucewiz“ erstmals als Rittersitz erwähnt. Das Gutshaus von Groß Kreutz wirkt recht bescheiden.Ein wenig erinnert das 1765-l767 errichtete Herrenhaus Groß Kreutz an das zwanzig Jahre zuvor entstandene Schloß Sanssouci. Bauherr war Carl Gottfried von Hacken. Sein Familienwappen ist über der Freitreppe angebracht. Es hat wundersamerweise offenbar alle Zeitstürme überstanden.
Letzter privater Eigentümer bis 1945 des zu jener Zeit 791 ha umfassenden Rittergutes Groß Kreutz war Bodo von der Marwitz-Friedersdorf, geb. 1893 in Groß Kreutz, gestorben 1982 in Köln.
Das Schloss wurde in der Zeit bis 1989 als sozialistischer Musterbetrieb geführt und als Landwirtschaftsschule genutzt. Im Jahr 1992 erwarben die Brüder Borries und Donat von Müller, Enkel des letzten Eigentümers Bodo von der Marwitz, von der Treuhandanstald das Gut und Teile der angrenzenden Flächen.
Sie berichten im Jahre 1997 über ihren Großvater und das Schicksal von Groß Kreutz:
In den Wirren des Kriegsendes floh er zusammen mit seinen Leuten vom Hauptgut Friedersdorfaus, wo sie dem sowjetischen Sturm auf die 2 km entfernten Seelower Höhen am 16.4.1945 gerade noch entkommen konnten, nach Groß Kreutz. Trotz seiner baldigen Vertreibung von dem Gut, vorübergehender Verhaftung und tagelanger Verhöre ließ sich Bodo von der Marwitz zunächst nicht dazu bewegen, das Dorf Groß Kreutz zu verlassen.
Mit der Durchführung der Bodenreform sollte er als ehemaliger Grundbesitzer mit einigen seiner Kinder im Oktober 1945 in ein sowjetisches Konzentrationslager verschleppt werden. Durch eine List gelang es ihm jedoch, sich während des Transports abzusetzen und nach Westberlin zu flüchten.
Die vollständige Sanierung des schönen Herrenhauses betrachten die heutigen Eigentümer nach eigenem Bekunden als »vornehmste Lebensaufgabe.«
Beachtenswert ist auf dem Gutshof auch die Feldsteinscheune mit der im Mauerwerk eingelassenen Jahreszahl ihrer Erbauung (1845) und den Initialen des Erbauers Albert von Amstedt. Die Arnstedts waren von 1801 bis 1875 Eigentümer.
Sie begannen die Sanierung 1995. 1999 übernahm die Brandenburgische Schlösser GmbH das Schloss und dessen Restaurierung

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Nein, ich war nicht drin im Schuppen, aber es gab eine Lücke, durch die ich meine Kamera mal in den Raum halten konnte
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Auf Grund der dort gelagerten Materialien, des Bauschutts auf dem Hof und der Leitern, die man durch die Fenster im Schloss und den Anbauten sehen konnte, nehme ich an, dass die Restaurierierung weitergeführt wird. klatsch-
 
Mal wieder ein sehr schöner Beitrag und tolle Bilder von dir, Grauer Wolf! daumen- Meister- klatsch-

Habe gleich mal nachgeschaut, wo das überhaupt liegt. Also, Groß Kreutz (Havel) liegt im Landkreis Potsdam-Mittelmark in Brandenburg. Gutshaus und Wirtschaftsgebäude sehen aber sehr sanierungsbedürftig aus.. staunen- weinen-

Im MDR-Fernsehen läuft gerade eine Rundreise durch die Oberlausitz (Bautzen). Dort gibt es auch noch viele alte Schlösser, zum Teil verfallen.. kopfwand- weinen-
 
Freut mich, wenn Dir die Bilder gefallen.
Den Bericht hab ich natürlich verpasst ^^, aber da muss ich mal in die Mediathek des MDR schauen. Danke für den Tip.
Ja, an den Gebäuden gibt es einiges zu tun. Ich hoffe mal es wird getan und nicht aus Geldgründen in dem Zustand gelassen - wäre echt schade drum. Die Frage ist halt immer: Was macht man mit einem solchen Gebäude. Man kann nicht alle zum Museum machen und eine private Nutzung ist ziemlich kostspielig. Bliebe evtl. noch der Umbau zu Wohnungen. Hmmm im Schloss zu wohnen wäre schon reizvoll rock-
 
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