Silver79
erfahrenes Mitglied
So nach langer suche über die Historie dieses großen Gelände kann ich euch das auch mal präsentieren.
Die Bilder stammen noch vom Ende letzten Jahres.
Zunächst mal die Geschichte...
Kommerzienrat Fritz Baum (geboren 1852 in Wellesweiler, Kreis Ottweiler, gestorben am 19. Mai 1906 in Wiesbaden). Der Ingenieur gründete Mitte 1883 die an dieser Straße liegende Maschinenfabrik Baum (vom 21. Oktober / 15. November 1905 an „Maschinenfabrik Baum Aktiengesellschaft“) – später Schüchtermann & Kremer-Baum AG.
Bereits in seinem Geburtsort hatte Baum Kontakt zu dem späteren Generaldirektor der Bergwerksgesellschaft Hibernia Leo Gräff (siehe „Gräffstraße“). Als dieser 1875 seinen Dienst in Herne antrat, kam auch Baum als Ingenieur zur Hibernia nach Herne. Er blieb bis zum 31. Mai 1883 bei der Gesellschaft, bevor er seine eigene Firma gründete.
Diese entwickelte sich aus kleinen Anfängen heraus zu einem bedeutenden Unternehmen, das sich hauptsächlich mit der Kohleaufbereitung befasste. Es stellte Kokereimaschinen, Filter- und Flotationsanlagen, Schachtaufschiebevorrichtungen, Transportanlagen sowie Kohlenwäschen für Nass- und Trockenaufbereitung her.
21.01.1905 Gründung 1905 unter Übernahme der Maschinenfabrik Fritz Baum mit einem Grundkapital von RM 3.000.000,00. Die Firma geht hervor aus der Gewerkschaft "Schüchtermann
Kremer", Dortmund, und der "Maschinenfabrik Baum Actiengesellschaft"
1927-1928 Die Werkstätten in Duisburg und Buer werden aus Rationalisierungsgründen stillgelegt. Die in Herne bestehende Perforieranstalt wird aufgelöst und nach Dortmund übergeführt.
19.11.1927 Um im scharfen Wettbewerbskampf besser bestehen zu können, beschließt die Hauptversammlung der "Maschinenfabrik Baum Actiengesellschaft" vom 19. November den Zusammenschluß
mit dem ältesten und größten Unternehmen der Aufbereitungsbranche, der "Gewerkschaft Schüchtermann & Kremer" in Dortmund. Das Vermögen der Gewerkschaft geht mit Wirkung vom
1. August 1927 als Ganzes auf die Aktiengesellschaft über, die ihren Firmennamen gleichzeitig in "Schüchtermann & Kremer - Baum Aktiengesellschaft für Aufbereitung in Dortmund"
ändert und den Sitz von H---- i. W. nach Dortmund verlegt.
19.11.1927 Die Hauptversammlung beschließt eine Kapitalerhöhung um RM 4.200.000,00 auf RM 6.600.000,00 Stammaktien. Die jungen Aktien werden von den Gewerken der Gewerkschaft
Schüchtermann & Kremer übernommen.
1929-1930 Die Gießerei im Werk H---- wird stillgelegt und die Gesamterzeugung an Gießereiwaren nach Dortmund übernommen.
1930-1931 Die Abteilung Stahlbau in Dortmund wird stillgelegt und der gesamte Stahlbau nach dem Werk H---- übernommen.
09.1931 Die Gesellschaft erwirbt das Gesamtvermögen der Baroper Maschinenbau Akt.-Ges. i. Liqu., Dortmund-Barop, nachdem schon vorher von der Harpener Bergbau-A.-G. das gesamte
Aktienkapital erworben worden war. Die Fabrikation wird auf die eigenen Werke übernommen.
05.12.1932 Die "Baroper Maschinenbau A.-G.", Dortmund-Barop, wird nach Durchführung der Abwicklung von der Schüchtermann & Kremer-Baum A.-G. aufgenommen.
1933-1934 Verkauf eines in Barop gelegenen Grundstückes. Einstellung der Schrauben- und Nietenfabrikation und Verkauf der Maschinen dieser Abteilung im Buchwerte von rd. RM 190.000,00 an die
Gewerkschaft Dorn
Die Firma Dorn wurde ja hier schon sehr ausführlich behandelt aber ich glaube es wusste noch keiner das noch mehr zu Dorn gehört als nur das Firmengelände was allseits bekannt ist zunge-
Kurz zur Geschichte von Dorn weil es ja auch mal die Hallen davon waren...
Von 1900 bis 1997 existierte die Firma Dorn Schrauben in H----. Die ursprünglich in Altenkirchen im Westerwald angesiedelte Firma verlegte ihren Produktionsschwerpunkt 1900 nach H----. Es wurden in den ersten Jahren hauptsächlich Schrauben für den Bergbau und seine Zulieferindustrie produziert, später kamen als Abnehmerkreise die Eisenbahn sowie der Brücken-, Schiff-, Waggon-, Fahrzeug- und Landmaschinenbau hinzu. 1912 hatte die Firma rund 170, 1914 etwa 300, 1928 500, 1933 180, im September 1949 717 und am 1. April 1950 569 Beschäftigte. Die schwankenden Zahlen zwischen 1933 und 1949 der Mitarbeiter kommen duch Zwangsarbeiter die in dem Werk zu Rüstungsherstellung eingesetzt wurden
1981 erfolgte die Umfirmierung in Knipping-Dorn GmbH. Diese produzierte bis zu ihrer Schließung am 31. Dezember 1993 Schrauben für die Auto- und Nutzfahrzeugindustrie, den Bergbau sowie den Maschinen- und Anlagenbau. Die Firma beschäftigte zuletzt fast 200 Mitarbeiter.
Der Betrieb auf dem Fabrikgelände wurde 1963 eingestellt.
Was danach genau dort passiert ist sehr schwer raus zu finden, aber es war in einem Teil mal eine Art Disco drin und in einem andern wurden Flohmärkte veranstaltet.
Zuletzt wurde ein Teil an einem In- und Export für Fahrzeuge betrieben, wo auch die unmengen an Reifen herrühren, die ja offiziel entsorgt wurden daumen-
Nun stehen die Hallen vorerst leer und brauchen eh eine neu Elektrik...
Die Bilder stammen noch vom Ende letzten Jahres.
Zunächst mal die Geschichte...
Kommerzienrat Fritz Baum (geboren 1852 in Wellesweiler, Kreis Ottweiler, gestorben am 19. Mai 1906 in Wiesbaden). Der Ingenieur gründete Mitte 1883 die an dieser Straße liegende Maschinenfabrik Baum (vom 21. Oktober / 15. November 1905 an „Maschinenfabrik Baum Aktiengesellschaft“) – später Schüchtermann & Kremer-Baum AG.
Bereits in seinem Geburtsort hatte Baum Kontakt zu dem späteren Generaldirektor der Bergwerksgesellschaft Hibernia Leo Gräff (siehe „Gräffstraße“). Als dieser 1875 seinen Dienst in Herne antrat, kam auch Baum als Ingenieur zur Hibernia nach Herne. Er blieb bis zum 31. Mai 1883 bei der Gesellschaft, bevor er seine eigene Firma gründete.
Diese entwickelte sich aus kleinen Anfängen heraus zu einem bedeutenden Unternehmen, das sich hauptsächlich mit der Kohleaufbereitung befasste. Es stellte Kokereimaschinen, Filter- und Flotationsanlagen, Schachtaufschiebevorrichtungen, Transportanlagen sowie Kohlenwäschen für Nass- und Trockenaufbereitung her.
21.01.1905 Gründung 1905 unter Übernahme der Maschinenfabrik Fritz Baum mit einem Grundkapital von RM 3.000.000,00. Die Firma geht hervor aus der Gewerkschaft "Schüchtermann
Kremer", Dortmund, und der "Maschinenfabrik Baum Actiengesellschaft"
1927-1928 Die Werkstätten in Duisburg und Buer werden aus Rationalisierungsgründen stillgelegt. Die in Herne bestehende Perforieranstalt wird aufgelöst und nach Dortmund übergeführt.
19.11.1927 Um im scharfen Wettbewerbskampf besser bestehen zu können, beschließt die Hauptversammlung der "Maschinenfabrik Baum Actiengesellschaft" vom 19. November den Zusammenschluß
mit dem ältesten und größten Unternehmen der Aufbereitungsbranche, der "Gewerkschaft Schüchtermann & Kremer" in Dortmund. Das Vermögen der Gewerkschaft geht mit Wirkung vom
1. August 1927 als Ganzes auf die Aktiengesellschaft über, die ihren Firmennamen gleichzeitig in "Schüchtermann & Kremer - Baum Aktiengesellschaft für Aufbereitung in Dortmund"
ändert und den Sitz von H---- i. W. nach Dortmund verlegt.
19.11.1927 Die Hauptversammlung beschließt eine Kapitalerhöhung um RM 4.200.000,00 auf RM 6.600.000,00 Stammaktien. Die jungen Aktien werden von den Gewerken der Gewerkschaft
Schüchtermann & Kremer übernommen.
1929-1930 Die Gießerei im Werk H---- wird stillgelegt und die Gesamterzeugung an Gießereiwaren nach Dortmund übernommen.
1930-1931 Die Abteilung Stahlbau in Dortmund wird stillgelegt und der gesamte Stahlbau nach dem Werk H---- übernommen.
09.1931 Die Gesellschaft erwirbt das Gesamtvermögen der Baroper Maschinenbau Akt.-Ges. i. Liqu., Dortmund-Barop, nachdem schon vorher von der Harpener Bergbau-A.-G. das gesamte
Aktienkapital erworben worden war. Die Fabrikation wird auf die eigenen Werke übernommen.
05.12.1932 Die "Baroper Maschinenbau A.-G.", Dortmund-Barop, wird nach Durchführung der Abwicklung von der Schüchtermann & Kremer-Baum A.-G. aufgenommen.
1933-1934 Verkauf eines in Barop gelegenen Grundstückes. Einstellung der Schrauben- und Nietenfabrikation und Verkauf der Maschinen dieser Abteilung im Buchwerte von rd. RM 190.000,00 an die
Gewerkschaft Dorn
Die Firma Dorn wurde ja hier schon sehr ausführlich behandelt aber ich glaube es wusste noch keiner das noch mehr zu Dorn gehört als nur das Firmengelände was allseits bekannt ist zunge-
Kurz zur Geschichte von Dorn weil es ja auch mal die Hallen davon waren...
Von 1900 bis 1997 existierte die Firma Dorn Schrauben in H----. Die ursprünglich in Altenkirchen im Westerwald angesiedelte Firma verlegte ihren Produktionsschwerpunkt 1900 nach H----. Es wurden in den ersten Jahren hauptsächlich Schrauben für den Bergbau und seine Zulieferindustrie produziert, später kamen als Abnehmerkreise die Eisenbahn sowie der Brücken-, Schiff-, Waggon-, Fahrzeug- und Landmaschinenbau hinzu. 1912 hatte die Firma rund 170, 1914 etwa 300, 1928 500, 1933 180, im September 1949 717 und am 1. April 1950 569 Beschäftigte. Die schwankenden Zahlen zwischen 1933 und 1949 der Mitarbeiter kommen duch Zwangsarbeiter die in dem Werk zu Rüstungsherstellung eingesetzt wurden
1981 erfolgte die Umfirmierung in Knipping-Dorn GmbH. Diese produzierte bis zu ihrer Schließung am 31. Dezember 1993 Schrauben für die Auto- und Nutzfahrzeugindustrie, den Bergbau sowie den Maschinen- und Anlagenbau. Die Firma beschäftigte zuletzt fast 200 Mitarbeiter.
Der Betrieb auf dem Fabrikgelände wurde 1963 eingestellt.
Was danach genau dort passiert ist sehr schwer raus zu finden, aber es war in einem Teil mal eine Art Disco drin und in einem andern wurden Flohmärkte veranstaltet.
Zuletzt wurde ein Teil an einem In- und Export für Fahrzeuge betrieben, wo auch die unmengen an Reifen herrühren, die ja offiziel entsorgt wurden daumen-
Nun stehen die Hallen vorerst leer und brauchen eh eine neu Elektrik...
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