Hallo Bunker-NRW Freunde,
so heute mochte ich etwas genauer auf den Luftwaffen Einsatzhafen Merzhausen eingehen. Wie ich schon in meiner Vorstellung geschrieben habe, beschäftige ich mich seit geraumer Zeit mit diesem Flugplatz. Doch viele von euch können sich kein richtiges Bild machen, wie groß das gesamte Anlage wirklich ist.
Die Rodungsarbeiten und damit die Arbeit insgesamt am Einsatzhafen begannen am 15. März 1937. Das Gelände kam von den Gemeinden Hausen-Arnsbach, Westerfeld und Merzhausen. Ein Teil wurde noch vom Staatsforst in Usingen übernommen. Die Gesamtfläche beträgt ca. 140ha.
Der Platz wurde von Anfang an als E-Hafen der I. Ordnung geplant und gebaut. Leider wurden die vorgegebenen Spezifikationen nie zu 100% umgesetzt (z.B. die Bahnanbindung). Zum Teil war es eine Frage des Geldes aber auch eine Frage der Verantwortung und der Dringlichkeit. Die Baumaßnahmen zogen sich jedenfalls ziemlich lange hin.
Die Verbindung zum FHQ Adlerhorst bestand eigentlich nur darin, dass der Chefpilot des Führers, Hans Bauer Start und Landung auf dem Platz durchführte. Er soll eigene Skizzen von Flugplätzen gemacht haben um nötigen Falls auch bei schlechter Sicht und Flugwetter starten und landen zu können. Dieses ist aber nicht bewiesen. Grundsätzlich war es verboten auf E-Häfen der I. und II. Ordnung zu Starten und Landen. Schließlich waren diese Anlagen getarnt als Weideland mit angeschlossenen bäuerlichen Hof und Scheunen. Ausgenommen waren Notfälle oder mit spezieller Sondererlaubnis. Den Engländern war der Platz ab 1939 bekannt.
A. Hitler der vom Dezember 1944 bis Januar 1945 im FHQ Adlerhorst war, reiste mit dem Zug Nachst an und auch so wieder ab!
Die erste fliegende Belegung des Platzes erfolgte am 10. Juni 1940 durch die KGr. z.b.V. 9! Nach dem Ende der Luftschlacht um England, wurde der Platz nicht mehr benötigt. Die Waffen sowie die Flughafen-Betriebs-Kompanie wurden abgezogen. Das meiste Material wurde in der Flugplatz Scheuer eingelagert. Der Platzwirt zog wieder in sein Haus am Platzrand und bewirtschaftete das Gelände mit Weidetieren und zum Teil auch mit Ackerbau (meist an den Randgrenzen). Teile der HJ nutzen den Platz zur Wehrertüchtigung und zum Segelfliegen.
Dann rückte das Jahr 1944 näher. Die USAAF lag mit ihren langstecken Bombern in England und der Platz wurde wieder in Betrieb genommen. Doch zuerst musste dieser angepasst werden. Die Start und Landebahn sollte verlängert werden, damit auch schwere Maschinen (He111 oder Ju88) mit vollen Tank und Bewaffnung starten und landen können. Dazu wurden ca. 30 Häftlinge aus dem SS Außenlager Hinzert das sich im Hunsrück befindet herangeschafft. Unter schwersten Bedingungen und mit einfachsten Werkzeugen mussten die meist politischen Häftlinge die Arbeiten durchführen.
Die nächste Belegung des Platzes erfolge im Mai 1944 durch die II. Gruppe des Jagdgeschwaders 27. Es folgte im Juli 1944 die Belegung durch die I. und II. Gruppe des Jagdgeschwaders 300 „Wilde Sau“. Diese war aber nur für wenige Tage vor Ort. Die längste Zeit war das Jagdgeschwader 2 „Richthofen“ auf dem Platz. Diese belegten den Einsatzhafen vom Oktober 1944 bis Februar 1945. Zuerst noch mit dem Gruppenstab und der I. Gruppe zusammen. Später wurde der Gruppenstab nach Nidda verlegt und so war nur noch die I. Gruppe auf dem Platz.
So das soll zum geschichtlichen Hintergrund erst einmal reichen. Was ich aber für die Forschung vorbereit habe ist einen Karte (Danke an Google Earth) die zeigt, wo was gewesen ist. Diese Karte habe ich auf Grundlage meiner Forschungsarbeit sowie der Auswertung von Luftbildern aus den Jahren 1944, 1945 und 1953 angefertigt. Wie ihr bereits durch Taunusbär und andere sehen konnte, sind auch heute noch viele Spuren zu finden.
Gruß,
SniperS
so heute mochte ich etwas genauer auf den Luftwaffen Einsatzhafen Merzhausen eingehen. Wie ich schon in meiner Vorstellung geschrieben habe, beschäftige ich mich seit geraumer Zeit mit diesem Flugplatz. Doch viele von euch können sich kein richtiges Bild machen, wie groß das gesamte Anlage wirklich ist.
Die Rodungsarbeiten und damit die Arbeit insgesamt am Einsatzhafen begannen am 15. März 1937. Das Gelände kam von den Gemeinden Hausen-Arnsbach, Westerfeld und Merzhausen. Ein Teil wurde noch vom Staatsforst in Usingen übernommen. Die Gesamtfläche beträgt ca. 140ha.
Der Platz wurde von Anfang an als E-Hafen der I. Ordnung geplant und gebaut. Leider wurden die vorgegebenen Spezifikationen nie zu 100% umgesetzt (z.B. die Bahnanbindung). Zum Teil war es eine Frage des Geldes aber auch eine Frage der Verantwortung und der Dringlichkeit. Die Baumaßnahmen zogen sich jedenfalls ziemlich lange hin.
Die Verbindung zum FHQ Adlerhorst bestand eigentlich nur darin, dass der Chefpilot des Führers, Hans Bauer Start und Landung auf dem Platz durchführte. Er soll eigene Skizzen von Flugplätzen gemacht haben um nötigen Falls auch bei schlechter Sicht und Flugwetter starten und landen zu können. Dieses ist aber nicht bewiesen. Grundsätzlich war es verboten auf E-Häfen der I. und II. Ordnung zu Starten und Landen. Schließlich waren diese Anlagen getarnt als Weideland mit angeschlossenen bäuerlichen Hof und Scheunen. Ausgenommen waren Notfälle oder mit spezieller Sondererlaubnis. Den Engländern war der Platz ab 1939 bekannt.
A. Hitler der vom Dezember 1944 bis Januar 1945 im FHQ Adlerhorst war, reiste mit dem Zug Nachst an und auch so wieder ab!
Die erste fliegende Belegung des Platzes erfolgte am 10. Juni 1940 durch die KGr. z.b.V. 9! Nach dem Ende der Luftschlacht um England, wurde der Platz nicht mehr benötigt. Die Waffen sowie die Flughafen-Betriebs-Kompanie wurden abgezogen. Das meiste Material wurde in der Flugplatz Scheuer eingelagert. Der Platzwirt zog wieder in sein Haus am Platzrand und bewirtschaftete das Gelände mit Weidetieren und zum Teil auch mit Ackerbau (meist an den Randgrenzen). Teile der HJ nutzen den Platz zur Wehrertüchtigung und zum Segelfliegen.
Dann rückte das Jahr 1944 näher. Die USAAF lag mit ihren langstecken Bombern in England und der Platz wurde wieder in Betrieb genommen. Doch zuerst musste dieser angepasst werden. Die Start und Landebahn sollte verlängert werden, damit auch schwere Maschinen (He111 oder Ju88) mit vollen Tank und Bewaffnung starten und landen können. Dazu wurden ca. 30 Häftlinge aus dem SS Außenlager Hinzert das sich im Hunsrück befindet herangeschafft. Unter schwersten Bedingungen und mit einfachsten Werkzeugen mussten die meist politischen Häftlinge die Arbeiten durchführen.
Die nächste Belegung des Platzes erfolge im Mai 1944 durch die II. Gruppe des Jagdgeschwaders 27. Es folgte im Juli 1944 die Belegung durch die I. und II. Gruppe des Jagdgeschwaders 300 „Wilde Sau“. Diese war aber nur für wenige Tage vor Ort. Die längste Zeit war das Jagdgeschwader 2 „Richthofen“ auf dem Platz. Diese belegten den Einsatzhafen vom Oktober 1944 bis Februar 1945. Zuerst noch mit dem Gruppenstab und der I. Gruppe zusammen. Später wurde der Gruppenstab nach Nidda verlegt und so war nur noch die I. Gruppe auf dem Platz.
So das soll zum geschichtlichen Hintergrund erst einmal reichen. Was ich aber für die Forschung vorbereit habe ist einen Karte (Danke an Google Earth) die zeigt, wo was gewesen ist. Diese Karte habe ich auf Grundlage meiner Forschungsarbeit sowie der Auswertung von Luftbildern aus den Jahren 1944, 1945 und 1953 angefertigt. Wie ihr bereits durch Taunusbär und andere sehen konnte, sind auch heute noch viele Spuren zu finden.
Gruß,
SniperS