Bunker-NRW

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Das alte Stellwerk

Sagen wir mal so alle Stellwerke die um 68-80 gebaut wurden, hatten einen sogenannten Schutzraum im Keller, ausgestattet meistens mit einer Schutzraumuhr(Nebenuhr) einem Tisch und zwei Stühlen, und manchmal noch ein bis zwei Liegen. Mehr aber auch nicht kenne viele Stellwerke, die einen solchen Schutzraum haben wie z.b Köln-Nippes, Gelsenkirchen Hbf, Köln Hbf, Köln-Mülheim usw. usw.

Meistens waren in einem Schutzraum in einem Nebenraum, sogenannten KE Gestelle zu finden die die Kabelabschluss an die Relaisanlage und Außenanlage darstellen.
 
Hallo,


bei der Deutschen Bundesbahn wurden nur bei Stellwerksneubauten der 1960/1970/1980er-Jahre Schutzräume des sogenannten Grundschutzes eingebaut.
Hintergrund war,das man bei Errichtung von Schutzbauten Födermittel und Steuervorteile bekam und sich so die Bundesbahn ein Teil des Geldes für den Bau von neuen Stellwerken aus einem anderen Topf holen konnte.
Bei den neu zu bauenden Stellwerken handelte es sich ehh um sogenannte Relais-Stellwerke,die ohnehin eine stabiles Untergeschoß benötigten für die Technik.

Vielfach nütze man diese Räume für die Unterbringung der sogenannten Sprachspeicher ,auf denen die Zugmelde und später auch Funkgespräche aufgezeichnet wurden.
Diese Drahttonbandgeräte waren schon vor dem 2.Wk erfunden und nicht nur bei der Bahn im Einsatz
http://wikis.hu-berlin.de/maf/Drahttonbandger%C3%A4t

Bei der Bahn wurde allerdings ein "Endlosgerät" eingesetzt,sprich der Draht lief über 48 Stunden durch und dann wurde die alte Aufnahme wieder überschrieben.
 
Soein Gerät hab ich bei der Bahn noch nie gesehen,von wann bis wann wurden die benutzt ?

Giebt es zu dem konkreten Gerät auch Bilder oder einen Link ?
 
Hallo,


diese Geräte bekam der normale Eisenbahner auch selten zu sehen....:-)

Die waren unter Verschluß der Signalmeisterei in den Fernmelderäumen der Stellwerke oder der Orstvermittlung.

Schließlich sollte eine Manipulation der Aufzeichnungen durch das Stellwerkspersonal ja verhindert werden.

Zum Einsatz kamen diese Geräte bis in die 1970er-Jahre,danach wurden sie durch Kassettenrecorder (wiederum eine spezielle Bauform für die Bundesbahn) ersetzt.

Ab den 1990er-Jahre erfolgte dann die umrüstung auf die auch heute noch im Einsatz befindliche elektronische Aufzeichnung.
 
Kiematikwagen schrieb:
Sagen wir mal so alle Stellwerke die um 68-80 gebaut wurden, hatten einen sogenannten Schutzraum im Keller, ausgestattet meistens mit einer Schutzraumuhr(Nebenuhr) einem Tisch und zwei Stühlen, und manchmal noch ein bis zwei Liegen. Mehr aber auch nicht kenne viele Stellwerke, die einen solchen Schutzraum haben wie z.b Köln-Nippes, Gelsenkirchen Hbf, Köln Hbf, Köln-Mülheim usw. usw.

Meistens waren in einem Schutzraum in einem Nebenraum, sogenannten KE Gestelle zu finden die die Kabelabschluss an die Relaisanlage und Außenanlage darstellen.

Erstmal Danke für die Ausführungen.
Ich selbst habe so einen Schutzraum im Fahrdienstleiterstellwerk Datteln (Hamm-Osterfeld- Bahn) besichtigt.
Dort war es tatsächlich so das ein Nebenraum für Technik vorhanden. Der eigentliche Schutzraum war noch voll ausgestattet. Mit der besagten Nebenuhr Normstrich A, Allfernsprecher, Handleuchte und Mobiliar....
Die Bezeichnung fand ich dezent "Schutzraum für Betriebswichtiges Personal"

Hast du Fotos von den Schutzräumen?
 
DerAlteFritz schrieb:
Hast du Fotos von den Schutzräumen?

Leider nein ich weiß es nur daher, da ich früher öfters mal auf den Stellwerken unterwegs war, da ich dort Fahrdienstleiter kannte die erzählten davon aber drin war ich nur in Nippes, vor einigen Jahren und da hatte ich noch nicht mal eine eigene Kamera und Fotohandys gabs auch nur eingeschränkt grins
 
vor einiger zeit war ich mal wieder dort unterwegs und habe die Reste einer Hütte an der alten Bahntrasse gefunden
 

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Hallo,


ein altes "Schätzchen".....sieht aus wie ein altes Tunnelwärterhäuschen.

Denn neben den bekannten Schrankenwärtern gab es früher einmal bei der Bahn auch Tunnel-und Brückenwärter.

Ihre Hauptaufgabe war die Sicherung von Zügen in den Tunneln,wenn diese aus technischen Problemen dort zum halten kamen.Daneben dann natürlich noch das verhindern von unerlaubtem Betreten der Tunnel durch Bahnfremde.
Deswegen waren auch immer an beiden Tunnelenden Wärter.
 
In der nähe war früher eine Gefahrenstelle, dort gab es hin und wieder mal einen Hangrutsch. Deswegen wurde die Strecke letztendlich auch verlegt. Denke das das Häuschen dewegen dort stand. Man hat dann irgenwann sogar Kameras aufgestellt, um den Hang zu überwachen.
 
Hmm...Erdrutsch Hang Wächter...was es bei der Bahn früher für Jobs gab blabla- lach-

Hätte eher erwartet das es auch vor 100 Jahren kein Problem gewesen wäre sowas technisch zu lösen.
Vieleicht in der Art das man auf dem gefährlichen Hang ein paar dünne Drähte als Ruhestromschleife verlegt,und das dann über die eh vorhandenen Telefonleitungen zum nächsten Bahnhof oder Stellwerk führt kratz-
 
Ist natürlich ein super Ansinnen für nen (Fast-)Neuling, aber vielleicht mag mich im neuen Jahr mal jemand mit hin nehmen, müßte ja bei mir in der Nähe sein...
 
Zu Weihnachten gab es neue Eisenbahn Lektüre, wo auch Infos und Bilder zum Handrutsch 1988 enthalten sind.

Am 21. März 1988 wurde die Stecke Altenbeken - Warburg gegen 23 Uhr gesperrt, wegen "unruhiger Fahrweise". Bereits wenige Wochen nach der Streckeneröffnung im jahr 1853, kam es an fast der selben Stelle zu einem Abrutschen der Strecke. Damals waren 600 Arbeiter damit beschäftigt die Strecke wieder zu reparieren. Seitdem rutscht der hang immer wieder und wurde in mehrere Zonen unterteilt, wobei Streckenkilometer 126 am gefähretsten war.
Im benachbarten Bahnhof waren teilweise 25 Mitarbeiter beschäftigt, die sich um die kilometerlangen Entwässerugsleitungen kümmern mussten. Im Jahr 1988 waren es noch 7-8 Arbeiter die sich täglich um den Strckenabschnitt gekümmert haben bzw die Strecke abgegangen sind.

Bis zum 28. März 1988 sackte der Bahndamm auf einer Länge von 100m bis zu 6m ab (Bild 1)

1.jpg


Auf dem folgenden Bild sieht man eine der Streckenhütte, die ich zuvor schonmal gepostet hatte (https://www.bunker-nrw.de/forum/viewtopic.php?f=53&t=15965&start=15#p241038)

2.jpg


Am selben Tag wurde beschlossen die Strecke zu verlegen, um ein erneutes abrutschen zu verhindern. Die Strecke wurde daraufhin 900m neu trassiert. Dazu wurden weit über 30000 Kubikmeter Erde bewegt. Gearbeitet wurde in 2 Schicht, von 6-22 Uhr. Stichtag war der 26. April 1988. an dem tag sollte wieder der erste Zug rollen.

Auf der Zeichnung sieht man den alten Streckenverlauft, an Position 6 war der Hangrutsch

3.jpg


Am 26. April rollt der erste Zug über das neue Gleis (Bild 4) Das 2. Gleis wurde am 6.Mai 1988 in Betrieb genommen. Die Baukosten betrugen 2000000 DM. Danach wurde der Abschnitt per Kamera überwacht und war eine permanete Langsamfahrstelle. Nach diesem Ereignis gab die Deutsche Bahn auch endlich grünes Licht für die 12,85Km lange Neubaustrecke inkl. Tunnel die im Dezember 2003 eröffent wurde.

4.jpg
 
Also eins dieser Wärterhäuschen gibt es heute immer noch in der Nähe von Willebadessen.

In der Nähe des alten Stellwerks gibt es zwei niedrige, aber sehr lange Entwässerungsstollen. Ähnliche Bauwerke oder eine Unterführung soll es auch noch irgendwo geben. Bei Gelegenheit werde ich danach mal suchen und auch von den Stollen Fotos machen.

Irgendwo im Bereich des Stellwerk soll es zur Zeit der WiFo auch mal einen Eisenbahnstollen gegeben haben, in dem man einen ganzen Güterzug verschwinden lassen konnte. Wieviel Wahrheit darin steckt weiß ich nicht, aber man erzählt es sich in der Gegend.
 
firefighter93 schrieb:
Irgendwo im Bereich des Stellwerk soll es zur Zeit der WiFo auch mal einen Eisenbahnstollen gegeben haben, in dem man einen ganzen Güterzug verschwinden lassen konnte. Wieviel Wahrheit darin steckt weiß ich nicht, aber man erzählt es sich in der Gegend.

Wir haben mit gefühlt 100 Leuten schon das gesammte Gelände durchkämmt aber keine Spuren zu finden. Ich fürchte das ich nur eine Legende.
 
Guten Abend zusammen.

Nach langer Zeit gibt es mal wieder etwas zu berichten.
Ich war am Wochenende nochmals im alten Stellwerksgebäude um nach dem rechten zu sehen.
Sturmtief Friederike hat einen Baum aufs Dach geschmissen und dadurch die Isolierung beschädigt. Seitdem tropft bei jedem Regenschauer das Wasser durch die Decke in den ehemaligen Bedienraum. Der Putz ist auch schon von der Decke gekommen. Ansonsten gibt es zum Gebäude selbst nicht so viel neues zu berichten, allerdings hat man versucht die Schlüsselsperren gewaltsam zu entfernen und einiges an Kabelage geklaut. Wenn ich mal wieder Zeit habe, wandere ich die Strecke nochmal komplett ab.

Schöne Grüße,
Signalsammler
 
Guten Abend allerseits.

Es gibt leider schlechte Nachrichten. Letzte Woche, um genau zu sein am 27.02. wurde das alte Stellwerkagebäude durch eine Baufirma aus Hünfeld abgerissen. :(
Jetzt ist an der Stelle des Gebäudes nur noch eine planierte Fläche vorhanden. Immerhin kann man in dieser Jahreszeit aber wieder einige Relikte an der Strecke finden.

Viele Grüße,
Signalsammler
 
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