Zu Weihnachten gab es neue Eisenbahn Lektüre, wo auch Infos und Bilder zum Handrutsch 1988 enthalten sind.
Am 21. März 1988 wurde die Stecke Altenbeken - Warburg gegen 23 Uhr gesperrt, wegen "unruhiger Fahrweise". Bereits wenige Wochen nach der Streckeneröffnung im jahr 1853, kam es an fast der selben Stelle zu einem Abrutschen der Strecke. Damals waren 600 Arbeiter damit beschäftigt die Strecke wieder zu reparieren. Seitdem rutscht der hang immer wieder und wurde in mehrere Zonen unterteilt, wobei Streckenkilometer 126 am gefähretsten war.
Im benachbarten Bahnhof waren teilweise 25 Mitarbeiter beschäftigt, die sich um die kilometerlangen Entwässerugsleitungen kümmern mussten. Im Jahr 1988 waren es noch 7-8 Arbeiter die sich täglich um den Strckenabschnitt gekümmert haben bzw die Strecke abgegangen sind.
Bis zum 28. März 1988 sackte der Bahndamm auf einer Länge von 100m bis zu 6m ab (Bild 1)
Auf dem folgenden Bild sieht man eine der Streckenhütte, die ich zuvor schonmal gepostet hatte (https://www.bunker-nrw.de/forum/viewtopic.php?f=53&t=15965&start=15#p241038)
Am selben Tag wurde beschlossen die Strecke zu verlegen, um ein erneutes abrutschen zu verhindern. Die Strecke wurde daraufhin 900m neu trassiert. Dazu wurden weit über 30000 Kubikmeter Erde bewegt. Gearbeitet wurde in 2 Schicht, von 6-22 Uhr. Stichtag war der 26. April 1988. an dem tag sollte wieder der erste Zug rollen.
Auf der Zeichnung sieht man den alten Streckenverlauft, an Position 6 war der Hangrutsch
Am 26. April rollt der erste Zug über das neue Gleis (Bild 4) Das 2. Gleis wurde am 6.Mai 1988 in Betrieb genommen. Die Baukosten betrugen 2000000 DM. Danach wurde der Abschnitt per Kamera überwacht und war eine permanete Langsamfahrstelle. Nach diesem Ereignis gab die Deutsche Bahn auch endlich grünes Licht für die 12,85Km lange Neubaustrecke inkl. Tunnel die im Dezember 2003 eröffent wurde.