Liebe Gemeinde,
ich durfte vor einiger Zeit mal das ehemalige Königsberg, heute ja bekanntlich Kaliningrad, besuchen.
Erst mal vorab:
Sollte jemand überlegen, ob es sich lohnt da mal hinzufahren und in diesem Forum vertreten ist, ein klares JA grins
Es wird vieles wieder aufgebaut und was die Menschen betrifft, ich habe selten nettere im Ausland getroffen.
So. Jetzt aber zum eigentlichen Betreff. Das Fort 5.
Hier mal das Sachliche aus Wiki:
(wer kein Bock auf Wissen hat und nur Bilder sehen will, einfach weiterscrollen roll- )
Die Forts um Königsberg
Schlacht um Königsberg
Unmittelbar nach Fertigstellung dieses Festungsringes entstand weit außerhalb der Stadt in einem Radius von 8 bis 10 Kilometern vom Stadtmittelpunkt ein Gürtel von Festungsanlagen. Der kreisförmig gelegene Gürtel von 43 km bestand aus mehreren großen Festungswerken, nämlich der Festung Friedrichsburg und 12 Forts und 4 Zwischenwerken. Der Entwurf eines aus mehreren Forts bestehenden Befestigungsgürtels rings um Königsberg wurde seit 1871 unter Generalinspekteur Georg von Kameke angenommen. Der durchschnittliche Abstand zwischen den Forts und dem Erdwall betrug fünf Kilometer. Der Bau der Forts begann 1872. 11 Forts wurden zwischen 1874 und 1885 errichtet. Insgesamt zog sich die Arbeit bis 1890 hin. Als Bauarbeiter wurden dabei größtenteils französische Kriegsgefangene aus Deutsch-Französischer Krieg eingesetzt. Auch von den Reparationen, die das besiegte Frankreich an Preußen hatte zahlen müssen, wurde ein Löwenanteil zum Bau des Befestigungsgürtels verwendet. Insgesamt entstanden zwölf Forts und vier Zwischenwerke. Jedes Fort war mit einer Nummer und einem Namen bezeichnet. Die Nummerierung beginnt im Osten, nördlich über dem Pregel und verläuft gegen den Uhrzeigersinn. Die Fortifikationsanlagen der Stadt Königsberg stellen eine hohe Form des Festungsbaus dar. Die Fortifikationen sind in der Regel ein 360 Meter breites und 180 Meter tiefes symmetrisch angeordnetes Sechseck auf einem Wall, das von einem 20 Meter breiten und 3 bis 5 Meter tiefen Wassergraben umgeben ist. Im Wall befanden sich Bastionen unter einer Erdschicht von 3 bis 4 Metern. Kaserne und Bastionen waren aus doppelt gebrannten, also sehr harten, Ziegeln erbaut und hatten mehrere Etagen. In den 16 Festungswerken dieses Gürtels waren insgesamt 1242 Räume mit einer Fläche von 49585 Quadratmetern vorhanden. Es beherbergten Kommandostellen, Unterkünfte für Offiziere und Mannschaften, ein Lazarett, eine Küche und Speisesäle, mehrere Lager für Nahrungsmittel, Munition, Kraftstoff und verschiedenes Kriegsgerät. Die Innenhöfe waren groß genug, um Fahrzeuge wenden zu lassen, außerdem dienten sie dazu, Artilleriegeschütze bei Notwendigkeit hinter dem Erdwall in Deckung zu bringen. In Gefechtsstellung waren die Geschütze auf dem Erdwall hinter einer Brustwehr positioniert. Unweit der Geschütze befanden sich Unterstände für die Kanoniere. Die Garnison eines Forts bestand in der Regel Infanterie-Kompanie, der eine Artillerie- und zwei Pionierabteilungen, rund ca. 200 Mann. 1912 wurde der Fortgürtel durch sogenannte Infanteriestützpunkte verstärkt. Außerdem wurden die Decken durch Stahlbeton ersetzt. Die Forts waren durch die Ringchaussee miteinander verbunden und von der Stadt durch Stichstraßen erreichbar. Nach der Anlage der Forts hatte die alte Wallanlage keinen militärischen Wert mehr. In der Schlacht um Königsberg wurden die Forts 5, 5a, 6, 7a, 7b, 8, 9, 10, 11, 12 erobert. Am schwierigsten gestaltete sich die Eroberung von Fort 5.
Fort 5 Friedrich Wilhelm III.
Fort 5 Friedrich Wilhelm III.
♁54° 45′ 10″ N, 20° 26′ 37″ O Fort 5 Friedrich Wilhelm III.
Der Name dieser Fortifikation stammt von Friedrich Wilhelm III. (Preußen). Es ist das am besten ausgebaute Fort. Im Ersten Weltkrieg kam es, abgesehen von einem flüchtigen Schusswechsel mit einem berittenen Kosakentrupp im August 1914, zu keinen Kampfhandlungen. Bei der Schlacht um Königsberg gelang es den Angreifern schon am ersten Tag, am 6. April 1945, den Einkreisungsring um das Fort zu schließen. Die 200-köpfige Garnison des Forts kapitulierte nach 16 Stunden erbitterten Widerstands.
In den ersten Monaten nach Kriegsende nutzte man das Fort Friedrich Wilhelm III. als Sammel- und Vernichtungsstelle für versprengte Munition. Die Stadtverwaltung von Kaliningrad möchte dort ein Museum für Fortifikationkunst und Kriegstechnik einrichten.
Jetzt rede wieder ich...
Quelle wie gesagt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Fortifikationsbauten_K%C3%B6nigsberg
Das Museum gibt es. Das es eins ist habe ich allerdings auch erst über Wiki erfahren. Mein Eindruck war, da haben die Russen ihren Schrott abgeladen.
Am Fort 5 ist reger Besucherandrang. Das liegt daran, dass bei Hochzeiten die Gesellschaft oft noch dort hin fährt um am Denkmal der gefallenen russischen Soldaten ein Foto zu machen. Ich glaube, das ist hier so gut wie undenkbar. Finde ich aber eine super Tradition.
Auch als wir uns als Deutsche zu erkennen gegeben haben gab es erst mal Wodka und ein Lachsbrötchen.
Jetzt mal ein paar Bilder:
ich durfte vor einiger Zeit mal das ehemalige Königsberg, heute ja bekanntlich Kaliningrad, besuchen.
Erst mal vorab:
Sollte jemand überlegen, ob es sich lohnt da mal hinzufahren und in diesem Forum vertreten ist, ein klares JA grins
Es wird vieles wieder aufgebaut und was die Menschen betrifft, ich habe selten nettere im Ausland getroffen.
So. Jetzt aber zum eigentlichen Betreff. Das Fort 5.
Hier mal das Sachliche aus Wiki:
(wer kein Bock auf Wissen hat und nur Bilder sehen will, einfach weiterscrollen roll- )
Die Forts um Königsberg
Schlacht um Königsberg
Unmittelbar nach Fertigstellung dieses Festungsringes entstand weit außerhalb der Stadt in einem Radius von 8 bis 10 Kilometern vom Stadtmittelpunkt ein Gürtel von Festungsanlagen. Der kreisförmig gelegene Gürtel von 43 km bestand aus mehreren großen Festungswerken, nämlich der Festung Friedrichsburg und 12 Forts und 4 Zwischenwerken. Der Entwurf eines aus mehreren Forts bestehenden Befestigungsgürtels rings um Königsberg wurde seit 1871 unter Generalinspekteur Georg von Kameke angenommen. Der durchschnittliche Abstand zwischen den Forts und dem Erdwall betrug fünf Kilometer. Der Bau der Forts begann 1872. 11 Forts wurden zwischen 1874 und 1885 errichtet. Insgesamt zog sich die Arbeit bis 1890 hin. Als Bauarbeiter wurden dabei größtenteils französische Kriegsgefangene aus Deutsch-Französischer Krieg eingesetzt. Auch von den Reparationen, die das besiegte Frankreich an Preußen hatte zahlen müssen, wurde ein Löwenanteil zum Bau des Befestigungsgürtels verwendet. Insgesamt entstanden zwölf Forts und vier Zwischenwerke. Jedes Fort war mit einer Nummer und einem Namen bezeichnet. Die Nummerierung beginnt im Osten, nördlich über dem Pregel und verläuft gegen den Uhrzeigersinn. Die Fortifikationsanlagen der Stadt Königsberg stellen eine hohe Form des Festungsbaus dar. Die Fortifikationen sind in der Regel ein 360 Meter breites und 180 Meter tiefes symmetrisch angeordnetes Sechseck auf einem Wall, das von einem 20 Meter breiten und 3 bis 5 Meter tiefen Wassergraben umgeben ist. Im Wall befanden sich Bastionen unter einer Erdschicht von 3 bis 4 Metern. Kaserne und Bastionen waren aus doppelt gebrannten, also sehr harten, Ziegeln erbaut und hatten mehrere Etagen. In den 16 Festungswerken dieses Gürtels waren insgesamt 1242 Räume mit einer Fläche von 49585 Quadratmetern vorhanden. Es beherbergten Kommandostellen, Unterkünfte für Offiziere und Mannschaften, ein Lazarett, eine Küche und Speisesäle, mehrere Lager für Nahrungsmittel, Munition, Kraftstoff und verschiedenes Kriegsgerät. Die Innenhöfe waren groß genug, um Fahrzeuge wenden zu lassen, außerdem dienten sie dazu, Artilleriegeschütze bei Notwendigkeit hinter dem Erdwall in Deckung zu bringen. In Gefechtsstellung waren die Geschütze auf dem Erdwall hinter einer Brustwehr positioniert. Unweit der Geschütze befanden sich Unterstände für die Kanoniere. Die Garnison eines Forts bestand in der Regel Infanterie-Kompanie, der eine Artillerie- und zwei Pionierabteilungen, rund ca. 200 Mann. 1912 wurde der Fortgürtel durch sogenannte Infanteriestützpunkte verstärkt. Außerdem wurden die Decken durch Stahlbeton ersetzt. Die Forts waren durch die Ringchaussee miteinander verbunden und von der Stadt durch Stichstraßen erreichbar. Nach der Anlage der Forts hatte die alte Wallanlage keinen militärischen Wert mehr. In der Schlacht um Königsberg wurden die Forts 5, 5a, 6, 7a, 7b, 8, 9, 10, 11, 12 erobert. Am schwierigsten gestaltete sich die Eroberung von Fort 5.
Fort 5 Friedrich Wilhelm III.
Fort 5 Friedrich Wilhelm III.
♁54° 45′ 10″ N, 20° 26′ 37″ O Fort 5 Friedrich Wilhelm III.
Der Name dieser Fortifikation stammt von Friedrich Wilhelm III. (Preußen). Es ist das am besten ausgebaute Fort. Im Ersten Weltkrieg kam es, abgesehen von einem flüchtigen Schusswechsel mit einem berittenen Kosakentrupp im August 1914, zu keinen Kampfhandlungen. Bei der Schlacht um Königsberg gelang es den Angreifern schon am ersten Tag, am 6. April 1945, den Einkreisungsring um das Fort zu schließen. Die 200-köpfige Garnison des Forts kapitulierte nach 16 Stunden erbitterten Widerstands.
In den ersten Monaten nach Kriegsende nutzte man das Fort Friedrich Wilhelm III. als Sammel- und Vernichtungsstelle für versprengte Munition. Die Stadtverwaltung von Kaliningrad möchte dort ein Museum für Fortifikationkunst und Kriegstechnik einrichten.
Jetzt rede wieder ich...
Quelle wie gesagt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Fortifikationsbauten_K%C3%B6nigsberg
Das Museum gibt es. Das es eins ist habe ich allerdings auch erst über Wiki erfahren. Mein Eindruck war, da haben die Russen ihren Schrott abgeladen.
Am Fort 5 ist reger Besucherandrang. Das liegt daran, dass bei Hochzeiten die Gesellschaft oft noch dort hin fährt um am Denkmal der gefallenen russischen Soldaten ein Foto zu machen. Ich glaube, das ist hier so gut wie undenkbar. Finde ich aber eine super Tradition.
Auch als wir uns als Deutsche zu erkennen gegeben haben gab es erst mal Wodka und ein Lachsbrötchen.
Jetzt mal ein paar Bilder: