Bunker-NRW

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Der Falkenturm (NRW)

goonie

erfahrenes Mitglied
Hallo zusammen winke-

Heute habe ich mal nach der Nachtschicht einen Abstecher zum "Falkenturm" gemacht.Die Einheimischen nennen ihn auch "Mäuseturm".Liegt ja quasi vor der Haustüre :)
Man vermutet, das Ende des 19. Jahrhunderts der allein stehende Turm bei manchem Betrachter Assoziationen mit dem Binger Mäuseturm geweckt hat. Dessen Name allerdings kommt nicht von den Mäusen, sondern von der Maut. Es handelte sich beim Bingener Mäuseturm um einen Zollturm.
Es sind die Reste eines abgestumpften Wehrturms und Zeugnis einer jahrhundertealten Burg.
Bis zum Jahr 1663 kann angenommen werden, dass Burg noch bewohnt war. Bis dahin hatte sie den Besitzer gewechselt.
Mit dem 17. Jahrhundert verliert sich die Geschichte des Hauses im Dunkeln...
Natürlich war ich wieder bei bestem Regenwetter unterwegs :D

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lG, goonie
 
Boah.... Sieht auf den ersten blick original aus wie die erste behausung von connor mcloud und seiner gemalin heather.... Krass!
 
goonie schrieb:
Es sind die Reste eines abgestumpften Wehrturms und Zeugnis einer jahrhundertealten Burg.
Bis zum Jahr 1663 kann angenommen werden, dass Burg noch bewohnt war. Bis dahin hatte sie den Besitzer gewechselt.

Auf den Bildern sieht das aus wie normale Ziegelsteine. Ich kenne alte Burgen, die bis ins 11-12.Jhr. zurückgehen, nur aus gehauenen Natursteinen.
Wie lange wird denn schon mit Ziegeln gemauert?
Schmunk?
 
Tach,
der Turm gefällt mir.
Zu den Ziegeln:

In der Ura Linda Chronik wird an einer Stelle eine Burg beschrieben. Zeitlich darf das in etwa gegen 500-400 v.d.Zr. angesiedelt werden.

...Die Wände des Turms sind geschmückt mit kostbaren Steinen

Dazu der Übersetzer H.Wirth:

...Die "kostbaren Steine" sind jedoch geschichtlich. Es handelt sich dabei nicht etwa um Edelsteine, sondern um die aus rotem Lehm gebrannten Steine, welche mit symbolischen Ornamenten geschmückt waren.

Nun, im vorliegenden Falle gehe ich zwar weder von einem Erbauungszeitraum von zwischen 500 und 400 v.d.Zr., noch von der Verwendung "kostbarer Steine" aus. Aber diese kleine Erwähnung belegt doch zumidest, daß das Brennen roter Steine bereits seit vielen Jahrhunderten bekannt und gebräuchlich ist.
 
Ja, Lehmziegel wurden schon vor 5000vChr in Mesopotanien verwendet.
In Nordeuropa hatte es sich aber ausgeziegelt, nachdem die Römer Fersengeld geben mußten und die Ziegel wurden erst im 12. Jhrd wieder von Mönchen eingeführt. Klostergebäude und manchmal Kirchen wurden daraus gebaut.
Aber wieviele mittelalterliche Burgen kennst Du, die aus den schönen roten Ziegeln gebaut waren?
 
...keine.

Mein kleiner Einschub bezog sich auch weniger auf den Turm. Den Turm müßte ich mir mal genauer ansehen, aber ich denke der Turm ist keine 200 Jahre alt. Mitte/Ende 19. Jh. Vielleicht doch eher Industrie?

Wo steht der denn?
 
Eben, auf 200 Jahre hätte ich auch geschätzt. Wenn das aber im 17. Jhrd schon Reste einer jahrhundertealten Burg waren... ratlos-
Daher ja mein "Aufmerken".
 
PGR 156 schrieb:
Aber wieviele mittelalterliche Burgen kennst Du, die aus den schönen roten Ziegeln gebaut waren?
Ich will nicht zu weit von goonies Turm abschweifen, aber auf Deine Frage fällt mir direkt mal eine Burg ein grins
http://de.wikipedia.org/wiki/Marienburg_%28Ordensburg%29

Und um beim Thema zu bleiben, schöne Fotos. Es muss nicht immer das schönste Wetter sein klatschen-
 
Jo, war aber Ordensburg, quasi eine kirchliche Einrichtung.
Wenn ich diverse Burgenseiten und unseren Burgenthread durchsehe, finde ich keine Ziegel. Für die Ausnahme muß es einen Grund geben.
 
Hier noch ein paar Infos :)

Es sind die Reste einer Grenzfestung des Herzogtums Geldern zum kurkölnischen Territorium des Kölner Erzbischofs.
Die Grenze der beiden Herrschaftsbereiche wurde damals entlang der Fleuth gezogen. Auf beiden Uferseiten wurde die Burg gebaut, die 1391 erstmals als "Huys zu Langendunck" erwähnt wird.
Die heute nicht mehr vorhandene Vorburg war Teil des Herzogtums Geldern, die Hauptburg, zu der die heutige Turmruine gehört, stand auf kurkölnischem Gebiet.
 
Stammt also aus der Zeit der Fehde, die mit der Schlacht am Worringer Reitweg endete und den kölner Erzbischof in seine Schranken wies.
Seine anderen Burgen lies Eberhard aber aus Bruchsteinen errichten, jedenfalls die, die ich davon kenne.
 
Laut Wikipedia ist der Turm aus dem 14./15. Jahrhundert. Rote Ziegel sind aber gar nicht mal so selten. Viele Stadbefestigungen wurden damals aus rotem Ziegelwerk errichtet. Die Stadtmauer in Rathenow z.B. oder auch unser letzter noch bestehender Turm der Siebenteufelsturm. Trotzdem sehr schöne Bilder. Bin auch schon öfters an diesem Turm vorbeigefahren, aber ich habe bisher immer von einer Besichtigung abgesehen. Der Bauernhof direkt daneben hat mich immer abgeschreckt. Meckert der nicht wenn man über seine Weide latscht?
 
PGR 156 schrieb:
Jo, war aber Ordensburg, quasi eine kirchliche Einrichtung.
Wenn ich diverse Burgenseiten und unseren Burgenthread durchsehe, finde ich keine Ziegel. Für die Ausnahme muß es einen Grund geben.

Für eine Burg oder eine Kirche etc. wurde immer das vor Ort am einfachsten verfügbare bzw. generell verfügbare Material verwandt.

Soll heißen, wenn es Natursteinvorkommen gab, dann wurden diese genutzt/gebrochen und vermauert.

Gab es die nicht, dann konnte es vorkommen, dass anderes Material benutzt wurde.
Holz ist weniger dauerhaft und wenig geeignet für den Festungsbau.

Also nahm man dann -wenn denn geeignete Tonvorkommen in greifbarer Nähe befindlich waren- Ziegelsteine....ein Herantransport mittels LKW war ja noch nicht möglich.... zunge-...und der Bau eines Brennofens stellte sicherlich kein Problem dar.

Ich gehe deshalb hier mal davon aus, dass es keine brauchbaren Natursteinvorkommen in greifbarer Nähe gab/gibt...
 
Und früher, quasi bis nach dem WKII, gab es Unmengen kleinster Steinbrüche, bis in die Stadtgebiete hinein.
Dann waren die dort Steinarm, statt Steinreich... :mrgreen:
 
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