RedSun
erfahrenes Mitglied
Jetzt dachte ich, über Anke (ObjNr 139) muss es hier mindestens schon 200 Fotos geben und stelle mich schon auf einen Beitrag von "Ich war auch da und es war toll" ein, aber getäuscht... Zumindestens habe ich über die Suchfunktion nichts zu "Anke gefunden. Wundert mich. Die Anlage ist bekannt, wie ein bunter Hund, aber ok, dann erlaube ich mir eben die Anlage vorzustellen, die ein weiteres, aber lohnenswertes Wochenende in Thüringen kostete grins
Ich beschränke mich auf die wichtigsten Details der Anlage, da die UTA im Netz sehr gut dokumentiert ist. Vorgesehen war der Schieferbruch als Produktionsstätte für die Fa. Pittler&Sohn, Leipzig, die auf bzw. in der Sohle 1 Mehrspindelautomaten produzieren sollte. Das Torpedoarsenal Mitte (TAM), Rudolstadt belegte dann die 4. und 5. Sohle für die Instandsetzung, Endmontage u. Transportprüfung der "Aal" Torpedos. Verantwortlich war - die so oft - die Organisation Todt (OT). Vom November 1944 bis Februar 1945 wurden 4500-5000 m² an Nutzungsfläche im Bruch vereinnahmt. Der Bruch war auch einmal für den Mineralölsicherungsplan im Gespräch und vor 20 Jahren wurde im Bereich der Sprengkammer in der 1.Sohle ein menschlicher Schädel gefunden. Der Schädel wurde damals auf ein Alter von ca. 50 Jahren datiert. Ich lasse das einmal so im Raum stehen...
Viele sprechen von einer Abweichung in der Decknamensystematik, wenn sie vom Namen "Anke" sprechen und mit einem weiblichen Vornamen in Verbindung bringen. Weibliche Vornamen standen in der Decknamensystematik für (tiefe) Kelleranlagen. Hier haben wir aber eine UTA in einen alten Schieferbruch, die eigentlich mit einem Fisch- oder Amphibiennamen als Decknamen benannt sein sollte. Ich habe mich erkundigt... grins "Anke" ist ein weit verbreiteter Name einer Lachsforelle. Die Decknamensystematik stimmt also so, wie sie immer gestimmt hat :wink:
Zur Befahrung selbst... Ich habe noch nie einen derartig gut bewetterten Stollen wie bei Sohle 1 gesehen. Der Luftstrom ist so gewaltig, dass man fast aufpassen muss nicht umgeweht zu werden. Kein Wunder. Wenn man sich Zeit nimmt und das komplette Gelände besichtigt wird man mehr als die bekannten 5 Mundlöcher finden. Der komplette Berg ist übersäht mit Stolleneingängen, Wasserstollen, Blindstollen, Probestollen und und und... Ihr werdet sowohl alte Grenzzäune finden, asl auch eine Bergmannssiedlung in den höheren Regionen. Bemerkenswert ist die Sohle 3. Ihr begebt euch in einen Stollen, der nach kurzer Zeit wieder an's Tageslicht führt und ihr steht in einem kleinen Bereich, der von 50 m hohen Felsen umgeben ist, keinerlei Zugangsmöglichkeiten hat (ausser eben über den Stollen) und fast ein wenig an Jurassic Park erinnert. Genial. Zahlreiche Relikte im Bereich lassen nie Langeweile aufkommen - sowohl über, als auch unter Tage. Ein Eldorado für alle Foto-Fans. Wahrlich empfehlenswert. Fast ein kleiner Oertelsbruch grins ! Die zahlreichen Eindrücke sind auf alle Fälle gewaltig und ich weiß schon heute, dass dies nicht mein letzter Besuch in dieser wunderschönen Landschaft war. Schieferbrüche faszinieren und dieser hier ganz besonders...
Viel Spaß mit den Fotos,
RedSun popcorn-
Ich beschränke mich auf die wichtigsten Details der Anlage, da die UTA im Netz sehr gut dokumentiert ist. Vorgesehen war der Schieferbruch als Produktionsstätte für die Fa. Pittler&Sohn, Leipzig, die auf bzw. in der Sohle 1 Mehrspindelautomaten produzieren sollte. Das Torpedoarsenal Mitte (TAM), Rudolstadt belegte dann die 4. und 5. Sohle für die Instandsetzung, Endmontage u. Transportprüfung der "Aal" Torpedos. Verantwortlich war - die so oft - die Organisation Todt (OT). Vom November 1944 bis Februar 1945 wurden 4500-5000 m² an Nutzungsfläche im Bruch vereinnahmt. Der Bruch war auch einmal für den Mineralölsicherungsplan im Gespräch und vor 20 Jahren wurde im Bereich der Sprengkammer in der 1.Sohle ein menschlicher Schädel gefunden. Der Schädel wurde damals auf ein Alter von ca. 50 Jahren datiert. Ich lasse das einmal so im Raum stehen...
Viele sprechen von einer Abweichung in der Decknamensystematik, wenn sie vom Namen "Anke" sprechen und mit einem weiblichen Vornamen in Verbindung bringen. Weibliche Vornamen standen in der Decknamensystematik für (tiefe) Kelleranlagen. Hier haben wir aber eine UTA in einen alten Schieferbruch, die eigentlich mit einem Fisch- oder Amphibiennamen als Decknamen benannt sein sollte. Ich habe mich erkundigt... grins "Anke" ist ein weit verbreiteter Name einer Lachsforelle. Die Decknamensystematik stimmt also so, wie sie immer gestimmt hat :wink:
Zur Befahrung selbst... Ich habe noch nie einen derartig gut bewetterten Stollen wie bei Sohle 1 gesehen. Der Luftstrom ist so gewaltig, dass man fast aufpassen muss nicht umgeweht zu werden. Kein Wunder. Wenn man sich Zeit nimmt und das komplette Gelände besichtigt wird man mehr als die bekannten 5 Mundlöcher finden. Der komplette Berg ist übersäht mit Stolleneingängen, Wasserstollen, Blindstollen, Probestollen und und und... Ihr werdet sowohl alte Grenzzäune finden, asl auch eine Bergmannssiedlung in den höheren Regionen. Bemerkenswert ist die Sohle 3. Ihr begebt euch in einen Stollen, der nach kurzer Zeit wieder an's Tageslicht führt und ihr steht in einem kleinen Bereich, der von 50 m hohen Felsen umgeben ist, keinerlei Zugangsmöglichkeiten hat (ausser eben über den Stollen) und fast ein wenig an Jurassic Park erinnert. Genial. Zahlreiche Relikte im Bereich lassen nie Langeweile aufkommen - sowohl über, als auch unter Tage. Ein Eldorado für alle Foto-Fans. Wahrlich empfehlenswert. Fast ein kleiner Oertelsbruch grins ! Die zahlreichen Eindrücke sind auf alle Fälle gewaltig und ich weiß schon heute, dass dies nicht mein letzter Besuch in dieser wunderschönen Landschaft war. Schieferbrüche faszinieren und dieser hier ganz besonders...
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RedSun popcorn-
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