Acromion schrieb:
Bin da am Wochenende zufällig dran vorbei gekommen und hab mir mal den neuen Verschluss angeschaut. Mal wieder typisch. Für sowas ist Geld im Überfluss vorhanden. Hauptsache 300 m Stollen wurden gesichert wie Fort Knox.
Sorry, aber dazu muss ich noch mal etwas sagen, da mich diese Diskussion um das Thema schon seit Jahren unheimlich nervt:
Hierzu erstmal ein paar Fragen:
Weißt Du woher das Geld für das Gitter kommt, um Dir darüber ein Urteil zu erlauben? Wieso meinst Du, dass Geld im Überfluß da ist?
Weißt Du was die Alternative zur jetzt erfolgten Sicherung als Folge des mehrfachen gewaltsamen Öffnen des Stollens gewesen wäre?
Hast Du schonmal Kontakt zu den Vereinskollegen aufgenommen und die Hintergründe erfragt, um damit die obigen Fragen beantworten zu können?
Hast Du schonmal darüber nachgedacht, einfach selber mal aktiv am Erhalt eine solchen Reliktes mitzuwirken, statt ohne Hintergründe zu erfragen die Vereine zu kritisieren, weil sie Bergbaurelikte erhalten und ggf. sichern? Oder wieso trägst Du Deine Kritik nicht einfach mal an die Vereinsmitglieder heran?
Und hast Du mal darüber nachgedacht, dass einige Stollen gar nicht mehr vorhanden, offen oder wieder offen wären, wenn es nicht so ein paar "Verrückte" gäbe, die in ihrer Freizeit ehrenamtlich solche Projekte starten und teilweise über mehrere Jahre umsetzen? Nicht selten sogar privat bezuschusst.
Lange Rede, kurzer Sinn: natürlich gibt es einige Vereine oder einzelne Mitglieder, die eventuell nicht so kooperativ sind, wie einige es sich wünschen. Aber grundsätzlich sollte man es auf einen Versuch in Form einer Anfrage ankommen lassen. Oder vielleicht ist ja sogar eine aktive Mitarbeit in dem ein oder anderen Verein sinnvoll. Die meisten Vereine kranken eh am hohen Altersdurchschnitt und fehlendem Nachwuchs.
Bitte bedenkt auch, dass die Vereine oftmals eine Verantwortung übernommen haben, um z.B. einen Stollen erhalten zu können und damit einen endgültigen Verschluß/Verfüllung zu verhindern. Und hierfür gibt es auch gesetzliche Grundlagen, da wir nicht von einem Abenteuerspielplatz, sondern von einem Grubenbau sprechen, der ggf. sogar noch dem Bergrecht unterliegt und in dem (auch wenn das gerne ignoriert wird) Gefahren bestehen können, wenn man ihn nicht als ehemalige Betriebsstätte sondern als Abenteuerspielplatz benutzt. Sprich: wenn die Betreuung eines Stollens übernommen wird, dann ist dies oftmals mit Auflagen des Bergamtes oder des Rechtsnachfolgers verbunden und häufig auch vertraglich geregelt. Das heißt, dass der Verein Sorge zu tragen hat, dass von dem Stollen keine Gefährdung ausgeht. Wenn die Anlage aber gewaltsam geöffnet und betreten wird, dann kann dies massive Haftungsprobleme für den Verein und schlimmstenfalls den dauerhaften Verschluss des Stollens nach sich ziehen. Und damit ist dann gar keinem geholfen!
Also bitte habt etwas mehr Respekt vor der Arbeit der Vereine und anderen beteiligten Personen, sucht einfach mal das Gespräch oder beteiligt Euch am Erhalt. In letzterem Fall werdet ihr dann nachvollziehen können, dass man sich als Verein vera... fühlt, wenn man unnötige Arbeit und Probleme bekommt, weil andere diese nicht schätzen.
Glückauf!