Bergbau Bad Lauterberg

last embrace · 09. Juli 2017

Ich bin bereits seit einigen Monaten dabei, die bergbaulichen Überreste des Harzes zu erkunden.

Dieses Mal hat es mich nach Bad Lauterberg geführt.

Den Start macht in diesem Themenbereich ein eher fremd wirkendes Objekt. Dabei handelt es sich um die Luftschutzstollen der ehemaligen Schickert-Werke in Bad Lauterberg.

Hier wurde von 1941 - 1945 Wasserstoffperoxid produziert. Dieses diente als Energiequelle für Raketentriebwerke, U-Bootturbinen und Ähnlichem.
Das eigentliche Werk wurde 1947 demontiert. Übrig geblieben sind das alte Verwaltungsgebäude und ein paar Luftschutzstollen am Berghang.

last embrace · 09. Juli 2017

Nun zu den Luftschutzstollen...

Der erste ist an sich ziemlich unspektakulär, da recht kurz...

last embrace · 09. Juli 2017

Der nächste ist schon interessanter. Er besitzt zwei Ein- bzw. Ausgänge, die durch einen langen Stollen miteinander verbunden sind. Den Anfang bilden jeweils zwei massive Betonportale...

last embrace · 09. Juli 2017

Am gleichen Berghang gab es dann noch einen kurzen aber recht geräumigen Blindstollen. Sinn und Zweck unbekannt. Eventuell sollte dieser auch mal als LS-Stollen ausgebaut werden, da er sich direkt neben den anderen befindet...

last embrace · 09. Juli 2017

So, dann kommen wir mal zum eigentlichen Bergbau.

Gleich neben einem Sportplatz an der Augenquelle befindet sich das Mundloch des Tiefenstollens der Grube Kupferrose.
Seine Betriebszeit ging von 1684 bis 1748. Der Stollen erreichte eine Länge von 860m. Der Stollen folgte dem Erzgang durch den Heibeekskopf bis zum Wetterschacht im Heibeekstal.
Er diente zu Erzförderung und zur Ableitung des in den Schächten gehobenen Grundwassers.

last embrace · 09. Juli 2017

Das letzte Objekt für diesen Tag war der Kupferhütterstollen.
Der erste Bauabschnitt war zwischen 1795 und 1799. Er wurde als Wasserlösestollen für die Kupfererzgruben Neuer Luttersegen und Louise Christiane angelegt.
Erreichte Länge 1200m.

In einem zweiten Bauabschnitt zwischen 1823 - 1869 erreichte der Stollen eine Länge von 3650m und reichte bis zum Wolkenhügeler Gang.

Im 20. Jahrhundert diente der Stollen der Wasserhaltung der Schwerspatgruben Wolkenhügel und Hoher Trost.

last embrace · 09. Juli 2017

Fortsetzung folgt...

chrissi76 · 09. Juli 2017

Immer wieder interessant, was du hier so zeigst.
Gefällt mir. daumen-

last embrace · 09. Juli 2017

Danke Chrissi. Ich hab mir als Ziel gesetzt, bis zu meinem Lebensende alle Stollen in Deutschland zu finden klatsch-

L-P-JUNX · 09. Juli 2017

Respekt für deinen Ehrgeiz alle Stollen zu finden klatsch-

Die Bilder sind Klasse klatschen-

last embrace · 09. Juli 2017

Ja ok, ich weiß, daß das nen bisl hoch gepokert ist, aber ich werd sehen, was ich schaffe *g*

jakob · 09. Juli 2017

Wieder ein spannender Beitrag von dir klatsch- prostt- Ich helfe gern bei der Stollensuche grins Wenn man alle Beiträge hier im
Forum zusammennimmt, kommt schon ´ne Menge zusammen. Wie sagte eine berühmte Politikerin? Wir schaffen das!!!

last embrace · 09. Juli 2017

Lach, zumindest versuchen können wirs

Du kannst jederzeit gern wieder mitkommen. Wenigstens kann bei dieser Art von Tour nicht wieder so eine Pleite passieren, wie letztes mal, als du mit uns im Harz warst grins

taunusbär · 10. Juli 2017

Wieder ein klasse Beitrag von dir daumen- daumen- daumen-

jakob · 10. Juli 2017

last embrace schrieb:
Lach, zumindest versuchen können wirs
Du kannst jederzeit gern wieder mitkommen. Wenigstens kann bei dieser Art von Tour nicht wieder so eine Pleite passieren, wie letztes mal, als du mit uns im Harz warst grins

War eigentlich keine Pleite; wir haben das beste draus gemacht. Ok, Büchenberg war zu. Ich kann damit leben zumal du ja gefahren bist.

last embrace · 16. Juli 2017

Gestern war es mal wieder so weit. Ein weiterer Besuch in Bad Lauterberg stand an.

Machen wir also einfach weiter...

Als erstes möchte ich euch den 1,9km langen Lauterberger Wasserlauf zeigen. Die Bauzeit betrug 6 Jahre und begann 1806.
Dieser Wasserlauf diente zur Zuführung von Betriebswasser, welches zuvor im Sankt Andreasberger Grubenrevier genutzt wurde. Als erstes haben wir das Zulauf-Mundloch und danach das Auslauf-Mundloch...

In Ermangelung von Gummistiefeln konnten wir leider nicht untersuchen, wie es im weiteren Verlauf ausschaut...

last embrace · 16. Juli 2017

Machen wir nochmal einen Schritt zurück zum Kupferhütter Stollen. In dessen Nähe fanden wir noch einen Wasserstollen. Ob dieser der ehemaligen Kupferhütte zuzuordnen ist, weiß ich allerdings nicht.

last embrace · 16. Juli 2017

Im Verlauf des weiteren Weges hin zur ehemaligen Grube "Hoher Trost" fanden wir am Wegesrand noch einen Tiefbauschacht. Leider waren die Bohlen, die das Schachtloch überdeckten schon nicht mehr ganz so vertrauenserweckend, so daß es schwierig war, ein Foto von innen zu machen. Dem Klang eines fallenden Steins zu urteilen, muß der Schacht allerdings schon ziemlich tief sein und unten mit Wasser gefüllt.

last embrace · 16. Juli 2017

Bei der Grube "Hoher Trost" angelangt, waren wir ein wenig enttäuscht. Von den einstigen Betriebsgebäuden ist bis auf keinen kleinen Turm nicht mehr übrig geblieben. Auch im umgebenden Gelände haben wir nichts besonderes mehr finden können.

Bei dieser Grube handelte es sich um den Abbau von Schwerspat (Baryt). Die Betriebszeit ging von 1887 - 1997. Es wurde sowohl im Schacht-, als auch Stollenabbau gearbeitet. Weiterhin hatte diese Grube eine eigene Schmalspurbahn.

2007 wurden die Betriebsgebäude abgerissen. Danach wurde das Gelände renaturiert.

Insgesamt Betrug das Vorkommen hier 1,5 Mio. Tonnen Baryt und war somit das zweit größte im ganzen Harz.

Das erste Bild zeigt, wie es vor Abriß der Betriebsanlagen aussah und die folgenden, wie es dort heute aussieht...

last embrace · 16. Juli 2017

Von der Grube "Hoher Trost" ging es dann weiter zur "Neuen Grube".

Auch hier war außer einer größeren Pinge und einem Versuchsstollen nicht mehr viel zu finden.

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