Ronny k.
erfahrenes Mitglied
Als ich vor einiger Zeit meine Schwester besucht habe,dachte ich mir, ich mache mit ihrem Freund einen kleinen Abstecher an die Küste, um mir eine nahegelegene Raketenstation anzuschauen. Dieses mal gibt es nicht so viele Fotos, weil wir vom Besitzer erwischt wurden.Allerdings hat er wohl gemerkt, das wir nur Bilder machen wollten und war deshalb auch nicht böse auf uns.Er sagte, dass dort viele Randalierer unterwegs sind,die sich sogar an den Trafos der Windräder zu schaffen machen. Jedenfalls konnten wir einfach gehen, ohne dass wir Ärger bekommen haben.
Hier sind erst mal ein paar Infos. :
Quelle:www.relikte.com.
"Die Flugabwehrraketenstellung B.. befand sich knapp 2 km südlich der Ortschaft, nahe der Elbmündung. Sie lag nur 1 m über Normalnull, damit ist hier die am tiefsten liegende Hawk-Stellung Deutschlands zu finden. Der Umstand war für die Reichweite der Radargeräte zwar ungünstig, in der Umgebung gibt es aber kaum Erhöhungen. Allerdings befindet sich nur 6 km südöstlich der Höhenzug der Wingst, der bis zu 74 m aufragt.
Die Einsatzstellung ist im Februar 1970 von der 1. Batterie des Flugabwehrraketenbataillons 37 bezogen worden. Zuvor nutzte diese eine temporäre Stellung auf dem ehemaligen Einsatzhafen Brockzetel bei Aurich. Die Einheit bekam nun ihre Unterkunft in der Grimmershörn-Kaserne in Cuxhaven. Sie mußte aber bereits im Februar des Folgejahres nach Bremerhaven-Lehe in die Kaserne Roter Sand verlegen. Im April 1974 konnte man schließlich in den endgültigen Standort umziehen, die Hinrich-Wilhelm-Kopf-Kaserne in Cuxhaven-Altenwalde.
Das Objekt B.. lag im Sektor 64 des NATO-FlaRak-Gürtels. Sie stand in der vorderen Line, genannt 1st Row. Südlicher Nachbar war die rund 21 km entfernte Stellung N.., besetzt durch die 2. Batterie des FlaRakBtl 37. Gut 21 km westlich befand sich bei G.. die Stellung der 4./FlaRakBtl 37 in der 2nd Row.
Die Stellung B.. dehnte sich über knapp 11 ha aus. Darauf fand neben allen erforderlichen Elementen der FlaRak-Batterie auch das Battalion Operation Center (BOC) Platz. Die Infrastruktur entsprach dem Standard. Mehrere Bauwerke sind für den Betrieb erforderlich gewesen. Am westlichen Rand befand sich das Bereitschaftsgebäude. Gleich daneben war der Standplatz für die Fahrzeuge des Batterie-Gefechtsstandes. Dazu kam das Raketenmontagegebäude in Standard-Bauweise. In zwei kleineren und einem größeren Generatorengebäude fanden die Stromerzeuger auf Anhängern Wetterschutz. Schließlich ist noch ein Schuppen für Betriebsstoffe zu erwähnen.
Für eine möglichst effektive Reichweite des Radars hat man drei Erdwälle aufgeschüttet. Auf dem nördlichen Hügel stand das Rundsuchradar des BOC. Die FlaRak-Batterie nutzte die beiden anderen Wälle für ihre fünf Radargeräte. Auf der östlichen Seite der Liegenschaft waren sechs Abschußplattformen für die Startgestelle vorhanden. Sie sind aufgeteilt gewesen auf die zwei Gruppen bzw. Sektionen Alpha und Bravo, mit je drei Startern. Je Gruppe gab es einen erdversenkten Bedienungsleitstand, aus dem die Raketen technisch startklar gemacht werden konnten. Jeweils ein Raketenlagerplatz diente zur Aufbewahrung zusätzlicher Flugkörper, diese wurden durch Erdwälle abgeschirmt.
Im Laufe der Nutzungszeit erfolgten Ausbauten der Infrastruktur. Mitte der 1970er Jahre entstand eine Halle zur geschützten Unterbringung der drei Verladefahrzeuge. Dazu kam eine weitere Halle zum Abstellen der vier Flak 20 mm für die Nahbereichsverteidigung. In den frühen 1980er Jahren entschied man, die Bewachung des Objektes durch Zivilbeschäftigte durchführen zu lassen. Zu deren Unterbringung ist direkt hinter dem Tor das Wachgebäude errichtet worden, ergänzt mit einem Hundezwinger. Eine Fertiggarage zur Lagerung von Feuerlöschgerät wurde aufgestellt.
In der zweiten Hälfte der 1980er Jahre begannen Baumaßnahmen, durch die die Stellung einen deutlich höheren Eigenschutz bekam. Damit sollte der Erhalt der Kampfkraft für den Fall eines Überraschungsangriffes gesichert werden. An sensiblen Stellen wurden große Betonwände errichtet. Sie schirmten das BOC, den Batterie-Gefechtsstand, die Raketenlagerplätze und einen Fahrzeugabstellplatz ab. An den Rändern der Liegenschaft schuf man mehrere gedeckte Kampfstände für die Verteidigung im Nahbereich. Zum gleichen Zweck sind Standplätze für die Flugabwehrkanonen befestigt worden. Für das Personal wurden zwei Schutzbunker errichtet.
Das Battalion Operation Center:
Die Besonderheit der Stellung B.. war das Battalion Operation Center. Es führte den Einsatz der vier Batterien des FlaRakBtl 37. Jeder Sektor im FlaRak-Gürtel, und damit jedes Bataillon, besaß eine solche Führungsstelle. Bei den Verbänden der Bundeswehr war das BOC stets in eine FlaRak-Stellung integriert. Über das Center erfolgte der Informationsaustausch zwischen dem Radarführungsdienst und den Verbänden bis hin zu den einzelnen FlaRak-Batterien.
Das Auge des BOC war das Rundsuchradar ASR-P (Airfield Surveillance Radar). Es verfügte über eine Reichweite von gut 100 km. Im Jargon der Truppe trug das Gerät den Spitznamen „Paula“. Das Herzstück des Gefechtsstandes war die Kampfführungsanlage „Operation Central“ (OC) AN/TSQ-38. Diese befand sich in einem auf LKW verlasteten Container. Dazu kam ein zweites Kampfführungsfahrzeug, der Gefechtsstandswagen. Er sollte die Aufgaben der OC in manueller Arbeitsweise übernehmen, falls diese ausfiel. Zu dem Zweck war der Gefechtsstandswagen mit den nötigen Fernmeldegeräten ausgerüstet. Als drittes Fahrzeug ist der Kommandowagen zu nennen. Er überwachte die allgemeine Erd- und Sicherheitslage und steuerte Einsätze dieses Spektrums im Wirkungsbereich des Bataillons. Schließlich waren für die Arbeit des Gefechtsstandes weitere Fernmeldefahrzeuge, ein LKW der Instandsetzung und mehrere Anhänger mit Stromerzeugungsaggregaten erforderlich.
Das BOC in Belum verfügte über eine eigene Infrastruktur. Sie lag zusammengefaßt in der Nordwestecke der Liegenschaft. Ein Bereitschaftsgebäude nahm Büros, Sozial- und Schlafräume sowie Sanitäranlagen auf. Dahinter schloß das Gefechtsstandsgebäude an. Daran konnten die Führungs- und Fernmeldefahrzeuge direkt heranfahren. Über Schleusen wurde eine Verbindung zwischen Bau und LKW ermöglicht. Zur Unterstellung der Stromerzeuger gab es ein separates Generatorengebäude. Direkt hinter dem Gefechtsstand ist ein Erdwall aufgeschüttet worden. Er bildete den Stellplatz für das ASR-P-Radargerät. Gleichzeitig schirmte er das Objekt Richtung Westen ab.
Das BOC war das sensibelste Objekt in der Stellung. Bei den Ausbaumaßnahmen in den 1980er Jahren hat man mehrere massive Betonwände errichtet. Sie sollten im Falle eines direkten Angriffs einen Schutz gegen Beschuß und Splitter geben.
Die Einsatzstellung war zwar umfangreich ausgebaut. Im Krisenfall hätten allerdings Batterie und BOC das Objekt verlassen. Nahezu sämtliche Komponenten waren mobil ausgelegt. Sie standen auf Anhängern oder sind auf LKW verlastet gewesen, bzw. konnten verladen werden. Die Position der FlaRak-Stellung war dem Gegner natürlich bekannt. Daher sollte in vorerkundete Feldstellungen ausgewichen werden. In dem Zusammenhang gerät wieder der oben erwähnte Höhenzug Wingst als sicherlich geeignet ins Blickfeld.
Für gut zwei Jahrzehnte konnte die Stellung B.. der NATO-Luftverteidigung dienen. Die vier Batterien des FlaRakBtl 37 befanden sich abwechselnd in unterschiedlichem Bereitschaftsstatus. In der ersten Zeit war von der NATO gefordert, je Bataillon eine Batterie in einer 5-Minuten-Breitschaft zu betreiben. Innerhalb dieser kurzen Zeit sollte der Abwehrkampf aufgenommen werden können. Zwei weitere Batterien des Verbandes mußten in 3-Stunden-Bereitschaft und die vierte in 12-Stunden-Bereitschaft sein.
Nach dem Wechsel der NATO-Strategie auf „Flexible Response“ konnten die Anforderungen spürbar reduziert werden. Ab 1973 reichte für eine Batterie eine 20-Minuten-Bereitschaft, für eine weitere eine 3-Stunden-Bereitschaft und für die zwei übrigen die 12-Stunden-Bereitschaft.
Da das BOC nur einmal je Bataillon vorhanden war, gab es hier keine Möglichkeit, den Bereitschaftsstatus abgestuft durchzuführen. So mußte das Center stets in der 20-Minuten-Bereitschaft verbleiben.
Das Personal in den FlaRak-Verbänden unterlag einer erheblichen Dienstzeitbelastung. In den Objekten war der Betrieb rund um die Uhr aufrecht zu erhalten. Je Batterie wechselten sich drei, später vier Kampfbesatzungen ab. Die Soldaten befanden sich für 48 Stunden, an Wochenenden sogar für 72 Stunden in der Stellung.
Der Einsatz in B.. lief für die Batterie und das BOC bis zum Ende des Kalten Krieges. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands entfiel der Sinn des bisherigen FlaRak-Gürtels. Mit der kurz darauf einsetzenden Abrüstung ergaben sich auch für Belum tiefgreifende Veränderungen. Zum 31. Dezember 1992 erfolgte die Auflösung des Bataillonsstabes. Dementsprechend war nun auch das BOC nicht mehr erforderlich. Auf Verbandsebene ist zu der Zeit die Bezeichnung von Bataillon in Geschwader geändert worden. Die 1./37 hat man dem Flugabwehrraketengeschwader 39 als 5. Batterie unterstellt. Bis 1993 ist Belum dann noch als Friedensausbildungsstellung (FAUST) genutzt worden. Mit der anschließend erfolgten Verlegung der Einheit nach Leck in Schleswig-Holstein kam auch das Ende für diese Liegenschaft.
In den folgenden Jahren gab es verschiedene Nutzungen der Anlage und auch längere Phasen des Leerstandes. In dieser Zeit kam es leider zu heftigem Vandalismus an allen Gebäuden und Einrichtungen. Inzwischen wurde in und bei der ehemaligen Stellung ein kleiner Windpark aufgebaut."
: https://www.relikte.com/belum
Und jetzt die Fotos:
Hier sind erst mal ein paar Infos. :
Quelle:www.relikte.com.
"Die Flugabwehrraketenstellung B.. befand sich knapp 2 km südlich der Ortschaft, nahe der Elbmündung. Sie lag nur 1 m über Normalnull, damit ist hier die am tiefsten liegende Hawk-Stellung Deutschlands zu finden. Der Umstand war für die Reichweite der Radargeräte zwar ungünstig, in der Umgebung gibt es aber kaum Erhöhungen. Allerdings befindet sich nur 6 km südöstlich der Höhenzug der Wingst, der bis zu 74 m aufragt.
Die Einsatzstellung ist im Februar 1970 von der 1. Batterie des Flugabwehrraketenbataillons 37 bezogen worden. Zuvor nutzte diese eine temporäre Stellung auf dem ehemaligen Einsatzhafen Brockzetel bei Aurich. Die Einheit bekam nun ihre Unterkunft in der Grimmershörn-Kaserne in Cuxhaven. Sie mußte aber bereits im Februar des Folgejahres nach Bremerhaven-Lehe in die Kaserne Roter Sand verlegen. Im April 1974 konnte man schließlich in den endgültigen Standort umziehen, die Hinrich-Wilhelm-Kopf-Kaserne in Cuxhaven-Altenwalde.
Das Objekt B.. lag im Sektor 64 des NATO-FlaRak-Gürtels. Sie stand in der vorderen Line, genannt 1st Row. Südlicher Nachbar war die rund 21 km entfernte Stellung N.., besetzt durch die 2. Batterie des FlaRakBtl 37. Gut 21 km westlich befand sich bei G.. die Stellung der 4./FlaRakBtl 37 in der 2nd Row.
Die Stellung B.. dehnte sich über knapp 11 ha aus. Darauf fand neben allen erforderlichen Elementen der FlaRak-Batterie auch das Battalion Operation Center (BOC) Platz. Die Infrastruktur entsprach dem Standard. Mehrere Bauwerke sind für den Betrieb erforderlich gewesen. Am westlichen Rand befand sich das Bereitschaftsgebäude. Gleich daneben war der Standplatz für die Fahrzeuge des Batterie-Gefechtsstandes. Dazu kam das Raketenmontagegebäude in Standard-Bauweise. In zwei kleineren und einem größeren Generatorengebäude fanden die Stromerzeuger auf Anhängern Wetterschutz. Schließlich ist noch ein Schuppen für Betriebsstoffe zu erwähnen.
Für eine möglichst effektive Reichweite des Radars hat man drei Erdwälle aufgeschüttet. Auf dem nördlichen Hügel stand das Rundsuchradar des BOC. Die FlaRak-Batterie nutzte die beiden anderen Wälle für ihre fünf Radargeräte. Auf der östlichen Seite der Liegenschaft waren sechs Abschußplattformen für die Startgestelle vorhanden. Sie sind aufgeteilt gewesen auf die zwei Gruppen bzw. Sektionen Alpha und Bravo, mit je drei Startern. Je Gruppe gab es einen erdversenkten Bedienungsleitstand, aus dem die Raketen technisch startklar gemacht werden konnten. Jeweils ein Raketenlagerplatz diente zur Aufbewahrung zusätzlicher Flugkörper, diese wurden durch Erdwälle abgeschirmt.
Im Laufe der Nutzungszeit erfolgten Ausbauten der Infrastruktur. Mitte der 1970er Jahre entstand eine Halle zur geschützten Unterbringung der drei Verladefahrzeuge. Dazu kam eine weitere Halle zum Abstellen der vier Flak 20 mm für die Nahbereichsverteidigung. In den frühen 1980er Jahren entschied man, die Bewachung des Objektes durch Zivilbeschäftigte durchführen zu lassen. Zu deren Unterbringung ist direkt hinter dem Tor das Wachgebäude errichtet worden, ergänzt mit einem Hundezwinger. Eine Fertiggarage zur Lagerung von Feuerlöschgerät wurde aufgestellt.
In der zweiten Hälfte der 1980er Jahre begannen Baumaßnahmen, durch die die Stellung einen deutlich höheren Eigenschutz bekam. Damit sollte der Erhalt der Kampfkraft für den Fall eines Überraschungsangriffes gesichert werden. An sensiblen Stellen wurden große Betonwände errichtet. Sie schirmten das BOC, den Batterie-Gefechtsstand, die Raketenlagerplätze und einen Fahrzeugabstellplatz ab. An den Rändern der Liegenschaft schuf man mehrere gedeckte Kampfstände für die Verteidigung im Nahbereich. Zum gleichen Zweck sind Standplätze für die Flugabwehrkanonen befestigt worden. Für das Personal wurden zwei Schutzbunker errichtet.
Das Battalion Operation Center:
Die Besonderheit der Stellung B.. war das Battalion Operation Center. Es führte den Einsatz der vier Batterien des FlaRakBtl 37. Jeder Sektor im FlaRak-Gürtel, und damit jedes Bataillon, besaß eine solche Führungsstelle. Bei den Verbänden der Bundeswehr war das BOC stets in eine FlaRak-Stellung integriert. Über das Center erfolgte der Informationsaustausch zwischen dem Radarführungsdienst und den Verbänden bis hin zu den einzelnen FlaRak-Batterien.
Das Auge des BOC war das Rundsuchradar ASR-P (Airfield Surveillance Radar). Es verfügte über eine Reichweite von gut 100 km. Im Jargon der Truppe trug das Gerät den Spitznamen „Paula“. Das Herzstück des Gefechtsstandes war die Kampfführungsanlage „Operation Central“ (OC) AN/TSQ-38. Diese befand sich in einem auf LKW verlasteten Container. Dazu kam ein zweites Kampfführungsfahrzeug, der Gefechtsstandswagen. Er sollte die Aufgaben der OC in manueller Arbeitsweise übernehmen, falls diese ausfiel. Zu dem Zweck war der Gefechtsstandswagen mit den nötigen Fernmeldegeräten ausgerüstet. Als drittes Fahrzeug ist der Kommandowagen zu nennen. Er überwachte die allgemeine Erd- und Sicherheitslage und steuerte Einsätze dieses Spektrums im Wirkungsbereich des Bataillons. Schließlich waren für die Arbeit des Gefechtsstandes weitere Fernmeldefahrzeuge, ein LKW der Instandsetzung und mehrere Anhänger mit Stromerzeugungsaggregaten erforderlich.
Das BOC in Belum verfügte über eine eigene Infrastruktur. Sie lag zusammengefaßt in der Nordwestecke der Liegenschaft. Ein Bereitschaftsgebäude nahm Büros, Sozial- und Schlafräume sowie Sanitäranlagen auf. Dahinter schloß das Gefechtsstandsgebäude an. Daran konnten die Führungs- und Fernmeldefahrzeuge direkt heranfahren. Über Schleusen wurde eine Verbindung zwischen Bau und LKW ermöglicht. Zur Unterstellung der Stromerzeuger gab es ein separates Generatorengebäude. Direkt hinter dem Gefechtsstand ist ein Erdwall aufgeschüttet worden. Er bildete den Stellplatz für das ASR-P-Radargerät. Gleichzeitig schirmte er das Objekt Richtung Westen ab.
Das BOC war das sensibelste Objekt in der Stellung. Bei den Ausbaumaßnahmen in den 1980er Jahren hat man mehrere massive Betonwände errichtet. Sie sollten im Falle eines direkten Angriffs einen Schutz gegen Beschuß und Splitter geben.
Die Einsatzstellung war zwar umfangreich ausgebaut. Im Krisenfall hätten allerdings Batterie und BOC das Objekt verlassen. Nahezu sämtliche Komponenten waren mobil ausgelegt. Sie standen auf Anhängern oder sind auf LKW verlastet gewesen, bzw. konnten verladen werden. Die Position der FlaRak-Stellung war dem Gegner natürlich bekannt. Daher sollte in vorerkundete Feldstellungen ausgewichen werden. In dem Zusammenhang gerät wieder der oben erwähnte Höhenzug Wingst als sicherlich geeignet ins Blickfeld.
Für gut zwei Jahrzehnte konnte die Stellung B.. der NATO-Luftverteidigung dienen. Die vier Batterien des FlaRakBtl 37 befanden sich abwechselnd in unterschiedlichem Bereitschaftsstatus. In der ersten Zeit war von der NATO gefordert, je Bataillon eine Batterie in einer 5-Minuten-Breitschaft zu betreiben. Innerhalb dieser kurzen Zeit sollte der Abwehrkampf aufgenommen werden können. Zwei weitere Batterien des Verbandes mußten in 3-Stunden-Bereitschaft und die vierte in 12-Stunden-Bereitschaft sein.
Nach dem Wechsel der NATO-Strategie auf „Flexible Response“ konnten die Anforderungen spürbar reduziert werden. Ab 1973 reichte für eine Batterie eine 20-Minuten-Bereitschaft, für eine weitere eine 3-Stunden-Bereitschaft und für die zwei übrigen die 12-Stunden-Bereitschaft.
Da das BOC nur einmal je Bataillon vorhanden war, gab es hier keine Möglichkeit, den Bereitschaftsstatus abgestuft durchzuführen. So mußte das Center stets in der 20-Minuten-Bereitschaft verbleiben.
Das Personal in den FlaRak-Verbänden unterlag einer erheblichen Dienstzeitbelastung. In den Objekten war der Betrieb rund um die Uhr aufrecht zu erhalten. Je Batterie wechselten sich drei, später vier Kampfbesatzungen ab. Die Soldaten befanden sich für 48 Stunden, an Wochenenden sogar für 72 Stunden in der Stellung.
Der Einsatz in B.. lief für die Batterie und das BOC bis zum Ende des Kalten Krieges. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands entfiel der Sinn des bisherigen FlaRak-Gürtels. Mit der kurz darauf einsetzenden Abrüstung ergaben sich auch für Belum tiefgreifende Veränderungen. Zum 31. Dezember 1992 erfolgte die Auflösung des Bataillonsstabes. Dementsprechend war nun auch das BOC nicht mehr erforderlich. Auf Verbandsebene ist zu der Zeit die Bezeichnung von Bataillon in Geschwader geändert worden. Die 1./37 hat man dem Flugabwehrraketengeschwader 39 als 5. Batterie unterstellt. Bis 1993 ist Belum dann noch als Friedensausbildungsstellung (FAUST) genutzt worden. Mit der anschließend erfolgten Verlegung der Einheit nach Leck in Schleswig-Holstein kam auch das Ende für diese Liegenschaft.
In den folgenden Jahren gab es verschiedene Nutzungen der Anlage und auch längere Phasen des Leerstandes. In dieser Zeit kam es leider zu heftigem Vandalismus an allen Gebäuden und Einrichtungen. Inzwischen wurde in und bei der ehemaligen Stellung ein kleiner Windpark aufgebaut."
: https://www.relikte.com/belum
Und jetzt die Fotos: