Ich habe die Bilder jemandem geschickt, dessen Hobby das Geschehen im Raum Arnstadt, Ohrdruf, Luisenthal im WKII ist. Seine Spezialität sind Luftbilder von Aufklärungsflugzeugen in dieser Zeit. Wer sich auch für die dortige Thematik interessiert, dem ist der Nick "Augustiner" in dieser Hinsicht sicherlich ein Begriff.
Es ist natürlich nicht in Stein gemeißelt, aber ich fasse unsere Korrespondenz mal zusammen:
Zusätzlich noch eines der Bilder, die der Funker schon gebracht hatte:
Das Objekt ist definitiv eine militärische Einrichtung/Kaserne. Ebenso definitiv war sie noch nicht fertig. Das erklärt wohl den unfertigen Explatz,
den fehlenden Sportplatz, die weit außerhalb liegenden Offz-Wohnungen (siehe Link vorne zu einem anderen Forum), die ungetarnten Flak-Splitterschutzwälle.
Es gab wohl damals auch Kasernen, welche keine LS-Bunker hatten, offenbar war dies eine davon. Davon zeugen die vielen Deckungslöcher beiderseits der Essen-Steeler-Str. sowie einige Gräben oberhalb der Verwaltungsgebäude.
Die Splitterschutzwälle für die schwerere Flak sind anscheinend nicht belegt. Es könnte sich dabei um Wechselstellungen handeln oder die entsprechenden Kompanien befinden sich schlicht im Einsatz.
Ich hatte mich ja über die seltsame Aufteilung gewundert. Eventuell ist die Ursache dafür im Rittergut Haus Hagen zu finden. Durch das Gut gab es mit der Hagensallee eine gute vorhandene Zuwegung ab von der Durchgangsstraße. Das konnte man günstig als Haupteingang nutzen, der dadurch an der Querseite der Kaserne lag.
Vielleicht ist das abgedeckte Gebäude in der Verlängerung des Einganges noch ein Teil des Rittergutes. In der Nähe ist auch kein Einschlagskrater zu sehen, der das Haus hätte abdecken können. Die Schräge des Gebäudes paßt auch eher zum Rittergut als zu den Kompaniegebäuden. Das Ensemble des Rittergutes ist auf Geoportal Lubi von 1926 zu erkennen. Man muß genau hinsehen, aber dann ist es klar zu sehen.
Ob jetzt die Anlage definitiv eine Flak-Kaserne war, läßt sich nicht so einfach entscheiden. Die Flak-Stellungen könnten auch als Objekt-Schutz gedacht sein.
Irritierend ist weiterhin die große Anzahl von Fahrzeughallen/Schleppdächern, zumal diese auch nach dem Krieg stark weitergenutzt wurden. Das sieht man gut am 52er Lubi.
Das Ganze scheint erstmal so auszusehen, als hätte es einen Baustop gegeben, ungefähr (!)1939. Trotzdem sind die Wege häufig genutzt worden.
Oder wurde das Areal nur noch für Wechselstellungen intensiv genutzt und die Kaserne war gar nicht eigenständig belegt?
Es gibt jedenfalls noch massig Fragen, die das Bild nicht beantworten kann.
Wer weitere Infos findet- her damit!