Bunker-NRW

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Sprengkapseln von Herz

Greni

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Bei Idealem Wetter hat es uns heute mal wieder in das schöne Rheinland verschlagen.
Rechtsrheinisch, am Rande einer großen Stadt ohne Bier, gab es am Stadtrand dereinst eine mittelgroße Sprengkapselfabrik. Die Überreste hiervon wollten wir uns mal anschauen…
… lassen wir den Waldspaziergang beginnen!

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Hier eines der Gebäude die eindeutig weit nach der ursprünglichen Nutzung errichtet wurden. Wie auch die anderen wurden diese Gebäude an denselben Stellen errichtet auf denen die ursprünglichen standen… vielleicht (wahrscheinlich) auf deren Fundamenten.

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Anhand der etwas „stabileren“ Fenster gehen wir davon aus das hier eine Nutzung im ursprünglichen Nutzen des Geländes zumindest ähnlich war.

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Die Gebäude selber passen aber nicht zum eigentlichen Zeitraum in dem die Fabrik tötig gewesen sein soll …

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Weiter mit dem Waldspaziergang...

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Die andere Seite des Blitzschutzes...

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... auch "neueren" Datums. Uuund weiter...

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Es gibt in dem Bereich einiges an Nachnutzung, scheinbar auch jetzt noch. Wir sehen davon ab Bilder von diesen Objekten zu posten!
Weitere Bilder und mit Sicherheit auch einige Infos folgen von Funker.
 
Wir hatten erwartet, vor allem Erdwälle, und sehr wenige Gebäudereste, aus der Zeit des 1. Weltkriegs vorzufinden. In einer Karte von 1912 ist das ganze als "Sprengkapselfabrik" eingetragen, laut späteren Karten sind dort nur noch vereinzelte Ruinen im Wald.

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Dass wir Gebäude fanden, die von der Bauart eher aus dem 2. Weltkrieg stammen, hat uns nicht wirklich überrascht...

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Wirklich überraschend waren aber die Anzeichen für eine viel spätere Nutzung, anhand der moderneren Gebäude erkennbar... ich konnte NICHTS im Netz darüber finden, dass diese Fabrik noch so lange, vermutlich bis in die 1990er Jahre in Betrieb war.

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Laut einer Liste von Rüstungsaltlastenverdachtsstandorten, gab es folgende Nutzungen dieses Geländes:
Sprengkapselfabrik 1890-1935
Herstellung von Zündmitteln 1936-1944
Erprobungsstelle oder -gelände, Chemisches Labor Ritter von Herz 1937-1944
Explosivstofflager Engl. Streitkräfte 1948

Die wichtigste Persönlichkeit, die man mit dem Standort in Zusammenhang bringen kann, ist Dr.-Ing. Edmund Ritter von Herz (geboren 1891 in der Nähe von Bukarest, gestorben 1964). Er war vermutlich von 1928 bis 1945 Leiter dieses Werkes, das nicht mehr eigenständig war, sondern ab 1936 zu einem benachbarten größeren Konzern gehörte.

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Aus seinem Leben ist wenig bekannt, wenn man jedoch nach seinen angemeldeten Patenten sucht, findet man ab 1919 bis weit in die 1950er Jahre, eine Vielzahl von Erfindungen zum Thema Sprengstoffe, Zünder und Schädlingsbekämpfungsmittel.

Ein Zufallsfund war noch, dass eines der vier jemals gefertigten Exemplare des Mercedes 500 K "Autobahnkurier", im Jahr 1936 an ihn ausgeliefert wurde.

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Schicke Karre... :o :o

Hat der Mann mit seinen Sprengkapseln wohl gutes Geld verdient.

Auf dem Gelände wird man wohl heute noch diverse interessante Schwermetallverbindungen und Nitroderivate im Boden finden kratz-
 
Bastler schrieb:
Schicke Karre... :o :o
Hat der Mann mit seinen Sprengkapseln wohl gutes Geld verdient.
Auf dem Gelände wird man wohl heute noch diverse interessante Schwermetallverbindungen und Nitroderivate im Boden finden kratz-

Ja, da dürfte beginnend mit Knallquecksilber aus der frühen Sprengkapselproduktion, fast das gesamte Periodensystem im Boden liegen...

Weiterführende Recherchen haben mich jetzt auf die Weiternutzung des Geländes, für Forschung u.a. im Auftrag der NATO bis in die 1990er Jahre gebracht. Überlege noch ob/wie ich das ganze zusammenschreibe weil die Beteiligten bzw. deren Nachkommen, noch in der Umgebung leben, daher möchte ich keine weiteren Namen nennen.

Hier noch ein Auszug aus einem Patent des Ritters von 1960, der war wirklich kreativ und hatte weit gefächerte Interessen. grins

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Wir haben da einen Raum gefunden, der auf 3 Seiten nicht nur von betonierten Wänden, sondern von geschweissten Eisenplatten mit gas- und druckdichten Türen umgeben war. Die vierte Wand war in Leichtbauweise, d.h. wenn der Druck zu hoch wurde, flog die 4.Wand raus und die Substanz entwich in den umgebenden Wald, während die Forscher in Sicherheit blieben.
 
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