tomvandutch
erfahrenes Mitglied
Nach der osmanischen Eroberung Zyperns 1571 wurden die Christen aus der Stadt Famagusta vertrieben und mussten vor den Mauern der Stadt neue Häuser bauen, es entstand der Vorort Varuscha.
Nach der Unabhängigkeit der britischen Kolonie Zypern und der Proklamation der Republik entwickelte sich Varuscha zu einem möndänen Ort des Massentourismus der 1960er und 1970er Jahre.
Im Jahre 1973 (dem letzten Jahr vor der türkischen Invasion) erwirtschaftete Varuscha 53,7 % der Gesamteinnahmen des Tourismusgewerbes auf der Insel. Die Gesamtanlage bestand aus 45 Hotels mit 10.000 Betten, 60 Appartement-Hotels, 99 „recreation-centers“, 21 Banken, 24 Theatern und Kinos, rund 3000 kleineren und größeren Läden. Weitere 380 Gebäude befanden sich 1974 noch in der Bauphase. Die Einwohnerzahl lag bei 31.960.
Das türkische Militär besetzte am 14. August 1974 die Stadt und erklärte die Anlage zum Sperrgebiet. 1978 kam es zwar zu einer Absichtserklärung unter Vermittlung des UN-Sekretärs Kurt Waldheim, doch blieb diese ohne Konsequenzen. Als die Türkische Republik Nordzypern 1983 gegründet wurde, drohte deren Regierung mit der Besiedlung Varuschas, woraufhin der UN-Sicherheitsrat diese Drohung 1984 verurteilte und vorschlug, die Geisterstadt der UN zu unterstellen. Dies lehnte die Regierung Nordzyperns, die nur von der Türkei anerkannt wird, ab. In den 1990er Jahren bot die türkische Seite an, Varuscha gegen die Aufhebung wirtschaftlicher Sanktionen an die ursprünglichen Bewohner zurückzugeben. Auch die Tatsache, dass Mustafa Akıncı im Jahr 2005 die Rückgabe Varuschas an die ursprünglichen Einwohner zum Thema seines Wahlkampfes machte, führte zu keinerlei Annäherung, auch sein Ausgleichsversuch im Jahr 2015 blieb durch die Wahlen im Jahr 2016 ohne Ergebnis.
Der Grund, warum Varuscha verlassen ist, liegt an der am 11. Mai 1984 verabschiedeten Resolution 550 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen, mit der Feststellung, dass „Siedlungsabsichten in irgendeinem Teil von Varosha durch andere als seine Einwohner unzulässig“ sind. Daher können die Türkischen Streitkräfte das Gebiet unter ihrer Kontrolle nicht neu bevölkern, was zu einer Entvölkerung des Varuscha-Distrikts geführt hat. Der Annan-Plan zur Wiedervereinigung der Insel sah die Rückkehr der ursprünglichen Einwohner nach Varuscha vor. Dieser Plan wurde jedoch von den griechischen Zyprioten in einem Referendum von 2004 abgelehnt.
Der Mangel an Bevölkerung und damit an Instandhaltungen führt dazu, dass die Gebäude nach und nach verfallen. Die Natur gewinnt an Boden, Metall korrodiert, Fenster gehen zu Bruch und Pflanzen breiten ihre Wurzeln an Wänden und Pflaster aus.
Die Türkische Armee hat seit 2017 nur türkischem Militär und UN-Personal die Einreise erlaubt.
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte sprach acht griechischen Zyprioten zwischen 100.000 und 8.000.000 Euro zu, weil sie infolge der Invasion von 1974 von dem Geschäftsmann Constantinos Lordos und anderen ihrer Häuser und ihres Eigentums beraubt wurden; das Haupturteil im Fall Lordos stammt aus dem November 2010. Das Gericht entschied, dass die Türkei im Fall von acht der Beschwerdeführer Artikel 1 des Protokolls 1 der Europäischen Menschenrechtskonvention verletzt hatte zum Recht auf friedliche Nutzung des eigenen Eigentums und im Fall von sieben Beschwerdeführern habe die Türkei gegen Artikel 8 über das Recht auf Achtung des Privat- und Familienlebens verstoßen.
Die Bevölkerung von Varuscha betrug 226 bei der Volkszählung in Nordzypern 2011.
Im Jahr 2017 wurde der Strand von Varuscha für die ausschließliche Nutzung durch Türken (sowohl türkische Zyprioten als auch türkische Staatsangehörige) geöffnet.
Am 18. Juni 2019 verkündete das türkisch-zyprische De-facto-Regime, dass es die Touristenregion wieder eröffnen will. Daraufhin wurde mit einer Bestandsaufnahme in Kooperation mit der Türkei begonnen. Es wird geschätzt, dass die Wiedereröffnung der Region umgerechnet ca. 10 Milliarden Dollar kosten wird. Die türkische Regierung unterstützt dieses Vorgehen. Die Öffnung war für den 8. Oktober 2020 angesetzt.
Am 8. Oktober 2020 wurden einige Teile von Varuscha vom türkischen und türkisch-zypriotischen Offiziersclub bis zum Golden Sands Hotel eröffnet.
Seit der Eröffnung am 6. Oktober 2020 bis zum 1. Januar 2022 haben fast 400.000 Menschen Varuscha besucht.
Am 19. Mai 2022 öffnete Nordzypern einen 600 m langen × 400 m breiten Strandabschnitt am Strand von Golden Sands (vom King George Hotel bis zum Oceania-Gebäude) in Varuscha für die kommerzielle Nutzung. Liegestühle und Sonnenschirme wurden aufgestellt.
Nach der Unabhängigkeit der britischen Kolonie Zypern und der Proklamation der Republik entwickelte sich Varuscha zu einem möndänen Ort des Massentourismus der 1960er und 1970er Jahre.
Im Jahre 1973 (dem letzten Jahr vor der türkischen Invasion) erwirtschaftete Varuscha 53,7 % der Gesamteinnahmen des Tourismusgewerbes auf der Insel. Die Gesamtanlage bestand aus 45 Hotels mit 10.000 Betten, 60 Appartement-Hotels, 99 „recreation-centers“, 21 Banken, 24 Theatern und Kinos, rund 3000 kleineren und größeren Läden. Weitere 380 Gebäude befanden sich 1974 noch in der Bauphase. Die Einwohnerzahl lag bei 31.960.
Das türkische Militär besetzte am 14. August 1974 die Stadt und erklärte die Anlage zum Sperrgebiet. 1978 kam es zwar zu einer Absichtserklärung unter Vermittlung des UN-Sekretärs Kurt Waldheim, doch blieb diese ohne Konsequenzen. Als die Türkische Republik Nordzypern 1983 gegründet wurde, drohte deren Regierung mit der Besiedlung Varuschas, woraufhin der UN-Sicherheitsrat diese Drohung 1984 verurteilte und vorschlug, die Geisterstadt der UN zu unterstellen. Dies lehnte die Regierung Nordzyperns, die nur von der Türkei anerkannt wird, ab. In den 1990er Jahren bot die türkische Seite an, Varuscha gegen die Aufhebung wirtschaftlicher Sanktionen an die ursprünglichen Bewohner zurückzugeben. Auch die Tatsache, dass Mustafa Akıncı im Jahr 2005 die Rückgabe Varuschas an die ursprünglichen Einwohner zum Thema seines Wahlkampfes machte, führte zu keinerlei Annäherung, auch sein Ausgleichsversuch im Jahr 2015 blieb durch die Wahlen im Jahr 2016 ohne Ergebnis.
Der Grund, warum Varuscha verlassen ist, liegt an der am 11. Mai 1984 verabschiedeten Resolution 550 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen, mit der Feststellung, dass „Siedlungsabsichten in irgendeinem Teil von Varosha durch andere als seine Einwohner unzulässig“ sind. Daher können die Türkischen Streitkräfte das Gebiet unter ihrer Kontrolle nicht neu bevölkern, was zu einer Entvölkerung des Varuscha-Distrikts geführt hat. Der Annan-Plan zur Wiedervereinigung der Insel sah die Rückkehr der ursprünglichen Einwohner nach Varuscha vor. Dieser Plan wurde jedoch von den griechischen Zyprioten in einem Referendum von 2004 abgelehnt.
Der Mangel an Bevölkerung und damit an Instandhaltungen führt dazu, dass die Gebäude nach und nach verfallen. Die Natur gewinnt an Boden, Metall korrodiert, Fenster gehen zu Bruch und Pflanzen breiten ihre Wurzeln an Wänden und Pflaster aus.
Die Türkische Armee hat seit 2017 nur türkischem Militär und UN-Personal die Einreise erlaubt.
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte sprach acht griechischen Zyprioten zwischen 100.000 und 8.000.000 Euro zu, weil sie infolge der Invasion von 1974 von dem Geschäftsmann Constantinos Lordos und anderen ihrer Häuser und ihres Eigentums beraubt wurden; das Haupturteil im Fall Lordos stammt aus dem November 2010. Das Gericht entschied, dass die Türkei im Fall von acht der Beschwerdeführer Artikel 1 des Protokolls 1 der Europäischen Menschenrechtskonvention verletzt hatte zum Recht auf friedliche Nutzung des eigenen Eigentums und im Fall von sieben Beschwerdeführern habe die Türkei gegen Artikel 8 über das Recht auf Achtung des Privat- und Familienlebens verstoßen.
Die Bevölkerung von Varuscha betrug 226 bei der Volkszählung in Nordzypern 2011.
Im Jahr 2017 wurde der Strand von Varuscha für die ausschließliche Nutzung durch Türken (sowohl türkische Zyprioten als auch türkische Staatsangehörige) geöffnet.
Am 18. Juni 2019 verkündete das türkisch-zyprische De-facto-Regime, dass es die Touristenregion wieder eröffnen will. Daraufhin wurde mit einer Bestandsaufnahme in Kooperation mit der Türkei begonnen. Es wird geschätzt, dass die Wiedereröffnung der Region umgerechnet ca. 10 Milliarden Dollar kosten wird. Die türkische Regierung unterstützt dieses Vorgehen. Die Öffnung war für den 8. Oktober 2020 angesetzt.
Am 8. Oktober 2020 wurden einige Teile von Varuscha vom türkischen und türkisch-zypriotischen Offiziersclub bis zum Golden Sands Hotel eröffnet.
Seit der Eröffnung am 6. Oktober 2020 bis zum 1. Januar 2022 haben fast 400.000 Menschen Varuscha besucht.
Am 19. Mai 2022 öffnete Nordzypern einen 600 m langen × 400 m breiten Strandabschnitt am Strand von Golden Sands (vom King George Hotel bis zum Oceania-Gebäude) in Varuscha für die kommerzielle Nutzung. Liegestühle und Sonnenschirme wurden aufgestellt.