Ehemalige Brücke am Rand der Wahner Heide

Hallo zusammen,
ich habe eine alte Brücke am Rande der Wahner Heide entdeckt. Leider lässt sich spontan nicht viel mehr herausfinden, zumal die Lage und der Zustand der Brücke irgendwie unlogisch erscheint:
1.: Der Fotografierte Teil der Brücke ist der einzige Teil der noch übrig ist (dieser Fakt alleine ist ja nicht merkwürdig ;-) )
2.: Die "Auffahrt" auf den noch existenten Teil der Brücke liegt "auf" einer Autobahnauffahrt der A3. Nach meinen Recherchen wurde dieses Teilstück im Dezember 1937 eröffnet. Bauzeit waren 3 Jahre, also muss die Brücke ja theoretisch schon vor Dezember 1934 existent gewesen sein, vorausgesetzt es gab die von mir angesprochene Anschlussstelle schon.
3.: Die Bahntrasse, über die die Brücke ursprünglich führte wurde wohl 1910 fertig gestellt.
4.: Was mich jetzt wundert: die zweite Hälfte der Brücke ist überhaupt gar nicht mehr vorhanden, diese müsste ja auf der anderen Seite der Bahntrasse sein, dort ist aber überhaupt nichts zu erkennen. (Komisch wie ich finde)
5.: Der zweite Teil, wenn er denn vorhanden wäre, würde genau in das sog. Pionier-Übungsbecken 3 führen, dieses ist aber wirklich sehr tief (ca. 20 Meter unter normalen Niveau). Hierbei handelt es sich um eine Kiesgrube, welche noch bis Ende der 1980er genutzt wurde, somit erklärt dies das fehlen der zweiten Brückenhälfte.






Zusammengefasst: Es handelt sich um eine Brücke, welche vermutlich nach 1910, aber definitiv vor 1934 errichtet wurde. Weitere Informationen liegen mir leider nicht vor, weiß jemand hier eventuell etwas zu der von mir angesprochenen Brücke? Wofür wurde diese genutzt? Bin über alle Infos dankbar!

Viele Grüße
Järrit

hmm von der Brücke scheint ja wohl nicht mehr viel übrig zu sein ...

Haha noghost, das hast Du gut erkannt klatsch- :wink:

Da freu ich mich endlich über eine Antwort und dann sowas :mrgreen: Keine Sorge, meine ich nicht böse...

Aber zum Thema: Nein, leider ist das was auf den Fotos gezeigt ist wirklich das einzige was noch zu sehen ist, bin dort schon vor über 10 Jahren immer mit der Bahn vorbei gerauscht, hab aber nie groß nachgesehen. Hat sich mehr durch Zufall ergeben, aber ich kam mit einem Kumpel vorbei und war erstaunt, woraufhin ich dann die ganzen Hintergrundinfos recherchiert habe, die das Ganze nur noch interessanter machten.

Leider noch nichts neues, vielleicht fällt mir des Rätsels Lösung ja mal in die Hände :wink:

Viele Grüße
Järrit

Vielleicht findest du auf http://www.tim-online.nrw.de mehr dazu?

Stimmt, da habe ich noch gar nicht drüber nachgedacht, werde mal nachsehen, hab die alten Luftaufnahmen verdrängt gehabt ;-)

Also wenn ich mir das so ansehe, ist es schonmal definitiv die Strecke Köln-Marienheide RB25 im Vordergrund. Dort gab es ja etliche Strecken die auch quer verliefen, mich würde jetzt nur mal interessieren an welcher Stelle dieses Wiederlager steht ?

Da hast Du vollkommen recht Kiematikwagen, RB25 ist korrekt. Das Wiederlager befindet sich direkt an der Auffahrt Königsforst Fahrtrichtung Frankfurt. Dank des Ratschlags von Funclara habe ich herausgefunden: Dort kreuzte der Schiefer Hauweg die Bahntrasse und ging dann als Kalkweg weiter durch die Wahner Heide Richtung Flughafen (parallel zum Mauspfad). Da die Bahnstrecke ja seit 1910 existiert diente die Brücke vermutlich schlicht und ergreifend zum Überqueren der Trasse, da zu der Zeit die Brücke der Bensberger Straße ja noch nicht existent war. Ob da eine Bahn fuhr konnte ich jetzt auf die Schnelle nicht erkennen, evtl. gab es dort ja eine Feldbahn die irgendwie mit der Feldbahn in Rath (Fliegerhorst Ostheim) zusammenhing?

Grüße
Järrit

Interessant und gut zu wissen, für eine richtige Bahntrasse wäre auch das Wiederlager zu klein ansich gewesen... Das hätte das grössere Ausmaße haben müssen, zum überqueren triffs hier also ganz gut

ist zwar ein uraltes thema, aber dat ding gehört zur artilleriebahn des truppenübungsplatzes wahner heide

http://www.porz-am-rhein.de/potrup.html

Auch wenn dieses Thema uralt ist, hier einfach mal eine Standortaufnahme 2024 (geoportal) und ein historisches Luftbild von 1951 (tim-online). Ältere Luftaufnahmen, die evtl. das noch vollständige Bauwerk zeigen habe ich leider nicht gefunden. Man sieht hier zumindest auch das Gegenstück des noch vorhanden Wiederlagers.
Vielleicht hilft das ja einigen weiter, die immer noch über dieses Fundstück "stolpern" - man trifft ja doch viele Leute, die in der Wahner Heide und im Königsforst auf Erkundung sind.

Spätestens bei der Errichtung der Gleisanlage, die zur ehemaligen NATO-Verladestation in der Wahner-Heide führt, ist die Gegenseite entfernt worden.



Heute würde die Verlängerung der Überquerung auch in einem Tauchgang enden. Man darf nicht vergessen, dass es nicht nur eine militärische Nutzung, sondern auch sehr viel An- und Abbaugewerke das Bild der Wahnrer Heide und der Region um den Königsforst geprägt haben.

Ich hoffe, ich habe jetzt nicht zuviel vereinfacht dargestellt, ansonsten dürfen sich jetzt die Historiker mal so richtig austoben .
Die jetzige Jahreszeit läd ja geradezu ein, solche Orte in einen kleinen Spaziergang einzubinden.

Lustig ist dass in der Flurkarte, die Grundstücke auf denen die Brücke stand noch vorhanden sind.



In der Karte 1912 ist da ein durchgehender Forstweg, in der Karte 1945 dann die Bahnlinie und die Autobahn.

Funker schrieb:

Lustig ist dass in der Flurkarte, die Grundstücke auf denen die Brücke stand noch vorhanden sind.



In der Karte 1912 ist da ein durchgehender Forstweg, in der Karte 1945 dann die Bahnlinie und die Autobahn.

Zum Vergrößern anklicken....

Ja die Eintragungen auf der Flurkarte hatte ich auch gesehen, deshalb habe ich auch nach historischen Luftaufnahmen gesucht. Die Eintragungen ließen auf eine tatsächliche Nutzung schließen und nicht nur auf eine teilfertige Anlage. Zumindest das Gegenstück des Wiederlagers ist ja auch zu sehen (1951).
Es muss auch noch ältere Luftaufnahmen für den Zeitraum 1930 - 1945 geben, aber diese sind m. W. nicht frei verfügbar. Dann wüssten wir auch, ob die Karte vom 1945 tatsächlicher oder planerischer Stand ist. . Da erlebt man ja schon mal die tollsten Überraschungen.