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Dyckerhoff Zementwerk

last embrace

erfahrenes Mitglied
Moin,

ich war gestern mal in Beckum unterwegs, um mir ein paar alte Zementwerke anzusehen. Hier geht es um das Werk Mark I von Dyckerhoff Zement. Wie ich leider feststellen mußte, hat Dyckerhoff das neuere Werk Mark II direkt neben das alte Mark I Werk gebaut, so daß sich dieses mit auf dem aktiven Firmengelände befindet. Von daher sind leider nur Aufnahmen von außerhalb möglich gewesen. Dennoch fand ich die Anlage interessant genug, um sie Euch hier mal zu zeigen...

Die historischen Informationen könnt Ihr gleich auf dem Bild der Infotafel sehen...
 

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Waren da letztes Jahr auch mal.
Uns ist aber garnicht aufgefallen das es dort einen Neubau giebt,oder überhaupt nur irgendwas das noch in Betrieb ist :?:
Uns sind aber auch massenhaft dieser Plastikmüll Packete aufgefallen,wie der Laster auf deinem Bild die geladen hat...das dürfte wohl Brennmaterial sein.

Der Besuch hat auch nur 5 Minuten gedauert,dann lief uns der Wächter über die Füße...bzw,hatte ihn noch rechtzeitig gesehen und Der musste sich damit begnügen uns durch den Zaun anzuraunzen...
 
@ Bastler

Wenn Du das letzte Bild nimmst, dann ist das neuere Werk (Mark II) links davon. Man sieht auch anhand der Silotürme, daß das neuer ist.

Jedenfalls standen da gestern etliche Autos auf dem Gelände. Betrieb ist da auf jeden Fall...
 
Ja,das ist ein älterer,und ein großer neurer Teil...aber ist das nicht ALLES stillgelegt ?

Bringen die den Plastikmüll,oder holen die den ab ?
 
Spricht dafür das es doch komplett stillgelegt ist...weil normalerweise wird grüner Punkt Plastikmüll gerne in solchen Anlagen als "Ersatzbrennstoff" eingesetzt kratz-

Sollte man wohl im Auge behalten...
 
Hm, aber dann versteh ich nicht, warum da auf dem Gelände noch so viele Autos standen. Naja gut, ich weiß nun auch nicht, wie viel Müll die da lagern lach-
 
*Update*
Nach knapp 10 Jahren...

Ist echt verhext mit dem Ding :sick:
Immerhin,steht alles noch,völlig unberührt...was einen konkreten Grund hat,dort herrscht ein absolut unüblicher,kaum nachvollziehbarer SicherungsWAHN :oops:
Vor 10 Jahren kam man zu mindest noch auf das Gelände,und in genau -EIN- Gebäude hinein(Foto 5)
Vor knapp 5 Jahren war dieses Gebäude wieder zu,alles Andere auch noch,und aufs Gelände kommen war auch schon schwieriger...dafür waren wir vor 5 Jahren 1x auf einem der hohen Silotürme.

Heute kam mir in den Sinn das man da nach weiteren 5 Jahren doch mal wieder auf den Busch klopfen müsste...
Ergebnis,so dicht wie noch nie :eek::poop:
Zaun ringsum intakt,mit unzähligen Flickstellen.
Gebäude,immer noch sämtliche Fenster und Türen auf Bodenniveau mit Metallplatten verrammelt.
Straßen sauber freigeschnitten und sichtlich gut befahren.
Neu,mehrere moderne Kameras ! Nix provisorisches,fest angebracht !

Auf dem Gelände ist am Rand dieser bekannte Plastikmüllfritze aktiv,aber es deutet nix erkennbar darauf hin das an dem eigentlichen Zementwerk irgendwas noch aktiv wäre...kapiere ich nicht,warum die sich da so extrem und vor allem über einen so langen Zeitraum solche Mühe mit der Sicherung geben...hab ich so noch bei keinem Anderen Objekt gesehen :unsure:
 
Hallo zusammen,

das hier genannte Werk "Mark II" – bestehend aus dem alten Teil "II A" (ursprünglich "Werk Friedrichshorst", Firma Wicking) von ca. 1900 und dem neuen Teil "II B" von 1972 – wurde zum Jahresende 2002 stillgelegt. Grund waren u.a. die damals schlechte Konjunktur, deutschlandweite Überkapazitäten und hohe Kartellstrafen für Preisabsprachen. Das Werk war anfangs noch als stille Reserve gedacht, inzwischen wurden aber viele wesentliche Teile innerhalb des Konzerns verteilt oder auch verkauft. Das ist alles etwas komplex und hat u.a. auch mit Abbaugenehmigungen für die Steinbrüche usw. zu tun.

Es stimmt, dass die Fa. Kedenburg heute das Werksgelände für die Abfalllagerung nutzt. Zum Ende der Zementwerksbetriebszeit, also 2001/2002, waren auch noch neue Containeranlagen für Müll (als Sekundärbrennstoff) gebaut worden, gingen aber nicht mehr regulär in den ursprünglich angedachten Betrieb. Warum das Werksgelände jetzt so aberwitzig abgesichert ist, weiß ich auch nicht – von großartigen Vandalismusschäden o.ä. habe ich jedenfalls hier im Ort nichts gehört oder gelesen.

Die Entscheidung, das Zementwerk stillzulegen, kam übrigens vergleichsweise kurzfristig; erst im Sommer 2002 wurden zunächst Gerüchte laut, die sich dann im Spätsommer bestätigten. Zu der Zeit gab es etwa 140 Mitarbeiter im Werk, noch 10 Jahre zuvor waren es ca. 100 mehr gewesen. Das Werk war lange Zeit eine Art "Sammelbecken" oder Auffangstation mit einem gewissen Personalüberhang gewesen, der noch auf den Aufkauf kleinerer Werke Ende der 60er Jahre (Firmen Nord, Renfert) und Mitte der 80er (Firma Hellbach) zurückging; Mitarbeiter waren damals jeweils mit allen Rechten und Pflichten übernommen worden, unabhängig vom tatsächlichen Bedarf. Das führte z.T. zu irritierenden Strukturen innerhalb einzelner Abteilungen; Leute mit identischen Aufgaben/Zuständigkeiten/Ausbildungen waren mal Arbeiter, mal Angestellte, hatten also unterschiedliche Kündigungsfristen und Betriebsrentenansprüche, und waren für die gleiche Tätigkeit unterschiedlich eingruppiert.

Sogar das alte Werk A, insbesondere von Beckum Roland (Friedrichshorst) aus sichtbar, war in Teilen noch bis 2002 in Betrieb: Silos, Bahnwaggonverladung mit eigenem Gleisanschluss und eigener Rangierlok - Gebäude, Siloanlagen und Gleisanschluss oben im ersten Beitrag des Threads auf den Fotos 7065 - 7070 teilweise sichtbar. Fährt man heute dort an der Straße "Kerkbrede" hinein und umkurvt die Findlinge in der Zufahrt, so fährt man kurz vorm Überqueren der Gleise (Koordinaten 51.789983670002, 8.008147637502077) sogar noch über die ganz alte Bodenwaage für LKWs. Da muss man schon genau drauf achten, um sie nicht zu übersehen; das zugehörige Häuschen, in dem die Verwieger arbeiteten, existiert schon lange nicht mehr (vermutlich seit 1972, als II B in Betrieb ging und der Wiege-/Zufahrtsverkehr komplett auf die Zufahrt von der Dyckerhoffstraße verlagert wurde). Den im letzten Foto des Erstbeitrags genannten Werksleiter Otto Menslage kannte ich auch noch, er ist 2021 verstorben. Die oben gezeigten Fotos 7074 und 7075 sind quasi Fehl am Platze, weil sie das Werk Mark I (sic) zeigen, das einige km von Mark II entfernt in Neubeckum an der Kaiser-Wilhelm-Straße lag und Anfang der 90er abgerissen wurde.

Hier noch ein paar ausgewählte Betriebsteile samt Koordinaten:

51.78985690680095, 8.009761975001418 - II A, Siloanlage + alte Packerei
51.79024844648642, 8.009236262056799 - II A, Bahnverladung
51.79090794957382, 8.009812715942125 - II A, Kantine, Werkstätten, Magazin
51.79031915115561, 8.008952838882427 - II A, Werksfeuerwehr
51.789327659196715, 8.010437891605351 - II B, neue Packerei
51.78956656797511, 8.011510775237621 - II B, neue Siloanlage (LKW-Loseverladung)
51.78951944598327, 8.012257688109733 - II B, Verwaltung
51.789151127360206, 8.012155764171773 - II B, Waage
51.79047175133904, 8.013276927543153 - II B, Leitstand + Labor
51.79010012237306, 8.01371144541422 - II B, Klinkersilos
51.79070733597271, 8.014301531411968 - II B, Rohmehlsilo + Wärmetauscherturm
51.79076374337845, 8.01303552872589 - II B, Drehofen
51.79103076691482, 8.0125726288546 - II B, Altreifenlagerplatz
51.79129476262466, 8.011692740003594 - II B, Schlackensandlager
51.791643427509925, 8.014680567244215 - II B, Kohlelager
51.789950806301235, 8.012182586238236 - II B, Zementmühlen
51.79117186547183, 8.014913075065914 - II B, Rohschottersilos
51.79196603573755, 8.012211335175635 - II B, Blasleitung für Exklusivmarkenzement für benachbarte Firma Eternit

Viele Grüße
Sabine
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie ich leider feststellen mußte, hat Dyckerhoff das neuere Werk Mark II direkt neben das alte Mark I Werk gebaut, so daß sich dieses mit auf dem aktiven Firmengelände befindet.
Noch mal kurz zur Verdeutlichung: Das stimmt nicht. Mark I und Mark II sind bzw. waren (da es I schon lange nicht mehr gibt) etwa 1 km Luftlinie und ca. 2 km Fahrtstrecke voneinander entfernt. Die Industrieruine, um die es hier im Thread geht und die heute noch vorhanden ist, nennt sich Mark II und besteht aus einem älteren und einem neueren Teil, wie in #9 eingangs geschildert.
 
In einer BBC-Reportage von 1985 wurden einige Beckumer Bürger und auch Dyckerhöffer als Zeitzeugen interviewt; man sieht Heinrich Mehrhoff (früherer Labormitarbeiter) und Gerhard Roggenkamp, wobei letzterer an der Brücke der Bahnverladung II A steht. Die Brücke gibt es nicht mehr, die Bahnverladung samt Gleisen, Waage etc. schon noch.

 
Fährt man heute dort an der Straße "Kerkbrede" hinein und umkurvt die Findlinge in der Zufahrt, so fährt man kurz vorm Überqueren der Gleise (Koordinaten 51.789983670002, 8.008147637502077) sogar noch über die ganz alte Bodenwaage für LKWs. Da muss man schon genau drauf achten, um sie nicht zu übersehen
Inzwischen ist Gras über die Sache gewachsen... ;-)
 

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