Thorolf
erfahrenes Mitglied
Das schöne Wetter hat mich mal ein wenig weiter aus der Landeshauptstadt getrieben und durch eine Information bin ich auf einen ehemaligen BW-Standort gestoßen worden. Da von Euch wohl nicht sehr viele dort vorbeikommen werden :roll: und aktuell ein Teil des Geländes bebaut wird und die Zukunft somit unklar ist ein halbwegs ausführlicher Bericht Den genauen Ort nenne ich diesmal nicht - wenn man sich aber die Bilder und die weiteren Infos zusammensucht ist eigentlich auch für Ortsfremde klar, wo dieses Kleinod liegt :wink:
Von oben betrachtet zeigt sich das Gelände in einer Aufnahme aus dem Jahr 2000 und wir erkennen eine ehemalige Flugabwehrraketen-Abschuß-Stellung :wink: Ich hoffe die von mir eingefügten Geländebezeichnungen sind soweit korrekt - Verbesserungen übernehme ich sofort Meister-
Es war Einsatzraum für eine HAWK-Batterie aus der näheren Umgebung - genauer das 3. FlaRak Btl 39 der Luftwaffe. Die noch vorhandenen Gebäude habe ich mal markiert - zu besseren Orientierung. Die Anlage wurde 1969 fertiggestellt und von 1991 bis 1993 "abgewickelt".
Der Ausflug begann, so wie es sich gehört, am Haupttor. Das ist natürlich verschlossen. Und wie man an den Schildern (nicht mehr) ablesen kann, merkt man dem Gelände sofort an, dass es seit 1993 leer steht - lediglich der dortige Stromversorger beharrt auf einen Bundeswehrstandort...
Den offenen Eingang findet man aber nach ein wenig "suchen"...auch wenn das Schild in Natura definitiv nicht blau ist :wink:
Das erste, was man somit auf dem Gelände zu sehen bekommt, ist ein schon vom Beton befreites Abstell-Areal für die Palettenanhänger, auf denen 2x4 Hänger mit je 3 Ersatz-HAWK's geparkt wurden.
Das folgende Gebäude aus Beton und Wellblech war einmal die Heimat des Wartungs- und Transportzugs. Das Gebäude ist abgeschlossen und weist nur altersbedingten Verfall & Verschleiß auf - keine Spuren von Vandalismus sind hier zu erkennen daumen- :shock: daumen-
Wie man auf diesem Foto erkennt baut sich auf dem Platz, wo vermutlich eins von den drei "Nebenradars" abgestellt wurden, eine Firma ein schickes neues Bürogebäude mit fast unbezahlbaren Ausblick auf...aber dazu später mehr :wink:
Hier, neben einem großen Schuttberg, südlich des Bunkers (s.w.u.) sind die letzten Überbleibsel des "Hauptgebäudes", in dem Vermutlich Toiletten, Duschen und ein Aufenthaltsraum waren.
Unter diesen kleinen Bäumen und Sträuchern verbirgt sich der Eingang zu einem recht übersichtlichem Luftschutzbunker :twisted: :twisted:
Auffallend ist auf jeden Fall, dass die Eingänge gerade in den den Bunker verlaufen...was man sich dabei wohl gedacht hat kratz-
Hier das einzig verbliebene technische Equipment: Eine alte Telefonanlage aus dem Jahr...vermutlich 1969, als die Anlage gebaut wurde:
Diese Kiste wurde vergessen - sie ist aber leider auch leer
Der Bunker hat eine Innengröße von grob geschätzten 30x15 Metern und ist unterteilt in 5 gleichgroße Bereiche, von denen der östliche der einzige ist, der durch drei Türen abgetrennt wird....
...und hier ein Bild für die "Wie müßte ich in einem Bunker machen, wenn ich muß" Fraktion, zu der ich zumindest gehöre
Hier aber einen Tadel an den damaligen Wach-Uffz: Die Dinger wurden nicht richtig gereinigt nono- nono- nono-
Wie man an den Wänden einigermaßen erkennen kann wurde bei der Stillegung sonst alles aus diesen Bunkern sorgfältig abgeschraubt.
Selbst der Boden ist zu 98% Besenrein!
Zur Erinnerung: Das Gelände steht seit 1993 leer...und weit und breit kein Graffitti, Vandalismus etc. Ja, das Landleben ist ruhiger als in der Stadt daumen-
Hier noch der Blick auf den anderen Eingang zum Bunker, der von Innen deutlich mittels Papierzettel als NOTAUSGANG gekennzeichnet wurde :wink:
Ein Blick vom Bunker-"Not"ausgang in Richung Westen: Ehemaliger Fahnenmast und (provisorisches) Lüftungsrohr und Neubau.
Ob das zu sehende Lattenkreuz zum landen von Hubschraubern gedacht war bezweifle ich stark...
...und dieses Telefon steht in einer kleinen Senke. Höchstwahrscheinlich für die Wache, damit sie aus diesem klassischen Funkloch Meldung machen konnte...
Das folgende Foto ist vom höchsten Punkt der Anlage. Hier stand vermutlich die Radarhauptanlage für die Groß-Entfernung.
Der Ausblick ist der Wahnsinn - Natur pur mit Sicht auf die Objekte, die es hier zu schützen galt. Jeder, der vom Süden nach Skandinavien möchte, kennt zumindest die Autobahnbrücke, die gerne bei etwas Wind für "leere LKW und Wohnwagengespanne gesperrt" ist :lol:
Diese drei Bilder zeigen Teile der Löschwasserversorgung, die zahlreich auf dem ganzen Gelände vorhanden ist. Ein "Vor-Ort-Test" ergab folgende Erkenntnis:
Ein Stein fliegt ca. 6 Sekunden bis es "Platscht" und es macht einen sehr lauten Luftzug, der einen mehr als erschreckt :shock: staunen- :shock:
Die Beton-Garagen weisen eine Besonderheit auch: Im hinteren Teil ist eine doppelte Mauer, die wie eine Art Lüftungsschacht gedacht scheint. Ein Foto davon ist mir leider nicht gelungen. Vom Prinzip einer HAWK-Batterie könnte ich mir vorstellen, dass dort die Generatoren untergebracht waren und somit eine recht simple Wärmedämmung erreicht wurde um feindlichen Wärme-Raketen das anvisieren zu erschweren. Es sprechen auch noch andere Indizien dafür, die ich aber hier nicht veröffentlichen möchte :wink:
Jetzt ging es zum ehemaligen Wachgebäude, vorbei am Haupttor.
Die Wache verfügt, zumindest wenn man sich die Form des Geländes anschaut, vermutlich ebenfalls über einen Bunker. Dieser ist aber wohl nur vom Inneren des Gebäudes zu erreichen. Auch hier wieder das angenehme Bild: Keine eingeschlagenen Scheiben und ein Blick von Außen nach Innen läßt ordentlich gefegte Stuben erkennen
Ach ja, Ex&M-Mun des klassischen Kalibers fand ich übrigens einige auf dem Gelände. Aber alle verschossen :wink:
Im Osten der Anlage, von wo der Feind gekommen wäre finden sich die drei Abschußplätze der HAWK's. Sie sind mittleiweile ebenfalls vom Betonboden befreit worden...
So, und hier noch ein Bild, dass man so oft in Deutschland nicht zu sehen bekommt. Damit dürfte die Lage des Geländes eigentlich recht eindeutig sein 8)
Es war insgesamt ein schöner Ausflug - selbst wenn dort gar nicht so viel steht :wink:
Und noch habe ich ein wenig die Hoffnung, den ein oder anderen Bunker dort entdecken zu können. Denn einige Quellen sprechen davon, dass bereits 1939 hier eine Flak stand und einige Bunker dort gebaut und nicht abgerissen wurden...
winke- Ersma winke-
Von oben betrachtet zeigt sich das Gelände in einer Aufnahme aus dem Jahr 2000 und wir erkennen eine ehemalige Flugabwehrraketen-Abschuß-Stellung :wink: Ich hoffe die von mir eingefügten Geländebezeichnungen sind soweit korrekt - Verbesserungen übernehme ich sofort Meister-
Es war Einsatzraum für eine HAWK-Batterie aus der näheren Umgebung - genauer das 3. FlaRak Btl 39 der Luftwaffe. Die noch vorhandenen Gebäude habe ich mal markiert - zu besseren Orientierung. Die Anlage wurde 1969 fertiggestellt und von 1991 bis 1993 "abgewickelt".
Der Ausflug begann, so wie es sich gehört, am Haupttor. Das ist natürlich verschlossen. Und wie man an den Schildern (nicht mehr) ablesen kann, merkt man dem Gelände sofort an, dass es seit 1993 leer steht - lediglich der dortige Stromversorger beharrt auf einen Bundeswehrstandort...
Den offenen Eingang findet man aber nach ein wenig "suchen"...auch wenn das Schild in Natura definitiv nicht blau ist :wink:
Das erste, was man somit auf dem Gelände zu sehen bekommt, ist ein schon vom Beton befreites Abstell-Areal für die Palettenanhänger, auf denen 2x4 Hänger mit je 3 Ersatz-HAWK's geparkt wurden.
Das folgende Gebäude aus Beton und Wellblech war einmal die Heimat des Wartungs- und Transportzugs. Das Gebäude ist abgeschlossen und weist nur altersbedingten Verfall & Verschleiß auf - keine Spuren von Vandalismus sind hier zu erkennen daumen- :shock: daumen-
Wie man auf diesem Foto erkennt baut sich auf dem Platz, wo vermutlich eins von den drei "Nebenradars" abgestellt wurden, eine Firma ein schickes neues Bürogebäude mit fast unbezahlbaren Ausblick auf...aber dazu später mehr :wink:
Hier, neben einem großen Schuttberg, südlich des Bunkers (s.w.u.) sind die letzten Überbleibsel des "Hauptgebäudes", in dem Vermutlich Toiletten, Duschen und ein Aufenthaltsraum waren.
Unter diesen kleinen Bäumen und Sträuchern verbirgt sich der Eingang zu einem recht übersichtlichem Luftschutzbunker :twisted: :twisted:
Auffallend ist auf jeden Fall, dass die Eingänge gerade in den den Bunker verlaufen...was man sich dabei wohl gedacht hat kratz-
Hier das einzig verbliebene technische Equipment: Eine alte Telefonanlage aus dem Jahr...vermutlich 1969, als die Anlage gebaut wurde:
Diese Kiste wurde vergessen - sie ist aber leider auch leer
Der Bunker hat eine Innengröße von grob geschätzten 30x15 Metern und ist unterteilt in 5 gleichgroße Bereiche, von denen der östliche der einzige ist, der durch drei Türen abgetrennt wird....
...und hier ein Bild für die "Wie müßte ich in einem Bunker machen, wenn ich muß" Fraktion, zu der ich zumindest gehöre
Hier aber einen Tadel an den damaligen Wach-Uffz: Die Dinger wurden nicht richtig gereinigt nono- nono- nono-
Wie man an den Wänden einigermaßen erkennen kann wurde bei der Stillegung sonst alles aus diesen Bunkern sorgfältig abgeschraubt.
Selbst der Boden ist zu 98% Besenrein!
Zur Erinnerung: Das Gelände steht seit 1993 leer...und weit und breit kein Graffitti, Vandalismus etc. Ja, das Landleben ist ruhiger als in der Stadt daumen-
Hier noch der Blick auf den anderen Eingang zum Bunker, der von Innen deutlich mittels Papierzettel als NOTAUSGANG gekennzeichnet wurde :wink:
Ein Blick vom Bunker-"Not"ausgang in Richung Westen: Ehemaliger Fahnenmast und (provisorisches) Lüftungsrohr und Neubau.
Ob das zu sehende Lattenkreuz zum landen von Hubschraubern gedacht war bezweifle ich stark...
...und dieses Telefon steht in einer kleinen Senke. Höchstwahrscheinlich für die Wache, damit sie aus diesem klassischen Funkloch Meldung machen konnte...
Das folgende Foto ist vom höchsten Punkt der Anlage. Hier stand vermutlich die Radarhauptanlage für die Groß-Entfernung.
Der Ausblick ist der Wahnsinn - Natur pur mit Sicht auf die Objekte, die es hier zu schützen galt. Jeder, der vom Süden nach Skandinavien möchte, kennt zumindest die Autobahnbrücke, die gerne bei etwas Wind für "leere LKW und Wohnwagengespanne gesperrt" ist :lol:
Diese drei Bilder zeigen Teile der Löschwasserversorgung, die zahlreich auf dem ganzen Gelände vorhanden ist. Ein "Vor-Ort-Test" ergab folgende Erkenntnis:
Ein Stein fliegt ca. 6 Sekunden bis es "Platscht" und es macht einen sehr lauten Luftzug, der einen mehr als erschreckt :shock: staunen- :shock:
Die Beton-Garagen weisen eine Besonderheit auch: Im hinteren Teil ist eine doppelte Mauer, die wie eine Art Lüftungsschacht gedacht scheint. Ein Foto davon ist mir leider nicht gelungen. Vom Prinzip einer HAWK-Batterie könnte ich mir vorstellen, dass dort die Generatoren untergebracht waren und somit eine recht simple Wärmedämmung erreicht wurde um feindlichen Wärme-Raketen das anvisieren zu erschweren. Es sprechen auch noch andere Indizien dafür, die ich aber hier nicht veröffentlichen möchte :wink:
Jetzt ging es zum ehemaligen Wachgebäude, vorbei am Haupttor.
Die Wache verfügt, zumindest wenn man sich die Form des Geländes anschaut, vermutlich ebenfalls über einen Bunker. Dieser ist aber wohl nur vom Inneren des Gebäudes zu erreichen. Auch hier wieder das angenehme Bild: Keine eingeschlagenen Scheiben und ein Blick von Außen nach Innen läßt ordentlich gefegte Stuben erkennen
Ach ja, Ex&M-Mun des klassischen Kalibers fand ich übrigens einige auf dem Gelände. Aber alle verschossen :wink:
Im Osten der Anlage, von wo der Feind gekommen wäre finden sich die drei Abschußplätze der HAWK's. Sie sind mittleiweile ebenfalls vom Betonboden befreit worden...
So, und hier noch ein Bild, dass man so oft in Deutschland nicht zu sehen bekommt. Damit dürfte die Lage des Geländes eigentlich recht eindeutig sein 8)
Es war insgesamt ein schöner Ausflug - selbst wenn dort gar nicht so viel steht :wink:
Und noch habe ich ein wenig die Hoffnung, den ein oder anderen Bunker dort entdecken zu können. Denn einige Quellen sprechen davon, dass bereits 1939 hier eine Flak stand und einige Bunker dort gebaut und nicht abgerissen wurden...
winke- Ersma winke-