Bunker-NRW

Willkommen auf bunker-nrw.de! Wir sind die größte deutschsprachige Lost-Place Community. Bei uns dreht sich alles um verlassene Gebäude, Häuser, Fabriken, aber auch Bergwerke und ähnliches. Wir freuen uns auf dich!

Fort Gaines

xfekbm

erfahrenes Mitglied
Wie versprochen hier nun eine kleine Geschichte über ein amerikanisches Fort am Golf von Mexiko: Fort Gaines. Zusammen mit Fort Morgan und Fort Powell sollte es die Mobile Bay in Alabama und somit den Hafen von Mobile schützen...etwas was mal gut oder weniger gut gelang help- Wer jetzt hier erwartet etwas zu sehen was irgendwie mit Wildwestromantik, Holzpalisaden oder indianerhorden zu tun hat den muß ich leider enttäuschen...das Fort ist nach guter alter Vauban`scher Bauweise errichtet worden. Im Vergleich zu seinen europäischen Pendanten zwar kleiner, aber immerhin eine richtige Festung wie sie auch irgendwie in der alten Welt stehen könnte. Die Ursprünge der Anlage gehen so ungefähr in das Jahr 1721 zurück. Seinerzeit waren hier die Franzosen dick im Geschäft, unter anderem gründeten sie auch Mobile das den größten Hafen an der Golfküste hatte und heute noch hat. Gebaut wurde das Fort auf einer dem Festland vorgelagerten Insel. Und ab hier wird alles auch ein wenig mysteriös. Etwas was ich bei meinem Besuch im Fort noch nicht wußte und erst später zufällig erfahren habe...wer weiß ob ich ansonsten so sorglos in den Gewölben und Katakomben herumspaziert wäre angts- angts- angts-


Warum zum Teufel kommen die Bilder eigentlich immer in umgekehrter Reihenfolge wie ich sie eingebe????
 

Anhänge

  • P5290003.JPG
    P5290003.JPG
    43,5 KB · Aufrufe: 112
  • P5290010.JPG
    P5290010.JPG
    80,8 KB · Aufrufe: 112
  • P5290020.JPG
    P5290020.JPG
    81,8 KB · Aufrufe: 112
Naja,dann schaut eben die Bilder von unten nach oben lach- lach- lach-
Genau an der Stelle an der das erste Fort von den Franzosen errichtet wurde fanden vorher die ersten Einwanderer 40000 Skelette und Schädel. Diesem Umstand vedankte die Insel jahrzehntelang den namen Massacre Island. Erst die Franzosen gaben der Insel dann ihren noch heute gültigen Namen Dauphin Island zu Ehren des Dauphin, dem Prinzen des französischen Könighauses. Gerüchten zufolge haben die Eingeborenen seinerzeit die Insel verflucht weil sie nicht imstande waren schon dort die weißhäutigen Teufel aufzuhalten bevor sie sich weiter ausbreiteten. Heutzutage meinen schlaue Köpfe die Skelette würden Relikte von Bestattungszeremonien sein...wer weiß???
Fakt ist jedenfalls eines: Fort Gaines ist einer "haunted places" in den USA, einer dieser Spukorte an denen immer wieder unerklärliche Dinge geschahen.
 

Anhänge

  • P5290004.JPG
    P5290004.JPG
    49,8 KB · Aufrufe: 111
  • P5290005.JPG
    P5290005.JPG
    62 KB · Aufrufe: 111
  • P5290014.JPG
    P5290014.JPG
    55,9 KB · Aufrufe: 111
  • P5290034.JPG
    P5290034.JPG
    53,5 KB · Aufrufe: 111
Nach den Franzosen kamen die Engländer, danach die Spanier und zuguterletzt ab 1813 bis heute die Amerikaner. Diese erbauten dann ab 1821 das Fort (fast) in der heutigen Form. Fertiggestellt wurde es aber erst 1862, ein Jahr nach Beginn des Bürgerkrieges. Grund hierfür war eine für damalige Verhältnisse Fehlplanung, die Festung stand am flachen Strand zu nahe am Wasser (grade mal knapp 20m) das der Bau der Gewölbe fast immer durch Wasser behindert wurde. Auch heute noch steht in einigen der Räume permanent ca. 20cm Meerwasser. Überschattet wurde der Bau durch teilweise unerklärliche Unfälle die den Fluch über diesem Ort noch zu bestätigen schienen. 1861 verließen die Unionstruppen das Fort, die Konföderation übernahm es und baute es bis 1862 fertig. Im August 1864 kam es dann zur Schlacht um Mobile Bay mit der die Unionsmarine den einzigen noch verfügbaren Hafen der Südstaaten blockieren wollte. Aus dieser zeit resultiert auch der blutigste Zwischenfall der Festungsgeschichte: der Fall der Festung kostete die Südstaaten 1800 Gefallene, darunter viele 13 bis 15 jährige die zur verteidigung herangezogen wurden. Berichten zufolge traten die Unionstruppen beim Einmarsch förmlich auf die Leichen...spätestens seit diesem Zeitpunkt soll es dort spuken...Konföderierte und Ureinwohner...
 

Anhänge

  • P5290048.JPG
    P5290048.JPG
    50 KB · Aufrufe: 110
  • P5290062.JPG
    P5290062.JPG
    48,2 KB · Aufrufe: 110
  • P5290065.JPG
    P5290065.JPG
    62,3 KB · Aufrufe: 110
Nach Ende des Bürgerkrieges wurde das Fort geflickt, man verzichtete aber darauf die oberen Umfassungsmauern der Bastionen wieder zu errichten. Lediglich die Südwestbastion hat noch diese Mauern zum Schutz der Kanone. In der Westbastion befindet sich die Zisterne der Festung...hier blies plötzlich ein starker Wind durch einen Trichter im Inneren der Zisterne der alle Möbel umwarf. Und draußen regte sich kein Lüftchen. Am nächsten Tag begann ein Hurricane der 4 Tage tobte und dem 6 Soldaten zum Opfer gefallen sind. Einer soll vom Sturm weggeweht worden sein und wurde nie wieder gesehen...
Ein Tunnel unterhalb der Nordostbastion wurde anfangs als Gefangenenlager verwendet. Bei einer Schießübung wurde der Tunnel irrtümlich getroffen und 6 der einheimischen Sklaven nachweislich verschüttet. Erst in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde dieser Tunnel wieder geöffnet und instandgesetzt, seltsamerweise fand man aber keine Leichen in ihm...
Nach Übernahme des Forts durch die Konföderierten wurde im Hause des Quartiermeisters ein Soldat mit Wasserfolter gequält den man verdächtigte für die Union zu spionieren. Der man sagte nichts, wurde aber wahnsinnig und starb kurz darauf. In der Nacht seines Todes wachten seine Peiniger im raum nebenan auf weil sie durch und durch durchnäßt waren...
Im Krankenhaus und im Gefängnis des Forts war Sterben ebenfalls an der Tagesordnung. Viele Kranke starben durch falsche Behandlungsmethoden, viele Gefangene wegen mangelnder Ernährung da es die Konföderierten selber nicht genug zu essen hatten.
 

Anhänge

  • P5290096.JPG
    P5290096.JPG
    81,1 KB · Aufrufe: 110
  • P5290095.JPG
    P5290095.JPG
    74,9 KB · Aufrufe: 110
  • P5290109.JPG
    P5290109.JPG
    74,4 KB · Aufrufe: 110
  • P5290061.JPG
    P5290061.JPG
    48,3 KB · Aufrufe: 110
Tja,dann gibt es da noch die Geschichte des Soldaten Ezekiel der eine Explosion in der Munitionskammer auslöste. Er wurde in zwei Hälften zerrissen, überlebte aber weil die Explosionshitze irgendwie die Wunden zuätzte. Er starb später im Krankenhaus weil die Ärzte mit seinen Wunden total überfordet waren. Noch heute soll sein Geist in der Munitionskammer umherwandeln, in einem sind sich alle die ihn gesehen haben wollen einig:man sah ihn nur halb...oberhalb der Taille.

Doch nun erst mal genug zu Geister- und Spukgeschichten und zurück zum Fort. Zwischen 1898 und 1903 wurden umfassende Modernisierungsmaßnahmen wegen des spanisch-amerikanischen Krieges durchgeführt. Zum Schutz der Küste wurde die komplette innere Südseite mit einer Geschützbatterie aus Beton verstärkt, inklusive aller nötigen Bunker und Munitionsräume. 3 Geschütze a 6" (ca.15cm) und 3 Schnellfeuergeschütze a 3" (ca.7,5cm) wurden in Verschwindbauweise errichtet. Die Geschütze standen hinter der Betonmauer zum Ladevorgang in Deckung und tauchten nur zum Schuß mittels Kontergewichten oberhalb der Mauer auf um sofort wieder nach unten in Deckung zu verschwinden. Außerhalb des Forts wurde eine weitere betonierte Geschützbatterie mit 3" Geschützen dieser Bauart errichtet. Auch wenn die Bunker aufgrund ihrer Ausführung in Stampfbeton (ohne Moniereisen) nicht mehr für die Waffenentwicklung geeignet war war sie aktiver Bestandteil der amerikanischen Küstenartillerie im 1.WK. Darüber hinaus beherbergte sie eine Flak-Schule. Auf der Nordostbastion wurde ein Beobachtungsbunker ähnlich denen des späteren Atlantikwalls errichtet. 1926 kaufte die Stadt Mobile das Fort, übereignete es aber als Folge der Hysterie über eine mögliche deutsche Landung in Amerika wieder an den Staat der im Fort die Coast Guard zur Bekämpfung gegenerischer U-Boote und Schiffe unterbrachte. Nach dem 2.WK ging das Fort wieder in den Besitz der Stadt über welche es saniert und dort ein Museum betreibt.
Leider sind warum auch immer sämtliche moderneren Geschütze des Forts demontiert und verschrottet worden und es existieren nur noch Nachbauten der konföderierten Bewaffnung auf den Bastionen.
Das war es denn mal fürs erste...nachfolgend noch ein paar Bilder des Forts
 

Anhänge

  • P5290019.JPG
    P5290019.JPG
    109,2 KB · Aufrufe: 110
  • P5290021.JPG
    P5290021.JPG
    53,9 KB · Aufrufe: 110
  • P5290024.JPG
    P5290024.JPG
    75,7 KB · Aufrufe: 110
  • P5290027.JPG
    P5290027.JPG
    79,4 KB · Aufrufe: 110
  • P5290030.JPG
    P5290030.JPG
    68,5 KB · Aufrufe: 110
  • P5290032.JPG
    P5290032.JPG
    110,6 KB · Aufrufe: 110
  • P5290015.JPG
    P5290015.JPG
    47,7 KB · Aufrufe: 110
  • P5290038.JPG
    P5290038.JPG
    72,7 KB · Aufrufe: 110
noch ein paar...
 

Anhänge

  • P5290055.JPG
    P5290055.JPG
    68,2 KB · Aufrufe: 109
  • P5290056.JPG
    P5290056.JPG
    81,7 KB · Aufrufe: 109
  • P5290102.JPG
    P5290102.JPG
    57,6 KB · Aufrufe: 109
  • P5290089.JPG
    P5290089.JPG
    114,7 KB · Aufrufe: 109
  • P5290077.JPG
    P5290077.JPG
    66,6 KB · Aufrufe: 109
  • P5290078.JPG
    P5290078.JPG
    27 KB · Aufrufe: 109
  • P5290082.JPG
    P5290082.JPG
    42,9 KB · Aufrufe: 109
  • P5290081.JPG
    P5290081.JPG
    75,8 KB · Aufrufe: 109
  • P5290085.JPG
    P5290085.JPG
    106,2 KB · Aufrufe: 109
...und noch ein paar letzte.Wenns gefallen hat kann ich ja noch welche einstellen roll-
 

Anhänge

  • P5290088.JPG
    P5290088.JPG
    35 KB · Aufrufe: 109
  • P5290072.JPG
    P5290072.JPG
    72,2 KB · Aufrufe: 109
  • P5290071.JPG
    P5290071.JPG
    95,7 KB · Aufrufe: 109
  • P5290074.JPG
    P5290074.JPG
    75,2 KB · Aufrufe: 109
  • P5290067.JPG
    P5290067.JPG
    74,9 KB · Aufrufe: 109
  • P5290044.JPG
    P5290044.JPG
    46,1 KB · Aufrufe: 109
  • P5290047.JPG
    P5290047.JPG
    37 KB · Aufrufe: 109
  • P5290036.JPG
    P5290036.JPG
    56,9 KB · Aufrufe: 109
  • P5290049.JPG
    P5290049.JPG
    86,6 KB · Aufrufe: 109
Umfangreich bebilderte und mit umfassendem geschichtl. Hintergrund ergänzte Doku. eines amerik. "Marine/Küstenforts".... :lol: daumen- daumen- daumen- ....sehr schön. Gut gelungen....bestens gelungen. Gefällt mir gut.

Ich habe das Gefühl, ich kann mir recht gut vorstellen, wie das vor Ort real aussieht. :lol: daumen-

Bunker und Festungen sind eher nicht mein Beritt....gibt es so etwas Ähnliches in Europa eigentlich auch?!

Ich kenne als erhaltene Küstenbefestigung nur Fort "Kugelbake" in Cuxhaven...das sieht alles schon ein bisken anders aus....
 
Total Genial,

Super Bilder, und ganz unter uns,

wollen wir nicht alle so ne drehbare Kanone aufm Dach haben grins- grins-

daumen- daumen-
 
Schmunkmueller schrieb:
Bunker und Festungen sind eher nicht mein Beritt....gibt es so etwas Ähnliches in Europa eigentlich auch?!
Ich kenne als erhaltene Küstenbefestigung nur Fort "Kugelbake" in Cuxhaven...das sieht alles schon ein bisken anders aus....

Jede Menge lach- Nicht unbedingt Küstenbefestigungen aber wenn Du die alle besuchen willst hast Du ein Leben lang zu tun. Soweit ich weiß sind z.B. fast alle Forts in Verdun ursprünglich diese Bauart gewesen. Oder auch die deutschen Befestigungen in Elsaß-Lothringen. Meist sind diese Festungen in Europa historisch gewachsen d.h. als Kern gab es mal eine Burg um die im Laufe der Jahrhunderte dann modernere Anlagen errichtet wurden um der Entwicklung der Waffentechnik standzuhalten. Empfehlenswert zu besuchen in Deutschland: die Feste Marienberg in Würzburg mit dem Schloß der Fürstbischöfe als Kern. Sie spielte das letzte mal im preußisch-bayrischen Krieg 1866 eine aktive Rolle und blieb in ihrer Geschichte unbezwungen. Oder die Festung Wülzburg in Weißenburg. Ursprüglich ein Kloster wurde sie im 16.Jahrhundert zur festung umgebaut und blieb in ihrer geschichte unerobert (einmal wurde sie kampflos übergeben). Im ersten Weltkrieg war sie Kriegsgefangenenlager, unter anderem saß hier Charles de Gaulle ein, in der Nazizeit ein Internierungslager und heute (natürlich) Museum. Die Festung Coburg ist da auch noch zu empfehlen...
Ein weiteres Highlight wäre Ingolstadt. Rund um den alten Stadtkern eine mittelalterliche Verteidigungsanlage, darum eine "moderne" Anlage des 19.Jh. aus nassen Fronten, Kasernen, Kavalieren und Forts im Umland. Ingolstadt war bis 1918 als Fluchtfestung des bayrischen Königs bestimmt und war dementsprechend stark befestigt. Habe darüber mal im Ölfußforum (SDE) einen ziemlich langen Thread geschrieben da dort mein Großvater stationiert war.
In Italien kann ich Dir nur wärmstens die Stadt Lucca ans Herz legen, absolut sehenswert mit ihren komplett erhaltenen barocken Verteidigungsanlagen rund um den alten Stadtkern.
Das war nur ein kleiner Vorschlag...definitiv gibt es wohl in Europa hunderte dieser Plätze.
 
Wow!
Wirklich ein erstklassiger Beitrag daumen-

Da kommt direkt Fernweh auf, sich auch mal in ganz anderen Ländern nach anderen Orten umzuschauen. Danke für diesen Beitrag!
 
Thorolf schrieb:
Wow!
Wirklich ein erstklassiger Beitrag daumen-

Da kommt direkt Fernweh auf, sich auch mal in ganz anderen Ländern nach anderen Orten umzuschauen. Danke für diesen Beitrag!


Ohja sattel die Pferde ich komme mit grins- grins- grins-
 
Zurück
Oben