Ich habe in meiner Sammlung auch so eine "Personenrufanlage".
Da diese aus einer Gaststätte stammt, funktioniert der Rufweg andersherum.
In den "Gesellschaftszimmern" oder der Kegelbahn hingen Klingelknöpfe, sogenannte "Lustwalzen", mit denen die Servierkraft gerufen werden konnte.
Die Anlage scheint ein Eigenbau zu sein, viele Teile stammen aus Wehrmachtsgeräten, die Schalter und Sichtzeichen aus einer Feldfernsprechvermittlung 10 OB. Die Relais dürfte die Reichspost beigesteuert haben. Alle Verdrahtungen sind äusserst akkurat gemacht, die Einzeladern sind noch mit Guttaperchagefüllter Garnumwicklung versehen. Alle Adern sind sorgfältigst mit Wachsband gebündelt.
Das Gehäuse ist ein maßgefertigter Holzkasten, beste Tischlerarbeit.
So sieht es aus:
Ein Blick in die Klingel:
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Das Innenleben:
Die Funktionsweise war folgende:
Durch Drücken des Rufknopfes wechselte das zugeordnete Sichtzeichen von Schwarz auf Schwarzweiß, gleichzeitig ertönte der oben auf dem Gerät angebrachte Wecker. Durch Quittiern des Rufes mit dem unter dem Sichtzeichen angebrachten Schalthebels wird der Wecker ausgeschaltet und das Sichtzeichen wieder in den Ruhezustand zurückversetzt.
Betrieben wird die Anlage über einen Schwachstrom-Klingeltrafo.
Ausgelegt war die Rufanlage für 3 Rufstellen, Verdrahtung und Gehäuseöffnungen für eine weitere Stelle vorbereitet.
Ob die Rufanlage noch läuft, kann ich derzeit nicht sagen, ein Probelauf steht noch aus.