Thorolf
erfahrenes Mitglied
Hier mal ein sehr kleines Museum - das Alte Wasserwerk in Wesel.
Das Wasserwerk ging 1886 in Betrieb und versorgte bis 1956 die Stadt Wesel mit Wasser.
Es liegt, gute 6 Meter oberhalb, an der Lippe, die ungefähr einen Kilometer weiter in den Rhein mündet.
Das Gebäude wurde 1903 den steigenden Anforderungen baulich vergrößert und ist in diesem Zustand bis heute erhalten. Der vordere Teil wird, soweit ich denken kann, privat bewohnt.
Bis in die frühen 90er sah es aber nicht so aus wie auf den folgenden Bildern.
Es war noch dreckig und verstaubt, die Maschinen und Anlagen waren in desolatem Zustand...es hatte bis in die frühen 90er eher was von einem unheimlichen Ort...das könnte aber auch an meinen noch nicht soooo vielen Lebensjahren gelegen haben
Markant ist der Schonstein - über die Höhe habe ich aber leider keine Informationen gefunden ratlos-
Anfang der 80er Jahre besann man sich dieses technischen Kleinods und nach und nach wurde das Gebäude und vor allem das technische Innenleben restauriert. 1983 wurde es zum technischen Denkmal erklärt und seit 1986 kann man das Museum entweder auf Anfrage oder zu bestimmten Wochenenden (Ostern, Pfingsten etc.) kostenlos besuchen.
Im hinteren Teil des Gebäudes befindet sich die ehemalige Werkstatt mit einem sehr schön restaurierten Kessel - die Bauart dürfte der ein oder andere von diversen anderen Orten kennen :wink:
Den mittleren Teil des Gebäudes habe ich nicht fotografiert. Dort befanden sich einige wenige kleine Büros und der ehemalige Standort der ersten Dampfpumpe. Jetzt dient er als Aufenthaltsraum wo es Kaffee und Kuchen gibt :wink:
Im hinteren Teil des vorderen Hauptgebäudes, ca. 6 Meter tiefer im offenen "Keller", befindet sich eine (zweite) Kreiselpumpe mit E-Motor aus dem Jahr 1928 mit dem dazugehörigen Stromanschluß - der aber 3 Meter höher liegt...
...daneben befindet sich eine Chloranlage, die 1938 in Betrieb ging. Der Grund: Das gewonnene Sickerwasser/Uferfiltrat der Lippe war nicht mehr wirklich Trinkwassertauglich...klassische Folgen der Industrialisierung
Um eine dauerhafte Wasserversorgung zu gewährleisten, wurde 1938 neben der E-Pumpe und der Dampfpumpe (später mehr) eine gasbetriebene Kreiselpumpe in Betrieb genommen:
Um Reperaturen an den Pumpen durchführen zu können wurde ein kleiner Deckenkran in die Halle mit eingebaut:
Eine Halle weiter und noch ein paar Meter näher am Grundwasser ist das technische Herzstück des Wasserwerkes - die Dampfpumpe:
Sie ist mittlerweile wieder (eingeschränkt) funktionsfähig und wird an den Besuchstagen mehrmals täglich für ein paar Minuten per Druckluft betrieben. In Betrieb war diese Pumpe von 1903 bis 1947. Wurde aber bis zur Schließung des Wasserwerkes 1956 weiter in betriebsfähigem Zustand gehalten.
Direkt neben der Dampfpumpe wurde 1924 eine E-Pumpe installiert - leider habe ich da nur ein recht schlechtes Foto das den Gesamteindruck vermittelt:
Die Leistung entsprach der Dampfpumpe - die technischen Daten habe ich aber grade nicht griffbereit. Dürften in etwa aber bei 30-40 KW Leistung, 100-130 m³/h Förderleistung und einer Förderhöhe von 50 Metern liegen.
Der Hauptstromanschluß, der 1924 im Hauptpumpenraum eingebaut wurde:
Anfang der 50er Jahre wurde deutlich, dass die Leistung des Wasserwerkes nicht mehr ausreichen würde. Im nur gut 600 Meter entfernten Bagelwäldchen wurde daraufhin das Wasserwerk II gebaut. In Betrieb war es von 1956 und löste sofort das Alte Wasserwerk ab. Es sicherte bis 1997 - neben zwei weiteren Wasserwerken (Bauhjahre 1961 sowie 1978) - die Wasserversorgung in Wesel. Ab ca. 1992 diente es nur noch zur Beimischung und Druckausgleich für den Weseler Süden bzw. Osten, da die anderen Wasserwerke, im Norden liegend, qualitativ schlechteres Wasser lieferten.
Seitdem steht es im Dornröschenschlaf herum...ein Abriß wurde schon mehrfach verschoben und steht aktuell nicht mehr zur Diskussion. Was sich aber aufgrund der neuen B58n schnell ändern kann. Denn diese soll keine 20 Meter davon entfernt gebaut werden...
Das Wasserwerk ging 1886 in Betrieb und versorgte bis 1956 die Stadt Wesel mit Wasser.
Es liegt, gute 6 Meter oberhalb, an der Lippe, die ungefähr einen Kilometer weiter in den Rhein mündet.
Das Gebäude wurde 1903 den steigenden Anforderungen baulich vergrößert und ist in diesem Zustand bis heute erhalten. Der vordere Teil wird, soweit ich denken kann, privat bewohnt.
Bis in die frühen 90er sah es aber nicht so aus wie auf den folgenden Bildern.
Es war noch dreckig und verstaubt, die Maschinen und Anlagen waren in desolatem Zustand...es hatte bis in die frühen 90er eher was von einem unheimlichen Ort...das könnte aber auch an meinen noch nicht soooo vielen Lebensjahren gelegen haben
Markant ist der Schonstein - über die Höhe habe ich aber leider keine Informationen gefunden ratlos-
Anfang der 80er Jahre besann man sich dieses technischen Kleinods und nach und nach wurde das Gebäude und vor allem das technische Innenleben restauriert. 1983 wurde es zum technischen Denkmal erklärt und seit 1986 kann man das Museum entweder auf Anfrage oder zu bestimmten Wochenenden (Ostern, Pfingsten etc.) kostenlos besuchen.
Im hinteren Teil des Gebäudes befindet sich die ehemalige Werkstatt mit einem sehr schön restaurierten Kessel - die Bauart dürfte der ein oder andere von diversen anderen Orten kennen :wink:
Den mittleren Teil des Gebäudes habe ich nicht fotografiert. Dort befanden sich einige wenige kleine Büros und der ehemalige Standort der ersten Dampfpumpe. Jetzt dient er als Aufenthaltsraum wo es Kaffee und Kuchen gibt :wink:
Im hinteren Teil des vorderen Hauptgebäudes, ca. 6 Meter tiefer im offenen "Keller", befindet sich eine (zweite) Kreiselpumpe mit E-Motor aus dem Jahr 1928 mit dem dazugehörigen Stromanschluß - der aber 3 Meter höher liegt...
...daneben befindet sich eine Chloranlage, die 1938 in Betrieb ging. Der Grund: Das gewonnene Sickerwasser/Uferfiltrat der Lippe war nicht mehr wirklich Trinkwassertauglich...klassische Folgen der Industrialisierung
Um eine dauerhafte Wasserversorgung zu gewährleisten, wurde 1938 neben der E-Pumpe und der Dampfpumpe (später mehr) eine gasbetriebene Kreiselpumpe in Betrieb genommen:
Um Reperaturen an den Pumpen durchführen zu können wurde ein kleiner Deckenkran in die Halle mit eingebaut:
Eine Halle weiter und noch ein paar Meter näher am Grundwasser ist das technische Herzstück des Wasserwerkes - die Dampfpumpe:
Sie ist mittlerweile wieder (eingeschränkt) funktionsfähig und wird an den Besuchstagen mehrmals täglich für ein paar Minuten per Druckluft betrieben. In Betrieb war diese Pumpe von 1903 bis 1947. Wurde aber bis zur Schließung des Wasserwerkes 1956 weiter in betriebsfähigem Zustand gehalten.
Direkt neben der Dampfpumpe wurde 1924 eine E-Pumpe installiert - leider habe ich da nur ein recht schlechtes Foto das den Gesamteindruck vermittelt:
Die Leistung entsprach der Dampfpumpe - die technischen Daten habe ich aber grade nicht griffbereit. Dürften in etwa aber bei 30-40 KW Leistung, 100-130 m³/h Förderleistung und einer Förderhöhe von 50 Metern liegen.
Der Hauptstromanschluß, der 1924 im Hauptpumpenraum eingebaut wurde:
Anfang der 50er Jahre wurde deutlich, dass die Leistung des Wasserwerkes nicht mehr ausreichen würde. Im nur gut 600 Meter entfernten Bagelwäldchen wurde daraufhin das Wasserwerk II gebaut. In Betrieb war es von 1956 und löste sofort das Alte Wasserwerk ab. Es sicherte bis 1997 - neben zwei weiteren Wasserwerken (Bauhjahre 1961 sowie 1978) - die Wasserversorgung in Wesel. Ab ca. 1992 diente es nur noch zur Beimischung und Druckausgleich für den Weseler Süden bzw. Osten, da die anderen Wasserwerke, im Norden liegend, qualitativ schlechteres Wasser lieferten.
Seitdem steht es im Dornröschenschlaf herum...ein Abriß wurde schon mehrfach verschoben und steht aktuell nicht mehr zur Diskussion. Was sich aber aufgrund der neuen B58n schnell ändern kann. Denn diese soll keine 20 Meter davon entfernt gebaut werden...