Kleiner geschichtlicher Abriss über das Sacre Coeur. Stammt von der damaligen Website Anno 2000 ;-)
Der Schlussakkord ist natürlich Geschichte.
Die Geschichte des Sacre Coeur begann schon Ende des 19. Jahrhunderts, genauer im Jahre 1876.
Der Wirt Heinrich Lünenbürger erbaute den ersten Teil des Hauses Lünenbürger, dem bis zum heutigen Stadium des Ausbaus
noch viele Teile folgen sollten. Das Haus Lünenbürger deckte mit dem Angebot als Gaststätte mit Theke und Gesellschaftszimmer,
einer Kegelbahn und einem Saal zum Feiern größerer Feste all die Bedürfnisse der ansäßigen Bürger und Vereine.
Die Nachfolge des Wirtes Heinrich Lünenbürger trat sein Sohn Fritz schon sehr frühzeitig anfang der 20er Jahre an.
Unter seiner Leitung wurde aus der Gaststätte ein Tanzlokal mit bestem Ruf über Dortmund hinaus.
Es wurde nicht nur zum Tanz geladen. Alte Veranstaltungsplakate zeugen auch von Lichtspielvorführungen, Varieté und Kabarett.
Tanz war an jedem Wochenende um 16:00 Uhr und Abends, wobei der Zulauf so groß war, daß man Sonntag nachmittags auf der Straße
Schlange stand. Übrigens wurden viele Husener Ehen bei "Lünebürger" angebahnt.
Der große Saal wurde später noch durch einen weiteren Saal ergänzt, seitlich wurde eine Bühne eingebaut.
Desweiteren wurde eine Gartenwirtschaft hinzugefügt.
Bis Ende der 40er Jahre leitete Fritz Lünenbürger die Gaststätte, mußte sie dann jedoch aus gesundheitlichen Gründen verpachten.
Unter mehreren Pächtern wurde das "Haus Lünenbürger" mit seinem alten Namen weitergeführt,
bis es im Jahre 1969 mit einigen Striptease-Vorführungen als Sacré Coeur,
dem Namen einer im romantischen Stil erbauten Kirche im Pariser Künstlerviertel Montmatré, eröffnet wurde.
Für einen Skandal sorgte die Schließung durch das Ordnungsamt Anfang der 80er Jahre.
Das Sacré Coeur hieß inzwischen unter anderer Leitung "Paint House".
Die Hippie-Jahre und die damit beginnende Drogenproblematik erreichte auch die Gaststätte.
Nicht auszuschließen ist ein Zusammenhang mit dem seinerzeit vorhandenen Therapiezentrum zur Bekämpfung des Drogenmißbrauchs,
das im alten und inzwischen abgerissenen Pfarrhaus der evangelischen Kirchengemeinde untergebracht war.
So entwickelte sich das "Paint House" allmählich zum "Szenentreff".
Davon ist heute nichts mehr übrig. Das Sacré Coeur bietet heute gepflegte Gastronomie mit Biergarten sowie kulturelle Live-Veranstaltungen für Freunde der Blues-, Rock-, Soul- und gelegentlich auch der Reggaemusik.
Viele große Stars, wie Chris Farlowe, Edward 2, The Kilkenny Band, Blues Company und nicht zuletzt Die Komm´mit Mann!s kehren regelmäßig ein, um ihre musikalischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.
So erfreut sich vor allem das seit 1990 neu eröffnete Gartenlokal, das von der heutigen Freizeitgesellschaft genauso besucht wird, wie es schon unsere Großeltern zu Beginn des 20. Jahrhunderts taten, besonderer Beliebtheit.