Es ist ein Denkmal des Kalten Krieges. 20 Jahre lang wurden im Lager Golf atomare Sprengköpfe gelagert. Am 12. September haben 36 Leser die Möglichkeit, an einer Führung durch die Bunker teilzunehmen
Meidelstetten Zwischen Ende der 60er Jahre und Anfang der 90er Jahre gehörte der Inhalt des Sondermunitionslagers Golf zu den bestgehüteten Geheimnissen in Deutschland. Heute lagern im sogenannten Lager "J", das der Gemeinde Hohenstein gehört, zeitweise Sprengstoffe einer zivilen Firma. Das angrenzende Lager "K" mit seinen 16 Bunkern hat die Stadt Trochtelfingen an Privatpersonen und Vereine vermietet.
Seit dem Abzug der amerikanischen Soldaten vor 16 Jahren war das ehemalige militärische Sperrgebiet erst ein Mal 1995 für die Bevölkerung zugänglich. Seitdem ist das Areal für die Öffentlichkeit tabu.
Mitte der 60er Jahre fiel im Bonner Verteidigungsministerium die Entscheidung. Das neue Sondermunitionslager mit dem Namen Golf wird nicht weit von der Engstinger Eberhard-Finckh-Kaserne im Haider Gemeindewald gebaut.
Es entstehen ein Wachgebäude und zwei Wachtürme. Links neben dem Eingang die Heizzentrale, dahinter das "Maintenance & Assembly"-Gebäude, in dem kleinere Reparaturen an den Sprengköpfen vorgesehen sind. Ein paar Meter weiter sind zwei in den Hang gebaute Bunker. Das ganze Areal umgibt eine dreifache Umzäunung, Panzersperren und mächtige Unterstände.
Als Nato-Mitglied ist die Bundeswehr verpflichtet, in Deutschland Nuklear-Gefechtsköpfe der amerikanischen Armee einzulagern. Zuerst für die Sergeant-Raketen, dann für die leistungsfähigeren Lance-Raketen. Sie sind im Lager Golf, das die Militärs nur "J" nennen, aufbewahrt.
Es ist so konstruiert, dass in den "inneren Sperrbereich" nur die amerikanischen Soldaten des "84th US Army Fieldartillery Detachment" Zutritt haben. Den "äußeren Sperrbereich" bewacht die sogenannte "Host Nation", die Soldaten des Raketenartilleriebataillons 250.
Im "K"-Lager, das sich einen Steinwurf entfernt auf Trochtelfinger Gemarkung befindet, liegen in den zehn kleinen und sechs großen Bunkern die Raketenmotoren sowie Bundeswehr-Munition. Mitte der 80er Jahre gleicht das Lager einer uneinnehmbaren Festung. Eine Folge der stärker werdenden Friedensbewegung und der Tatsache, dass der sowjetische Geheimdienst immer wieder Versuche unternimmt, das Lager auszuspionieren.
Anfang der 90er Jahre verlässt die US-Armee das Gelände. Während des Auflösungsappells des Raketenartilleriebataillons 250 im März 1993 bestätigt zum ersten Mal ein hochrangiger deutscher Offizier, dass im Lager Golf "bis Ende 1991 nukleare Sprengköpfe gelagert waren".
Nach der Schließung der Eberhard-Finckh-Kaserne übernimmt Ende 1993 die Bundesvermögensverwaltung das ehemalige Atomwaffenlager. Drei Jahre später machen Hohenstein und die Stadt Trochtelfingen Gebrauch von ihrem Rückkaufsrecht.
Meidelstetten Zwischen Ende der 60er Jahre und Anfang der 90er Jahre gehörte der Inhalt des Sondermunitionslagers Golf zu den bestgehüteten Geheimnissen in Deutschland. Heute lagern im sogenannten Lager "J", das der Gemeinde Hohenstein gehört, zeitweise Sprengstoffe einer zivilen Firma. Das angrenzende Lager "K" mit seinen 16 Bunkern hat die Stadt Trochtelfingen an Privatpersonen und Vereine vermietet.
Seit dem Abzug der amerikanischen Soldaten vor 16 Jahren war das ehemalige militärische Sperrgebiet erst ein Mal 1995 für die Bevölkerung zugänglich. Seitdem ist das Areal für die Öffentlichkeit tabu.
Mitte der 60er Jahre fiel im Bonner Verteidigungsministerium die Entscheidung. Das neue Sondermunitionslager mit dem Namen Golf wird nicht weit von der Engstinger Eberhard-Finckh-Kaserne im Haider Gemeindewald gebaut.
Es entstehen ein Wachgebäude und zwei Wachtürme. Links neben dem Eingang die Heizzentrale, dahinter das "Maintenance & Assembly"-Gebäude, in dem kleinere Reparaturen an den Sprengköpfen vorgesehen sind. Ein paar Meter weiter sind zwei in den Hang gebaute Bunker. Das ganze Areal umgibt eine dreifache Umzäunung, Panzersperren und mächtige Unterstände.
Als Nato-Mitglied ist die Bundeswehr verpflichtet, in Deutschland Nuklear-Gefechtsköpfe der amerikanischen Armee einzulagern. Zuerst für die Sergeant-Raketen, dann für die leistungsfähigeren Lance-Raketen. Sie sind im Lager Golf, das die Militärs nur "J" nennen, aufbewahrt.
Es ist so konstruiert, dass in den "inneren Sperrbereich" nur die amerikanischen Soldaten des "84th US Army Fieldartillery Detachment" Zutritt haben. Den "äußeren Sperrbereich" bewacht die sogenannte "Host Nation", die Soldaten des Raketenartilleriebataillons 250.
Im "K"-Lager, das sich einen Steinwurf entfernt auf Trochtelfinger Gemarkung befindet, liegen in den zehn kleinen und sechs großen Bunkern die Raketenmotoren sowie Bundeswehr-Munition. Mitte der 80er Jahre gleicht das Lager einer uneinnehmbaren Festung. Eine Folge der stärker werdenden Friedensbewegung und der Tatsache, dass der sowjetische Geheimdienst immer wieder Versuche unternimmt, das Lager auszuspionieren.
Anfang der 90er Jahre verlässt die US-Armee das Gelände. Während des Auflösungsappells des Raketenartilleriebataillons 250 im März 1993 bestätigt zum ersten Mal ein hochrangiger deutscher Offizier, dass im Lager Golf "bis Ende 1991 nukleare Sprengköpfe gelagert waren".
Nach der Schließung der Eberhard-Finckh-Kaserne übernimmt Ende 1993 die Bundesvermögensverwaltung das ehemalige Atomwaffenlager. Drei Jahre später machen Hohenstein und die Stadt Trochtelfingen Gebrauch von ihrem Rückkaufsrecht.