In den Fehdezeiten des Mittelalters lebte (so erzählt uns die Sage) auf der Burg Rodenstein ein Ritter, tapfer von Gemüth und schön von Gestalt, welcher, allen seinen Nachbarn fürchterlich, nur Jagd und Krieg liebte. Kein Weib konnte sein Herz gewinnen. Da sagte der Pfalzgraf ein Turnier gen Heidelberg an, und lud die Ritter vom Rhein, Neckar und Main zu männlichen Spielen ein. Auch Rodenstein erschien. Er saß auf muthigem Rosse, mit goldener Decke behängt; mit glänzendem Wappen und Helme mit Federn geschmückt; Zeichen des edlen Stammes, durch mehrere Ahnen erprobt. Im Turniere stach er alle Gegner vom Sattel, und aus den schönsten der Hände erhielt er den rühmlichen Preis.
Mit klopfendem Herzen im Busen,
Mit liebevollem Auge gab ihm
Das schüchterne Fräulein von Hochberg
Das kostbare Rittergeschmeid.
Kaum hatte Rodenstein sie erblickt, als sein Herz zum erstenmal sich von Liebe getroffen fühlte. Bei der Tafel schon erklärt er ihr seine Neigung, und sie, von der Schönheit und dem Muthe des Mannes geblendet, gab ihm ihre Hand und - ihr Herz.
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Glücklich lebten sie eine Zeitlang und vergnügt auf der kriegerischen Burg, und Rodenstein schien an Mariens Seite das wilde Spiel der Waffen und das mörderische der Jagd schon vergessen zu haben, als er mit seinen Nachbarn im Walde in eine Fehde verwickelt wurde. Vom Kampfe wollt´ ihn die Gattin, schon ehelich gesegnet, durch Liebe zurückhalten. Sie beschwor ihn zu bleiben bei der Liebe zum Kinde, das unter dem Herzen sie trug. Doch - nein! Rodenstein war schon der häuslichen Freuden, war schon der Gattin müde geworden. Er zog mit seinen Reisigen aus der Burg, ohne auf ihre Bitte, ihre Thränen zu achten; und da sie kniefällig ihm den Weg sperrte, stieß er sie unfreundlich zurück, und ließ sie einsam, trauernd und händeringend in der Brautkammer liegen. Bald hierauf kam sie mit einem todten Knäblein nieder, das ihr selbst den Tod brachte. Der Ritter lag indeß noch im Felde, harrend des Feindes in der Nähe von Schnellert bei Nacht. Da sah er vom Walde her ihm nähern sich eine bleiche Gespenstergestalt. Die Haare zu Berge ihm stehen, so wenig er auch sonst sich gefürchtet; mit Schrecken erblickt er die Gattin erblasset das Kind in dem Arme, jetzt vor sich.
Mit dumpfer, doch vornehmlicher Stimme spricht sie zu ihm:
"Du hast deine Schwüre gebrochen,
"Du hast deine Ehe entweiht;
"Du hast deine Gattin gemordet,
"Du hast deinen Knaben gewürgt.
"Darum ziehe als schleuslicher Bote
"Des Krieges im Lande herum,
"Und künde dem ängstlichen Volke
"Die künft´gen Verwüstungen an!
Sie sprachs und verschwand. Rodenstein fiel bald hernach in einem Gefechte. Halbtodt brachte man ihn nach Schnellerts zum Burgvogte, wo bald seine wilde Seele er aushauchte.
Und seit seinem blutigen Tode
Geht er als Gespenste umher,
Mit Reutern und Rossen umgeben,
Und schrecklich bei finsterer Nacht.
Und wenn in dem römischen Reiche
Sich fern eine Fehde entspinnt,
So ziehet er aus seinen Ruinen,
Verkündend den kommenden Krieg.
So lehrt uns die Kunde der Vorzeit; so glaubte man, und glaubt es noch heute - freilich nicht allgemein, daß es keine so ganz leere Sage sey, um die Existenz jenes wilden Burggeistes.
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Und als Wir dann heimfuhren war es schon Dunkel. Aus dem Wald kamen seltsame Geräuche und mein Hund fing an zu Jaulen? :wink:
Mit klopfendem Herzen im Busen,
Mit liebevollem Auge gab ihm
Das schüchterne Fräulein von Hochberg
Das kostbare Rittergeschmeid.
Kaum hatte Rodenstein sie erblickt, als sein Herz zum erstenmal sich von Liebe getroffen fühlte. Bei der Tafel schon erklärt er ihr seine Neigung, und sie, von der Schönheit und dem Muthe des Mannes geblendet, gab ihm ihre Hand und - ihr Herz.
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Glücklich lebten sie eine Zeitlang und vergnügt auf der kriegerischen Burg, und Rodenstein schien an Mariens Seite das wilde Spiel der Waffen und das mörderische der Jagd schon vergessen zu haben, als er mit seinen Nachbarn im Walde in eine Fehde verwickelt wurde. Vom Kampfe wollt´ ihn die Gattin, schon ehelich gesegnet, durch Liebe zurückhalten. Sie beschwor ihn zu bleiben bei der Liebe zum Kinde, das unter dem Herzen sie trug. Doch - nein! Rodenstein war schon der häuslichen Freuden, war schon der Gattin müde geworden. Er zog mit seinen Reisigen aus der Burg, ohne auf ihre Bitte, ihre Thränen zu achten; und da sie kniefällig ihm den Weg sperrte, stieß er sie unfreundlich zurück, und ließ sie einsam, trauernd und händeringend in der Brautkammer liegen. Bald hierauf kam sie mit einem todten Knäblein nieder, das ihr selbst den Tod brachte. Der Ritter lag indeß noch im Felde, harrend des Feindes in der Nähe von Schnellert bei Nacht. Da sah er vom Walde her ihm nähern sich eine bleiche Gespenstergestalt. Die Haare zu Berge ihm stehen, so wenig er auch sonst sich gefürchtet; mit Schrecken erblickt er die Gattin erblasset das Kind in dem Arme, jetzt vor sich.
Mit dumpfer, doch vornehmlicher Stimme spricht sie zu ihm:
"Du hast deine Schwüre gebrochen,
"Du hast deine Ehe entweiht;
"Du hast deine Gattin gemordet,
"Du hast deinen Knaben gewürgt.
"Darum ziehe als schleuslicher Bote
"Des Krieges im Lande herum,
"Und künde dem ängstlichen Volke
"Die künft´gen Verwüstungen an!
Sie sprachs und verschwand. Rodenstein fiel bald hernach in einem Gefechte. Halbtodt brachte man ihn nach Schnellerts zum Burgvogte, wo bald seine wilde Seele er aushauchte.
Und seit seinem blutigen Tode
Geht er als Gespenste umher,
Mit Reutern und Rossen umgeben,
Und schrecklich bei finsterer Nacht.
Und wenn in dem römischen Reiche
Sich fern eine Fehde entspinnt,
So ziehet er aus seinen Ruinen,
Verkündend den kommenden Krieg.
So lehrt uns die Kunde der Vorzeit; so glaubte man, und glaubt es noch heute - freilich nicht allgemein, daß es keine so ganz leere Sage sey, um die Existenz jenes wilden Burggeistes.
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Und als Wir dann heimfuhren war es schon Dunkel. Aus dem Wald kamen seltsame Geräuche und mein Hund fing an zu Jaulen? :wink: