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Heimatmuseum Versmold

S4Mog

erfahrenes Mitglied
Ich möchte euch hier ein kleines aber feines Museum ans Herz legen,

das Heimatmuseum Versmold.

Das Heimatmuseum Versmold, Speckstraße 12, wird getragen vom Heimatverein Versmold, der sich bereits 1937 gegründet hat.

Untergebracht ist das Museum seit 1994 in einem typisch westfälisch-ravensbergischem Kotten, der von einem Mitglied zur Verfügung gestellt wurde.P3290117.jpg

In diesem aufwendig sanierten Gebäude finden sich mehrere Dauerausstellugsräume zur Ortsgeschichte:

-das "Delius-Zimmer, das an die große Bedeutung der Leineweberei und Segeltuchfabrikation erinnert. Dazu gehört auch ein alter Handwebstuhl, der von einigen Mitgliederinnen zum Weben von Küchenhandtüchern genutzt wird.P3290116.jpg

Einen großen Platz nimmt die Fleischereigeschichte Versmolds ein. Mehrere alte Fleischereimaschinen, Informationstafeln über die alten ortsansässigen Wurst-, Schinken- und Fleischwarenhersteller sowie etliche Geräte und Werkzeuge aus der Zeit der nebenerwerblichen Hausschlachterei finden dort ihren Platz.P3290113.jpgP3290114.jpg

Die ehemalige Deele ist jedes Jahr für wechselnde Ausstellungen vorgesehen, eine "Jahresausstellung" von Ostern bis in den Oktober und eine "Kurzausstellung" im Oktober und November. Dazu kommt in der Winterzeit eine "Handarbeitsausstellung".P3290115.jpg
Die Themen der Jahresausstellung richten sich oft nach anstehenden Jubiläen, wie "100 Jahre TWE", "90 Jahre Automobil in Versmold", "100 Jahre Strom in Versmold/ 100 Jahre Stadtwerke", aber auch regionalgeschichtliches findet sich: "Ziegeleien in Versmold", "Wege in die neue Welt; Versmolder Auswanderer" oder "Im Sturm der Zeit - Delius-Segeltuch auf allen Weltmeeren".

Hinter dem Haupthaus ist ein typisch westfälischer Bauerngarten angelegt, ein Ziehbrunnen und eine historische "Sandsteingrotte" mit zwei Bänken läd bei gutem Wetter zum Verweilen ein.

Der Heimatverein hat mittlerweile um 700 Mitglieder, und kommt erstaunlicherweise ohne Lamndesfördermittel aus.
Getragen vom Engagement mit Herz und Hand seiner zumeist langjährigen Mitglieder ist es in der Saison jeden Mittwochnachmittag und Sonntags geöffnet.
 
Das Museum hat noch mehrere Nebengebäude.

Zuerst wurde 1995 auf der Freifläche vor dem Haupthaus eine "Remise", also Scheune für landwirtschaftliches Gerät in Fachwerkbauweise errichtet.scheune.jpg

Später wurde daran eine Cafeteria mit 50 Sitzplätzen angebaut. Dort gibt es in der Saison jeden ersten Sonntag im Monat frisch gebackenes Brot und "Verwandtenabwehrgebäck" (Butterkuchen) aus dem 1999 neu errichteten Backspeicher mit Steinofen.P3290107.jpg
Das Einheizen und Backen übernehmen gelernte Mitglieder.P3290080.jpg

Im Jahre 2003 wurde dann nach historischem Vorbild eine typische Dorfschmiede in Ziegelbauweise errichtet.heimat_3.jpg Dies ist mein bevorzugter Arbeitsbereich, da ich das Schmiedehandwerk noch in Teilen in meiner Ausbildung zum Landmaschinenmechaniker gelernt habe. Gelegentlich kommt zur Vorführung ein gelernter Hufschmied, dem ich zur Hand gehe.100_2983.jpg
 
Der bislang größte Fachwerkneubau entstandt 2009/10 mit der großzügig gehaltenen Tischlerei.P3290112.jpg

Im Erdgeschoß befindet sich eine Auswahl an Tischlereigeräten, dazu gehören neben den obligatorischen Hobelbänken diverse Maschinen von Bandsäge, Hobelmaschine bis hin zu Leimofen und großer Furnierpresse.P3290102.jpgP3290100.jpg

Unterm Dach finden sich neben dem Archiv eine Schusterei, deren Geräte hatte unser Vereinsvorsitzender bis zur Schließung seines Schuhgeschäfts größtenteils noch in Benutzung.P3290103.jpg
Daneben hat eine alte Schneidereiausstattung ihren Platz gefunden.
Im Vorderhaus befinden sich großzügige sanitäre behindertengerechte Anlagen, diese ersetzen das kleine "Plumsklo" im Haupthaus.

Beim Bau der Tischlerei habe ich damals meinen Jahresurlaub "geopfert", und meine Kenntnisse im Fachwerkbau auf praktische Weise erweitert.

Ohne freiwillige Mitarbeiter geht eben nichts in so einem Verein. Alle aktiven Mitglieder werden für die Arbeiten eingespannt, die ihnen am meisten gefällt. Das beginnt bei der Pflege des Gartens und der Grünanlagen, geht weiter über den Museumsdienst im Haupthaus, in der Cafeteria und der Backstube; bishin zu den Fachkräften für Schmiede, Tischlerei und den kleinen allfälligen Reparaturen rund um die Gebäude.
Auch der Bereich Archiv und Heimatforschung ist ein wichtiger Bestandteil der Museumsarbeit.
Eine besondere Erfahrung für meine Frau und mich war die Vorbereitung der letztjährigen Jahresausstellung "Ziegeleien in Versmold", die wir dem Vereinsvorstand "schmackhaft" gemacht hatten. Also wurden wir auch gleich "in die Pflicht genommen" und in die Vorbereitung, Aufbau und Durchführung direkt eingebunden.
Etwas Ausstellungserfahrung hatte ich in fünf Jahren zuvor schon in den Herbstausstellungen sammeln können, als es hieß: "Versmolder Sammler zeigen ihre Schätze". Zunächst nur auf küchentischgroßer Fläche, zuletzt auf etwa 40 m² im Dachgeschoß des Haupthauses, wurde ich immer mehr in die Ausstellungsarbeit eingebunden.
 
Unser jüngster Neubau ist der Nachbau eines Bienenhauses aus dem Freilichtmuseum am Aasee in Münster.P3290108.jpg

Im Inneren mit typischer Imkereiausstattung versehen, werden dort drei Bienenvölker in zwei geschlossene Bienenstöcke einziehen. Zusätzlich gibt es einen Schaustock, dessen Seitenteile zur ungefährlichen Beobachtung geöffnet werden können.
Aussen am Haus freistehend aufgestellt ist ein runder "betretbarer" Bienenstock. Durch eine Tür in der Seite wird diese Anlage begangen, durch Fliegendraht vom Betrachter getrennt, befindet sich über diesem ein aktives Bienenvolk.P3290109.jpgP3290111.jpgP3290110.jpg

Das Bienenhaus wird von einem professionellen Imker betreut, der ebenfalls Mitglied im Heimatverein ist.

Das Bienenhaus wird am 12.04.2015, also nächsten Sonntag, feierlich eröffnet.
Passend dazu läuft die Jahresausstellung "Imkerei - Gestern und Heute" an.
Das Backhaus wird dazu wieder Brot und Kuchen liefern!

Wer mehr über den Heimatverein Versmold erfahren möchte, kommt einfach an einem der Öffnugstage zu Besuch. Weitere Informationen gibt es auf der frisch renovierten Homepage:http://www.heimatverein-versmold.de/index.php?id=1

Vielleicht trifft man sich mal dort.

Grüße, euer S4Mog
 
Bienenhaus kratz- ? Ist das nicht Massentierhaltung staunen- ? Die armen Tiere müssen ja übereinander krabbeln. Da haben die Kinder im Schulbus ja mehr Platz..
Und dann die Staatsform- haben die nicht noch eine Monarchie, mit Königin und so Verschwoer- ? Ist das nicht etwas rechtslastig? soso-
evil-
 
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