Die speziellen am Kaisberg kenne ich nicht, aber zu Hügelgräbern kann ich Dir was sagen.
"Hügelgrab" ist ein Sammelbegriff und umfaßt Grablegungen von der Jungsteinzeit über die Bronze und Eisenzeit bis zur Völkerwanderungszeit in Europa.
Außerhalb Europas gibt es sie auch, aber zeitlich sind sie nicht direkt mit den europäischen zu vergleichen. Prinzipiell hat eben jedes Volk seine eigene Steinzeit, Bronzezeit etc gehabt, irgendwann in der Geschichte.
Manche Völker, zB die traditionellen Ureinwohner Australiens oder Teile Afrikas leben zZt in ihrer Steinzeit.
Ein Grabhügel mit typischer Scheibenform aus der frühen Bronzezeit in Westphalen muß also nicht zeitgleich mit einem gleichen Exemplar in Indien entstanden sein.
Es gibt verschiedene Typen von Hügelgräbern, Bauart der Grabkammer und Baumaterial ebenso wie Form und Größe des Hügels können stark variieren.
Ursprünglich wurde an bevorzugter Stelle, meist höhere Geländepunkte, Fernwege, Kreuzwege, Nähe von Heiligtümern etc eine Grabkammer angelegt.
Das kann ein einfaches Loch für eine Urne gewesen sein, oder für einen Holz oder Steinsarg, manchmal waren es sogar Kammern in Zimmergröße, wo eine offenbar herausragende Person samt Gerätschaften, Schmuck, Waffen und sogar Pferden und Pferdewagen zu Grabe gelegt wurden. Die Kammern waren meist aus Holz geschalt, aber auch Steinkammern sind bekannt.
Anschließend wurde ein großer Hügel darüber aufgeschüttet, dieser manchmal noch mit einem Steinring außenrum befestigt.
Der Hügel erodiert im Laufe der Jahrtausende, selbst auf gut erhaltene kann man noch locker 2/3 Höhe und Umfang draufrechnen.
Wenn der Hügel einst verschwunden ist, und der Bauer mit dem Pflug an den Kammersteinen hängenbleibt, ist dann nur noch das Kammergrab übrig. Man kann wohl davon ausgehen, daß die meisten Großstein- Kammer und Steinkistengräber ursprünglich mit einem Hügel versehen waren.
Schöne Beigaben wurden übrigens in den Hügelgräbern südl. von Soest gefunden, unter anderem eine wunderschöne goldene Runenfibel. Offenbar war Soest auch schon im 6. Jhr n.Chr. ein wohlhabender Ort gewesen, wahrscheinlich auf Grund der Salzquelle.