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Lipperbruch: Was ist das für ein Gebäude?

dejalo

erfahrenes Mitglied
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Entdeckt in Lipperbruch. Professor- Was ist das für ein Gebäude und was war da früher mal untergebracht? kratz- ratlos-
Heute befinden sich teils Wohnungen und die Feuerwehr Lipperbruch in diesem Gebäude! :lol:Bild 056.jpgBild 055.jpg
 
Tip: Ganz in der Nähe dieser Location befand sich mal eine große Kaserne. Professor- Bild 054.jpg
 
Bastler schrieb:
Sieht irgendwie 20er 30er Jahre lastig aus...

[blink]Gut der Mann[/blink].... daumen- Professor- :lol: .....

Hier kann ich ZUFÄLLIG mal mit einer Auskunft weiter helfen.... lach- lach- lach-


Gebäude 21, Flugleitung (Befehlsgebäude) ca. 1940 und heute, jetzt
Wohnhaus und Feuerwehrdepot.



IMG006a8231f8fjpg.jpg

-ziemlich aktuell-

UND

IMG005bbb31aa8jpg.jpg

-ca. 1940-


Einer der weniger bekannten Fliegerhorste ist der Platz Lippstadt. Dennoch ist eine Auseinandersetzung mit der Geschichte des Platzes äußerst interessant. Diese Auseinandersetzung ist insbesondere auch deswegen lohnend, als der Platz und seine Geschichte gut dokumentiert sind und sich noch heute eine Reihe gut erhaltener steinerner Zeugen wiederfinden lassen.

Die Anlage des Fliegerhorstes begann mit dem Bau eines Segelflugplatzes an der Mastholter Straße. Dieser Segelflugplatz wurde in den Jahren 1933 und 1934 als sogenannte "Notstandsmaßnahme" errichtet und stellte eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für die Arbeitslosen Lippstadts dar. Zur Finanzierung der Arbeiten wurden unter anderem auch die Gelder der eingesparten Arbeitslosenunterstützung eingesetzt.

Die Eröffnung des als "Privatflughafen" gekennzeichneten Platzes sollte im Herbst 1934 erfolgen, sie wurde durch das zuständige Luftamt Münster jedoch am 8.8.1934 nach einer Begehung zunächst abgelehnt, da elementare Voraussetzungen für den Betrieb eines Platzes nicht geschaffen waren. So fehlten z. B. ein Windsack oder ein Landezeichen, aber auch Feuerlöschgerät. Im Archiv der Stadt Lippstadt findet sich ein Schreiben des Luftamtes Münster vom 17.8.1934, worin kritisiert wird, dass Privatlandeplätze und Segelfluggelände vielfach ohne vorherige Genehmigung errichtet wurden. Dieses gilt offensichtlich auch für Lippstadt, was dann wohl das genaue "Hinsehen" bei der Abnahme des Platzes zur Folge hatte. Im September 1934 konnte dann der Flugbetrieb doch noch aufgenommen werden. Zu diesem Zeitpunkt standen auch erste Gebäude wie eine Flugzeughalle und eine Verwaltungs- bzw. Unterkunftsbaracke bereit.

Es war auch das Jahr 1934, in dem die im Geheimen im Aufbau befindliche Luftwaffe ein Auge auf das neue Fluggelände geworfen hatte und erste Grunderwerbungen des Reiches für den Ausbau des Platzes zu einem Fliegerhorst stattfanden. Ab 1935 begann der Aufbau des Platzes und bereits am 29.2.1936 wurde die Fliegerhorstkommandantur errichtet. Zuvor wurde per 19.2.1936 die inzwischen erteilte Betriebsgenehmigung für einen Zivilflugplatz zurückgezogen und die Umwidmung des Platzes in einen Fliegerhorst vollzogen. Am 1.3.1936 folgten dann der erste fliegende Verband. Auf den Plätzen Dortmund, Werl und Lippstadt wurde das Jagdgeschwader 134 "Horst Wessel" aufgestellt, wobei Lippstadt die III. Gruppe aufnahm. Das Jagdgeschwader war mit Doppeldeckern von Typ Arado Ar 68F ausgerüstet. Die I./JG 132 "Richthofen" war kurzfristig vom 1.3. - 7.3.36 in Lippstadt stationiert. Bereits wenige Tage später verlegte auch die I./Sturzkampfgeschwader 165 aus Kitzingen nach Lippstadt. Beide Verbände nahmen am "Rheinland-Einmarsch" teil, bei dem die Reichswehr das entmilitarisierte Rheinland besetzte. In der Folge kam es zu wiederholten Stationierungsänderungen auf dem Platz. Die III. JG 134 blieb zunächst bis Frühjahr 1937. Mit Datum 1.4.1937 wurden der Stab und die I./KG 254 (später KG 55 "Greif") neu aufgestellt. Die Aufstellung erfolgte im Zuge der "Zellteilung" mit Personal der I./KG 157 "Boelke" aus Langenhagen. Hierzu kam insbesondere Führungspersonal vom Stab sowie der I./KG 157 "B". Die neu aufgestellten Stab und Gruppe verlegten per 18.10.1938 über eine Zwischenstationierung in Giessen nach Fitzlar.

Ab 1.11.1938 bis Beginn des 2. Weltkrieges lag dann die III./ZG 142 (ZG 26) "Horst Wessel" auf dem Fliegerhorst. Auch dieser Verband war mit Ar 68 ausgestattet. Während des Krieges wurde der Platz vor allem durch rückwärtige Dienste genutzt. Darüber hinaus wurde er jedoch auch für die Auffrischung bzw. Neuaufteillung von Frontverbänden belegt. So wurde von August bis November 1944 die 1. Staffel NJG 11 in Lippstadt aufgestellt.

Am 19.4. sowie am 5.10.1944 wurde der Fliegerhorst durch Luftangriffe schwer beschädigt. Insbesondere Gebäude wurden stark in Mitleidenschaft gezogen. Kurz vor der Einnahme des Platzes durch vorrückende amerikanische Truppen am 1.4.1945 wurden die noch unbeschädigten technischen Gebäude - insbesondere Flugzeughallen - am 29.3.1945 gesprengt.

Kurzfristig nutzte die amerikanische Luftwaffe (373 Fightergroup ausgerüstet mit P-47 und folgenden Staffeln/Daten: 20.04. - 20.05.45: 410 Fighter Squadron, 23.04. - 19.05.45: 411 und 412 Fighter Squadron) den Platz, bevor sie das Gelände freigab.

Nach Ende des Krieges wurden die erhaltenen oder teilzerstörten Gebäude zur Linderung der Wohnungsnot als Notwohnungen für Obdachlose genutzt. Hierbei wurden die Reste total zerstörter für die Wiederherstellung beschädigter Gebäude genutzt. In ehemalige Funktionsgebäude zogen erste Gewerbebetriebe ein. Das ehemalige Sanitätsrevier wurde zum Altersheim. So entstand in der Umgebung des Fliegerhorstes der Stadtteil Lipperbruch. Ehemalige Kasernengebäude sind noch heute als solche an Hand ihres typischen Baustiles und dem teilweise aufwändigen Einsatz von Werksteinen aus grünem Anröchter Sandstein gut zu erkennen.

Auf dem ehemaligen Flugplatzgelände begann die britische Besatzungsmacht 1947 mit dem Aufbau einer eigenen Kaserne, dem "Camp El Alamein". Zur Anlage dieses Camps wurden ebenerdige Baracken errichtet, die noch heute in Teilen das Bild der Kaserne prägen. Hier besteht ein auffälliger Kontrast zu den geradezu prächtig ausgeführten Bauten des ehemaligen Fliegerhorstes. Im Zuge des Aufbaus von "Camp El Alamein" wurden noch die restlichen verbliebenen Anlagen des Fliegerhorstes, wie zum Beispiel die Hallenvorfelder gesprengt. Ab dem Jahre 1949 bis 1957 beherbergte das Lager eine Zollschule bis schließlich am 2.12.1957 die Übergabe an die Bundeswehrverwaltung erfolgte. Seit diesem Zeitpunkt wird die Anlage durch verschiedene Verbände des Heeres genutzt.

Obwohl die Mehrzahl der Gebäude des Fliegerhorstes nun ausserhalb der Kaserne liegen, werden einzelne erhaltene Bauten noch durch die Standortverwaltung genutzt. Hier sind insbesondere die ehemalige Feuerwache und Teile des Wirtschaftsgebäudes (Truppenküche) zu nennen.

Zum Schluss sei noch auf die sehr gute Schrift "Lipperbruch - Ein Spiegelbild deutscher Zeitgeschichte" von Wolfgang Suchanek und Ottomar Bittner, ISBN 3-9804307-0-7 hingewiesen.



Text/Bildquelle:
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http://www.lipperbruch.de/index.php?p=history

.....dort findet sich übrigens eine -wie ich finde- sehenswerte Bildergalerie damals/heute.....
 
Klasse Schmunk! klatschen- klatschen- klatschen- Meister- Meister- Meister- lach- lach- lach-
 
dejalo schrieb:
Klasse Schmunk! klatschen- klatschen- klatschen- Meister- Meister- Meister- lach- lach- lach-

Ich war da auch schon mal und hatte bereits seinerzeit nach Infos gesucht....da war es jetzt keine große Kunst das Ganze wieder zu finden.... Professor- Professor- Professor-
 
Lipperbruch ist auf alle Fälle eine Reise wert..... daumen- Professor- :lol:
Schon alleine wegen der Lipperland Kaserne. Professor-
 
Hier noch was schönes aus Lipperbruch.... lach- lach- lach-
Da ist heute eine "Russische Sauna" drin, was immer das auch sein soll... kratz- ratlos- :?: :shock: zunge- lach- lach- lach-Bild 072.jpgBild 071.jpg
 
dejalo schrieb:
.......Da ist heute eine "Russische Sauna" drin, was immer das auch sein soll... kratz- ratlos- :?: :shock: zunge- lach- lach-

Товарищ DEJALO Чем вы занимаетесь? Это баня. Действительно никогда не слышали о нем? lach- lach- lach-

Und jetzt in einer Sprache/Schrift die die Meißten verstehen.....

Towarischtsch Dejalo, du alter Sputnik.... lach- lach- lach- ....wo treibst du dich denn wieder so herum???!!! lach- lach- lach-

Meine Empfehlung für das nächste mal: Rein gehen und ausprobieren..... lach- lach- lach- .....

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баня - man kann es auf dem Schild lesen - ist das russische Wort für die landestypische russische Variante der Sauna.....BANJA genannt.

Die Russen sind schon ein interessantes Völkchen....mancher mag es auch merkwürdig nennen......die landestypische russische Saunabesonderheit ist das Quästen mit Birkenzweigen....durchblutungsfördernd....und 100 Gramm Водка gibts auch mal ganz gerne obendrauf....was mag das wohl sein??? lach- lach- lach-

Und jetzt ohne Faxen: Da drin war ich nicht....aber ich durfte es mal kennen lernen.....kannte es zuvor so nicht und habe nicht schlecht gestaunt....in diesem Sinne:

ДЛЯ ВАШЕГО ЗДОРОВЬЯ!
 
Wieder einmal ein sehr schöner Beitrag von dir, Schmunk! klatsch- winke-

Hier noch eins: lach- lach- lach-Bild 063.jpgBild 065.jpg
 
MannoManno, Dejalo.....Weissenburger......ein Weizen......neinneinnein..... silly- silly- silly- ....


Unbenannt8381cd4fJPG.jpg



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http://www.weissenburg-pilsener.de/index_2.php?id=1

Das hier.....die Unternehmensgeschichte....von einem Dr. Nies, Familienmitglied, äußerst interessant. Geschrieben 1985. Und ich habe bisher immer gedacht, die "Weissenburger" sein eine ganz kleine "Klitsche" gewesen.....so kann man sich täuschen.

Die Paderborner haben sie mal geschluckt.....und auch Isenbeck in Hamm.....und zahlreiche weitere kleinere Brauereien....

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http://www.weissenburg-pilsener.de/pdf/Unternehmensgeschichte_WB.pdf Professor- Professor- Professor- lach-
 
Danke Schmunk für den informativen Beitrag zu "Weissenburger".... klatsch- daumen- winke-

Bekanntlich gehören die heute zur Warsteiner Gruppe! Professor-
Hier noch ein Schnappschuß vom letzten Samstag bei der WIM mit dem Chef der Warsteiner Brauerei...... prostt- bier- lach- lach- lach- Bild 039.jpg
 
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