Schmunkmueller
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Malakow-Turm
Als Malakow-Turm (auch Malakoff-Turm, seltener Malakov-Turm) bezeichnet man in erster Linie Schachttürme im Bergbau mit einer charakteristischen Bauform, die vorwiegend in den 1850er bis 1870er in Kontinentaleuropa in der Schachtförderung üblich waren, aber vereinzelt auch noch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts errichtet wurden.
Es handelt sich bei den Bauwerken um massive Fördertürme aus Mauerwerk mit einer festungsähnlichen Architektur. Die stabile Bauweise aus bis zu drei Meter dickem Ziegelmauerwerk und eine versteifte Konstruktion im Inneren ermöglichte es, die schweren Seilscheiben zu halten und die enormen Zugkräfte der Fördermaschinen aufzufangen. Zu finden waren die mächtigen Türme vorwiegend im Steinkohlen-, Erz- und im Kalisalzbergbau.
Malakowturm Zeche Fürst Hardenberg
Die ursprünglich nur umgangssprachliche und nachweislich 1928 auch in der Fachliteratur verwendete Bezeichnung geht auf einen Teil der russische Festungsanlage vor Sewastopol, dem Fort Malakow (ursprünglich: Maláchow) zurück. Im Krimkrieg von 1853 bis 1856 wurde die Festungsanlage, die auf dem Maláchow-Hügel einen Festungsturm hatte, lange belagert und umkämpft und schließlich von französischen Truppen unter dem Kommandanten Aimable Pélissier eingekommen. Als am 8. September 1855 dieser Teil der Anlage fiel wurde Pélissier zum Marschal befördert und später nach seiner Rückkehr nach Frankreich am 22. Juli 1859 zum Herzog von Malakow ernannt.
Diese Ehrung, die Beschreibungen des in russischen Diensten stehenden preußischen Generals Eduard von Todleben und die Kriegsberichterstattung während des Krimkriegs in Europa jener Tage hatte den Begriff Malakow als Synonym für Stärke, Monumentalität, Massigkeit, Größe und Belastbarkeit hervorgerufen.
Zur selben Zeit entstanden auf den Steinkohlenzechen des Ruhrgebiets die ersten jener hohen Schachttürme, die gleichsam den Beginn des industriellen Bergbaus markieren. Der Name des hart umkämpften Forts wurde übernommen, um damit die Widerstandsfähigkeit dieser manchmal mehr als dreißig Meter hohen Fördereinrichtungen zu betonen. Baulich ähnelt der Festungsturm von Fort Malakow den Fördereinrichtungen bis auf die robuste, wuchtige Formgebung jedoch nicht.
Die zeitgenössische bergmännisch-technische Bezeichnung für ein solches Bauwerk lautete schlicht „Mauerwerk“. Der Fachterminus „Malakow-Turm“ wurde erst im Jahr 1930 von Carl Koschwitz in die Technikgeschichtsschreibung eingeführt.
Als typische und charakteristische Merkmale der Malakow-Türme sind eindeutig die massiven festungsartigen Turmbauweisen hervorzuheben. Diese Bauweise ist zur Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden, als durch tiefergehende Teufen, aufwendigere Wasserhaltungen und verbesserte Kohleseparationen höher angelegte Fördergerüste erforderten und größere Stützkräfte abfangen mussten. Vor dieser Zeit wurden die kleiner dimensionierten Fördergerüste entweder in den damals gängigen und in schlichter Architektur gehaltenen Backsteinhäuser untergebracht, oder wie in einigen wenigen Ausnahmen in sakralen Hausformen, wie zum Beispiel in der Saline Königsborn bei Unna, eingefügt. Mit einem Malakow-Turm hatte diese Bauform allerdings nicht gemein.
Malakow-Türme sind nach den terminologischen Konventionen der neueren Technikgeschichtsschreibung als Tiefbaueinrichtungen der frühen Phase des industriell, das heißt des maschinell fördernden Bergbaus definiert.
Nachdem man in den 1830ern die Mergelschicht im Ruhrgebiet erstmalig überwinden konnte und somit in der Lage war Kohlevorkommen in Tiefen vom mehr als 100 m ausbeuten zu können, reichten die bisherigen Holzkonstruktionen für die Schachtförderung auf Grund zunehmenden Belastungen nicht mehr aus. Die Schächte wurden tiefer, größer in ihren Durchmessern und die Fördermaschinen wurden leistungsfähiger. Gusseisen, seit dem beginnenden 19. Jahrhundert im Hochbau und im Brückenbau etabliert, war zu spröde und den Belastungen durch die häufig auftretende Lastwechsel nicht gewachsen und Stahl bzw. Stahlbeton stand noch nicht zur Verfügung. Um nun die hohen Stützlasten von Seilscheiben auffangen zu können, wurde das Seilscheibengerüst innerhalb des Gebäudes einzig im Mauerwerk gelagert (siehe nebenstehende Skizze). Die Schachttürme wurden zu diesem Zweck mit teilweise bis zu 2,50 m starkem Ziegelmauerwerk ausgestattet und mit aufwändig versteiften Innenkonstruktionen versehen. Zum Einsatz kamen dabei traditionelle, empirisch ermittelte Konstruktionen, die der herkömmlichen Zimmerungstechnik entstammten und der Ablenkung der diagonalen Seitenzugkräfte dienten (s. Sprengwerk). Die Konstruktionen der Seilscheibengerüste innerhalb der Türme wurde anfänglich noch in Holz ausgeführt, später dann aber zur Reduzierung von Brandgefahren und zur Aufnahme von höheren Kräften durch Eisenkonstruktionen ersetzt.....
http://de.wikipedia.org/wiki/Malakowturm
Die Zeche Fürst Hardenberg ist ein ehemaliges Steinkohlebergwerk in Dortmund.
Zwischen 1855 und 1858 wurden dem Bergwerk nordwestlich der damaligen Stadt Dortmund Grubenfelder verliehen. Die Zeche erwarb Bergrechte in den heutigen Ortsteilen Deusen, Bodelschwingh, Nette und Lindenhorst. 1872 wurde ein erster Schacht geteuft. Über dem Schacht wurde ein bis heute erhaltener Malakow-Turm errichtet. 1875 wurde dann unter Führung des Industriellen Friedrich Grillo die Gewerkschaft des Steinkohlen- und Eisensteinbergwerks Fürst Hardenberg gegründet. 1876 begann die Förderung von Steinkohle und 1877 wurde das Bergwerk an die Dortmund-Gronau-Enscheder Eisenbahn angeschlossen. Schon 1880 förderten 383 Bergleute über 100.000 Tonnen Kohle.
1881 wurden die Grubenfelder der Zeche Fürst Hardenberg in Lindenhorst mit denen der benachbarten Zeche Minister Stein in Eving zu Vereinigte Stein & Hardenberg zusammengefasst. Ab 1885 bestand eine untertägige Verbindung zwischen beiden Bergwerken.
Der Bau des Dortmund-Ems-Kanals eröffnete der direkt am Kanal liegenden Zeche neue Absatzmöglichkeiten. Das Bergwerk erhielt mit dem Hardenberghafen ein eigenes Hafenbecken.
1941 wurden auf dem Bergwerk Vereinigte Stein & Hardenberg rund 3,7 Millionen Tonnen Steinkohle gefördert. Damit war die Zeche nach Förderleistung das größte Steinkohlenbergwerk des Ruhrgebiets. Auf Fürst Hardenberg entfielen 1,5 Millionen Tonnen, die von 2.921 Mitarbeitern erwirtschaftet wurden.
1960 erfolgte die Einstellung der Kohlenförderung. Die Bergwerk wurde von der Zeche Minister Stein übernommen. Fürst Hardenberg war weiterhin Außenanlage und diente bis 1998 unter der Leitung der Ruhrkohle AG als Zentralwerkstatt .
Heute stehen die verbliebenen Tagesanlagen und der erhaltene Malakow-Turm unter Denkmalschutz und werden von der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur betreut.
http://de.wikipedia.org/wiki/Zeche_Fürst_Hardenberg
Als Malakow-Turm (auch Malakoff-Turm, seltener Malakov-Turm) bezeichnet man in erster Linie Schachttürme im Bergbau mit einer charakteristischen Bauform, die vorwiegend in den 1850er bis 1870er in Kontinentaleuropa in der Schachtförderung üblich waren, aber vereinzelt auch noch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts errichtet wurden.
Es handelt sich bei den Bauwerken um massive Fördertürme aus Mauerwerk mit einer festungsähnlichen Architektur. Die stabile Bauweise aus bis zu drei Meter dickem Ziegelmauerwerk und eine versteifte Konstruktion im Inneren ermöglichte es, die schweren Seilscheiben zu halten und die enormen Zugkräfte der Fördermaschinen aufzufangen. Zu finden waren die mächtigen Türme vorwiegend im Steinkohlen-, Erz- und im Kalisalzbergbau.
Malakowturm Zeche Fürst Hardenberg
Die ursprünglich nur umgangssprachliche und nachweislich 1928 auch in der Fachliteratur verwendete Bezeichnung geht auf einen Teil der russische Festungsanlage vor Sewastopol, dem Fort Malakow (ursprünglich: Maláchow) zurück. Im Krimkrieg von 1853 bis 1856 wurde die Festungsanlage, die auf dem Maláchow-Hügel einen Festungsturm hatte, lange belagert und umkämpft und schließlich von französischen Truppen unter dem Kommandanten Aimable Pélissier eingekommen. Als am 8. September 1855 dieser Teil der Anlage fiel wurde Pélissier zum Marschal befördert und später nach seiner Rückkehr nach Frankreich am 22. Juli 1859 zum Herzog von Malakow ernannt.
Diese Ehrung, die Beschreibungen des in russischen Diensten stehenden preußischen Generals Eduard von Todleben und die Kriegsberichterstattung während des Krimkriegs in Europa jener Tage hatte den Begriff Malakow als Synonym für Stärke, Monumentalität, Massigkeit, Größe und Belastbarkeit hervorgerufen.
Zur selben Zeit entstanden auf den Steinkohlenzechen des Ruhrgebiets die ersten jener hohen Schachttürme, die gleichsam den Beginn des industriellen Bergbaus markieren. Der Name des hart umkämpften Forts wurde übernommen, um damit die Widerstandsfähigkeit dieser manchmal mehr als dreißig Meter hohen Fördereinrichtungen zu betonen. Baulich ähnelt der Festungsturm von Fort Malakow den Fördereinrichtungen bis auf die robuste, wuchtige Formgebung jedoch nicht.
Die zeitgenössische bergmännisch-technische Bezeichnung für ein solches Bauwerk lautete schlicht „Mauerwerk“. Der Fachterminus „Malakow-Turm“ wurde erst im Jahr 1930 von Carl Koschwitz in die Technikgeschichtsschreibung eingeführt.
Als typische und charakteristische Merkmale der Malakow-Türme sind eindeutig die massiven festungsartigen Turmbauweisen hervorzuheben. Diese Bauweise ist zur Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden, als durch tiefergehende Teufen, aufwendigere Wasserhaltungen und verbesserte Kohleseparationen höher angelegte Fördergerüste erforderten und größere Stützkräfte abfangen mussten. Vor dieser Zeit wurden die kleiner dimensionierten Fördergerüste entweder in den damals gängigen und in schlichter Architektur gehaltenen Backsteinhäuser untergebracht, oder wie in einigen wenigen Ausnahmen in sakralen Hausformen, wie zum Beispiel in der Saline Königsborn bei Unna, eingefügt. Mit einem Malakow-Turm hatte diese Bauform allerdings nicht gemein.
Malakow-Türme sind nach den terminologischen Konventionen der neueren Technikgeschichtsschreibung als Tiefbaueinrichtungen der frühen Phase des industriell, das heißt des maschinell fördernden Bergbaus definiert.
Nachdem man in den 1830ern die Mergelschicht im Ruhrgebiet erstmalig überwinden konnte und somit in der Lage war Kohlevorkommen in Tiefen vom mehr als 100 m ausbeuten zu können, reichten die bisherigen Holzkonstruktionen für die Schachtförderung auf Grund zunehmenden Belastungen nicht mehr aus. Die Schächte wurden tiefer, größer in ihren Durchmessern und die Fördermaschinen wurden leistungsfähiger. Gusseisen, seit dem beginnenden 19. Jahrhundert im Hochbau und im Brückenbau etabliert, war zu spröde und den Belastungen durch die häufig auftretende Lastwechsel nicht gewachsen und Stahl bzw. Stahlbeton stand noch nicht zur Verfügung. Um nun die hohen Stützlasten von Seilscheiben auffangen zu können, wurde das Seilscheibengerüst innerhalb des Gebäudes einzig im Mauerwerk gelagert (siehe nebenstehende Skizze). Die Schachttürme wurden zu diesem Zweck mit teilweise bis zu 2,50 m starkem Ziegelmauerwerk ausgestattet und mit aufwändig versteiften Innenkonstruktionen versehen. Zum Einsatz kamen dabei traditionelle, empirisch ermittelte Konstruktionen, die der herkömmlichen Zimmerungstechnik entstammten und der Ablenkung der diagonalen Seitenzugkräfte dienten (s. Sprengwerk). Die Konstruktionen der Seilscheibengerüste innerhalb der Türme wurde anfänglich noch in Holz ausgeführt, später dann aber zur Reduzierung von Brandgefahren und zur Aufnahme von höheren Kräften durch Eisenkonstruktionen ersetzt.....
http://de.wikipedia.org/wiki/Malakowturm
Die Zeche Fürst Hardenberg ist ein ehemaliges Steinkohlebergwerk in Dortmund.
Zwischen 1855 und 1858 wurden dem Bergwerk nordwestlich der damaligen Stadt Dortmund Grubenfelder verliehen. Die Zeche erwarb Bergrechte in den heutigen Ortsteilen Deusen, Bodelschwingh, Nette und Lindenhorst. 1872 wurde ein erster Schacht geteuft. Über dem Schacht wurde ein bis heute erhaltener Malakow-Turm errichtet. 1875 wurde dann unter Führung des Industriellen Friedrich Grillo die Gewerkschaft des Steinkohlen- und Eisensteinbergwerks Fürst Hardenberg gegründet. 1876 begann die Förderung von Steinkohle und 1877 wurde das Bergwerk an die Dortmund-Gronau-Enscheder Eisenbahn angeschlossen. Schon 1880 förderten 383 Bergleute über 100.000 Tonnen Kohle.
1881 wurden die Grubenfelder der Zeche Fürst Hardenberg in Lindenhorst mit denen der benachbarten Zeche Minister Stein in Eving zu Vereinigte Stein & Hardenberg zusammengefasst. Ab 1885 bestand eine untertägige Verbindung zwischen beiden Bergwerken.
Der Bau des Dortmund-Ems-Kanals eröffnete der direkt am Kanal liegenden Zeche neue Absatzmöglichkeiten. Das Bergwerk erhielt mit dem Hardenberghafen ein eigenes Hafenbecken.
1941 wurden auf dem Bergwerk Vereinigte Stein & Hardenberg rund 3,7 Millionen Tonnen Steinkohle gefördert. Damit war die Zeche nach Förderleistung das größte Steinkohlenbergwerk des Ruhrgebiets. Auf Fürst Hardenberg entfielen 1,5 Millionen Tonnen, die von 2.921 Mitarbeitern erwirtschaftet wurden.
1960 erfolgte die Einstellung der Kohlenförderung. Die Bergwerk wurde von der Zeche Minister Stein übernommen. Fürst Hardenberg war weiterhin Außenanlage und diente bis 1998 unter der Leitung der Ruhrkohle AG als Zentralwerkstatt .
Heute stehen die verbliebenen Tagesanlagen und der erhaltene Malakow-Turm unter Denkmalschutz und werden von der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur betreut.
http://de.wikipedia.org/wiki/Zeche_Fürst_Hardenberg