kreativum schrieb:
Hallo !
Zum Thema Umnutzung :
SCHMUNKMÜLLER schrieb, dass er die Planung als Werk von Vandalen identifiziert.
Was würdest du denn mit der Fabrik machen, wenn sie dir gehören würde ?
Und was könntest du machen ?
In der Realität ist es leider so, daß Gebäude nur dann Bestand haben, wenn sie unterhalten werden, also sinnvoll genutzt werden.
Kritisieren anderer ist einfach, einen produktiven Vorschlag würde der Eigentümer sicher gerne sehen.
Also ?
Grüße an alle hier....
Jo
Hallo, Kreativum-Jo!!!
Als ich deinen Kommentar am heutigen Nachmittag zum ersten Male gelesen habe, da war mein spontaner erster Gedanke:
Das kann nur eine Antwort von einem Architekten-Bauingenieur-Planer sein...KREATIVUM...da war doch was...
...
Ich finde es bemerkenswert und bin positiv überrascht, hier in diesem kleinen Forum einmal einen Planer einer Umnutzung oder zumindest einen an den Planungen einer Umnutzung beteiligten Fachmann zu lesen. Oder vielleicht auch eine Fachfrau...
Vorab, Schmunkmueller hat noch etwas geschrieben -» 13.09.2009, 17:27 als Antwort auf Bastlers Kommentar "Naja,auch eine unglückliche Umnutzung ist immernoch besser als Abriss...abgebrochen wird schon genug.":
OK....da stimme ich dir im Grundsatz sehr wohl zu. Ich würde sogar so weit gehen festzustellen, daß es vermtl. sehr oft bei fehlender/nicht erfolgender Nutzung zu Verfall und letztlich dann zum Abbruch kommt bzw. kommen muss.
Allerdings finde ich es wichtig, daß der Charakter des alten Gebäudes und damit seine Geschichte erkennbar bleibt.....und - um auf Merkur zurück zu kommen - daran fehlte es den Umbauplänen m.Ea. ....
Die Notwendigkeit einer Umnutzung ist mir klar, das ist unbestritten. Das Ganze muss sich wirtschaftlich auch rechnen, was ebenfalls klar und unbestritten ist.
Merkur ist durchaus ein bedeutendes Stück Soester Industriegeschichte - und so viel gibt es davon nicht.
Wenn ich über die sinnvollen Möglichkeiten einer Umnutzung nachdenke, dann ist in Anbetracht der Soester Gegebenheiten/Verhältnisse auch ohne große Studien/Untersuchungen wohl klar, daß
- ein weiteres Kulturzentrum
und/oder
- ein Museum
sicher nicht sinnvoll und möglich weil wirtschaftlich nicht tragfähig sind.
Gastronomie - wenn dort überhaupt statthaft - macht an der Stelle und in der Lage sicherlich auch keinen Sinn.
Bedarf für eine Art von Gründerzentrum-Technologie"park" ala Minister Achenbach in Lünen oder Monopol-Grillo in Kamen kann ich für Soest auch nicht wirklich erkennen.
Damit ist durchaus schon klar, daß es wohl nur in die Richtung "Praxis-Kanzlei-gehobenes Wohnen" gehen kann und wird.
Jaja...das liebe Geld....die Wirtschaftlichkeit... :lol:
Ich bin KEIN Architekt....und vermtl. wohl auch kein besonders kreativer Mensch. Als Kaufmann verstehe ich allenfalls ein wenig von "kreativer" Buchhaltung... :lol: .
Für mich wäre es anstrebens- und wünschenswert, daß möglichst viel vom "alten Charakter" des Gebäudes erhalten bleibt.
Dazu gehört für mich z.B. der markante "Merkur-Turm".
Auch die Ziegelfassade gehört dazu.
Vielleicht lassen sich auch die altmodischen Sprossenfenster erhalten....mit modernen Fenstern dahinter, was ich so mal bei der ehemaligen Spinnerei Ermen & Engels in Engelskirchen - heute Rathaus und Arbeitsagentur/ARGE - gesehen habe.
Abschließend - für mich als Freund des besonderen morbiden Charms alter ehemaliger Industriebauten ist es grundsätzlich zunächst immer schwierig wenn Umbau-Umnutzung oder Abriss anstehen bzw. (bald) beginnen.
Der Bauch sagt sofort-spontan "NO"....dem Kopf ist die einleitend geschilderte Problematik der Umnutzungsnotwendigkeit sehr wohl klar.
Dieses spontane "NO" hat wohl - wenn ich jetzt mit etwas Abstand so darüber nachdenke - zur Wahl der Begrifflichkeit "Vandalen(planer)" geführt.
Im nachhinein betrachtet ist dieser Begriff wohl deutlich zu scharf gewählt und in Anbetracht wirtschaftlicher Zwänge ungerecht. Da müssen mir ein wenig "die Pferde durchgegangen sein". :lol:
Ich ziehe diesen Begriff hiermit zurück und bitte um Nachsicht für mein spontanes Temperament beim Verfassen des Beitrages oben.
Dahinter stand und steht - leider plakativ-pauschal formuliert und unglücklich ausgedrückt - der Wunsch und/oder die Hoffnung, daß - wie zuvor beschrieben - (ein wenig) charaktererhaltender mit dem Merkurgebäude verfahren werden möge.