Bunker-NRW

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Mit Kaiserstuhl geht´s entgültig zuende...

Naja ganz so schlimm ist es nicht...das Problem mit dem roten Auto ist ja nicht neu,und der Wächter von der Abrissfirma sitzt brav in seinem Container und passt auf die Bagger auf.
 
aber schon verwunderlich das auf dem Gelände extra noch eine Wachschicht abgestellt wird für die Baumaschienen, dürfte da doch eh nicht so leicht was zu entwenden in der größen Ordnung Professor-
 
Wie sieht's eigentlich zurzeit auf Kaiserstuhl aus? Steht der Kokskohlenturm noch? und Wenn ja wie wird der denn abgerissen? Steht da vielleicht auch in kürze ne Sprengung bevor, hab gestern auf Schlägel und Eisen bei der Förderturmsprengung sowas in der Richtung hören können.
 
Aus der Ferne betrachet,nix Neues.

Die Gebäude waren ja schon vor 4 Monaten fast komplett abgerissen,und der Kohlenbunker steht nach wie vor.
Auf dem Gelände war ich aber nichtmehr...der Wächter von der Baufirma ist nicht einer sondern 2,und er sitzt doch nicht nur im Container...die schleichen nachts ohne Licht auf dem Gelände herum :roll:

Hatte da vor ein paar Monaten einen Beinahezusammenstoß...aber man hat ja lange Beine und gewisse Ortskenntnisse :lol:
...trotzdem hab ich mir weitere Besuche seit dem verkniffen,außer dem Turm ist ja eh alles weg :?

Das der gesprengt wird wäre naheliegend,aber würde ich nicht drauf wetten.TKS hatte schon bei den beiden Kaminen vor einigen Jahren Angst das die Erschütterung beim Fall das benachbarte Walzwerk beschädigen könnte...und das was jetzt flachgelegt werden soll bringt ja nochmal so einige Tonnen mehr auf die Waage kratz-

Könnte mir auch vorstellen das man den mit einem XXL Longfrontbagger runterknabbert.
 
Klasser gemacht die Aninmation, doch es ist und bleibt leider ein trauriger Anblick. Wenn man sich nur mal realistisch vor Augen hält, was dort für Gelder verschwendet wurden eine richtige Katastrophe kopfwand- War auch einige male dort, und wenn man dort lang geht und vorher das Dokumentarvideo zu der Kokerei gesehen hat, wo noch alles vorhanden ist fragt man sich nur mein Gott eine verdammt heftige Sache...

Habe das Video mal hochgeladen, vor einiges Zeit

https://www.youtube.com/watch?v=RSw_j0YaIKg" onclick="window.open(this.href);return false;
 
Kiematikwagen schrieb:
Klasser gemacht die Aninmation, doch es ist und bleibt leider ein trauriger Anblick. Wenn man sich nur mal realistisch vor Augen hält, was dort für Gelder verschwendet wurden eine richtige Katastrophe kopfwand-

Ob große Konzerne Geld verschwenden können? Ich gehe davon aus, das die damals wie heute rechnen können und zum damaligen Zeitpunkt war die Schliessung vielleicht "menschlich" eine unverständliche Entscheidung, finanziell aber richtig.Man muss sich vor Augen halten, das der Stahlmarkt damals ziemlich platt war und eine Besserung nicht in Sicht war, der Hüttenvertrag war ausgelaufen etc.
Auf Null herunterfahren kann man eine Kokerei auch nicht, wie bei vielen Voll-Konti Anlagen muss eine Auslastung von rund 70% da sein, das keine Schäden an den Anlagen entstehen.

Kleine Rechnung zum verdeutlichen:

Laut Wiki konnte Kaiserstuhl 5600 Tonnen am Tag produzieren, im Jahr macht das dann rund 2 Millionen Tonnen. 70% davon sind (großzügig) 1,5 Millionen Tonnen Koks der aufgehaldet werden muss.
Für 2003 habe ich nach kurzem Googlen einen Preis pro Tonne von 110,00 Eur gefunden: 110*1,5 Mio. = 165 Millionen Euro Warenwert der auf Halde liegt ohne das ein Abnehmer in Sicht ist.
Dazu kommen dann noch Fracht und Handlingskosten, Lagerkosten etc.
Dann käme man sicher auf einen Wert von 200 Mio Euro den Kaiserstuhl pro Jahr produziert hätte ohne das man Abnehmer gehabt hätte. Ein derartiges Überangebot drückt dann den Preis und man bekommt diese Kosten nie wieder herein.

Das ist nur die Koksseite. Eine Kokerei produziert aber noch mehr: Kokereigas, Dampf etcpp der vorallem in den Stahlwerken Drtmunds Abnehmer hatte. Die waren aber stillgelegt - weitere Großabnehmer vor Ort gab es nicht für diese Produkte. Also hätte man in entsprechende Leitungen zu den Abnehmern oder in Abnehmer vor Ort investieren müssen, die hätte es wohl nicht gegeben. Wohin also mit dem Zeug?

Da die Flüssigphase nun am Rhein angesiedelt ist, hätte der Koks nun aufwendig durch das ganze Revier gefahren werden müssen, wieder mit entsprechenden Mehrkosten im Vergleich zur direkten Anlieferung von Koks oder Kohle über die Rheinschiene und dann direkt in die Hüttenkokerei oder den Hochofen. Beide Stahlwerke in Duisburg, TKS und HKM, haben eigene Kokereien, die in etwa wie Kaiserstuhl 2-2,5 Mio Tonnen pro Jahr produzieren. Jetzt kann man wieder rechnen - Transportkosten mit der Bahn durch das Revier vs. Transportkosten per Förderband aus der Hüttenkokerei in den Hochofen....


Den kurzen Exkurs bitte ich zu entschuldigen, mir war langweilig silly-
 
Danke Patrick so sieht es aus..
aber du weißt hier gibts immer welche die meinen sie wüssten es besser weil sie sich nen Film angeschaut haben und paar mal auf dem Gelände waren :)
 
Patrick schrieb:
Den kurzen Exkurs bitte ich zu entschuldigen, mir war langweilig silly-
Da gibt´s gar nix zu entschuldigen.
Im Gegenteil:
Schön, neben der ganzen Polemik um ach-welch-eine-Schande-um-den-Standort ein paar harte, globalere Fakten zu sehen.
daumen-
 
Bin auch der Meinung das die Schliessung zumindest kurzsichtig war... :wink:

Der Kokspreis ist ja später wieder sehr deutlich gestiegen,so das die sogar eine neue Kokerei bauen mussten.

Das eine Kokerei nach dem erlöschen Schrott ist,ist auch nicht richtig...im Wesentlichen geht nur die Ausmauerung der Ofenbatterie und der Heißgasleitungen kaputt,das macht ja nur einen kleinen Teil vom Gesamtwert der Anlage aus kratz-
Und der Bahntransport von dem Koks zu den duisburger Hütten sollte auch kein entscheidender Kostenfaktor sein...zumindest nicht mittelfristig,verglichen mit dem Neubau einer ganzen Kokerei.
 
Naja vielleicht

aber so ein Kalkulationschema umfasst noch viel mehr kosten, hier wurde eine Bespiel Rechnung schon zu Kunsten der Kritiker gemacht :)
 
*zu gunsten* da steckte ich wohl in Gedanken bei dem Kronenturm Künstlern :)


und stadtort abhängig wird hallt gerne mal neu gebaut,wundert mich nicht wirklich
 
Patrick schrieb:
Da die Flüssigphase nun am Rhein angesiedelt ist, hätte der Koks nun aufwendig durch das ganze Revier gefahren werden müssen, wieder mit entsprechenden Mehrkosten im Vergleich zur direkten Anlieferung von Koks oder Kohle über die Rheinschiene und dann direkt in die Hüttenkokerei oder den Hochofen. Beide Stahlwerke in Duisburg, TKS und HKM, haben eigene Kokereien, die in etwa wie Kaiserstuhl 2-2,5 Mio Tonnen pro Jahr produzieren. Jetzt kann man wieder rechnen - Transportkosten mit der Bahn durch das Revier vs. Transportkosten per Förderband aus der Hüttenkokerei in den Hochofen....

Im Ruhrgebiet gibt /gab es doch ein recht gutes Güterverkehrsnetz, das sollte eigentlich nicht das Problem sein ? Vielleicht kann Eisenbahnexperte Kiematikwagen zu dem Thema noch mehr schreiben.
 
Das Güterverkehrsnetz ist auch nur ein kosten Faktor von vielen die in eine Kalkulationsschema mit eingehen.
Und somit seid ihr auf dem Holzweg :) fragt da mal lieber ein Industriekaufmann oder ggf. den Schmunkmöller !
 
ralf_nrw schrieb:
Vielleicht kann Eisenbahnexperte Kiematikwagen zu dem Thema noch mehr schreiben.

Nun die Verkehrswege sind jetzt nicht umbedingt mein Fachbereich, eher Stellwerks und Stellwerkstechnik aber ein bissgen kann ich schon dazu sagen. Das heutige Güternetz ist nichts mehr im Vergleich, zu dem was es bis zum Wechsel von Deutsche Bundesbahn auf Deutsche Bahn gab, unter Bundesbahn Fittischen wurden noch sämtliche noch so kleinen Anschlüsse bedient usw. Doch dagegen setzte damals Hartmut Mehdorn, fast ausnahmslos auf die Weißen ICE Würste und legte nach und nach den Güterverkehr still, daher fahren heute auch viele Private Eisenbahnunternehmer durch die Gegend. Da die Bahn meint diese Anschliesser nicht mehr bedienen zu wollen, da nicht rentabel übernehmen dies nun die Privaten und das sehr erfolgreich...

Die hat seit einigen Jahren schon nur noch den Personenverkehr, als Hauptfeld der Güterverkehr dagegen ist nur noch Nebensparte...
 
schattengestalt schrieb:
Das Güterverkehrsnetz ist auch nur ein kosten Faktor von vielen die in eine Kalkulationsschema mit eingehen.
Und somit seid ihr auf dem Holzweg :) fragt da mal lieber ein Industriekaufmann oder ggf. den Schmunkmöller !

Dann stell doch mal bitte dein Kalkulationschema dar. Ich hatte ja nur einen möglichen Ansatz geschrieben, der recht schnell einen sehr hohen Betrag zu Tage födert. Selbst verständlich hätte man noch Unmengen andere Faktoren zusammen z.B. die eh schon viel zu hohe Auslastung der Bahnstrecken im Pott.

Auch wenn es jetzt wieder heisst, man kann sich alles passend googlen, wenn man dem Link glauben kann, war mein Ansatz nicht schlechteste:

http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?17,1263001
 
ne ne soviel zeit hab ich jetzt auch nicht für das Thema :)
und ist auch nicht mein Fachgebiet.
Das können andere sicherlich besser, dein Ansatz war ja schon ganz gut
 
Kiematikwagen schrieb:
...
Habe das Video mal hochgeladen, vor einiges Zeit

https://www.youtube.com/watch?v=RSw_j0YaIKg" onclick="window.open(this.href);return false;
Beeindruckendes Video, Kiene :-)
Habe ich erst jetzt entdeckt. Sehr interessant.
Ich habe noch ein Bild gefunden, was die Chinesen dort zurückgelassen haben:

Helm_o.jpg
 
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