Thorolf
erfahrenes Mitglied
Nach langer Zeit mal wieder ein paar Bilder von mir.
Mich hat es heute nach Neumünster verschlagen...von Kennern auch einfach Neufinster genannt :twisted:
Aber zum Thema:
Neumünster war bis vor einigen Jahren eine Art "Mini-Ruhrgebiet"...OK, zumindest wenn man wie ich Duisburg kennt ist sowas ziemlich gewagt - aber tatsächlich zutreffend: Denn mitten in der Stadt lagen die Nordischen Stahlwerke Bach. Und auch die umgebenden Häuser erinnern stark an Marxloh oder Ruhrort.
Ich fange heute mal umgekehrt an - und zwar mit dem Szenario, welches sich mir heute zeigte:



Das Gelände ist - zumindest laut Plan - bis spätestens Ende nächster Woche zermahlen.
Geplant ist, nein, kein Penny, kein Mediamarkt. Denn die gibt es schon direkt gegenüber. Aber die bekannte Messestadt Neufinster hat ein Hotel Defizit!
Somit entsteht auf dem Gelände ein neues Hotel, in dem die von mir so genannten letzte Halle angeblich mit in den Bau mit einbezogen wird kratz-
Andere Gebäude der ehemaligen Stahlwerks werden heute von Mittelständlern genutzt oder stehen leer:


Heute stand noch eine Halle, in denen die Pre-Formen aus Styropor & Holz für die ehemaligen Gußstücke aufbewahrt wurden. Sozusagen Geschichte zum Anfassen. Erfreulicher Weise durfte ich das Gelände offiziell betreten und mich in Ruhe umschauen




Gegründet wurden die Nordischen Stahlwerke 1926. Neumünster lag zu diesem Zeitpunkt äußerst günstig: Sowohl Hamburg in der Handelsschifffahrt war gut zu erreichen - aber vor allem der aufstrebende Kriegshafen Kiel.
In den 1960er & 1970er Jahren waren hier über 250 Mitarbeiter in Lohn und Brot. Doch dann begann der langsame Niedergang.




2001 wurde endgültig dicht gemacht - nach mehreren Jahren verzweifelter Insolvenz. Das Grundproblem: Viele Abnehmer, z.B. Bremer Vulkan, HDW in Kiel standen ebenfalls vor enormen Problemen oder gingen ebenfalls in die Insolvenz. Zudem orientierte sich der Schiffsmarkt in den '90er und 00'er Jahren nach Asien (während aktuell Skandinavien höchst erfolgreich produziert). Andere Abnehmer konnten nicht in ausreichender Zahl gefunden werden.





Dies ist laut Aufschrift übrigens eine Holz-Styropor-Pre-From eines Zylinderdeckels für einen Schiffsdiesel staunen-





Danach geriet das stillgelegte Werk mehrfach in die Schlagzeilen: Zwei Kabelklauer wurden 2007 von einem mehrere Tonnen schweren Maschinenteil erschlagen, als sie es abmontieren wollten und ein 19jähriger steckte 2008 den Dachstuhl des Hauptgebäudes in Brand - wurde aber gefaßt. Das Gebäude war aber nun finanziell nicht mehr sinnvoll zu retten. Damit war auch das Projekt hinfällig, aus den riesigen Hallen eine Konzert- und Kulturheimat im Stil der Industriekultur des Ruhrgebiets zu erschaffen.






Übrig bleiben jetzt nur noch die Erinnerungen an die Stahlgeschichte in Holstein... ratlos-

PS: Die Bilder von mir vor dem Abriß sind weg - ja einfach weg kopfwand- Aber wer im Netz ein wenig recherchiert findet da in anderne Foren und sogar im Stern u.a. bekannten Medien etliche Bilder.
Mich hat es heute nach Neumünster verschlagen...von Kennern auch einfach Neufinster genannt :twisted:
Aber zum Thema:
Neumünster war bis vor einigen Jahren eine Art "Mini-Ruhrgebiet"...OK, zumindest wenn man wie ich Duisburg kennt ist sowas ziemlich gewagt - aber tatsächlich zutreffend: Denn mitten in der Stadt lagen die Nordischen Stahlwerke Bach. Und auch die umgebenden Häuser erinnern stark an Marxloh oder Ruhrort.
Ich fange heute mal umgekehrt an - und zwar mit dem Szenario, welches sich mir heute zeigte:



Das Gelände ist - zumindest laut Plan - bis spätestens Ende nächster Woche zermahlen.
Geplant ist, nein, kein Penny, kein Mediamarkt. Denn die gibt es schon direkt gegenüber. Aber die bekannte Messestadt Neufinster hat ein Hotel Defizit!
Somit entsteht auf dem Gelände ein neues Hotel, in dem die von mir so genannten letzte Halle angeblich mit in den Bau mit einbezogen wird kratz-
Andere Gebäude der ehemaligen Stahlwerks werden heute von Mittelständlern genutzt oder stehen leer:


Heute stand noch eine Halle, in denen die Pre-Formen aus Styropor & Holz für die ehemaligen Gußstücke aufbewahrt wurden. Sozusagen Geschichte zum Anfassen. Erfreulicher Weise durfte ich das Gelände offiziell betreten und mich in Ruhe umschauen





Gegründet wurden die Nordischen Stahlwerke 1926. Neumünster lag zu diesem Zeitpunkt äußerst günstig: Sowohl Hamburg in der Handelsschifffahrt war gut zu erreichen - aber vor allem der aufstrebende Kriegshafen Kiel.
In den 1960er & 1970er Jahren waren hier über 250 Mitarbeiter in Lohn und Brot. Doch dann begann der langsame Niedergang.




2001 wurde endgültig dicht gemacht - nach mehreren Jahren verzweifelter Insolvenz. Das Grundproblem: Viele Abnehmer, z.B. Bremer Vulkan, HDW in Kiel standen ebenfalls vor enormen Problemen oder gingen ebenfalls in die Insolvenz. Zudem orientierte sich der Schiffsmarkt in den '90er und 00'er Jahren nach Asien (während aktuell Skandinavien höchst erfolgreich produziert). Andere Abnehmer konnten nicht in ausreichender Zahl gefunden werden.





Dies ist laut Aufschrift übrigens eine Holz-Styropor-Pre-From eines Zylinderdeckels für einen Schiffsdiesel staunen-





Danach geriet das stillgelegte Werk mehrfach in die Schlagzeilen: Zwei Kabelklauer wurden 2007 von einem mehrere Tonnen schweren Maschinenteil erschlagen, als sie es abmontieren wollten und ein 19jähriger steckte 2008 den Dachstuhl des Hauptgebäudes in Brand - wurde aber gefaßt. Das Gebäude war aber nun finanziell nicht mehr sinnvoll zu retten. Damit war auch das Projekt hinfällig, aus den riesigen Hallen eine Konzert- und Kulturheimat im Stil der Industriekultur des Ruhrgebiets zu erschaffen.






Übrig bleiben jetzt nur noch die Erinnerungen an die Stahlgeschichte in Holstein... ratlos-

PS: Die Bilder von mir vor dem Abriß sind weg - ja einfach weg kopfwand- Aber wer im Netz ein wenig recherchiert findet da in anderne Foren und sogar im Stern u.a. bekannten Medien etliche Bilder.