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Panzerwerkstätten Ratingen

parzival80

erfahrenes Mitglied
Hallo zusammen,

als erstes wollte ich anmerken das ich neu bin und mir deshalb unsicher bin wo ich dieses Objekt einstellen soll. Ich bitte deshalb die Moderatoren diesen Beitrag zu verschieben falls ich hier falsch bin.

Es geht um ein mittelgroßes altes Industriegebiet, welches heute noch von verschiedenen Firmen genutzt wird.
Ich habe in einer dieser Hallen gearbeitet. Als ich im inneren, die immernoch vorhandenen Kräne gesehen habe, fragte ich nach.
Mein Chef und auch mein Vorarbeiter erzählten mir das: In diesen Hallen waren Panzerwerkstätten der Wehrmacht .
Diese information hatten sie von einem alten Mann der dort als Platzwart/Hausmeister gearbeitet hat und in der Zeit des Krieges in den Werkstätten gearbeitet hatte.-leider lebt dieser Mann nicht mehr.
Er erzählte auch das das gesamte Gelände unterkellert ist , die Eingänge aber später zubetoniert worden seien. Dort soll sich, laut seinen Aussagen auch noch Restmunition befinden.

Da seit dem Tod des Mannes niemand mehr weiss wo diese Eingänge einst waren, wurden wohl auch Versuche diese zu bergen aufgegeben.Pläne aus der Zeit scheint es auch keine mehr zu geben. Warum man die nicht früher getan hat ist meinem Chef und mir unbegreiflich.
Die Anlage ist sehr verschachtelt, hier ein Paar Bilder (fotografiert mit Erlaubnis der dortigen Firmen):

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....leider musste ich gege das Licht fotografieren.

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Stammen die wellblechhütten auch aus der Zeit? Sie sind direkt daneben.

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Zwischen den spalten kann man einen Hohlraum darunter sehen, ist das eine Waage?

Ich würde mich sehr freuen wenn jemand diese Hallen kennt und was dazu erzählen kann, Z.B. Wurden dort Panzer repariert, oder umgebaut?
Waren sie dierekt von der wehrmacht, oder von einer beauftragten Firma? Welche Panzer wurde dort repariert und was? Welche Kapazitäten waren vorhanden ?
Sie liegen direkt an der Hombergstraße in Ratingen. Im internet finde ich auch nichts dazu. Es sind nicht die Balcke-Dürr Werke, auch wenn die ähnlich aussehen und in der Nähe sind!
 
jetzt zieht der Panzerbau also von Essen nach Ratingen silly-

Danke für die Bilder.
Kommst du irgendwie an alte Pläne woher wissen dein Chef und der Vorarbeiter das?
 
Hallo ixi,
mein Ex-Chef + Vorarbeiter haben das meiste von einem alten Mann gehört, der sowohl in der Panzerwerkstatt auch auch später auf dem Gelände gearbeitet hatte. Steht oben auch im Text. Desweiteren haben von den Werkstätten auch Kunden älteren Jahrgangs erzählt, die aber zu der zeit noch kinder gewesen sein müssten. Pläne soll es wohl nicht mehr geben, diese wurden wohl mal gesucht, als man die Munitionsreste unterhalb entfernen wollte.
Mehr weiss ich leider nicht, hoffe durch EUCH mehr zu erfahren. mfg
 
Hi,
diese große Platte mit den Schweissstellen ist eine alte LKW-Waage. Die kann man häufiger an alten Werken sehen. Die wurde einfach an ein paar Ecken fixiert. Meistens befindet sich in der direkten Nähe ein Schacht, wo man unter die Waage klettern kann (war für Wartungsarbeiten).
 
Danke Nordpott für deine Antwort,

hatte auch an ehesten auf eine Lkw-Waage getippt. Sie scheint mir aber etwas klein für ( heutige) LKW !

mfg
 
Zitat parzival80 : Zwischen den Spalten kann man einen Hohlraum darunter sehen, ist das eine Waage ?
Ja,eine Firmen-interne Wareneingangswaage.

Breite 2,80 m,Länge 8 m .
liegt auf dem Hinterhof , das kleine vorstehende Häuschen ist das Waagegebäude.
Waagen sind immer hohl zum einsteigen und reinigen, man muss ja auch das Regenwasser entfernen und an die Drucksensorplatten kommen .
Aber sie wurde nicht feste fixiert, das ist die Schwingungsdämpfung.

Was war früher dort ?
Zitat:
Gründung 1900 als “ Ullrichs & Hinrichs AG ”, umfirmiert 1916 in “ Düsseldorf-Ratinger Maschinen- und Apparatebau AG”, 1926 in “Phönix Maschinenfabrik und Eisengießerei AG” , 1927 wie oben.
Fabrik H..... Straße 6.
Die Abt. Wärmetauscher lieferte auch größte Öl-Vergüte- und Rückkühlanlagen zum Vergüten bis 150 t Stückgewicht, die Abt. Maschinenbau Chargierwagen, Pfannentransport- und Gießwagen mit Pfannen für 15-70 t Nutzinhalt für Stahlwerke sowie Blocktransportwagen bis zu den größten Abmessungen.
Später auch Produktion von Maschinen und Apparaten für das Gärungsgewerbe (kpl. Brennerei Anlagen), die chemische Industrie ( Autoklaven, Filterpressen,Destillationsanlagen) und für die Nahrungsmittelindustrie (Getreideschälmaschinen und -förderanlagen).
1978 in eine GmbH umgewandelt.


Seit Mitte der siebziger jahre ist die Firma da raus, die Gebäude wurden weiterverpachtet.
Deine Wellblechhütte zeigt das alte Magazin, welches auch teilweise früher Manschaftsräume beherbergte.

Das Grüne sind die Flächen, die in der Ratssitzung vom 04.11.2011 freigegeben wurden.
Anhang anzeigen 1
Grund: Weil dort bald ein Einkaufsmarkt ensteht, ein Vollsortimenter
Bebauungsplan sieht so aus:

Die alten Werkhallen und 4 weitere Gebäude bleiben bestehen, da sie unter Denkmalschutz stehen.
Der Markt wird in die Hallen integriert.

Pläne des alten Geländes gibt es sehr wohl, beim Katasteramt vorliegend.
 
Hallo und guten Abend delli,

vielen Dank für Deine ausführliche Antwort! Wie ich sehe bist du ja super informiert!!
Jetzt frage ich mich nur wieso der alte Mann von Panzerwerkstätten und unterkellerung gesprochen hat?!? Hat er sich vielleicht nur wichtig tun wollen? oder ist es nur Legendenbildung? Mein Chef und der Vorabeiter haben mir beide unabhängig voneinander von dem alten Mann und der Panzerwerkstatt erzählt.
Auch gut und interessant.
Ps: Hätte dich sowieso noch kontaktiert, bist mir als Untergrundexperte zu diesem Thema von schnuffi empfohlen worden

mit freundlichen Grüßen
 
Das kann trotzdem hinkommen. Die Schwerlastausrüstung, Laufkatze, Kräne etc war aufgrund der Nutzung sowieso vorhanden, während des Krieges wurden dort bestimmt auch Luftschutzkeller oä eingerichtet/gebaut. Nach der steckengebliebenen Ardennenoffensive strömten die Truppen Richtung Rhein. Da macht es schon Sinn, dort eine größere Panzerinst zu installieren.
Sowas findest Du aber dann häufig nur in Firmenchroniken oder KTBs der Wehrmacht. Wenn da umgebaut wird: Augen auf! Vielleicht taucht da einer der mutmaßlichen LSRs auf.
 
....hmmm hatte mir ja auch so meine Gedanken gemacht, Eisenbahnlinie Richtung Essen in der Nähe- gut zum Transport von Ersatzteilen.Autobahnanschluss..
Auch die Lage Ratingen macht Sinn zwischen Rhein und Ruhrgebiet.
...an KTBs komm ich kaum, aber nach einer Firmenchronik werde ich mal schauen. So was findet sich doch vielleicht im Internet.
 
Danke für den Bericht über diese Location. Das muß ich mir mal anschauen.
Wenn es 1927 eine Gießerei war, macht das die Geschichte mit dem Keller wahrscheinlicher. Gießereien haben meistens einen firnsteren, dreckigen Keller, der sich unter der gesamten Gebäudefläche erstreckt...
 
Die gesamte obere Eckhalle hat ca 4.700 m², das Gesamtarreal nur knapp 2.6 ha.
Bebaut wird dort nicht alles, vieles bleibt bestehen.
Noch sind die Hallen aber alle vermietet.
Da muss man sich noch etwas gedulden.

Mit der Panzerreparatur, das scheint zu stimmen.
es bedeutet aber nicht, das dort komplette Panzer gefertigt wurden,sondern Ersatzteile wurden wohl dort gegossen.
Mit der Unterkellerung waren wohl die Altbereiche der Giesserei gemeint.
Dort waren schmale Versorgungsgänge.
Hallenlänge ca 100 mal 38m.
Ein Bunker befand sich angeblich auch weiter unten, cirka da wo heute die 70 Garagen stehen, hinter den Hallen.
Sind mir aber keine Unterlagen drüber bekannt,was für einer.
Leider alles einheimische Erzählungen .
 
Davon bin ich direkt ausgegangen. Reparaturwerkstatt ist nicht Fertigung. So, wie oben bei ixis Post entstehen dann Gerüchte :wink: .
 
...bin nochmal um das Gelände gegangen, am Garagenhof ist nichts mehr.
Auf der anderen Seite des Geländes wird gebaut, daneben das Grundstück war wohl schon immer zu den Hallen gehörig.Dort traf ich zufällig auf den Bauherren des Hauses, der dieses, danebenliegende Grundstück gepachtet hat. Er erlaubte mir auf dieses Grundstück nach einem LSR oder LSB-eingang abzusuchen, ich fand jedoch nichts!
 
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